Isolationsprüfer DT-6303

ID: 180443
Isolationsprüfer DT-6303 
30.Dec.08 17:04
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Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Schönen guten Abend an alle,

da dieses Gerät brandneu ist kann ich es natürlich nicht zum Modell posten.

Aber da ich doch Fragen zu diesem heute gekauften Gerät habe wende ich mich an die Sammlergemeinde, in der Hoffnung dass auch ausser mir jemand dieses Gerät benutzt oder mit der Arbeitsweise vertraut ist.

Mit diesem Gerät können Isolationsfehler an Kondensatoren festgestellt werden. Prüfspannungen stehen in folgender Auswahl zur Verfügung: 250V, 500V und 1000V.

Der bei der Kondensatorprüfung angezeigte Wert soll deutlich größer als 100MOhm zeigen. Das funktioniert denke ich ganz gut, beim Testen von 7 Stk Teerkondensatoren aus einem Schlachtradio von 1942 blieb die Anzeige bei 5 Stück so rund um 30MOhm, 2Stück  schafften die 100MOhm Grenze. Also eine durchaus realistische Quote.

Ich selbst habe aber zwei Fragen:

1. Was mache ich mit einem Kondensator, der eine niedrigere Spannungsfestigkeit als 250V aufweist?

2. Was gilt es für mich noch zu beachten?

Vielen Dank!

Fred

 

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30.Dec.08 19:07

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Ist ein Kondensator niedriger spezifiziert, sollte er eigentlich nicht einer Überspannung ausgesetzt werden. Es wird aber immer die Betriebsspannung angegeben, bisweilen auch die (höhere) Prüfspannung. Diese kann gefahrlos angelegt werden. Ist sie nicht bekannt, kann man trotzdem eine Prüfung riskieren. In den meisten Fällen wird ein guter Kondensator kurzzeitig erheblich mehr aushalten. Ein sofortiger Durchschlag ist nur zu befürchten, wenn die angelegte Spannung ein mehrfaches des spezifizierten Wertes beträgt. Einen160V Typ würde ich bedenkenlos mit 250V prüfen (kurzzeitig).
Und die Spannungsquelle ist sicher zu schwach, um einen Kondensator richtig satt durchschlagen zu lassen.

Ein schon angeknackstes Exemplar wird Überspannung eher übelnehmen.

Ich würde es riskieren und alles was nicht besteht rigoros ausscheiden. Einige Versuche zur Orientierung sind sicher hilfreich.

Viel Erfolg,
KoBi

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30.Dec.08 19:32

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Danke Konrad,

dann werde ich vorerst auch die 125V Typen mit 250V prüfen, wenn der Kondensator überlebt ist er einen Wiedereinbau wert - wenn nicht hätte er in einem reparierten Radio so und so nichts zu suchen.

Die Stromversorgung besteht aus einem 9V Block - also keine großartige Stromstärke, die der Prüfling abbekommt. Wenn das Ergebnis meiner bisherigen Tests stimmt, dann ist dieses Gerät schon genial einfach in der Handhabung und ein wirklich günstiger Kauf gewesen. Um das aber wirklich auszuloten werde ich zum Wochenende ein altes Gerät mit vielen Teerkondensatoren hernehmen. Wenn es danach wieder funktioniert wird das Gerät schon Sinn machen.

Ich werde mir dann aber wohl etwas für die Kondensatoren mit niedriger Spannungsfestigkeit einfallen lassen müssen, HTS hat mir unlängst empfohlen Glimmlampe und Vorwiderstand plus Anlegen der Spannung die der Spannungsfestigkeit des Prüflings entspricht. Wenn hier jemand ein einfaches Schema zur Hand hat wäre ich dankbar.

Ich hätte vor 2 Jahren den Isotest6 nicht hergeben sollen - das war ein fehler...

 

Danke nochmal und guten Rutsch nach 2009,

Fred

 

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30.Dec.08 19:53

Franz-Josef Haffner (D)
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Franz-Josef Haffner

hallo Fred,

ich teste mit einer Reihenschaltung von Glimmlampe, Messinstrument und Vorwiderstand. Die Prüfspannung darf nie kleiner sein als die Zündspannung der Glimmlampe (normalerweise 150-180V). Also ist für niedrige Spannungen der Glimmlampentest nicht geeignet.

Gruß,
Franz-Josef

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30.Dec.08 20:04

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Hallo Franz -Josef,

 

Stimmt. Das habe ich nicht bedacht. Danke für den Hinweis!

 

Viele Grüsse,

Fred

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weiterer Gerätebesitzer, Erfahrungsaustausch? 
30.Dec.08 20:18

Andreas Steinmetz (D)
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Hallo,

bin seit langem mal wieder online und konnte mich daran erinnern, dass schon einmal jemand von dem Gerät geschrieben hat. Hier ist der Beitrag. Vielleicht hilft ein Erfahrungsaustausch?

Andreas

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Mein Beitrag zu diesem Gerät 
30.Dec.08 23:06

Horst Reinsch (D)
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Horst Reinsch

Hallo,

ich habe mir auf Grund des verlinkten Beitrages auch dieses Gerät gekauft. Aus dem Beitrag wußte ich ja das es für ca. 80,- Euro zu haben ist. In der Regel wird das Gerät vom Anbieter für knapp 130,- Euro verkauft, er bietet es allerdings auch öfter als Auktion ab 1,- Euro an. Beim zweiten Versuch hatte ich auch schon Glück, für 81 Euro hatte ich den Zuschlag. Der Versand ging wirklich flott, innerhalb von 2 Tagen hatte ich das Gerät in den Händen.

Natürlich bin ich sofort in meine Werkstatt um das Gerät zu testen. Neue Kondensatoren zeigten alle die beruhigende 1 (Überlauf) an. Danach erfolgte ein Test mit frisch ausgebauten Kondensatoren aus meinem derzeitigem Bastelobjekt. Wieder immer nur "1". Da konnte was nicht stimmen! Also habe ich Herrn Dietrich angeschrieben und ihn gefragt ob er identische Erfahrungen gemacht hat. Dies konnte er nicht bestätigen und gab mir den naheliegendsten Test: Kurzschluß beider Prüfkontakte. Das ich nicht selber darauf gekommen bin ärgert mich noch heute. :-) Fakt war das Ableseergebnis "1".

Lange Rede, kurzer Sinn: Bei mir war eine Meßstrippe defekt! Mit einer anderen Strippe habe ich bisher nur beste Erfahrungen mit dem Gerät gemacht.

Natürlich bin ich auch auf das Problem mit der zu hohen Meßspannung gestoßen. Ich habe es mit einigen neuen Kondensatoren getestet und bin zu dem Schluß gekommen das man anhand des Anstiegs der Meßergebnisse durchaus Schlüsse auf die Funktionsfähigkeit des Kondensators hat. Alte und offensichtlich defekte steigen wesentlich langsamer an.

Gruß... Horst Reinsch

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31.Dec.08 08:35

Gerhard Heigl (A)
Redakteur
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Gerhard Heigl

Aus reiner Neugier habe ich dieses Gerät gekauft. Beim ersten Test hatte ich die gleichen Probleme wie Herr Reinsch: das Gerät zeigte immer 1. Ursache: die Stecker der Sicherheitsstrippen sind sehr schwergängig, wenn sie nicht ganz eingedrückt werden, haben sie keinen Kontakt.
Da ich keinen Vergleich mit anderen Isolationsmessgeräten als mit dem Isotest 6 habe, kann ich nur die Vor- und Nachteile dieser beiden Geräte beurteilen.
Vorteil des 6303:
Messbereich bis 2000 Megohm
Hohe Auflösung und Ablesegenauigkeit
Prüfspannung bis 1000V

Nachteile (aus meiner Sicht):
Prüfspannung erst ab 250V
Messvorgang etwas kompliziert, weil 7 Wahlschalterstellungen und 4 Buchsen zur Auswahl.
Gerät schaltet nicht automatisch aus.
Eventuell Stromschlaggefahr, Kurzschlussstrom 1,7mA (Isotest max. 0,05mA).

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Ausschalten 
31.Dec.08 10:01

Horst Reinsch (D)
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Horst Reinsch

Hallo Herr Heigl,

das Gerät schaltet sich schon alleine aus, es dauert aber so ca. 15 Minuten. Eine Abschaltung erreicht man auch wenn man es einfach zuklappt. Ein kleiner Pin drückt dann auf die blaue Taste und schaltet es aus. Ein erneutes einschalten funktioniert dann aber nicht mehr über die blaue Taste, man muß den Spannungswähler einmal auf OFF drehen und dann neu wählen.

 

Gruß... Horst Reinsch

 

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31.Dec.08 12:41

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
Beiträge: 731
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Meinen Dank an alle, die hierzu eine Meinung hatten! So wie ich das hier sehe werde ich mit diesem Gerät wohl gut leben können, ich habe es für 59 Euro gekauft - das war sicher sehr günstig.

Schön dass Herr Heigl das Gerät hat, wir wohnen nicht weit voneinander, ich denke, ich werde in Kürze mal einen Besuch machen wenn ich darf?

Viele Grüsse und Prosit Neujahr!

Fred

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31.Dec.08 14:59

Detlef Boeder (D)
Beiträge: 375
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Detlef Boeder

Hi Fred,

ich empfehle Dir auch den Prüfling (DUT auf neudeutsch - device under test) mit dem Heissluftfön zu beim testen zu erwärmen. Da zeigen sich erstaunliche Verhaltensweisen.

Gruss DeBo

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01.Jan.09 11:06

Gerhard Dietrich (D)
Beiträge: 21
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Gerhard Dietrich

 

Hallo und alles Gute fuer 2009,
 
nachdem ich durch meinen ersten Bericht vor einigen Wochen im RM Forum über den Isolationsmesser DT-6303 andere Mitglieder auf diesen Isolationsmesser aufmerksam gemacht habe, will ich gerne, wie von Herrn Steinmetz angeregt, meine bisherigen Erfahrungen mit einbringen.
 
1. Ich habe das Gerät auf Akkubetrieb umgebaut.
Wegen der relativ hohen Stromaufnahme (ca. 50 mA bei 1000V-Messung mit LCD Beleuchtung) habe ich die Batterie gegen einen 8,4V, 200 mAh NMh Akku gewechselt.
Um das etwas umständliche Zerlegen des Gerätes bei Batteriewechsel zu umgehen, habe ich eine 2,5mm Klinkenbuchse und eine Reihenschaltung mit einer grüne Ladekontroll-LED + Verpolschutzdiode + BF245B/C als Ladestrombegrenzer, rechts unten neben den Bereichsschalter eingebaut, und zum eingebauten Akku parallel geschaltet. Diese Ladeschaltung ergibt einen annähernd konstanten Ladestrom bei 14 – 30 V externer Ladespannung.
Der Ladestrom ist vom BF 245 Exemplar abhängig und muss aus mehreren Typen ausselektiert werden. Dafür ist die Ladeschaltung in der Einfachheit nicht zu überbieten. Beschaltung des N-Kanal FET BF245: Drain = + Eingang, Source und Gate parallel geschalten liefern einen Konstantstrom, abhängig vom Exemplar. BF 245B = 6...15 mA, BC 245C = 12…25 mA. Eine zeitlich unbegrenzte Dauerladung ist nicht zu empfehlen.
Das Gerät kann dann auch für umfangreichere Messungen dauernd eingeschaltet bleiben, ohne schlechtes Gewissen wegen Batterieverbrauch.
 
2. Vorsteck-Adapter zur Messung von Kondensatoren mit kleinerer Messspannung:
Zur Herabsetzung der Messspannungen < 250 Volt verwende ich einen Adapter, bestehend aus eine Reihenschaltung von Bananenstecker Zenerdiode ZD 82 (K) und einer Bananenbuchse, alles eingebaut in eine isolierte Griffhülse eines ausgedientem Schreibgerätes. Diesen Adapter stecke ich in die E1 / E2 Buchse und setze damit die Messspannung von 250V auf ca. 170 Volt herab.
Zur Kontrolle des Sperrverhaltens der Z-Diode habe ich einen Vorteiler mit 100 M-Ohm zu meinem Multimeter mit 10 M-Ohm gebaut. Dadurch fließen bei 170 Volt nur 0,17 µA Messstrom. Das Gerät zeigt dann einen Isolationswiderstand von ca. 1000 M-Ohm an und am Multimeter lese ich ca. 1,7 Volt ab.
Z-Dioden gibt es bis 200 Volt für einige Cent bei reichelt.de, ich kann ca 15 Stck ZD 82 gegen Erstattung der Portogebuehren an interessierte RM-Kollegen abgeben. 
 
3. Zenerdioden messen:
Mit dem Gerät kann auf einfache Art die Zenerspannung von Z-Dioden gemessen werden. Einfach ein Multimeter und die zu messende Diode parallel an den Ausgang des Isolationsmesser bei 250 Volt anschliessen und die Spannung am Multimeter ablesen. Bei einem Messstrom von ca. 1,5 mA dürfte keine Z-Diode gefährdet sein. Falls vorhanden, kann die Mess-Spannung durch vorgeschalteten Z-Dioden Adapter herabgesetzt werden.
 
4. Messspannung:
Bei Kontrollmessungen mit meinem 1000 M-Ohm Vorwiderstand habe ich bei meinem Gerät eine 10-20% höhere Messspannung, als angegeben, gemessen. Bei weiteren Messungen, ob die Spannung von der Batteriespannung abhängig ist, hat das Gerät die Mitarbeit aufgekündigt. Bin jetzt erst mal bei der Fehlersuche.
 
5. Multimeter für 6,90 Euro: Der Händler für das Isolationsmessgerät bietet auch ein Multimeter für 6,90 Euro an, das habe ich mir portofrei mitbestellt und kann sagen, dass es sein Geld wert ist, ein Zweit- oder Dritt-Geraet zu diesem Preis ist kein Luxus.
 
6. Durch Rückfragen beim Händler habe ich die Auskunft erhalten, dass er das Gerät seit 3 Jahren vertreibt und auch unbefristet weiter anbieten wird.
 
Grüsse aus dem Illertal
 
Gerhard Dietrich

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 13
 
03.Jan.09 16:43

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
Beiträge: 731
Anzahl Danke: 10
Manfred Kröll † 2.9.2013

Abschliessend nochmals vielen Dank an alle, ich denke hier bin ich einen großen Schritt weitergekommen. Das Gerät funktioniert anscheinend wirklich sehr gut, ich muss nun gut 80% meiner Kondensatoren aus Schlachtgeräten entsorgen. Diese Quote entspricht meinen früheren Erfahrungen mit dem Isotest6.

Ungewohnt ist für mich lediglich noch die Digitalanzeige und der meist sehr kurze Prüfvorgang.

Viele Grüsse und ein schönes Wochenende!

Fred

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Isolationstester 
05.Jan.09 14:26

Ernst Röggla (I)
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Hallo an alle,

Das (anscheinend) gleiche Gerät wird bei ebay unter der Bezeichnung HF-6303 für 64,90 Euro zum Sofort-kaufen-Preis bei kostenlosem Versand von der Firma virtualvillage-de aus Shanghai/China angeboten. Ich habe bei dieser Firma schon öfters bestellt und bin immer bestens bedient worden.

Einfach bei ebay "Isolationsprüfer" eingeben und das Gerät wird aufgelistet.

freundliche Grüße

Ernst Röggla

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 15
Alte Kondensatoren nicht entsorgen! 
08.Jan.09 00:09

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
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zu Post 13:

Auch ich kenne das "befreiende" Gefühl, wenn man sich von alten Kondensatoren trennt. Aber das sollte man sich wirklich gut überlegen! Nicht selten sucht man später z.B. eine geeignete, authentische Kondensatorhülle, um sie neu zu befüllen. Schon im Sinne des hier bereits oft diskutierten Themas "Reversible Restauration" kann ich nur empfehlen, keinen Kondensator mehr fortzuwerfen, sondern ihn dem Gerät beizulegen. Und wenn es die letzte, bis zur Unkenntlichkeit vergammelte "Wima-Backpflaume" ist...

P.S.: Es freut mich, dass offensichtlich ein reger Erfahrungsaustausch stattgefunden hat.

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? langsam fehlt mir der glaube... 
07.Feb.09 18:16

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Hallo Forum,

heute musste ich einen Minerva 395 schlachten, da das Gehäuse nicht mehr zu retten war, und zu viele Anbauteile fehlten.

Ich habe ALLE Kondensatoren ausgelötet und mit diesem Gerät geprüft. Ausnahmslos alle Kondensatoren bis auf einen 25µ - 320/450V Elko aus diesem Gerät wurden als "defekt" angezeigt.

Was mich aber daran wundert - dieses Radio hat vor dem Zerlegen noch gespielt. Kann es sein, dass das Messgerät so gnadenlos selektiert, oder ist es möglich, dass ein Radio mit 19 kaputten Kondensatoren noch so einigermaßen spielen kann?

Ich will endlich diesem Gerät vertrauen können, noch bin ich nicht so weit...

Viele Grüsse,

der fred

p.s. Andreas Steinmetz hat recht. Ich hebe nun auch alle kaputten C´s für eventuelle "Neubefüllung" auf, bei einer "schönen" Reparatur soll ja wirklich das Gesamtbild erhalten bleiben.

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und es geht doch... 
07.Feb.09 19:11

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
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Hallo Fred,

ja, es ist immer wieder zu beobachten, dass Geräte noch mit ihren originalen Kondensatoren funktionieren, Bestes Beispiel sind Vorkriegs-Geräte von Philips oder auch ein TFK 898 oder D860. Besonders dann, wenn sie immer wieder mal zwischendurch benutzt worden sind.
Aber: es besteht immer die grosse Gefahr, dass man sich bei einem Betrieb mit Originalkondensatoren wertvolle Teile wie Endröhre oder Netztrafo zerstört, im ungünstigsten Fall innerhalb kürzester Zeit. Oder man schafft eine potentielle Brandquelle (besonders bei alten SW-Fernsehern oder den frühen Farbgeräten) oder gefährdet Mitmenschen dadurch, dass ansich spannungslose Teile unter Spannung gesetzt werden.
Von den vielen Kondensatoren in einem Gerät sind es eigentlich nicht allzu viele, die bei schlechter Isolation überhaupt merkbare Empfangsverschlechterungen bewirken. Es sollte also schon überlegt werden, ob man bei einer Restauration wirklich alle Kondensatoren auswechselt. Wer wirkllich dauerhaft Ruhe haben will, sollte aber alle Kondensatoren austauschen.
Den Anzeigen der Isolationsmessgeräte darf man durchaus trauen!

Andreas

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 18
danke! 
07.Feb.09 19:22

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
Beiträge: 731
Anzahl Danke: 9
Manfred Kröll † 2.9.2013

Hallo Andreas,

vielen Dank für die Express - Antwort, ich habe nun festgestellt dass der einzige als "gut" angezeigte Elko anstatt der 25µF nur 0,49µF aufweist.

Fazit: in diesem Gerät ist JEDER Kondensator defekt gewesen. Man lernt nie aus...

Ich werde nun wohl dem Isolationsmessgerät ein wenig mehr vertrauen.

Viele Grüsse,

Fred

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Elkos. Allgemeine Regeln. 
08.Feb.09 15:15

Andreas Steinmetz (D)
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Hallo Fred,

Elkos haben prinzipiell einen deutlich höheren Leckstrom als andere Kondensatoren. Die Anzeige eines "schlechten" Isolationswertes mit Hilfe eines Isolationsmessers ist also zunächst einmal völlig normal. Das Thema Elko haben wir hier schon öfters besprochen, erst kürzlich hier. Gerade bei Elkos lohnt es sich oft, durch eine Formierung das Bauteil vor dem Austausch zu retten und damit das Gerät möglichst original zu erhalten.
Auch über den Austausch von normalen Kondensatoren haben wir hier schon oft nachgedacht. Es ist keineswegs immer sinnvoll, nach der Radikalmethode gleich alle Kondensatoren auszutauschen. Einige sind sehr wichtig, z.B. der Koppelkondensator vor der Endstufe, der Kondensator an der Anode der Endröhre, die Entstörkondensatoren vor und hinter dem Netztrafo und bei Allstromgeräten die Berührungsschutzkondensatoren, um mal einige zu nennen. Andere verschlechtern im Fehlerfall vielleicht nur den Klang, wie z.B. Kondensatoren rund um das Lautstärke-Poti oder im Klangregelnetzwerk. Echte Gefahren gehen von diesen meistens nicht aus. Und dann gibt es noch eine ganze Anzahl von Entkoppelkondensatoren, die niederohmig überbrückt sind, z.B. die Entkoppelkondensatoren an den Kathodenwiderständen von HF-Stufen. Da macht es gar nichts, wenn parallel zu einem schlechten Isolationswiderstand sowieso einige 100 Ohm oder kOhm parallel liegen. Man muss sich eigentlich immer über die genaue Bedeutung des Kondensators im Klaren sein, bevor man eine Entscheidung trifft.
Ausserdem muss man sich immer zwischen Erhalt der Originalität, der reversiblen Austauschmethode oder der Radikalkur entscheiden und sich fragen, ob die Funktion des Gerätes wirklich an oberster Stelle stehen soll. Benutze doch einmal die Suchfunktion mit folgenden Begriffen: reversible, wie weit gehen, Alterungsverhalten usw..

Andreas

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 20
Isolationstester 
08.Feb.09 17:42

Walter Schmidt (D)
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An alle, die über besagte Firma im Internet bestellen:

Das Gerät wird direkt aus China verschickt, der Versand ist kostenlos. Aber: Beim Zoll sind nachträglich 19% Mehrwert fällig. Vorsicht bei Bestellungen über 150€: Hier ist nachträglich noch eine Zollgebühr fällig. Der Versand ist umständlich, der Inhalt der Sendung muß beim Zoll durch Quittung nachgewiesen werden, der Versand verzögert sich. Am besten beim Zollamt selbst abholen.

Trotzdem: Ein günstiges Angebot!

Freundliche Grüße, Walter Schmidt

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 21
Erfahrungsbericht China-Einkauf 
17.Feb.09 12:31

Klaus Ortwein (D)
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Klaus Ortwein

 Hallo Herr Schmidt, liebe Leser,

auch ich habe das Gerät Anfang Februar über ebay bei virtualvillage-de gekauft (als registrierte Luftpost), nachdem der Anbieter auf meine Anfrage in kürzester Zeit bestätigte, daß normalerweise keine Zollprobleme aufträten - im schlimmsten Fall müsse die Mehrwertsteuer entrichet werden. 
Ich erhielt 6.2. bereits eine positive Bewertung, am 8.2. dann eine sehr professionell aufgemachte Mail, daß mein Paket in China zum Versand bereitläge und am 13.2. dann den Hinweis, daß das Paket China am 11.2. mit dem Flug Mu219 verlassen habe und bis spätestens Montag, dem 02.03. beim mir ankommen solle.
Heute (17.02.) klingelt der Briefträger und bringt das eingeschriebene Paket vorbei - ohne Nachgebühren, vom HZA Frankfurt abgestempelt.

Von daher kann ich jedem Interessenten den o.g. Anbieter nur empfehlen.

(Ob das Gerät dem ISOTEST von Hr. Heigl das Wasser reichen kann, werde ich noch überprüfen müssen)

Grüße aus Köln 

Klaus Ortwein

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 22
? Deutsche BA? 
17.Feb.09 13:52

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Hat jemand eine deutsche Bedienungsanleitung für dieses Gerät und könnte die mir bitte eventuell mailen?

ich habe leider keine dazu, würde diese aber interessehalber gerne durchlesen.

vielen dank!

fred

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 23
Bedienungsanleitung 
17.Feb.09 20:04

Horst Reinsch (D)
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Horst Reinsch

Hallo Herr Kröll,

ich habe eine deutsche Anleitung für das Gerät. Mein damaliger Anbieter hatte einen link dafür ins Netz gestellt den ich jetzt natürlich nicht finde. Ich kann Ihnen aber morgen meine Anleitung scannen und Ihnen per Mail zukommen lassen.

 

Gruß... Horst Reinsch

 

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 24
Danke! 
17.Feb.09 22:45

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Hallo Herr Reinsch,

diesen Link habe ich auch erfolglos gesucht. Meine Mailadresse steht im Profil, ich freue mich auf die BA!

 

Vielen Dank nochmal,

der fred

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 25
Gefunden 
18.Feb.09 01:31

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
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Manfred Kröll † 2.9.2013

Ich habe nun eine deutsche Anleitung gefunden, falls sie noch jemand benötigt, unter folgendem Link als Pdf zu downloaden:

http://komerci.de/bedienungsanleitungen/isolationsmessgeraet_hp-6303.pdf

MFG

der fred

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