Kurzwellenempfänger Telefunken Spez. 801Gr337

ID: 677
Kurzwellenempfänger Telefunken Spez. 801Gr337 
22.Apr.03 17:42
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Michael Grzonka (D)
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Der folgende Bericht über den "Telefunken Kurzwellen-Empfänger Spez. 801 Gr 3/37" ist ein Auszug eines Artikels aus dem Buch "Fortschritte der Hochfrequenztechnik, Band 1" auf den Seiten 367 ff.
Autor des dort abgedruckten Artikels "Die moderne Empfängertechnik" ist R. Moebes, Berlin-Tempelhof.
Das Buch wurde 1941 in Leipzig vom Verlag "Akademische Verlagsgesellschaft Becker & Erler Kom-Ges." herausgegeben.



"Der Telefunken-Kurzwellen-Empfänger 801 ist ein Überlagerungsempfänger mit 3 Vorkreisen, im ganzen also 4 veränderlichen und 10 festen ZF-Kreisen, unter denen sich 3 zweikreisige und 1 vierkreisiges Bandfilter befinden, und 9 Röhren (2x HF + Misch- und Überlagerer + 3x ZF + Hochfrequenz-Gleichrichter + 1x NF + 1x Regelspannungsverstärker). Der Gesamt-Frequenzbereich geht von 1´500-23´000 kHz und ist in 7 Bereiche unterteilt. Die Röhrenbestückung setzt sich sowohl aus indirekt geheizten 1x RENS1284, 2x ACH1 wie auch aus direkt geheizten Röhren 5x RE094 und 1x RE134 zusammen. Die Speisung kann aus Batterie, Netzanschlußgeräten und gut verdrosselten Maschinen erfolgen. Die Zwischenfrequenz beträgt 600 kHz. Die Regelspannung für die ausschaltbare Schwundregelung wird hinter der 3. Zwischenfrequenzstufe an dem Eingang des Vierkreis-Bandfilters abgegriffen, zunächst einer besonderen Verstärkerröhre zugeführt und dann in einer Trockengleichrichteranordnung gleichgerichtet. Durch Zuschalten eines Kondensators kann die Zeitkonstante für den Empfang tonloser Telegraphie, wo in den Zwischenpausen keine Hochfrequenzenergie ankommt, von 0,5 auf 1 Sek. erhöht werden. Geregelt werden die beiden Hochfrequenzstufen und die beiden 1. Zwischenfrequenzröhren, im ganzen also 5 Stufen (Rückwärtsregelung). Die Verstärkung der HF-Stufe und der 1. ZF-Stufe können außerdem von Hand durch ein Potentiometer im Schirmgitterkreis geändert werden (Störanpassung). Die maximale Ausgangsspannung des Empfängers beträgt 12 V an 4´000 Ohm, bei einer Änderung der Eingangsspannung im Verhältnis von 1 : 5´000 ändert sie sich um 25 %. Die Bandbreiteregelung erfolgt durch Rückkopplung in dem Bandfilter vor der letzten Zwischenfrequenzstufe, in Verbindung mit einer niederfrequenten Tonselektion für 800 Hz kann die Bandbreite zwischen 300 und 5´000 Hz geändert werden. Mit dem Empfänger kann tonlose und tönende Telegraphie sowie Telephonie empfangen werden. Bis zum Ausgang der Zwischenfrequenzstufe ist die elektrische Wirkungsweise bei Telegraphie und Telephonie dieselbe. Für die Überlagerung tonloser Telegraphie wird das Triodensystem der als Hochfrequenzgleichrichter verwendeten ACH11 [ACH1 ?]zur Erzeugung einer festen Überlagerungsfrequenz von 599,2 Hz benutzt, so daß am Ausgang der Hochfrequenz-Gleichrichterstufe eine Tonfrequenz von 800 Hz entsteht. Im Ausgang der NF-Röhre befindet sich ein niederfrequenter Lautstärkeregler, ein ausgangsseitig unterteilter Transformator ist für den Anschluß an Kabel oder Telephon angepaßt. Eine Ausgangsspannung von 4 V am Kopfhörer von 3´000 Ohm wird bei tonloser Telegraphie mit 0,4-1 µV und bei Telephonie mit 1-10 µV erzielt. Die Spiegelfrequenzschwächung in den drei Vorselektionskreisen bewegt sich mit der Frequenz von 1 : 15´000 bei 1´500 kHz bis 1 : 150 bei 23´000 kHz. Die Trennschärfe der Zwischenfrequenzkreise beträgt bei 3 kHz Bandbreite für einen um 10 kHz abweichenden Sender 1 : 1´000."

Die als Anlage angefügten Bilder sind aus o. g. Quelle entnommen:

Bild 1: Außenansicht des Telefunken 801
Bild 2: Innenansicht des Telefunken 801
Bild 3: Prinzipstromlaufplan des Telefunken 801
Bild 4: Stromlaufplan des Telefunken 801



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Anlagen:

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