Unbekannte Mikrofonbauart

ID: 321696
? Unbekannte Mikrofonbauart 
30.May.13 19:14
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Steffen Thies (A)
Redakteur
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Auf einem Flohmarkt in Frankreich konnte ich nicht widerstehen und habe mir dieses Telefon zugelegt. Da zwei Schrauben an der Sprechkapsel fehlten, habe ich es vollends geöffnet und mußte dann staunen: Aus diesem Innenleben werde ich nicht schlau.

Statt Kohlekörnern oder einem Raum, wo sie hätten sein können, fand sich diese Kohlemembran. Sie liegt zwischen zwei versilberten Ringen, die durch drei Pappringe und einen außenliegenden Pappstreifen isoliert sind. Der Trichter mündet auf beiden Seiten. Die Membran ist niederohmig leitend, im eingebauten Zustand messe ich etwa 4 Ohm. Ausgebaut sind es 100...250 Ohm quer darüber, wobei ich mich nicht traue, die Meßspitzen allzu fest draufzudrücken. Da der Strom bei montierter Kapsel keinen Grund hat, weiter als durch den Rand der Membran zu fließen, ist der arg niedrige Widerstand erklärlich.

Meine Vermutung ist mittlerweile, daß der dritte Pappring einmal eine zweite Membran auf Abstand zur vorhandenen gehalten hat. Der Zwischenraum kommt mir jedoch zu klein vor, um noch Kohlegranulat aufnehmen zu können. Kann eine zweite Kohlemembran, die die erste an der Delle in der Mitte berührt, diese Funktion ausgeübt haben?

Wer weiß, wie das wirklich funktioniert hat? Und wie könnte man eine neue Membran anfertigen?

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