Double Audion von de Forest, 1909

ID: 55120
Dieser Artikel betrifft das Bauteil: Zur Röhre/Halbleiter

Double Audion von de Forest, 1909 
15.Jun.05 19:22
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Ernst Erb (CH)
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Ernst Erb

Drahtloser Empfang, die ersten Versuche
Lee de Forest hat 1899 seine Dissertation mit dem Titel "Reflections of Hertzian Waves from the Ends of Parallel Wires" abgegeben. Nach seiner Promotion hat er für die "Western Electric Company" in Chicago gearbeitet und später für die Zeitschrift "Western Electrician". Während der Zeit bei Western Electric hat er mit Edwin H. Smythe Versuche für Verbesserungen zur drahtlosen Telegrafie unternommen. Dabei ist ihm im Jahr 1900 aufgefallen, dass bei verschiedenen Versuchen das Gaslicht (Welsbach-Brenner) sich vorübergehend abschwächte. Ab 1903 versuchte de Forest dieses Phänomen für einen sensiblen Detektor anzuwenden und meldete am 2. Februar 1905 ein Patent an: Er erhielt die Patente Nr. 867876, 867877 und 867878. Die ansprüche waren aber ohne praktische Auswirkungen. 1905 liess er bei McCandless & Company in New York Glühlampen ähnlich einer Flemingdiode herstellen. Siehe ein Bild in Tyne "Saga of the vacuum tube" Seite 55. Dazu reichte er am 9. Dezember 1905 ein Patent an für das er die Nummer 979275 erhielt. Er verwendet wieder Bunsenbrenner, gibt aber in Figur 6A auch eine Diode an. Dabei weist er auf Fleming hin. Am 18. Januar 1906, mit Neueungabe am 19. Mai 1906 meldet er einen "Oscillation responsive device" an und erhält dafür das Patent Nr. 836070. Dieses "Two Electrode Audion" stellt er am 26. Oktober 1906 der A.I.E.E. vor. Es entstehen noch die Patente 823402.

Erste Triode: Das Audion von de Forest
Mit dem Patent 841387 "Device for Amplifying Feeble Electrical Currents" vom 15. Januar 1907 geht de forest zur gittersteuerung über. Man erkennt allerdings allgemein in dieser Zeit noch nicht, wie das Audion wirklich funktioniert. Immerhin hat er verschiedenste Steuerungen ausprobiert und kommt im Herbst 1906 auf den Gedanken, dass er das Steuerungselement zwischen Kathode und Anode setzen und gitterförmig ausgestalten muss, um eine gute Wirkung zu erhalten. Am 25. November 1906 lässt er sich solche Trioden erstellen. Er ist dann - wie so oft in grossen finanziellen Schwierigketen und testet die Röhren erst am 31. Dezember. Die Versuche (durch seinen Studenten John V.L. Hogan Jr.) sind so erfolgreich, dass er am 29. Januar 1907 ein Patent einreicht, das am 18. Februar 1908 als Nr. 879532 ausgestellt wird. Am 14. März 1907 gibt es eine erste Veröffentlichung am Brooklyn Institut of Arts und Sciences. Direkt danach gibt es auch die ersten Audions zu kaufen. 1907-1908 werden mehr als 20 Kriegsschiffe mit dem Trioden-Audion ausgestattet.

Situation 1907-1908
Verschiedene Forscher, darunter auch Robert von Lieben versuchen mit elektronischen Mitteln eine Verstärkung von Telefongesprächen zu erreichen und hantieren dabei ohne Erfolg mit der Brownschen Kathodenstrahlröhre (Bildröhre). Für den Radioempfang bedient man sich seit einiger Zeit mit dem Magnetdetektor, mit elektrolytischen Detektoren oder verschiedenen Festkörperdetektoren (Kristalldetektor). Die Diode von Fleming und de Forests Dioden-Empfänger erweisen sich nur teilweise als Erfolg, sind also den genannten Methoden nicht überlegen.

1908 demonstriert de Forest das Audion in Paris und 

fortsetzung - ich muss unterbrechen

 

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