saba: 6-3D Freiburg Automatic R Motorspulen ?

ID: 190044
Dieser Artikel betrifft das Modell: Freiburg Automatic 6-3D (SABA; Villingen)

? saba: 6-3D Freiburg Automatic R Motorspulen ? 
17.May.09 17:04
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Joachim Herzig † 10.2.19 (D)
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Joachim Herzig † 10.2.19

ich bin gerade dabei meinen 6-3D elektrisch zu restaurieren. Gerade habe ich die Spulen des Motorsuchlaufes durchgemessen. Je zwei gegenüber liegende Spulen haben 1,02 kOhm bzw. 0,78 kOhm.

Ist 0.7 kOhm noch in Ordnung ? Ich habe hier im Forum nur Angaben gefunden, daß alle Spulen um die 1kOhm haben sollten.

Wer kann hierzu etwas sagen ?

Viele Grüße

Joachim Herzig

 

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Spulen oft Fehlerursache 
23.May.09 08:17

Jochen Amend (D)
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Jochen Amend

Hallo Herr Herzig,

haben Sie die Spulen beim Durchmessen abgelötet? Bei 0,7 Ohm sollte der Antrieb zwar noch funktionieren, aber es deutet sich an, dass etwas nicht in ordnung ist. anbei mal Bilder einer Spule aus meinem Baden Chassis. Beim Ohmischen Durchmessen waren die Werte auch unter 1KOhm. Eine leichte Bewegung am Draht reichte dann wohl aus, um diesen dann vollends abbrechen zu lassen. Schön ist auf den Bildern das "Nest" zu sehen, wo dieser abgegammelt ist.

Beste Grüße,

Jochen

 

Anlagen:

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Motorspulen und ihre Zerstörung.... 
23.May.09 16:48

Robert Latzel (D)
Redakteur
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Robert Latzel

Hallo Herr Herzig und Herr Amend,

ich mag Sie ja nicht belehren - aber:

Hier ist nicht (nur) die reine "Gammelwirkung" zu besichtigen.

Die Spulen sehen m.E. nicht nur vergammelt, sondern angeschmort aus. Mag sein, erst kam die Feuchtigkeit, dann aber der Strom, dann/damit die Hitze.

Die elektrischen Werte lassen nämlich diese These als wirklichkeitsnäher erscheinen: Ein sehr dünner Draht (mit damit geringer elektrisch wirksamer Oberfläche) hat einen wesentlich höheren elektrischen Widerstand, als dies bei Drähten mit großer leitender Oberfläche der Fall ist. Soll heißen: Wenn ein Draht "nur" gammelig ist, so ist er an zumindest einer Stelle dünner als vorher (Widerstandserhöhung), erst dann, durch weitere Feuchtigkeitswirkung, wird er elektrisch völlig unterbrochen. Im trockenen Ruhezustand und ohne extremen Luftzug und damit verbundener mechanischer Belastung kann dies ohne elektrisch-mechanischen Defekt lange gut gehen - die Wicklung / der Draht hat einen durchaus erheblich höheren Widerstand - sie erhitzt sich theoretisch sogar weniger, da sie weniger Leistung aufnehmen würde.

Hier ist aber offenbar etwas anderes geschehen als reine "Gammelarbeit":
Die Feuchtigkeit hat die Isolation der Spulenwicklung teilweise zerstört, der Motor wurde sicherlich in nicht ausgetrocknetem Zustand betrieben. In trockenem Zustand ist die Gefahr des Stromdurchschlags = Kurzschlusses/Windungs- bzw. Lagenschlusses nicht ganz so groß, wie in nicht (völlig) trockenem Zustand. Die Spule wurde also mit kurzgeschlossenen/sich kurzschließenden Windungen betrieben und die Wicklung begann sich dadurch zu erhitzen, die gut sichtbare Zerstörung entstand.

Hier hilft nichts anderes, als die Spule neu wickeln zu lassen. Es sei denn, man kann auf intakte Ersatzteile zurückgreifen.

Um es in ebay-Sprache auszudrücken: Der Motor ist/war sicherlich ein echter Keller- bzw. Dachbodenfund. Früher gab es diese Probleme vorwiegend mit alten Trafos (VE & Co), heute eben auch mit Radio-Motoren...

Prinzipiell trifft nämlich auf beide - Trafos wie Motorwicklungen - das Gleiche zu:
Die Wicklungsisolation wird durch Feuchtigkeit angegriffen. Ist die Wicklung nicht 100%ig ausgetrocknet ist Rauch vorprogrammiert. Selbst bei nur sehr kurzzeitigem Betrieb wird die Wicklung durch innere Kurzschlüsse irreversibel zerstört. Der Rauch zeigt sich dann im späteren Einsatz.
Selbst ein nachträgliches Bad in flüssiger Isolationslösung, oder der äußerliche Einsatz sog. Isolatiossprays kann diese Schäden nicht mehr beheben. Die Windungen liegen dicht an dicht - sie dürfen ja auch keine Luftspalten haben - damit kann die neue Isolation meist nicht an die meist entsprechend tiefliegenden Schäden herankommen.

Irgendwann wird der Nachschub an Kellerfunden nachlassen. Vielleicht gründet sich ja - auch angeregt durch die immer wieder gleichen Erfahrungen - eines Tages eine SABA-Fangruppe, die dann die immer wieder benötigten Ersatzteile (Zinkgußkupplungen, Trafos, Lautsprecher und Motorwicklungen) gleich reihenweise regeneriert... Zumindest der idelle Aufwand würde sich angesichts der Beliebtheit, die sich diese Geräte nach wie vor erfreuen, sicher lohnen.

Mit freundlichen Grüßen

R. Latzel

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