gemeinsch: VE301W (VE 301 W); Neuaufbau

ID: 181419
gemeinsch: VE301W (VE 301 W); Neuaufbau 
13.Jan.09 11:43
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18 (D)
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18

Eigentlich ist zu diesem einfachen Gerät schon alles gesagt worden. Man verzeihe mir daher diesen weiteren Beitrag, zumal er Fehler beschreibt, die bei einem Gerät im Originalzustand nicht auftreten. Für Neulinge aber sicherlich interessant, da es um einfache Grundlagen geht.

Nach der Restaurierung einiger Geräte waren noch zwei total umgebaute und teilweise gefledderte Chassis sowie ein zerbrochenes Gehäuse übrig. Da zum Wegwerfen dann doch zu schade wurde beschlossen, daraus noch ein weiteres Gerät aufzubauen.

Beim ersten Chassis war das Audion auf P2000 umgebaut worden, der Wellenschalter, der NF-Übertrager und der RK-Drehko fehlte und an der rechten Seite waren diverse zusätzliche Buchsen eingebaut. Gesamte Verdrahtung undefiniert und teilweise zerstört. Außerdem war das Chassis mit Silberbronze übergetüncht, die Bauteile hatten dabei gehörig Farbe abbekommen.

Das zweite Chassis war mit zwei dilettantisch umgesockelten NF2 in RC-Kopplung bestückt. Netztrafo und NF-Übertrager fehlten. Beide Drehkos waren durch mechanisch nicht passende Ersatztypen bestückt. Ein riesengroßer selbstgewickelter Vorwiderstand und Selengleichrichter zeugten (neben den beiden NF2) von einem Umbau auf GW. Verdrahtung undefiniert und teiweise zerstört. Dass beide Chassis außerdem total verdreckt waren muss nicht besonders erwähnt werden.

Von beiden Chassis wurden die noch am besten erhaltenen Teile ausgesucht und der Rest aus der Bastelkiste beigesteuert, es fehlte lediglich noch der NF-Übertrager. Hierfür wurde probehalber ein M42-Kern mit Wicklungen in einem Übersetzungsverhältnis von 1:10 und überhaupt nicht passenden Impedanzen genommen. Befestigt wurde er zunächst mit dem für diesen Kern üblichen Befestigungswinkel, da eine Anfertigung der VE-typischen Befestigungsbleche zu diesem Zeitpunkt zu aufwändig erschien. Der Inhalt des Becherblocks wurde nach der bewährten Methode erneuert. Die Verdrahtung komplett neu ausgeführt.

Der erste Probebetrieb zeigte korrekte Betriebsspannungen, einwandfreie Funktion auf Mittelwelle aber ein zu starkes 50 Hz-Netzbrummen im Lautsprecher. Auf Langwelle war nur leise etwas zu hören. Die Lautstärke nahm beim Anziehen der Rückkopplung noch weiter ab. Schwingungen setzten nicht ein.

Zunächst wurde das Rückkopplungsproblem auf Langwelle untersucht. Ein Verdrahtungsfehler von mir schied aus, da die Käfigspule in sich verdrahtet ist. Da die Rückkopplung auf Mittelwelle aber richtig funktionierte auf Langwelle aber das umgekehrte Verhalten zeigte, kam eigentlich nur eine Vertauschung der Anschlüsse der LW-RK-Spule innnerhalb der Käfigspule als Fehlerursache in Frage. Eine visuelle Untersuchung beider RK-Spulen brachte bei dem sehr dünnen Draht der RK-Spulen keine eindeutige Klärung. Auch neuere Lötspuren waren nicht zu erkennen. Ein Umlöten brachte dann aber den Beweis, dass jemand, aus welchem Grund auch immer, die Anschlüsse der LW-RK-Spule getauscht haben musste.

Das zweite Problem war das starke 50 Hz-Netzbrummen. Vermutet wurde von Anfang an der nicht passende NF-Übertrager, zumal durch den Befestigungswinkel die Montage so vorgegeben war, dass die Spulenachse parallel mit der Spulenachse des Netztrafos verlief. Eine übergestülpte Weißblechhaube brachte einen leichten Rückgang des Brummens, also war die Vermutung richtig. Nun wurde der Übertrager losgeschraubt und lose auf das Chassis gelegt. Durch die relativ kurzen Anschlussleitungen war das Drehen des Übertragers nur begrenzt möglich, aber es zeigte sich, dass das Brummen nahezu unhörbar wurde, wenn der Übertrager auf der Seite liegend einen Winkel von ca. 45 Grad zur Chassislängsachse hatte. In dieser Lage kann man natürlich den Übertrager schlecht montieren und es wurden dem Original nachgebildete Montagebleche aus Aluminiumblech angefertigt. Damit wurde auch die Spulenachse um 90 Grad gedreht. So eingebaut versieht der nicht passende Übertrager zufriedenstellend seinen Dienst mit nur einem kaum zu vernehmenden Netzbrumm.

Möglicherweise ist die Brummeinstreuung genau der Grund für die doch etwas ungewöhnliche aufgeständerte Montage des NF-Übertragers mittels der Befestigungsbleche aus Messing (magnetisch nicht leitend). Das ist aber nur eine Vermutung, bestätigen könnten uns das nur die Entwickler.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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VE-NF-Übertrager 
14.Jan.09 08:08

Hans-Dieter Haase † 5.2.18 (D)
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18

Per Mail bekam ich den Hinweis auf diesen Beitrag zum Thema NF-Übertrager. Dort wird meine Vermutung von kompetenter Seite bestätigt.

Den Thread habe ich leider beim Schreiben meines ersten Beitrags übersehen, da dieser beim GW gepostet war. Man sieht, wie wichtig gegenseitige Verlinkungen sind.

Besten Dank für den Hinweis.

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.