Iris Runge bei Osram und Telefunken ...

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Dieser Artikel betrifft das Buch: Zur Literatur

Iris Runge bei Osram und Telefunken ... 
26.Jul.10 12:04
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Wolfgang Eckardt (D)
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Wolfgang Eckardt

... so lautet der Untertitel eines neu erschienenen Buches, das besonders den an Technik-Geschichte Interessierten, speziell der Röhrentechnik, gefallen dürfte:

"Morgen möchte ich wieder 100 herrliche Sachen ausrechnen"

Iris Runge bei Osram und Telefunken.

Autorin ist Frau Prof. Dr. Renate Tobies, die bereits mehrere Bücher und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften über bekannte Wissenschaftler herausgebracht hat.

Hier findet man noch Angaben aus dem Verlag, auch das Inhaltsverzeichnis.

Die Herausgabe des Buches wurde 2010 mit einem Ehrenpreis der GFGF gefördert. 

Auf den ersten Eindruck hin mag es erscheinen, dass dieses Buch wohl kaum einen Funkhistoriker  ansprechen kann, doch wenn man das Inhaltsverzeichnis liest, entdeckt man schon interessante Punkte, die zusätzlich durch Fakten, Labor-Protokolle in einem 38-seitigen Anhang, 16 Bildtafeln mit historischen Fotos und einer umfangreichen Bibliographie bereichert werden.

Die Osram-Röhrenforschung war mit Telefunken über die gemeinsame Mutter AEG eng verknüpft und ging zum 1.7.1939 ganz zu Telefunken über. Bisher war nicht bekannt, wie die Versuchs- und Entwicklungslaboratorien strukturiert waren, wie die Gruppen miteinander kooperierten, welche konkreten Themen den einzelnen Forschergruppen zugewiesen wurden, wie das Verhältnis von experimenteller und theoretisch-mathematischer Arbeit, von Rundfunk- und Militärröhren zu beurteilen ist.
Es stehen die Leiter der Röhrenforschungsabteilungen (A. Güntherschulze, W. Statz, H. Rukop, K. Steimel), aber auch die einzelnen Entwicklungs- bzw. Versuchslaboratorien im Blickpunkt. Wann und aus welchen (fachlichen, politischen) Gründen wurde umstrukturiert, welche Aufgaben wurden den Forschergruppen (dem Einzellabor) zugeordnet, welche Kooperationen bestanden zwischen experimentell und "rechnend" arbeitenden Forschern und Forscherinnen.
Auch der nach 1945 im Funkwerk Erfurt bei der „Stahl“-röhren-Entwicklung mit Glaskolben sowie der Gnomröhren tätige Dr. Heinze ist mehrfach in dem Buch aufgeführt.

Allerdings möchte ich nicht verhehlen, dass die Anschaffung dieses Buches das "Hobbykonto" schon schmälert! Bedenkt man aber die Auflagen"größe" und den wissenschaftlichen Hintergrund, da sind 72,00 € nicht ungewöhnlich.

Wolfgang Eckardt

 

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