grundig: RV3; Universal-Röhrenvoltmeter

ID: 219262
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26.Apr.10 21:49
60

Arno Ehlscheid (D)
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Arno Ehlscheid

Hallo,

ich befasse mich z.Zt. mit meinem Grundig-Röhrenvoltmeter RV3. Meine Frage, gab es zu diesem Gerät eine Abgleichanleitung bzw. kennt jemand hierfür die notw. Vorgehensweise?

Arno Ehlscheid

 

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Abgleich 
27.Apr.10 07:32
60 from 3870

Martin Renz (D)
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Martin Renz

Hallo Herr Ehlscheid,

mit dem beim Modell befindlichen Schaltplan und den Spannungsangaben dort, sowie der dort ebenfalls befindlichen Bedienungsanleitung sollte der Abgleich keine große Schwierigkeit darstellen. Sie benötigen lediglich verlässliche Spannungsquellen im Gleich- und Wechselspannungsbereich. R40 dient der Nullpunkteinstellung im Gleichspannungsbereich bei kurzgeschlossenen Prüfspitzen und ist von aussen zugänglich. Die Einstellungen sollten erst nach ca. einer halben Stunde des "Warmlaufens" geschehen.

Mit den Trimmern R36 (~) und R38 (=) können Sie dann deren Spannungswert abgleichen. Im Widerstandsbereich ist R39 ebenfalls von aussen zugänglich, da der Abgleich in Abhängigkeit der Batteriespannung erfolgt. Mit R 41 wird noch der Mittenabgleich eingestellt ( für die Mitteneinstellung im entsprechenden Bereich). Mit R42 kann noch der Tastkopf abgeglichen werden.

Das Gerät ist weitgehend baugleich mit dem Modell 6062 von Grundig.

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Ergänzung 
27.Apr.10 09:24
92 from 3870

Henning Oelkers (D)
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Henning Oelkers

Hallo, Herr Ehlscheid,

ergänzend zu den richtigen Hinweisen von Herrn Renz möchte ich aus eigener Erfahrung dringend dazu raten, die Kondensatoren C1, C2, und C5 zu ersetzen. Hier sollten nur Bauteile erster Wahl eigesetzt werden, weil die Messgenauigkeit und insbesondere auch die Linearität der Anzeige wesentlich davon abhängt.

Mit freundlichen Grüßen,

Henning Oelkers

 

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27.Apr.10 10:00
103 from 3870

Arno Ehlscheid (D)
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Arno Ehlscheid

Hallo Herr Renz,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich bin zunächst auch davon ausgegangen, das es rel. einfach sein müsste, das RV3 abzugleichen. Die erwähnten techn. Unterlagen habe ich ja und die vorh. Trimmpoti sind gut zugänglich. Das Problem ist nur, das wenn z.B. der Abgleich bzw. die angezeigten Messwerte im Gleichspannungsbereich 10 V- stimmen, sich wieder Abweichungen in den anderen Messbereichen zeigen. Auch  innerhalb eines DC-Messbereichs ergibt sich die Schwierigkeit, das z.B. der angezeigte Wert in Skalenmitte stimmt aber am Skalenende nicht mehr und umgekehrt. Wie verhält es sich mit dem Trimmer R 37, dessen Einstellung auch  Einfluss auf die Anzeige hat bzw. mit den Trimmern R36, 38 u. 39 interagiert? Deshalb war mein Gedanke, das beim Abgleich ggf. nach einer bestimmten Reihenfolge/Systematik vorzugehen ist.

Die im Schaltplan angegebenen Spannungen am Stabilisator mit Rö 3 habe ich überprüft, die 150 V an B+ sowie 110V an R 37 stimmen. Weitere Überprüfungen folgen noch, ggf. sind die Röhren E80F schwach o. es liegt ein anderer Fehler vor. Ich habe auch noch ein weiteres Grundig RV3 und ein  6062, da kann ich ja mal vergleichen. Die bisher festgestellen Abweichungen zum jew. Vergleichsmesswert betragen in allen DC-Messbereichen etwa 1-2 Teilstriche nach links o. rechts.

 

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27.Apr.10 10:11
110 from 3870

Arno Ehlscheid (D)
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Arno Ehlscheid

Hallo Herr Oelkers,

vielen Dank auch für Ihren sicherlich sehr wichtigen HInweis. Hätte ich mit meiner 1. Antwort mal besser noch etwas gewartet, aber der von Ihnen beschriebene Einfluss von C1,C2 u. C5 auf die Linearität der Anzeige u. Messgenauigkeit trifft m.e. doch schon zeimlich genau  mein beschriebenes Problem.

Die v.g. C's werde ich jetzt erst mal ersetzen.

 

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Röhren im RV3 prüfen 
27.Apr.10 10:08
108 from 3870

Henning Oelkers (D)
Redakteur
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Henning Oelkers

Hallo, Herr Ehlscheid,

die Röhren im RV3 lassen sich wie folgt recht einfach prüfen: Gerät in Stelluung "M" etwa 15 min laufen lassen, Zeiger mit Nullpunkteinsteller auf Mitte einstellen. Danach Gerät ausschalten, beide Röhren gegeneinander tauschen. Der Zeiger sollte nun idealerweise ebenfalls in der Mitte stehen, eine Abweichung von +- 20% halte ich für unbedenklich. Vor diesem Test sollten unbedingt die Kondensatoren C1 und C2 durch neue ersetzt werden!! ( Hier würde ich nur einwandfreie Neuware empfehlen! )

Wenn beide Röhren schwach sind, lassen sich auch normale EF80 probeweise einsetzen.

 

mfG Henning Oelkers

Warnung: E80F und EF80 sind nicht austauschbar, hierzu Post #9 beachten!

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27.Apr.10 10:14
111 from 3870

Arno Ehlscheid (D)
Beiträge: 66
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Arno Ehlscheid

Danke nochmals Herr Oelkers, diese Maßnahmen werde ich jetzt erst mal durchführen. Ich melde mich mit den Ergebnissen wieder.

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Beantwortet 
03.May.10 01:26
309 from 3870

Georg Richter (D)
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Georg Richter

Zur Aufhebung des Fragezeichens - bis Herr Ehlscheid neue Fragen hat.

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E80F und EF80: sind nicht austauschbar! 
27.Jul.16 12:14
1866 from 3870

Bernhard Nagel (D)
Ratsmitglied
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Bernhard Nagel

Im Post #6 schrieb Henning Oelkers:

"Wenn beide Röhren [E80F] schwach sind, lassen sich auch normale EF80 probeweise einsetzen."

Davor muss ausdrücklich gewarnt werden, das Gerät kann durch das Stecken der EF80 beschädigt werden! E80F und EF80 haben unterschiedliche Sockelschaltungen.

Im RV3 werden die beiden E80F als Trioden geschaltet eingesetzt; G2, G3 und Anode sind miteinander verbunden. Wird nun statt dessen die EF80 gesteckt, so kommt es durch die Sockelschaltung zu einem Kurzschluss der Anodenspannung zum Kathodenanschluss. Das ist durch die doppelt herausgeführte Kathode der EF80, einer Breitband-HF-Pentode, bedingt.

Falls die E80F als Ersatz nicht zur Hand ist, kann statt dessen die pinkompatible Type EF86 (oder EF806S) verwendet werden. Die Daten dieser Pentode sind recht ähnlich zur E80F. Unter Umständen muss ein passendes Paar ausgesucht werden, da die Streuungen grösser sein werden.

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