Bauplan für Detektor mit guten Empfangseigenschaften gesucht

ID: 118438
Bauplan für Detektor mit guten Empfangseigenschaften gesucht 
14.Aug.06 09:24
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Peter Zöllner (D)
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Peter Zöllner

Hallo zusammen,

Anfang September werde ich für 2 Wochen zum Segeln nach Kroatien fahren. Da man auf einem Segelboot nur sehr eingeschränkt dem Radio-Hobby fröhnen kann, kam mir in den Sinn, während der Reise einen kleinen Detektor aufzubauen (oder zu Hause schon vorzubereiten) und dort dann die Mittelwelle zu scannen. Leider gibt es einfach viel zu viele Detektor-Schaltungen die ich nicht alle vorher ausprobieren kann. Deswegen möchte ich einfach mal in die Runde fragen, ob jemand einen Bauplan für einen einfachen Detektor hat, der möglichst gute Empfangseigenschaften aufweist. Folgende Randbedingungen sind gegeben:
- Kopfhörer mit 2x2000 Ohm
- Diode (kein Kristall o.ä.)
- Spule(n) kann ich auch selber wickeln, wenn genaue Angaben vorliegen
- DrehKo aus Röhrenradio oder Transistor-Radio
- möglichst platzsparender Aufbau
- natürlich ohne Stromversorgung

Vielen Dank schon einmal.

MfG Peter Zöllner

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Detektor 
14.Aug.06 18:19

Alexander Küffer (CH)
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Alexander Küffer

Hallo Herr Zöllner, schauen Sie einmal hier:

http://www.schmarder.com/radios/index.htm


Vielleicht finden Sie etwas.

Gruss A. Küffer

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Warum in die Ferne schweifen? 
14.Aug.06 19:38

Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
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Ernst Erb

Es gibt genug Beiträge bei uns, angefangen vom Einfachst-Detektor zu Sekundärempfänger, Zweikreiser, Spannungsverdoppler etc. aus "Radios von gestern" ab Seite 336 bis 341 bis hin zum Dreikreis-Spitzengerät, dem preisgekrönten Fernempfänger von Berthold Bosch. Muss ja nicht ein Nachbau aus 1926 sein ... Aber auf Grund von Modellen findet man ebnefalls viele Anregungen zur Bauart.

Aber auch Bauvorschläge, die mit einer Mono-Batterie-Zelle laufen und dann auch wirklich Sender bringen ... Mit den Nachfolgern des MK484.

Franz Harder bringt noch Besprechungen für Transistorempfänger, die ihre Energie aus der Antenne beziehen, wie in "Radios von gestern" lediglich vorgestellt. Diese sind allerdings nur bei guter Einstrahlung eines Lokalsenders oder mit Fremdspeisung durch Solarzelle etc. brauchbar.

Ich frage mich manchmal für was ich die wichtigsten Texte aus "Radios von gestern" eigentlich unter dem Reiter "Texte" veröffentlicht habe - und für was wir SEARCH programmiert haben ...

Scheinbar gilt das aber nicht für Gäste, denn sonst wäre "Technik leicht gemacht" mit den Detektorvorschlägen nicht mehr als 4702 Mal gelesen worden. Der Fernempfänger hat 6000 Leser interessiert. "Fehlersuche und Reparatur" zeigt 6943 Öffnungen und "Erfindungen und Entwicklungen" brachte es bisher auf 7325 Klicks - wohl einzig von "Gut fotografieren" mit 8867 Lesern übertroffen.

Die Funkschau-Digitalisierungen scheinen mit mehr als 3000 Lesern in kürzerer Zeit ebenfalls ein Renner zu sein.

Eigentlich kann ich Einsteigern nur empfehlen, sich mit dem Reiter "Texte" zu befassen ... Es gibt aber auch im "Forum" Beiträge mit bis gegen 5000 Lesern, z.B. "Schaltschemas für Modulator" von Jacob Roschy.

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Bauplan für Detektor mit guten Empfangseigenschaften gesucht 
14.Aug.06 19:49

Gerd Gareiss (D)
Beiträge: 53
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Gerd Gareiss

Hallo Herr Zoellner,
ich kann nur wärmstens den Beitrag von Herrn Erb und den Bauvorschlag, die mit einer Mono-Batterie-Zelle laufen und dann auch wirklich Sender bringen ... Mit den Nachfolgern des MK484 empfehlen! Damit habe ich bei minimalstem Aufwand verblüffende Erfolge erzielt! Der eingesetzte IC ZN414 kann innerhalb 2 Tagen bei Verlag Funkamateur bezogen werden.
Viele Grüße
Gerd Gareiß

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15.Aug.06 09:05

Franz Gysi (CH)
Beiträge: 201
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Franz Gysi

Hallo Peter

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen: ein MK484, ZN414 resp. Nachfolger sollte unbedingt dabei sein, auf dem Segelboot! Eine Knopfzelle genügt für viele Segelturns auch in Folgejahren, garantiert!

Was mich auf einem Segelschiff besonders interessieren würde, wären Versuche resp. Spielereien mit Antennen:

Eine riesige "Rahmenantenne" vom Bug zur Mastspitze, von dort zum Heck und wieder zurück zum Bug. Ein einziger Loop mit einer zwei- oder mehradrigen isolierten Flach-Litze, so dass eine oder mehrere "Wicklungen" möglich sind.

Oder eine extrem lange Antenne, getragen von einem stabil fliegenden Drachen. Man könnte z.B. 0.2mm Kupferlackdraht um die Drachenleine wickeln.

Zum Empfänger: halte die Bauweise möglichst einfach, "low loss" Bauweise. Zu empfehlen ist eine möglichst anpassungsfähige Antennenankopplung in möglichst vielen Varianten, damit du mit verschiedenen Antennensituationen optimale Ergebnisse erzielen kannst.

Viel Spass wünscht
Franz

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Einfach(st) Detektor 
15.Aug.06 15:18

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
Beiträge: 2333
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Wenn ich die Spezifikation durchlese, ist ein einfacher (platzsparender) Detektor gesucht, der an noch unbekannter Antenne brauchbaren Empfang verspricht. Selbstverständlich ohne Stromversorgung. Wegen der Vielfalt der Möglichkeiten wird eine Empfehlung erbeten, keine Auswahl.

Wenn man sich daran hält, dann sind die gut gemeinten Vorschläge eigentlich Themaverfehlung. Im Leben würden solche Vorschläge bei jeder Ausschreibung durchfallen. Es gibt keine quantitativen Aussagen (Daten) welche die Auswahl einer einfachen Schaltung erleichtern. Und die "Super-"schaltungen kommen hier wohl nicht in Frage. Bitte nicht böse sein, aber es wird immer gefordert, genau zu lesen....

Meine Empfehlung ist:
1) Schalenkern- oder Topfspule, weil hier brauchbare Güten erreicht werden bei geringem Platzbedarf und ohne Bedämpfung durch umgebende Metallteile.. Auch eine Kreuzwickelspule auf Ferritkern ist brauchbar.

2) parallel dazu ein klein gebauter Luftdreko (gibt es kleiner als 50 mm max.) zur Abstimmung. Diese haben meist um 400 pF. Luft wegen der Verluste bei Papierdielektrikum.

3) eine Spulenanzapfung bei ca 60 bis 80% der Windungen erlaubt die Bedämpfung durch die Diode zu verringern, was der Güte zugute kommt.

4) An diese Anzapfung nicht nur die Diode sondern auch die Antenne über einen zweiten Luft- oder Papierdrehko (ca. 200 pF) anschliessen. Damit lässt sich die Ankopplung (gerade an eine noch unbekannte Antenne) verändern, um den besten Kompromiss zwischen Trennschärfe und Lautstärke (Empfindlichkeit) wählen zu können. Die unvermeidliche Verstimmung bei Änderung muss mit dem Abstimmdrehko ausgeglichen werden.

4a) Es geht sogar ohne die Anzapfung, zB. bei Verwendung einer Kreuzwickelspule vom Vorkreis eines Ausschlachtradios. Da werden Diode und Antennenkondensator an das Spulenenede gelegt.

Natürlich ist dies nur eine Minimallösung. Damit soll nichts gegen leistungfähigere aber auch aufwendigere Lösungen (auch platzmäßig) gesagt sein; Nur: danach war nicht gefragt worden, falls ich richtig gelesen hatte.

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15.Aug.06 17:02

Daniel Consales (D)
Beiträge: 218
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Daniel Consales

Hallo Herr Zöllner,

die folgende Schaltung ist eine Standardschaltung, entspricht Ihrem "Lastenheft" und verfolgt mich schon seit meiner Kindheit :-) . Sie hat immer zuverlässig funktioniert. Mit der Spule muss man u.U. etwas experimentieren...



Wenn noch Zeit zu Experimentieren ist, sollte man auch mal verschiedene (Ge-)Dioden ausprobieren. Die oft empfohlenen Schottky-Dioden sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, einige produzieren kräftige Verzerrungen...

Die Erde kann auch noch zur rechten Spule gebrückt werden (Variante) - je nach Antenne bringt das noch eine Verbesserung.

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Vielen Dank ! 
16.Aug.06 09:18

Peter Zöllner (D)
Beiträge: 81
Anzahl Danke: 15
Peter Zöllner

Hallo zusammen,

ich möchte mich bei allen (besonders aber bei Herrn Consales) für die Antworten ganz herzlich bedanken! Auf die Antwort von Herrn Erb möchte ich noch kurz eingehen: Gerade die Vielzahl der Schaltungen ist  ja das Problem! Ich habe keinerlei Erfahrungen mit Detektoren und kann so auch nicht beruteilen, WELCHE Schaltung denn nun wirklich gut ist. Da mir aber die Zeit fehlt, kann ich auch nicht alle Schaltungen einmal aufbauen um sie zu beruteilen. Deswegen war (neben einer Schaltung) besonders nach den Erfahrungen gefragt. Hierbei hat die Antwort von Herrn Consales voll ins schwarze getroffen wie man so schön sagt. Eine einfache Schaltung mit allen wichtigen Angaben und der Erfahrung, daß sie gut funktioniert. VIELEN DANK!

Weitere Vorschläge sind aber immer noch willkommen!

MfG Peter Zöllner

 

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Vielseitiger Einfach-Detektor 
16.Aug.06 16:57

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Es tut mir leid, dass ich wegen eines Computerproblems (Editor unzugänglich) die Schaltung nicht erläutern konnte. Das sei hiermit nachgeholt.

Einfach-Detektor

Der untere Spulenanteil ist gemeinsam, d.h. wie eine sehr fest gekoppelte Antennenspule. Die Anpassung erfolgt durch den Antennendrehko.

Legt man die Diode an das obere Ende der Spule, stünde scheinbar mehr Spannung zur Verfügung. Dies wird aber mehr oder weniger ausgeglichen durch die stärkere Kreisbedämpfung. Praktisch bringt es kaum Lautstärkegewinn, kostet aber Selektivität!

Ideal wird diese Schaltungsart verwirklicht mit einer Schiebespule und 2 Schleifern: einer für die Antenne und einer für die Diode. Oder auch mit mehreren Abgriffen an einer festen Spule.

Ich würde da bei Platzproblem auch einen Ferritstab als Kern verwenden, keine Zylinder- Luftspule. Deren Güte ist nicht so toll.

Die von D.Gonsales vorgeschlagene Schaltung ist ebenso gut. Ihre Stärke liegt darin, dass die Kopplung verändert werden kann und der Primärkreis in Serienresonanz abstimmbar ist. Das funktioniert aber am besten mit Antennen niedriger Impedanz (Langdraht).  Dieses Prinzip war in der Frühzeit der Funktechnik verbreitet mit dem sogenannten Loose Coupler.  Sein Nachteil: die offenen Enden der Zylinderspulen, die mit der Wicklungskapazität höchst unerwünschte Eigenresonanz bildeten. 

Um möglichst vielseitig zu sein, meine Empfehlung: 
D.Gonsales' Schaltung auf Ferritstab, Sekundärspule anzapfen bei 50 und 75%. Alles umsteckbar machen. Beide Spulen auf Papiermanschette wickeln, um durch Verschieben auf dem Ferritstab die Kopplung etwas zu beeinflussen. Anfang und Ende der Wicklungen festlegen mit etwas Sekundenkleber auf dem letzten Litzenstück, ehe es als letzte Windung angelegt wird. Damit verhindert man Durchsickern des Klebers und Festkleben auf dem Ferritstab.
Die Umschaltung einfach mit Bananenstecker und -buchsen.  Stufenschalter wären eleganter, sollten aber sichere Kontaktgabe auch in feuchtem, leicht salzhaltigem Milieu gewährleisten.
Ge-Diode austauschbar machen.

 Viel Erfolg. mfg,KoBi

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Theorie und Praxis 
18.Aug.06 08:15

Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
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Ernst Erb

Ganz früher hätte ich auch die Frage nach einem einfachen Detektor mit guten Empfangseigenschaften gestellt - und damit "basta". Gerade auf einem Segelboot, wo man beschränkte Möglichkeiten an Antenne und Werkzeugen (Lötkolben) hat, kommt es aber darauf an, dass man die Hintergründe versteht und gut vorbereitet ist. So ist der letzte Vorschlag von Konrad relativ einfach zu realisieren und vor allem variabel aufbaubar, wenn man alles steckbar macht. Dann kann man mit verschiedenen Arten von Dioden, Spulen und Schaltungen spielen, denn Zeit hat man (vielleicht) mehr als genug.

Ohne dass man aber versteht, warum etwas besser oder schlechter funktioniert oder warum gewisse Bauteile zueinander besser oder schlechter passen, ist das lediglich sinnlose Bastelei. So besteht ein grosser Unterschied z.B. zwischen den Diodenarten wie Schottky, Germanium oder gar Silizium, Karborundum und ein Kristall-Detektor wäre wohl nicht gerade ideal für diesen Zweck.

Will ich einfach Empfang, will ich Pröbeln oder will ich etwas erfahren - ist hier die Frage. Darum auch meine Antwort mit verschiedenen Bauvorschlägen bis hin zum Spitzengerät. Gerade im letzteren Vorschlag, der nicht gefragt ist, weil alles andere als einfach - sind aber die Zusammenhänge sehr gut erklärt, was den Erbauer eines einfachen Gerätes dann auch wirklich zu einem Erfolgserlebnis führt. Jetzt sollte eigentlich nichts mehr "schiefgehen". Ich wünsche Schot- und Mastbruch und eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

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Erste Erfolge... 
21.Aug.06 10:59

Peter Zöllner (D)
Beiträge: 81
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Peter Zöllner

Hallo zusammen,

am Wochenende habe ich schon einmal die ersten "Tests" durchgeführt. Folgendes Material stand zur Verfügung:

- diverse Dioden (OA..., einige Glastypen ohne Bezeichnung, AA..., sowie diverse andere "moderne")

- 0,25mm Cu-Lackdraht

- einige Ferritstäbe

- 2 Doppel-Drehkos aus 50er Jahre Radios

- einige "Quetscher" also Papierdrehkos

- Kopfhörer mit 2x 2000 Ohm

Als erstes habe ich den oberen Bauvorschlag von Herrn Birkner nachgebaut. Dazu habe ich die 60/30 Wicklungen auf einen Ferritstab aufgebracht. Den Münchner Haussender (Bayern 1 auf 801kHz) habe ich reinbekommen. Weitere Sender waren aber nicht zu bekommen.

Später habe ich dann auf "Leukoplast-Rollen" (aus Plastik versteht sich!) zwei Spulen (80 und 40 Wdg.) gewickelt und auf einem Papprohr verschiebbar angeordnet. In Kombination mit den 2 Drehkos und einer Glas-Diode habe ich an meiner ca 14m langen Zimmerantenne (als Dipol einmal an der Decke entlang) immerhin neben dem Ismaninger auch noch 2 weitere Sender (Deutschlandfunk und einen Osteuropäer, vermutl. Tscheche) schwach reinbekommen. Allerdings waren die Empfangsbedingungen in der Nacht auch nicht besonders gut (Regen, Wolken).

Gestern Nachmittag habe ich dann noch den "Minimal-Detektor" aus H. Richters Buch "Radiobasteln für Jungen" nachgebaut. Mittels einer winzigen Spule mit 3 Anzapfungen (ca 350 Wdg Luftspule 10mm, Anzapf. bei 100 und 200) , einem Quetscher und einer Diode war der Empfang des Haussenders selbst mit einem Metallblumentopf von 30cm Durchmesser und 40cm Höhe als Antenne und dem Schutzleiter als Erde ohne Probleme in guter Qualität möglich. TOLL !!! Weiter entfernte Sender dürften mit diesem Aufbau jedoch nicht zu empfangen sein... Lustigerweise ist mit diesem Aufbau der Empfang des Haussenders in guter Stärke selbst OHNE Drehko möglich!

In den kommenden Tagen werde ich noch den unteren Bauvorschlag von Herrn Birkner nachbauen und hoffen, damit einen noch besseren Empfang zu erreichen.

Interessant in diesem Zusammenhang war, daß einige Germanium Transistoren einen durchaus guten Empfang ermöglichten !

Bei Interesse berichte ich von den weiteren Aufbauten.

MfG Peter Zöllner

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Bauplansuche für Detektor 
22.Aug.06 16:49

Robert Latzel (D)
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Robert Latzel

Sehr geehrter Herr Zöllner,

an weiteren Erfahrungsberichten aus der Detektorerprobung besteht sicherlich Interesse, nur zu!

Viel Erfolg wünscht weiterhin

R. Latzel

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Erfahrungsbericht 
27.Sep.06 13:11

Peter Zöllner (D)
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Peter Zöllner

Hallo zusammen,

so, der Urlaub ist überstanden und der (zwangsläufige) Streß durch einen übervollen Schreibtisch im Büro habe ich auch überwunden. Nun habe ich etwas Zeit, einen kurzen Bericht zu schreiben.

Ich habe im Prinzip den von Herrn Birkner vorgeschlagenen Detektor (unterer Schaltplan) nachgebaut. Dieser besteht aus einer Primär-Spule und einer Sekundär-Spule mit 3 Anzapfungen, beide auf einem Ferritstab, gewickelt mit HF-Litze. Die Diode war austauschbar. Zum Anpassen der Antenne wurde ein normaler Luftdrehko aus einem 50er Jahre Radio verwendet. Zur Abstimmung kam ebenfalls ein solcher Drehko zum Einsatz bei dem ich das 2. Paket zuschaltbar gemacht habe. Der Kopfhörer (2x2000Ohm in Reihe) wurde direkt hinter die Diode geklemmt. Als "Erde" diente ein ca 2m langes 2,5qmm Kupferkabel mit einem Ring aus massiver Kupferleitung (ca 2,5qmm) mit ca 25cm Durchmesser, welcher im Meerwasser hing. Als Antenne dienten verschiedene Drahtseile des Segelschiffes (leider keins, das bis zur Mastspitze reichte, da der Mast "geerdet" ist wg. Blitzschutz). Mit diesem Detektor konnte ich in Kroatien (ungefähr auf der Höhe von Zadar) bei sternenklarer Nacht und Vollmond diverse Radiosender empfangen. Als da wären: Ein Holländer (SEHR laut, ich mußte teilweise die Lautstärke durch verstimmen reduzieren!), Deutschlandfunk(?), BBC World, Radio China, ein Ägypter sowie diverse osteuropäische, arabische und italienische Sender. Insgesamt waren bis zu 15 Sender deutlich zu empfangen.
Das Problem war nur, daß der Empfang sehr ungleichmäßig war (die Sender kamen und gingen) und vor allem lagen viele Sender einfach übereinander, d.h. Trennschärfe gab es quasi nicht. Das hat mich natürlich sehr gestört.

Insgesamt war ich von den Empfangsleistungen dieses Gerätes aber mehr als beeindruckt. Auch die Mitsegler waren schwer beeindruckt und wollten mir nicht glauben, daß das Gerät ohne Strom läuft.

Ich werde in den kommenden Tagen noch einige Fotos von dem Gerät machen und sie hier einstellen.

Ideen für das nächste Jahr sind schon vorhanden. Auf jeden Fall muß die Trennschärfe zwingend verbessert werden!

MfG Peter Zöllner

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Erfahrungsbericht 
27.Sep.06 21:15

Robert Latzel (D)
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Robert Latzel

Hallo,

zuerst einmal vielen Dank an Sie, Herr Zöllner, daß sie uns an Ihren Erfahrungen teilhaben liesen. Freut mich wirklich, es waren ja eine Menge an Ideen " angeboten " worden, wenn man so will.

Zu der Erfahrung, daß die Sender kamen und gingen (also ohne Veränderung der Empfangsfrequenzeinstellung), gibt es leider kaum eine detektorspezifische Lösung. Dieses Phänomen ist wohl nur mit einer ausgeklügelten Schaltung - und da meines Wissens auch nur bei Superhets - lösbar. Sie wird als Schwundausgleich bezeichnet und kam in etwa ab Mitte der 30'er Jahre in Deutschland auf.

Die Trennschärfe insgesamt zu erhöhen, bringt für dieses Phänomen nichts. Es dient aber der Selektionsfähigkeit, d.h. es ist für die gezielte Auswahl der zu empfangenden Senders sehr vorteilhaft. Ich halte dazu einen abstimmbaren Vorkreis - eine abstimmbare Rahmenantenne etwa - für die vielleicht einfachste Lösung. Wenn diese in einer entsprechenden Güte gefertigt wird, so kann man damit auch die Empfangsfeldstärke ganz kräftig erhöhen. Wie eine solche gebaut sein müßte, sollte aber vielleicht nicht an diesem Ort / in diesem Thread beschrieben werden, da dies vielleicht auch andere Leser interessieren würde. Ggf. extra anregen?

Viel Erfolg weiterhin wünscht

R.Latzel

P.S.: Es wird vielleicht sinnvoll sein, die verwendeten Bauteile bis zum nächsten Einsatz  zu konservieren. Salzwasserspritzer, aber auch die damit gefütterte Umgebungsluft könnten sonst evtl. manches unbrauchbar werden lassen. 

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Rahmenantenne 
28.Sep.06 08:35

Peter Zöllner (D)
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Peter Zöllner

Hallo Herr Latzel,

die Idee mit der Rahmenantenne klingt zwar sehr verlockend, kann aber in diesem spezifischen Fall (auf einem Segelboot ist sehr wenig Platz für "Extras") wahrscheinlich nicht realisiert werden. Ich habe zwar schon von zerlegbaren Rahmenantennen gelesen, aber ich denke, hier muß eine Lösung her, die auf eine separate Antenne verzichtet und die Drähte auf dem Schiff als Antenne nutzt.

Zur Optimierung des Detektors bekomme ich auf jeden Fall schon einmal einen Anpasstrafo für den Kopfhörer. So soll der Detektorkreis möglichst wenig belastet werden, was zu einer erhöhung der Trennschärfe führen soll. Ich bin gespannt!

Bezüglich der "Konservierung" brauche ich mir eher keine Gedanken zu machen: Das Gerät ist in eine PE Dose eingebaut (eine ehem. Gummibärchen-Kiste), so daß das meiste eh geschützt war/ist. Die wenigen externen Teiler (Diodenhalter, Kopfhörer, Potiachsen) waren nur wenige Stunden an der frischen Seeluft, so daß es kaum zu Beeinträchtigungen gekommen sein dürfte.

MfG Peter Zöllner

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