Funkmast Leipzig Teil 2

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Funkmast Leipzig Teil 2  
27.Oct.15 18:54
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Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

Am 26.10.2015 war es soweit. Laut Plan werden auf den bereits errichteten 170 m hohen Funkmast  noch zwei Antennenelemente und der Blitzfangkorb aufgesetzt.

Foto von Patrick aus Leipzig spendiert, vielen Dank !

Foto Sven Krey,Spezialflug Berlin, vielen Dank

Die Stadt Leipzig und auch der Funkmast  ist in Nebel gehüllt und bei aller modernen Technik, wäre bei solchem Wetter die Montage nur mit größtem Risiko auszuführen, da wartet man wohl eher auf besseres Wetter.

 

Aber nach 9,00 Uhr brechen sich Sonnenstrahlen durch den Nebel und der 13 Millionen Euro teure Spezial- Hubschrauber mit Schweizer Kennung Typ AS332C1, extra für diese Arbeit gechartert, dreht seine erste Runde über dem Bauplatz gegen 10,30 Uhr. Der Schweizer Pilot Justin Mattia hat bereits 22000 Flugstunden und ist Experte für diese Millimeterarbeit.

Auch drei Kollegen vom Mastbau Gärtner (Berlin) und ein Kollege von der Firma Spezialflug Berlin machen sich auf den Weg nach oben. Immerhin gilt es zunächst über 170 m auf dieser Leiterkonstruktion zurückzulegen. 

Der Hubschrauber mit seinen Rotorblättern bewirkt, das auf der Südseite des Bauplatzes der gesamte Bauzaun umfällt. Es ist stürmisch !

Also nochmal aufgetankt und dann kann die Präzisionsarbeit losgehen.

Bereits angeschlupft warten die zweiteiligen Antennenträger auf ihre Reise nach oben. 

Der linke im oberen Bild ist für die digitale Ausstrahlung des Rundfunkprogrammes vorgesehen. Gegenwärtig werden 23 Programme des privaten und öffentlich- rechtlichen Hörfunks im System dab+ übertragen.

Im Innern befindet sich die Leiter und so können die Spezialisten, welche künftig die Wartung und Reparaturen ausführen, sicher bei jedem Wetter arbeiten.

Der rechts im Foto zu sehende Schuß ist etwas länger. Hier ist das terristische digitale das dvb-t- Fernsehen installiert. Gegenwärtig werden 12 Programme der ARD, ZDF und Länderprogramme ausgestrahlt. 

 Hier nochmal ein Blick auf den Funkmast bevor die Montage der Segmente beginnt.

Um 11,30 Uhr ist es dann soweit, der Hubschrauber dröhnt über dem Bauplatz und der erste Schuß mit der Rundfunktechnik wird angehangen.

Jetzt ist fliegerisches Können gefragt.Es geht nach oben und das Teil muss passgenau aufgesetzt werden. Zwischen Hubschrauber und der Last befindet sich ein ca 30 m langes drallarmes Spezialseil, das auch bei Windböen nicht gleich ins Trudeln kommt.

Foto; Sven Krey, Spezialflug Berlin, vielen Dank !

Kurz nach 12,00 Uhr ist  das zweite Segment mit der Fernsehübertragungstechnik an der Reihe.

Nun fehlt nur noch das letzte Bauteil, der Schwingungstilger mit dem Blitzfangkorb

Gleich haben die Monteure auch dieses Bauteil verbolzt.

 

Geschaftt ! Es ist kurz nach 13,00 Uhr. Die Kollegen haben in luftiger Höhe Präzisionsarbeit geleistet, die Bauteile sind fest verschraubt.


Die Montagearbeit ist geschafft, noch einmal hat das Team vor dem Hubschrauber und dem Funkturm Aufstellung genommen.

Foto : Sven Krey, Spezialflug Berlin, vielen Dank

Der nächste Handwerksbetrieb wartet bereits auf seinen Einsatz, denn es muss noch die Hindernisbefeuerung angeschlossen werden.

Die Kabel sind bereits vorinstalliert und auch die Streifenfundamente für den Betriebscontainer.

Zum Abschied noch einige Details vom Turm

Im Frühsommer 2016 will man starten, eine genaue Festlegung des Zeitpunktes gibt es noch nicht. Auch das HD- fähige  dvb-t2 Fernsehen soll bereits mit Beginn der Fußball Europameisterschaft im Juni 2016  hochauflösende Bilder zumindestens auf einem Kanal ausgestrahlen.

Private Fernsehsender haben ebenfalls Interesse bekundet. Es sollen von Privaten möglicherweise auch verschlüsselte Bezahl- Programme ausgestrahlt werden.  Aber all das ist noch Zukunftsmusik.

alle Fotos ohne Quellenangabe; Wolfgang Lill

Ich berichte weiter über das Vorhaben

Hier ein YouTube-Video über die Einsätze des Hubschraubers.

 

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der Bau schreitet voran Stand 27.12.2015 
28.Dec.15 12:19
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Wolfgang Lill (D)
Redakteur
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Wolfgang Lill

Am 26.10.2015 wurde der freitragende Stahlgittermast auf seine Endhöhe montiert. Als ein neues Wahrzeichen ist der Turm in Leipzig nicht mehr zu übersehen, egal von welcher Seite man auf die Stadt zufährt.

Foto; Blick von der Arno- Nitzsche- Straße Richtung Funkmast . Im Vordergrund eine Heckflosse der IL62 - Gaststätte im Flugzeug - . 

Noch ist die Technik auf dem 1996 stillgelegtem 170 m hohem Schornstein des Heizwerkes Süd in Betrieb. Ach das ist eigentlich ein Novum, denn der 20 m hohe DVB-T- Antennenträger wurde nicht um den Schornstein herumgebaut sondern oben draufgesetzt. Erforderlich war hierzu eine umfangreiche Trägerkonstruktion.

Was mit dem Schornstein nach Stillegung der Übertragungstechnik passieren wird, dazu gibt es gegenwärtig noch keine offiziellen Informationen.

Aber zurück zur Baustelle an der Zwickauer Straße

Am 27.12.2015 wirkt die Baustelle verlassen, Weihnachtsruhe, aber auch ordentlich aufgeräumt. So kann ich mich in Ruhe etwas umsehen.

Die Betriebscontainer sind bereits montiert.

Kürzlich ist auch die Transformatorenstation Fabrikat Scheidt gesetzt worden. Hier werden die Erdkabel angeschlossen.

Nun sind die Elektriker und Elektroniker am Arbeiten.

Die Hardware wird in die Container installiert. Sehr wichtig ist auch die Klimatisierung  für ein stabiles Arbeiten der Anlagentechnik. 

Auch die Kabelträger sind bereits montiert.

Die Geländeauffüllung im Bereich der Stützenfundamente ist voll im Gange

So ist noch viel zu tun, bis März 2016, ich habe jedoch ein Eindruck, das auch aufgund des milden Wetters die Arbeiten gut im Plan liegen.

Bereits im März 2016 soll der Probebetrieb aufgenommen werden.

Alle Fotos in diesem Beitragsteil ; Wolfgang Lill

Ich berichte weiter.

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