Notch-Filter und TV Trap

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Notch-Filter und TV Trap 
08.May.13 12:52
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Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Ähnlich wie beim Notch-Filter (Kerb-Filter) zur Unterdrückung der Nachbarträger im AM-Rundfunk wird beim analogen Fernsehen ein Notch-Filter benötigt, um den Ton-Träger zu unterdrücken, der sonst Anlaß zu Bildstörungen liefert. Diese Filter sind als "Trap" bekannt.

Die idealisierte Durchlaßkurve eines analogen Fernsehempfängers ist in Fig. 16-40 dargestellt.

An der Stelle des Ton-Trägers muß die Amplitudenkurve um 26dB abgesenkt sein, um Bildstörungen zu vermeiden. Im Bild-ZF-Verstärker werden dafür Sperrkreise eingebracht, wobei Fig. 310 die 4 konventionellen Möglichkeiten dafür zeigt.

Interessant hierbei ist, daß die hier dargestellten Möglichkeiten (A) und (C) auch bei AM-Radios verwendet werden, um das 9kHz Interferenzpfeifen zu unterdrücken.

Allerdings benötigt man Schwingkreise recht hoher Güte, um diese genügend schmal zu machen, damit diese Art von Traps den Anforderungen gerecht wird. Daher wurde die Struktur der Traps so geändert, daß diese als Notch-Filter wirken.

In der Schaltung Fig. 16-39 (A) hat das Trap-Filter genau die Stuktur, wie sie beim Grundig 5040W zur Unterdrückung der 9kHz Pfeifstörung eingesetzt wird. Zufall?

Es hat den Anschein, daß eine beim analogen Fernseh-Empfänger notwendige Schaltungsanordnung sinngemäß auf eine Problemstellung im AM-Empfänger übertragen wurde.

Lit:
Fink, D.G.: Television Engineering, 2nd ed, McGraw-Hill, 1952
Fink, D.G.: Television Engineering Handbook, McGraw-Hill, 1957

MfG DR

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