lafayette: TE-50 (TE50); Tube Tester Einfach-Röhrentester w

ID: 154470
lafayette: TE-50 (TE50); Tube Tester Einfach-Röhrentester w 
12.Dec.07 16:06
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Gerhard Dietrich (D)
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Gerhard Dietrich

Frage an Röhrenprüfgeräte-Experten,

gibt es Angaben, wie hoch der bei Einfach-Röhrentester austretende Kathodenstrom zum Steuergitter bei gegebener Prüfspannung und Arbeitswiderstand ist?

Habe mir für kleines Geld einen einfachen Röhrentester TE 50 ersteigert, und dann festgestellt, das Anzeigeinstrument ist defekt. Die obere Rückholfeder und Stromzuführung zur Drehspule ist an der Lötstelle gebrochen, und es gibt keine Möglichkeit, den Strombereich festzustellen.

Da mit meinen Mitteln eine Reparatur nicht möglich ist, habe ich die Skala vom defekten Instrument ausgebaut und in ein anderes funktionierendes 100 µA Messwerk (Ri=1k8) eingebaut.

Die defekte Drehspule hatte Ri=3,4 Ohm und war intern in Reihe mit einem 1k3 Widerstand geschaltet.

Diesen Messwerkwiderstand habe ich durch einen 1k2 Festwiderstand in Reihe mit einem 100R Trimmpoti (Schleifer zum 100 µA Instrument) nachgebildet. Das Instrument hat nun einen Endausschlag bei 3 mA, und kann mit dem Trimmpoti auf jeden höheren Strom eingestellt werden.

Bei diesen einfachen Röhrentester wird der Kathodenstrom zu der kathodennächsten Elektrode, also G1, oder Anode bei Diodensystemen, gemessen.

Die angelegte Mess-Spannung beträgt beim TE 50 ca. 25 VAC über 470R,

umschaltbar auf ca. 115 VAC über 2k2.

Der Lastwiderstand im Messkreis des Kathodenstromes wird durch das Messinstrument Ri=1k3 in Reihe mit 1k = 2k3 gebildet. Dieser Reihenschaltung ist der „LOAD“ Regler 0-10k parallel geschaltet. Die Einstellung des Regler ist in einer Einstelltabelle vorgeschrieben und je nach Röhre unterschiedlich.

Nun meine Bitte an die RM Mitglieder:

Hat jemand das gleiche TE 50 und kann den Instrumenten-Strom messen ?

 

Noch ein Hinweis an Benutzer des TE 50:

Das Gerät sollte nur mit einem Netztrenntrafo betrieben werden, weil das Metallgehäuse nicht schutzgeerdet ist, der Netztrafo als Spartrafo arbeitet und der Netzschalter nur einpolig schaltet. Alle Röhrenpin führen also Netzspannung, auch im ausgeschaltetem Zustand!

Das war bei der originalen US-Version mit 115 Volt evtl. noch vertretbar, aber bei der auf 220 Volt nachgerüsteten Variante für Deutschland sollte Sicherheit Vorrang haben.

 

Grüße aus dem Illertal,  Gerhard Dietrich

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15.Dec.07 14:40

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Mein Sammlerfreund Martin Renoth hat sein Gerät zur Verfügung gestellt und wir konnten folgende Werte ermitteln:

Vollausschlag des Instrumentes bei 5,2 mA
bzw.(mit dem internen 1,3 kOhm-Widerstand) bei 6,7 V.

Ersatz:
Einem 100 µA Instrument wird zunächst ein Widerstand < 67 kOhm in Reihe geschaltet. Genau genommen so viel, dass es bei 6,7 V Vollausschlag zeigt.

Das kann mit einem Pot. erfolgen, das verbleibt oder ausgemessen und durch einen Festwiderstand ersetzt wird.

Um den ursprünglichen Gesamtstrom zu erreichen, wird der gesamten Reihenschaltung (Instrument + Widerstand = 67 kOhm) noch ein Parallelwiderstand hinzugefügt. Sein Wert liegt bei 1,313 kOhm.

Es kommt aber hier nicht auf einige wenige % Abweichung an. Die Aussagegenauigkeit des Gerätes leidet nicht darunter. Es ist kein Messgerät, sondern ein Prüfgerät.

Viel Erfolg !
Martin & KoBi

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TE-50 (TE50); Tube Tester Einfach-Röhrentester wie hoch ist  
16.Dec.07 22:49

Gerhard Dietrich (D)
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Gerhard Dietrich

Vielen Dank an Herrn Renoth und Herrn Birkner

für die hilfreichen Informationen.

Meine Ersatzschaltung für das defekte Instrument mit 1k2 + 100 Ohm Poti Lastwiderstand und am Poti einstellbarem 5,2 mA Instrumentenstrom entsprach recht genau dem Schaltungsvorschlag von Herrn Birkner und hat gut funktioniert und bringt brauchbare Anzeigewerte.

 

Ohne diese Messwerte steht man ziemlich im Wald, denn bei fast allen Röhren fließt ein Kathodenstrom zum G1 oder Anode bei 25 oder 115 VAC, und genau dieser Strom wird bei den einfachen Röhrenprüfgeräten gemessen.

 

Diese einfachen Röhren-Prüfgeräte gestatten nur eine Messung der Kathoden-Emission und es ist erstaunlich, welche Preise (302,99) bei entsprechender Präsentation im Auktionshaus (320187604404) erzielt werden!

 

Dies war mein erster Beitrag bei der „RM-Familie“ und die Hilfsbereitschaft der Mitglieder ist beeindruckend, da werden funktionierende Geräte kurzerhand zerlegt und ausgemessen, um einem anderen Mitglied zu helfen.

 

Danke sagt Gerhard Dietrich

 

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