Abschaltung der Mittelwelle zum 31.12.2015

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Abschaltung der Mittelwelle zum 31.12.2015 
02.Dec.15 12:10
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Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Im Programmheft 12/2015 geht Deutschlandradio in seinem Kommentar, sowie in einigen Sendungen auf die Abschaltung der Mittelwellen-Sender zum 31.12.2015 ein.

Die zu diesem Thema vorgesehenen Sendungen sind am 5.12., 17.12., 18.12., 19.12., 30.12.

Letzte Chance, bei diesem Thema zu Wort zu kommen, ist die Sendung "Lebenszeit" am 18.12. um 10:10.

MfG DR

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UKW abschalten zu Gunsten von Bildübertragung bei DAB++ 
05.Dec.15 13:19
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Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Wenn man sich das Editorial aufmerksam durchliest, ist zu erkennen, daß Deutschlandradio am liebsten den UKW Rundfunk auch gleich abschalten würde.

Was sind die Gründe für dieses Ansinnen?

Dazu gibt es heute z.B. im Tagesspiegel eine sehr interessante Meldung.


"Visual Radio" DRadio Wissen will sich mit Videos attraktiver machen

Nenn's bloß nicht Fernsehen. Das Deutschlandradio will Ton mit Bild kombinieren - und damit mit im Netz mehr Hörer locken. Das Wort „Fernsehen“ sollte in Gegenwart der Führungsspitze von Deutschlandradio (DLR) keiner in den Mund nehmen. Dann bekommen Intendant Willi Steul und Programmdirektor Andreas-Peter Weber rote Köpfe. Nein, akzeptiert werden nur Begriffe wie „Videoinhalte“, „Bewegtbilder“, „Visual Radio“. Tatsächlich plant Deutschlandradio, sein Internetprogramm DRadio Wissen für das junge Publikum aufzuhübschen. Weber sagte beim Pressegespräch, das Programm werde zu 70 Prozent über Facebook angesteuert; wer da nicht auch mit dem Bild arbeitet, der scheint nur prekäre Zukunftschancen zu haben.

Koproduktionen mit Arte sind angestrebt

Mobile Reporter sollen im kommenden Jahr unterwegs Bewegtbild produzieren, ein Studio im Funkhaus Berlin wird mit Kameras ausgestattet, Kooperationen mit Arte sind angestrebt, um an hochwertiges (Fernseh-)Material heranzukommen. Ein neuer Name für DRadio Wissen wird auch gesucht, offentlich provoziert „Wissen“ nicht falsche Erwartungen beim jungen Publikum, wohl aber eher einseitige. Im Pressegespräch klang durch, dass das Programm für die angekündigte Konkurrenz mit dem Jugendportal von ARD und ZDF wetterfest gemacht werden soll. Aus dem Beschluss der Ministerpräsidenten, dass die neue Internetplattform nicht den üblichen Dreistufentest durchlaufen muss, leiten die DLR-Verantwortlichen die Gewissheit ab, dass auch das bildbewegte DRadio Wissen diese Hürde nicht nehmen muss. Falls die Videos gut laufen, könnten auch Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur folgen.
Das alles kostet Geld, rund ein Million Euro im Jahr. Deutschlandradio hat bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) 11,4 Millionen Euro zusätzlich für DRadio Wissen beantragt, zusammen mit dem Ausbau von DABplus soll das DLR in der Beitragsperiode 2017 bis 2020 rund 46 weitere Millionen Euro ausgeben dürfen.
Joachim Huber

Bildübertragung geht natürlich nicht mit dem UKW Rundfunk, sondern nur digital. Wobei aktuelle DAB/DAB+ Empfänger das auch nicht wiedergeben können. Also braucht man doch DAB++ und entsprechende neue Empfänger.

Damit entlarvt sich das Gejammer um die Kosten der AM Übertragung und die daraus resultierenede Forderung der Abschaltung der Mittel- und Langwelle als sehr vordergründig.

Und nun das neue Lamento über die hohen Kosten einer "Simulcastphase", bei der UKW und DAB+ parallel ausgestrahlt werden. 

Dabei sind die Standorte für die UKW-Sender ebenfalls Standorte für DAB+. Allerdings benötigt DAB+ zusätzliche Standorte, weil bei DAB+ immer "Single-Frequency-Netze" mit jeweils mehreren Senderstandorten erforderlich sind, wo für UKW ein Standort genügt.

Daß Deutschlandradio so wenige Standorte für UKW-Sender hat, speziell im Süddeutschen Raum, liegt sicherlich nicht zuletzt daran, daß ein früherer technischer Direktor des DLF zeimlich arrogant im Umgang mit seinen ARD Kollegen war. Die konnten folglich auch keine "Frequenzlücken" finden, wo der DLF UKW Sender hätte betreiben können. Allerdings gab es bei der Einführung des Privatfunks dann doch noch Möglichkeiten, ja aber nicht für den DLF.

Auch das ist sicher auch ein Grund für die Haßliebe von Deutschlandradio für den UKW Rundfunk. Aber glücklicherweise reden da noch andere mit.

MfG DR

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