Verfärbungen bei Farbbildröhren.

Hallo an Alle,

Ich habe einen Grundig Super Color 1610 (Muss zuhause nachschaun) und einen Telefunken Palcolor 614.

Beide haben grün-rosa Verfärbungen auf dem Bild.

Beim Grundig ist nur die rechte untere Ecke verfärbt.

Beim Telefunken erstreckt sich die Verfärbung auf das ganze Bild.

 

Meine erste Vermutung war, dass die Lochmaske magnetisiert ist.

Ich habe versucht sie mit einem 50Hz Wechselfed zu demagnetisieren.

(alte Netzdrossel mit EI-Kern, I-Kern entfernt)

Dies brachte keinen Effekt. Brauche ich eine höhere Frequenz?

 

Wer weiß was da kaputt sein kann?
Giebt es Abhilfe?

 

Ich werde Bilder posten, wenn ich wieder zu Hause bin.

 

Vielen Dank im vorraus!

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Die Diagnose aus der Ferne ist nicht ganz einfach. Damit Sie sich vorstellen können, was auf Sie zukommen kann, hier mal ein paar Grundlagen. Für Farbverfälschungen kommen hauptsächlich zwei Ursachen-Bereiche in Frage:

1. Erstrecken sich die Verfälschungen einheitlich über den ganzen Bildschirm, wie bei Ihrem Telefunken, dann ist meistens der emissionsmäßige Gleichlauf der Systeme gestört. Geringfügige Störungen lassen sich meistens durch Nachgleich der Schwarz- und Weißwerte beheben, bei größeren liegt entweder ein Fehler in den Farb(end)stufen vor, oder -weitaus häufiger- die Bildröhre ist verschlisssen und muss entweder regeneriert oder -noch besser- getauscht werden.
2. Sind die Farbfehler lokal begrenzt, wie bei Ihrem Grundig, dann liegt der Fehler woanders. Entweder ist dann die Bildröhre magnetisiert und wird normalerweise durch die automatische Entmagnetisierungseinrichtung beim Neu-Einschalten des Gerätes (vorher einige Minuten warten) entmagnetisiert. Nur in hartnäckigen Fällen oder bei Störungen an der Automatik muss man manuell entmagnetisieren. Die Frequenz ist relativ unerheblich; 50 oder 60 Hz sind gut geeignet. Abschalten darf man das Aggregat aber nur, wenn es hinreichend weit vom TV entfernt worden ist (vielleicht zwei, drei Meter). Hilft das alles nichts, dann könnte es sein, dass sich die Farbreinheitseinstellung der Röhre verändert hat und neu eingestellt werden muss. Dazu braucht es Erfahrung! Der Grund für eine Verstellung sollte gesucht werden; es kann sein, dass sich die Ablenkeinheít verzogen oder nur gelockert hat, oder dass sich die sog. Farbreinheits- und Konvergenz-Magnetringe entmagnetisiert bzw. zersetzt haben. Dann wird es mit dem Ersatz schwierig. Zu guter Letzt kommen auch Bildröhrenfehler in Frage. Nicht selten ist nämlich die Lochmaske wegen zu hoher Strahlströme irreversibel verzogen und ein Bildröhrentausch unumgänglich.

Die wichtigste Grundvoraussetzung für ein einwandfreies Farbbild ist ein einwandfreies Schwarz-Weiß-Bild mit neutraler Grautreppe und einwandfreier Konvergenz sowie Strahlschärfe.

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Hallo Herr Fest,

in den Anlagen finden Sie die Seiten 156 - 158 aus "Peter Zastrow, Fernsehempfangstechnik, Frankfurter Fachverlag 1977". Dort wird die Farbreinheit und die Einstellung derselbigen beschrieben.

Freundliche Grüße

Giovanni Cucuzzella

Anlagen:

• Farbreinheit_1 (80 KB)
• Farbreinheit_2 (82 KB)
• Farbreinheit_3 (79 KB)

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Vielen Dank!

Ich muss gestehen, dass ich ein bisschen  neugierig und ungeduldig war.

Ich habe den Grundig 1510a geöffnet und die beiden Magnetringe gefunden habe.

Ich habe dann mit einem Farbgenerator (Grundig FG5) ein Rotes Bild eingespeist.

Dann habe ich die Farbsättigung ganz aufgedreht und mit den Ringen hantiert.

Es ließ sich eine wesentliche Verbesserung erziehlen.

Wenn man es nicht weiß sieht man den Fehler nicht mehr.

 

Am Wochenende werde ich vielleicht die ganze Prozedur mit lösen der Ablenkeinheit versuchen.

Kann man dabei etwas kaputt machen oder so verstellen, dass man es nicht mehr hin kriegt?

Ich könnte mit dem jetzigen Ergebnis leben und würde mich sehr ärgern wenn etwas schief geht.

 

Danke für euren Rat und die Literaturauszüge. Ich habe nur Literatur aus der S/W-Zeit.

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Hallo Herr Fest,

soweit ich mich erinnere sind an der Ablenkeinheit nur die zwei seitlichen und die obere Flügelschrauben aus roten Kunststoff etwas zu lösen. Anschließend werden an den seitlichen Flügelschrauben die Ablenkspulen etwas nach hinten gezogen werden. Die Ablenkeinheit selbst wird nicht gelöst! Die Einstellung der Farbreinheit erfolgt wie in den Anhängen von Post 3 beschrieben. Wenn ich mich nicht irre, kann an der Bildröhrenplatine mittels des roten Serviceschalter ein rotes Bildraster eingestellt werden, so dass ein Farbbildgenerator nicht erforderlich ist.

Kaputt gehen oder sich verstellen sollte dabei nichts. Auch die Konvergenzeinstellung sollte davon nicht beeinflusst werden.

Freundliche Grüße

Giovanni Cucuzzella

 

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Prinizipiell hängen Farbreinheits-, Konvergenz- und Geometrie-Einstellungen voneinander ab, weshalb die optimalen Einstellungen erst nach mehrmaligem, iterativen Durchlaufen der Prozedur zu erreichen sind. Dabei kann man die Röhre ziemlich verstellen, und ein Anfänger wird seine Mühe haben, sowas wieder hinzubiegen. Kaputt machern kann man dabei aber nichts, und man kann viel dabei lernen.

Die Zastrow-Anleitung bezieht sich allgemein auf die ältere Lochmaskenröhre. Sie ist nicht direkt auf den Grundig 1510a übertragbar, denn der hat keine Lochmasken-Bildröhre mehr, sondern schon eine Schlitzmasken-Röhre, auch Inline-Röhre genannt. Diese Type ist wesentlich einfacher einzustellen, aber Vorsicht: Die Einstellringe haben abweichende Bedeutungen! In jedem Falle sollte man die speziell zum Gerät passenden Anleitungen beachten, zumal es je nach Bildröhren-Type zusätzliche, individuelle Abweichungen gibt! Wie das bei der im Grundig verwendeten Toshiba-Röhre ist, weiß ich leider nicht.

Sind die Original-Anleitungen nicht vorhanden, dann kann man sich durch vorsichtiges Verstellen der Ringe langsam an die Bedeutung derselben herantasten. Prinzipiell haben die  frühen Inline-Bildröhe neben den Farbreinheits-Ringen auch welche für die statische Konvergenz, Bildlage und Rasterdurchbiegung, und schließlich noch einen zum Fixieren der anderen Ringe. Die Ablenkeinheit lässt sich nach Lösen spezieller Schrauben (nicht die ganze Einheit lösen!) zur Einstellung der außermittigen Farbreinheit innerhalb des Rahmens axial auf dem Bildröhrenhals verschieben. Im Laufe der weiteren Entwicklungen dieser Röhren wurden die Einstellmöglichkeiten immer weniger, bis hin zum ab Werk gelieferten, abgeglichenen, selbstkonvergierenden und rasterkorrekturfreien Farbbildsystem (z.B. Valvo/Philips 45AX), bei dem man nichts mehr einstellen kann.

Achtung! Da das Hantieren an der Ablenkeinheit im laufenden Betrieb erfolgen muss und die (horizontalen) Ablenkspulen sowie die Bildröhren-Fassung (Focus, G2) sehr hohe Spannungen führen, besteht eine deutlich erhöhte Unfallgefahr!!!

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Sg. Herr Fest,

ich habe Ihnen die Anleitung zur Konvergenz- und Farbreinheitseinstellung zum Modell Grundig 1510 hochgeladen.
Wünsche gutes Gelingen.

MfG. WB

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