AM Zwischenfrequenzen von Vorkriegsradios
ID: 168365
AM Zwischenfrequenzen von Vorkriegsradios
01.Aug.08 19:53
3378
Radios benutzen heute im AM-Bereich fast immer 455KHz (vereinzelt auch 460KHz) als ZF, weil hierfür fertige keramisch Filter zur Verfügung stehen.
Die ZF-Filter früher bestanden aus Spulen und Kondensatoren. Für die Wahl der ZF war deshalb eine größere Freiheit möglich. Es mußte nur darauf geachtet werden, daß auf der gewählten ZF keine Störung in den Empfänger kommen konnte. (ZF-Saugkreis am Eingang)
Anfänglich wurden sehr niedrige Zwischenfrequenzen (~ 100KHz) gewählt, weil nur auf diesen niedrigen Frequenzen eine ausreichende Verstärkung (mit Trioden) möglich war. Mit der Erfindung von Tetroden (z.B. RENS1204, RENS1214) und Pentoden (z.B. RENS1264, RENS1294) konnte man auf höhere Zwischenfrequenzen (~ 468KHz) übergehen.
Da aber die Modelle nicht in jeder Saison völlig neu entwickelt wurden, sondern meist aus Verbesserungen der Vorgänger hervorgingen, war bei den Vorkriegsradios eine bunte Palette von Zwischenfrequenzen üblich.
In "Wiesemann, H.: Praktische Funktechnik, 2.A., Frankh, 1939" wird für die auf der Funkausstellung 1938 ausgestellten Geräte die folgende Tabelle angegeben.
Es zeigt sich eine Häufung bei 468KHz, aber es gibt auch Ausnahmen. Dies ist wichtig zu wissen, wenn der Empfänger neu abgegelichen werden muß, z.B. weil die Schwingkreiskondensatoren korrodiert sind und durch Styroflex-Typen ersetzt werden müssen.
In "Papst, B.: Anleitung zur Fehlersuche für Rundfunkmechaniker, 7.A., Verlag Technik, 1966" ist eine Tabelle angegeben, in der beispielhaft einige Empfänger-Typen mit ihren Zwischenfrequenzen angegeben sind.
Wenn man also beim ZF-Abgleich eine "ungewöhnliche" Frequenz feststellt, sollte man nochmals in Ruhe nachdenken, ob diese ZF nicht doch (näherungsweise) die richtige ist. Man kann sich so viel unnütze Abgleicharbeit ersparen. Denn nicht immer sind 468KHz die richtige Wahl. Und in einigen Schaltplänen gibt es keine Angaben zur ZF, während in anderen die Angaben manchmal sogar falsch sein können, wie z.B. beim Blaupunkt 4W95, wo 491KHz der richtige Wert ist.
MfG DR
Die ZF-Filter früher bestanden aus Spulen und Kondensatoren. Für die Wahl der ZF war deshalb eine größere Freiheit möglich. Es mußte nur darauf geachtet werden, daß auf der gewählten ZF keine Störung in den Empfänger kommen konnte. (ZF-Saugkreis am Eingang)
Anfänglich wurden sehr niedrige Zwischenfrequenzen (~ 100KHz) gewählt, weil nur auf diesen niedrigen Frequenzen eine ausreichende Verstärkung (mit Trioden) möglich war. Mit der Erfindung von Tetroden (z.B. RENS1204, RENS1214) und Pentoden (z.B. RENS1264, RENS1294) konnte man auf höhere Zwischenfrequenzen (~ 468KHz) übergehen.
Da aber die Modelle nicht in jeder Saison völlig neu entwickelt wurden, sondern meist aus Verbesserungen der Vorgänger hervorgingen, war bei den Vorkriegsradios eine bunte Palette von Zwischenfrequenzen üblich.
In "Wiesemann, H.: Praktische Funktechnik, 2.A., Frankh, 1939" wird für die auf der Funkausstellung 1938 ausgestellten Geräte die folgende Tabelle angegeben.
In "Papst, B.: Anleitung zur Fehlersuche für Rundfunkmechaniker, 7.A., Verlag Technik, 1966" ist eine Tabelle angegeben, in der beispielhaft einige Empfänger-Typen mit ihren Zwischenfrequenzen angegeben sind.
MfG DR
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.