Tektronix TM500 Modularsysteme, Erfahrungen damit

ID: 404264
? Tektronix TM500 Modularsysteme, Erfahrungen damit 
11.Sep.16 10:30
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Martin Mehlhose (D)
Beiträge: 77
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hallo und guten Tag,

vorab: TM500 Systeme sind zusammensteckbare Messgerätesammlungen die aus verschiedenen Einschüben wie zB. Zählern, Multimetern, kleinen Versorgungen, Generatoren, Kalibratoren und vielerlei mehr bestehen, zugehörig gibt es Gehäuse mit entsprechenden Schächten dafür die auch die Versorgungseinheit enthalten.

Es ist daher eine mehr oder weniger individuelle Sache da jede/r das reinsteckt was er mag. Somit kann man das auch nicht einfach einem Modell zuordnen, jeder Einschub ist ja eigentlich selbst eins.

Ich frage hier nach euren Erfahrungen damit. Diese Einschübe sind überwiegend recht teuer, so einen Rahmen gut zu bestücken ist ein Manöver daß im Portemonai deutliche Spuren hinterläßt.

Sind diese Sachen ihren derzeitigen Preis wert?

Welche Vorteile ergeben sich gegenüber einzelnen Geräten die teils deutlich günstiger beschaffbar sind?

Wie sieht euer Bastleralltag aus mit dem 500er Rahmen auf dem Werktisch?

Was findet ihr gut und was weniger gut, was ist Unfug und das Geld nicht wert?

Ich hoffe hier sammeln sich etliche Beiträge die auch als Entscheidungshilfe dienlich sind was man sich davon anschaffen sollte und was besser nicht. Herzlichen Dank für rege Teilnahme von Besitzern dieser Dinge.

nette Grüße

M. Mehlhose

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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subjektive Erfahrungen mit dem TM500 System 
16.Sep.16 12:24
179 from 3049

Pius Steiner (CH)
Redakteur
Beiträge: 384
Anzahl Danke: 7

Hallo Martin

Natürlich ist das Thema TM500 und TM5000 etwas komplexer als ich hier beschreiben kann, auch weil mir nicht alle Details bekannt sind.

In meiner Werkstatt sind sowohl ein TM506 wie auch ein TM5006 sehr oft im Einsatz. Grundsätzlich ziehe ich ein TM500 Gehäuse dem TM5006 vor, da die Lärmbelastung des eingebauten Ventilators stört.

Gerade bei Platzmangel am Arbeitstisch, sehe ich die Vorteile des modularen Systems. Wie so oft benötigt man manche Geräte selten. In solchen Systemen zieht man ein gerade nicht benutztes Gerät aus dem TM50X und steckt das benötigte Modul ein (Achtung, nur bei ausgeschaltetem Gerät).

Da das TM500 System von Tektronix auch mit der Absicht, anderer Hersteller zum anbieten eigener Module aufforderte, gab es auch  andere Hersteller von TM500 Geräten. Das TekWiki nennt einige Hersteller.

Das Thema TM500 wird im Dokument „TM500 SERIES REAR INTERFACE DATA BOOK“ von 1975 ausführlich beschrieben.

Aber ich denke, dass du das bereits weisst. Deine Frage betreffs der Preise ist teilweise berechtigt, wobei ich selber einige Geräte geschenkt bekommen habe oder vor der Entsorgung retten konnte. Man braucht eben auch Zeit und ein bisschen Glück. Selber schaffte mir das eine oder andere Gerät an, in der Meinung, dass das vorhandene TM500 damit besser genutzt wird, an. Ob man die wie Du sagst eher hohen Preise akzeptiert, ist dann eine ganz persönliche Entscheidung. Als Sammler von Tek Geräten entscheide ich hier dann eher für den Kauf, weil ich einerseits das Gerät benutzen kann und andererseits es mir die Sammlung wieder erweitert.

Die Einschübe, die ich zur Reparatur von Oszi‘s benutze, sind dann die am häufigsten benutzten Einschübe und da hätte ich Mühe, Geräte anderer Hersteller zu finden. Meist benutzt ist sicher den TG501 neben dem CG5001. Bandbreiten Prüfungen erledige vorwiegend mit dem SG503, da mir zu meinem SG504 der Head fehlt (Nachbau Lösung wartet auf mich). Da ich in der Zwischenzeit aber auch noch Geräte anderer Hersteller besitze, die bis weit über 2GHz und definiertem Pegel Signale erzeugen können, hat der SG504 kaum mehr Priorität.

Im TM500 stecken ein
PS503A, ein Netzteil, das ich ganz ganz selten benutze. Da dieses Gerät keine Anzeige verfügt, ist es in der Handhabung viel zu umständlich.
DM501, das bestenfalls zum Einstellen des PS503A dient, ein

SG505, meine „beste“ Audioquelle, die ich auch häufig benutze,

FG504  den ich immer dann benütze, wenn ich schnell irgend ein Signal bis 40MHz benötige, der AM, FM Modulation und Wobbeln unterstützt. Von diesem Gerät war ich so angetan, dass ich mir sicherheitshalber ein zweites Gerät anschaffte.

FG501A selten benutzt und wenn, dann als Modulationsquelle zum FG504

Im TM5000, den man ja bekannter weise auch mit den meisten TM500 Modulen bestücken kann, stecken:
CG5001  den ich zum Prüfen und Abgleich der vertikalen Achse benutze (läuft nur in einem TM5000, was die 4 stellige Typennummer bestimmt)

TG501 mein Time Marker für alle horizontalen Prüfungen.

SG503 Der Sinus Generator mit konstanter Amplitude bis zu 250MHz (etwas mehr). Ihn benutze ich zur Bestimmung der erreichten Bandbreite eines Oscilloscopes.

SG504  wäre dann eine Sinusquelle bis zu 1GHz. wobei mir noch ein „Head“ fehlt. Dieses schwer zu beschaffende Teil möchte ich mit einem Nachbau ersetzen (gibt’s im Netz zu finden). Dies hat aber kaum mehr Wichtigkeit für mich, da ich in der Zwischenzeit höhere Frequenzen mit einem HP Gerät oder einem R&S CMU200 pegelgenau zur Verfügung habe.

Den AA501 habe ich nur ganz selten benutzt, da ich viel lieber mit dem HP8903A arbeite, dann aber benutze ich als Sinusquelle den SG505.

Den abgebildeten PG508 muss ich zuerst noch reparieren und habe daher noch keine Erfahrung mit der Benutzung dieses Gerätes.

Den DC503 benutze ich kaum mehr, da ich zu einem sehr guten Preis einen HP5315A ergattern konnte.
 

Dies sind natürlich nur meine persönlichen Eindrücke und Meinungen, wie so jeder seine Vorlieben hat. Vor allem bei reduzierten Platzverhältnissen am Arbeitsplatz ist ein TM500 oder gar TM5000 System sicher vorteilhaft.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.