Edmond Uher- Erweiterte Firmengeschichte

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Edmond Uher- Erweiterte Firmengeschichte 
09.Mar.14 11:20
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Peter Remmers (D)
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Peter Remmers

Der gebürtige Ungar Edmond Uher erblickte  am  30.Juni 1892 im damaligen Hermannstadt /Ungarn das Licht der Welt.  Kaum 16 Jahre alt,  machte er seine erste Erfindung. Es war die Zeit der ersten lenkbaren und motorgetriebenen Luftschiffe. Damals geschah es häufig , dass bei schlechtem Wetter den Luftschiffen das Benzin ausging und sie damit nicht mehr steuerbar waren. Um diese Gefahr zu bannen, fand er  die Lösung in einem Doppelvergaser, der vom flüssigen Brennstoff Benzin auf gasförmigen Brennstoff, d.h. Wasserstoff, mit denen die Luftschiffe damals gefüllt waren, umgeschaltet werden konnte. Mit der finanziellen Unterstützung seines Vaters, der zu dieser Zeit nicht nur Besitzer des wohl modernsten Fotostudios sondern auch eines großen Kopierwerkes in Budapest war, wollte der 16jährige Edmond die Pläne seiner Erfindung patentieren lassen. Doch der konsultierte Patentanwalt lehnte mit der Begründung ab, dass der Doppelvergaser in der Praxis nicht anwendbar und damit jeder investierte Pfennig verloren sei. Einige Monate nach der vernichtenden Expertise des Patentanwalts las Uher einen Artikel in einer französischen Zeitschrift: "Die Renault Autofabrik hatte einen Doppelvergaser herausgebracht, der mit seiner Konstruktion völlig identisch war und mit dem alle Luftschiffe ausgestattet wurden." Zwar verdiente Edmond Uher nichts  an  "seiner Erfindung",aber er      bekam sein Selbstvertrauen und das Wohlwollen seines Vaters zurück.

      Edmond Uher als 13jähriger Junge

Nach dem Ersten Weltkrieg widmete sich Edmond Uher der Mechanisierung und Automatisierung der Filmverarbeitung. Er entwickelte die “Corex- Filmdosen”, mit denen Negative schneller und kostengünstiger entwickelt werden konnten, als mit der traditionellen Handarbeit, bei der jedes Bild einzeln gewässert werden musste. Doch die “Corex- Werke GmbH”, die in Berlin gegründet wurden, konnten sich nicht lange halten. Sie wurden durch die Konkurrenz ausgebootet und gingen ein. Doch Uher gab nicht auf. Im Jahr 1925 nahm er sich Gutenbergs Bleisatz an und entwickelte ihn bis zum Lichtsetzverfahren, bei dem Druckvorlagen nicht mehr in Blei gegossen werden mussten, sondern per Film kopiert werden konnten. Seine neue Erfindung, die er um 1930 fertigungsreif hatte, taufte er “Uhertype- Verfahren”. 1928 stellte er bereits Kontakte zur M.A.N. Druckmaschinen AG in Augsburg her und schloss einen Kooperationsvertrag,  demzufolge  in Augsburg erste Prototypen der Lichtsatzmaschinen nach Uhers Zeichnungen hergestellt werden sollten.

       

          Uhers Konstruktionsbüro bei der M.A.N.  

         

Gemeinsam mit der M.A.N gründete er zunächst im März 1929 im Schweizer Kanton Glarus die   Uhertype AG, die die Rechte an dem Verfahren halten sollte. Zwischen 1930 und 1939 erhielt Uher mehrere internationale  Patente auf seine Fotosatzmaschine und ein weiteres Handsetzinstrument. Nach Gründung der Firma Uher & Co. in München im Jahr 1934 begann er mit dem Bau von Prototypen in den Süddeutschen Mechanischen Werkstätten (SMW), einer auf Entwicklungsarbeiten spezialisierten Firma mit Sitz in Starnberg, die ebenfalls Uher gehörte. Und tatsächlich wurde Uhertyp realisiert. Das Penrose Annual, eine Londonerer Fachzeitschrift des Druckgewerbes, veröffentlichte 1935 eine mit dem Uhertyp-Verfahren gestaltete Seite und Waterlow & Sons in Dunstable brachte 1936 ein mit Uhertype gesetztes Buch mit dem Titel "Typesetting Methods: Old and new" auf dem Markt. Uhers erster Kommanditist war die Augsburger M.A.N. (zeitweise auch zusammen mit Messerschmitt und BMW). Sie finanzierten die Versuche.Trotzdem blieb es zunächst bei Prototypen, deren Weiterentwicklung 1939 eingestellt wurde. Der letzte bekannte Prototyp wurde im Dezember 1942 nach Gotha geliefert, wo er bis 1970 im Verlag Perthes für  die Herstellung von Kartenbschriftungen im Einsatz war.

               

                Uhers Fotosatzmaschine

               

I                                                                                                               Der aufziehende  Krieg verlangte  andere Prioritäten. Während des Zweiten Weltkrieges übernahm Uher Aufträge für die Flugzeugindustrie und eröffnete Zweigunternehmen in Wien  und Budapest.Der Umfang der Aufträge für die Flugzeugindustrie führte nach dem Anschluss Österreichs 1939 zur Gründung eines weiteren Werkes in Wien. Im Krieg kamen dann noch die Ungarischen Flugzeug-armaturenwerke in Budapest hinzu. Im Jahr 1944 beschäftigte der Konzern fast 6000  Mitarbeiter.

                                         

                                     Uher Fabrik in Wien

                                   

                                     

Die Firma in Budapest ging nach der Besetzung durch die Rote Armee verloren. Die Uher- Firmen in Wien und München wurden unter Sequester gestellt. Nach der Währungsreform konnte Edmond Uher zuerst wieder in Deutschland über sein industrielles Vermögen verfügen. Er entwickelte in einer provisorischen Baracke in Starnberg  eine Reihe neuartiger feinmechanischer Geräten, darunter ein elektromedizinisches Gerät sowie das Inloc Sicherheitsschloß.

         

 

               Aufbau des Uher Werkes in Budapest

 

Der bayrische Großgrund- und Brauereibesitzer Carl Theodor zu Toerring-Jettenbach lieh Uher gegen die Abtretung einiger seiner Maschinen Geld, damit der seine weiteren Pläne realisieren konnte.
Bereits 1949 hatte der Gläubiger Zu Toerring-Jettenbach Edmond Uher in einer Weise zur Rückzahlung seiner Verbindlichkeiten unter Druck setzen können, dass dieser die SMW an Uhers 31-jährigen Schwager und Geschäftsführer der SMW, Wolfgang Freiherr von Hornstein, verkaufte. Wolfgang Freiherr von Hornstein, hatte schon 1948 die Schwägerin von Edmund Uher, Elga Jaroljmek, geheiratet und war so im UHER- Clan involviert. In der Folgezeit arbeitet die SMW im Auftrag der Firma Uher & Co. an der Herstellung einer kombinierten elektrischen Lichtmaschine mit Anlasser, und später an der Entwicklung eines Motorrollers mit stufenlosem Getriebe. Die Verankerung der Interessen beider Firmen brachte es mit sich, dass von Hornstein auch die Geschäftsführung der Auftragsfirma übernahm. Um zu retten, was zu retten war, so z.B die zahlreichen Patente, erhielt Hornstein vom gräflichen Investor den Auftrag die Firma Uher & Co. zu liquidieren.

 

             Wolfgang Freiherr von Hornstein

 

 Entgegen der Anweisung des Investors wickelte von Hornstein die Uher & Co. nicht ab, sondern beschaffte für den 65-Mann-Betrieb Aufträge zur Lohnfertigung verschiedenster Produkte, die er auch unter Einsatz der Kapazitäten seiner SMW ausführte.

Wenig später wurde die Behelfsproduktionsstätte in Starnberg aufgelöst und man zog in die Boschetsrieder Straße 59 nach München um.

                         

                        Werksgelände Boschetsrieder Straße in München

 

Am 18.Dezember 1952 und am 16.Januar 1953 erschienen vor dem Münchener Notar Dr. Georg Feyock, Edmond UherHerr Edmond Uher, handelndfür die Firma „Uher & Co. Gesellschaft für Apparatebau“, Graf Carl Theodor zu Töerring-Jettenbach und Frau Fiametta Uher, geb. Jarolymek und errichteten eine GmbH. Zu den Geschäftsführern wurden Wolf Freiherr von Hornstein und Dr. Hans Ziegler ernannt. Laut   Gewerbeanmeldungschein  war der Betriebsbeginn am 1.Mai 1953. Als Gewerbe wurde die Herstellung von Getriebe- und Zubehörteilen für die Auto- und Maschinenindustrie genannt.

In der neuen Betriebsstätte  fertigte Uher  u.a. den GYRO-Starter und die erste Automatik-Kupplung für Motorroller. Er konstruierte und fertigte den sog. Hobby-Roller bis zur Produktionsreife, der dann auf dem Lizenzweg von der Auto Union bis 1957 gebaut wurde.

 

 Edmond Uher, genialer Erfinder und Konstrukteur

       

 

Lizensbau

des Hobby-

Rollers

bei der

Autounion.

 

Auch in Frankreich wurde der Hobby-Roller durch die Firma Manurhin vermarktet. Ingsgesamt wurden fast 90.000 Roller verkauft, wovon Uher 10 DM je Stück als Lizensgebühr erhielt.

 

Diese Aktivitäten weckten Hoffnung auf eine erfolgreiche Vermarktung, so dass sich Zu Toerring-Jettenbach bereit erklärte, Uher weiter zu unterstützen. Gegen weitere Abtretung von Maschinen und Rechten baute er seine Kredite und Bürgschaften in den folgenden Jahren auf über 1,2 Millionen D-Mark aus.Nachdem die Vermögungskontrolle über Uhers Wiener Firma aufgehoben wurde, musste er sich davon überzeugen, dass der parallele Wiederaufbau sowohl des Wiener als auch des Münchener Werkes seine wirtschaftlichen Möglichkeiten überstieg. Die von ihm verheißene Produktion von Einspritzpumpen und Zündkerzen, aber auch des viel versprechenden Gyro- Anlassers für Kleinkraftfahrzeuge kam nicht in Gang, so dass die Firma “UHER & Co., Gesellschaft für Apparatebau” 1954 in Liquidation trat.

Im Alter von 62 Jahren verließ Edmond Uher 1954 München und konzentrierte sich auf die im Alleinbesitz seiner Familie befindliche österreichische UHER GmbH & Co. KG, die er noch bis 1970 führen sollte. Danach  zog sich Edmond Uher als Privatier in sein Haus an der Riviera zurück. Er übergab die Leitung der Wiener Gesellschaft an seinen Sohn Alfons,der im Frühjahr 2014 verstarb. Edmond Uher verstarb 97jährig am 17. März 1989 in Cap d'Antibes, Frankreich.

 

         Uhers Anwesen in Cap d`Antibes, Frankreich

 

 

                           Edmond Uher am 6.3.1987- zwei Jahre vor seinem Tod  

 

Kurz vor seinem Rückzug aus München deutete sich eine einschneidene Veränderung an. DIE ZEIT berichtete in der Ausgabe vom 23.06.1972, wie noch 1953 ein ehemaliger Telefunken- Mitarbeiter bei Uher vorgesprochen hätte, und dort eine größere Charge von Tonbandgeräten verbessern lassen wollte. „Davon verstehen wir nichts,“ hätte Wolfgang Freiherr von Honstein das Anliegen des ehemaligen Telefunken-Ingenieurs Alfons Kürzeder zunächst abgelehnt, dann aber den Lohnauftrag doch angenommen. Ständige Pannen mit der modifizierten Konstruktion sollen dazu geführt haben, dass von Hornstein die Entwickler seiner SMW beauftragt hätte, ein eigenes Tonbandgerät zu konstruieren.

Der Produktionsbeginn von Tonbandgeräten sollte zusammen mit der Übernahme der Geschäftsführung der Firma UHER durch Freiherr von Hornstein fallen, der bis dahin Geschäftsführer der Süddeutschen Mechanischen Werkstätte- kurz SMW-, war. UHER und SMW gingen nun eine wundersame Ehe ein. Zwischen SMW und Uher wurde ein langfristiger Entwicklungs- und Know-how-Vertrag geschlossen, der im besonderen Maße auf die Interessen Baron Hornsteins abgestimmt war.  Die SMW entwickelte die Geräte, während UHER bis zum Ende der Ära Hornstein, also bis 1972, die Fertigung und den Vertrieb übernahm. Hornstein profitierte zweifach an diesem Geschäftsmodell. Ihm gehörte die Entwicklungsfirma und gleichzeitig wurde er Generalbevollmächtigter der Firma UHER, die folglich nur die Fertigung übernahm. Folge dieser engen Verbindung soll später der Aufstieg von Hornsteins zum Kommandisten bei Uher gewesen sein.

Im August  1955 stellte das Werk erstmals sein Tonbandgerät Uher 95 auf der Rundfunkausstellung in Düsseldorf der Öffentlichkeit vor. Völlig unkonventionell wurde es den Messebesuchern demonstriert: jeder konnte es selbst ausprobieren. Der Messeerfolg war durchschlagend. Im Jahre darauf wurden sie auf der anlässlich der „Industriemesse Hannover 1956“ stattgefundenen „Sonderschau formschöner Industrieerzeugnisse“ von der Zentralstelle zur Förderung deutscher Wertarbeit e.V. preisgekrönt. Die Tagesproduktion betrug anfangs 50 Stück. Die feinmechanische Tradition der UHER- Werke und ein Stamm hervorragender Facharbeiter trugen maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei. Bald wurden neue Typen aufgelegt und schon horchte die Fachwelt interessiert auf, als UHER technische Neuerungen  vorlegte. Eine davon war 1957 der erste akustisch-elektronische Schalter für Stopp und Start von Tonbandgeräten . Eine weitere Neuerung war ein Gerät, das den Bildwechsel automatischer Diaprojektoren steuerte.

Die Umwandlung in die UHER Werke München KG

Die Kommanditgesellschaft “UHER Werke München KG” wurde am 2.12.1957 gegründet und am gleichen Tage im Handelsregister des Amtsgerichts München unter A 14512 eingetragen. Die Gesellschaft führte das unter der Firma “UHER Werke München GmbH” betriebene Unternehmen weiter. Sie hatte deren Vermögen im Wege der Umwandlung ohne Abwicklung übernommen. Persönlich haftender Gesellschafter war Carl Theodor Graf zu Toerring-Jettenbach, Gutsbesitzer in München. Kommanditist war sein damals 21 Jahre alter Sohn Hans Veit Kaspar Nikolaus Erbgraf zu Toerring-Jettenbach (geb. am 11.Januar 1935 in München), mit einer Beteiligung von 550.000 Deutschen Mark.

Die rasche Entwicklung des Unternehmens, auch im Exportgeschäft, war Ergebnis einer Politik, die bewusst Marktlücken suchte und fand. Denn die direkte Konkurrenz mit Grundig, Telefunken oder Philips wäre für die kleine, flexible Firma gefährlich geworden.

Der internationale Durchbruch kam erst mit dem 1961 auf der Funkausstellung in Berlin eingeführten „Uher 4000 Report, dass  von Hubert Richt, Josef König und Alfred Liebl konstruiert wurde. Es wurde immer wieder verbessert und bis 1988 ,zuletzt in Buchbach gefertigt.

 

                               Fertigung des 4000 Report in den neuen Werkshallen

 

 

                   Azimuth-Justage des Tonkopfes beim Uher Report

Es war das erste tragbare, netzunabhängige Spulengerät, das schnell in allen Bereichen der Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft eingesetzt wurde. Die Reports liefen  in britischen, kanadischen und US-Rundfunkstudios. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach, das amerikanische Bundeskriminalamt FBI, Filmheld James Bond und der Spiegel benutzten das Report. Als Präsident Kennedy Westdeutschland besuchte, führte sein Gefolge zehn Geräte mit.“ Das 4000  umkreiste mit der Gemini-Kapsel auch die Erde.

Wegen der steilen Aufwärtsentwicklung der UHER-Werke wurde bereits im Jahr 1962 ein moderner Neubau des Hauptwerkes am südlichen Stadtrand von München, Barmseestraße 11, in Dienst gestellt.

                    Neubau der UHER-Werke München in der Barmseestraße 11

Die UHER-WERKE MÜNCHEN KG hatten ihren Umsatz an Tonbandgeräten von 1957 bis Ende 1963 um 362 % gesteigert. Seit dem Umzug in die modernen Fabrikationsräume in der Barmseestraße hatten sich die produzierten Stückzahlen bis Ende 1963 versechsfacht.

„Von 1968 bis 1970, in zwei Jahren, wurde der Umsatz, der seit 1966 bei rund 50 Millionen Mark stagniert hatte, auf 102 Millionen Mark verdoppelt. Die Jahresproduktion kletterte auf 180.000 Geräte, die Belegschaft wuchs auf über 1500 Personen.“

Danach sank die Erfolgskurve des Tonbandgeräteherstellers. Der bisherige Geschäftsführer Wolf Freiherr von Hornstein musste die UHER WERKE  München KG  am 2.Oktober 1972 verlassen. Der Markt für Tonbandgeräte wurde immer kleiner und immer mehr von ausländischen Herstellern beherrscht. Uher versuchte sich noch im Bau von Cassettengeräten. Den Schnitt, eigene Hifi- Geräte zu bauen, ging Uher nicht. Zwar vertrieb Uher zahlreiche ausländische Geräte mit seinem Namen, aber die Qualität der vertriebenen Geräte, darunter auch Fernsehgeräte eines italienischen Herstellers waren von minderer Qualität.

1972 mußte Hornstein das Werk verlassen. Zu neuen Geschäftsführern wurden bestellt: S.E. Hans Veit Graf zu Toerring-Jettenbach, Sohn des am 14. Mai 1967 verstorbenen Carl Theodor Graf zu Toerring-Jettenbach  sowie Friedrich W. Pollmann, Diplom-Ingenieur-Diplomkaufmann, vormals für für BMW tätig.

 1974 wurde Uher „in akuter finanzieller Notlage an die Wolfgang Assmann GmbH in Bad Homburg vor der Höhe verkauft. Am 21. Oktober 1977 schrieb die Funkschau: „Immer mehr entwickelt sich UHER auch zur Vertriebsfirma für nicht in Deutschland hergestellte Geräte“. Am 3. September 1980 zitierte die Süddeutsche Zeitung den damaligen Geschäftsführer Rüdiger Hoessrich, UHER wolle nicht mehr mit den Japanern konkurrieren, weshalb die Produktion gestrafft und auf kleinere Stückzahlen umgestellt, die Produktion in München eingestellt und nach Buchbach im Landkreis Mühldorf verlagert werden müsse.

1996 wurden Assmann und UHER  in die getrennten Unternehmen UHER GmbH, ATIS Systems GmbH UHER Electronic GmbH und UHER Informatik GmbH aufgeteilt.

Inzwischen existiert von den Werken in München, Buchbach, Asch-Leeder und Klausen (Südtirol) keines mehr. Zum weiteren Schicksal der Marke Uher schreibt Ulrich Wienforth im Stereo-Sonderheft 30 Jahre HiFi-Geschichte, 2004: „In den Achtzigern hatte Assmann den Markennamen UHER  an verschiedene HiFi-Anbieter lizenziert, was für einige Verwirrung sorgte. So brachte etwa Harman eine Reihe hochwertiger HiFi-Komponenten unter dem UHER-Logo, während der Otto-Versand billige Importware (unter anderem zum Beispiel Radiowecker und Mini-Türmchen) mit dem bekannten Schriftzug schmückte. UHER versuchte es mit Fernsehgeräten und Videorecordern, die nur zugekauft wurden. All diese Produkte sind aber längst vom Markt verschwunden – der Name UHER ist, jedenfalls was den HiFi-Bereich angeht, Geschichte.

Verfasser: Peter Remmers, Sande

Stand 17.Oktober 2015





 

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