Was alles ins Radiomuseum?

ID: 24094
Was alles ins Radiomuseum? 
14.Apr.04 20:29
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Detlef Boeder (D)
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Detlef Boeder

Hallo Herr Erb und alle Anderen,

was kann eigentlich alles ins Radiomuseum? Soll es oder wollen Sie Herr Erb oder Wir eine Grenze ziehen? Ich schreibe dies deshalb, weil ich hier jetzt schon 1976er Solid-State Grundig Videorecorder sehe. Das bedeutet alles was es an U-Elektronik eines jeweiligen Herstellers gab und gibt? Meine persönlich Meinung: Röhrengeräte ja, reine Halbleitergeräte nein. Oder eine Grenze bis 1980? Oder das Radiomuseum also auch ein "Schaltungsdienst" für alles Mögliche?

Beispiel:

Detektor- und Röhrenradios und Zubehör (wie schon immer)

Röhrenverstärker / ELA

Röhrenmessgeräte und Messgeräte in Röhrentechnik des Radiopraktikers wie URI,L-Meter,K-Meter bis Oszilloskope in reiner Röhrentechnik?

Röhrenfernsehgeräte SW bis Farbe, b.z.w bis die letzte PL509 ersetzt wurde?

Gruss

 Detlef Boeder

 

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Wo hören wir auf? 
14.Apr.04 22:33

Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
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Ernst Erb

Sie haben das richtig gesehen: Nicht alles gehört ins Radiomuseum. Aber die Grenze würde ich persönlich nicht so eng ziehen. Da mag jeder eigene Grenzen haben, aber als Gesamtheit sollten wir alle Radiosammler im weitesten Sinne "bedienen", meine ich. Gerade heute habe ich das erste IC-Radio, den IC-2000 von Philips fotografiert, um es gelegentlich zu bringen, hat zwar noch vier Transistoren - aber keine Röhren. Ich habe schon veranlasst, dass wir ein zweites Feld für die Anzahl Transitoren/IC's haben werden und damit die Transitorradios auch selektionieren können. Das benötigt aber noch Zeit. Vielleicht erfassen wir auch Transistoren in die Röhrenfelder, wenn wir in der Röhrendatei eine Unterscheidung anbringen können. Auch das ist eingefädelt, aber Zukunftsmusik.

Also, zu meinen Anfangszeiten - und da stammt auch "Radios von gestern" eigentlich her - habe ich die Nase über Gebiss-Radios gerümpft, ganz ehrlich. Diese Einstellung änderte ich bald, als mich auch diese moderne Technik interessierte - wau! Und: Wegen den "Publikumsbildern" und -Informationen - (von unseren Sammlern dazu leider Reaktion gleich Null) - habe ich den Entwickler gefragt, was für ein Radio denn seine erste Erinnerung sei - ein Tuner, kein Radio mehr! So rasch vergeht die Zeit. Leute sammeln meist das, was sie normalerweise im Alter von 5 bis sagen wir 12 Jahren einmal bewunderten und Musik, nach der sie in der Pubertät aufgewachsen sind - ausser sie entwickeln sich im Geschmack wesentlich weiter. Wir wollen nicht übermorgen zu den alten Herren werden, die jungen Menschen nicht weiterhelfen wollen oder können. Die Solid-State-Technik gehört dazu.

Jede Epoche hat ihre Eigenheiten, ihre Massenware und ihre schönen Stücke. Also da haben wir nur eine Grenze bei 1999 gesetzt. Von der Vielfalt der Geräte her: Alles was Radiowellen empfängt, sendet oder was man noch dazu betreibt oder zur Wartung davon benötigt - fällt mir spontan ein. Natürlich müssten wir dann auch Mobiltelefone dazu zählen und einen Typ dazu einrichten. So weit sind wir noch nicht, obwohl ich unendlich bereue, mein mit Röhren bestücktes (vielen Röhren!) Mobiltelefon von Siemens für Schiffe und grössere PKW's (z.B. Polizei) verschenkt zu haben. Das ist schon lange her.

Das Wichtigste aber: Sobald dies eine grössere Form annimmt und die NUR-Radiosammler stört, müssen wir vielleicht auch in der einfachen Suche eine Beschränkungsmöglichkeit einbauen, damit man sich auf etwas konzentrieren kann - und das andere nicht stört. Auch geografisch gesehen, setzen wir nicht Grenzen.

Herr Post hat z.B. eine Grundig Video-Maschine, die 45'000 DM kostete - und wohl die einzigen Dokumente dazu, die es noch gibt. Er hat aber auch Unterlagen, die zeigen, dass Grundig solche Maschinen bis DM 150'000 herstellte. Haben Sie das gewusst? Ich nicht. Also: Man kann den Horizont ganz verschieden setzen und enger oder breiter haben - die Sammler aber nicht ausgrenzen, die etwas anderes Sammeln, wenn es unser Gebiet nicht verlässt. Ich werde einen Foto-Apparat mit Röhren zeigen, weil ein Radio integriert ist. Aber sonst hat das hier nichts zu suchen, klar.

Jetzt können andere aber auch ganz verschiedene Meinungen über das bringen. Bin gespannt, was "man" darüber denkt. Immerhin: Der Anteil von NICHT-Radios wird wohl keine 10 % annehmen - auch wenn ich nun finde, dass wir schon jetzt eine schöne Bereicherung erleben. 

 

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Transistorgeräte ins Radiomuseum! 
25.Apr.04 20:57

Lars Brötje (D)
Beiträge: 125
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Lars Brötje

Hallo zusammen,

ich muss H. Erb recht geben, auch meiner Meinung nach gehören Geräte der "Nach-Röhren-Ära" ins Radiomuseum, und nicht nur Geräte auf Röhrenbasis. Die Entwicklung der HiFi-Geräte ist doch auch interessant, und die hatte mit den ersten (Röhren-) Steuergeräten erst begonnen. Ein Beispiel:  Grundig Tuner RT50 von 1963: Röhren, also aufnehmen, der passende Verstärker SV50, voll transistorisiert, also weglassen? Das kann doch nicht sein. Und die vielen transistorisierten Kofferradios? Zweites Beispiel: Stereo kennt jeder, doch wer von den jüngeren Mitgliedern kennt noch die Quadrophonie bzw. die zugehörigen Geräte? Entsprechendes Wissen sollte auf jeden Fall erhalten bleiben. 

Allerdings wäre es sinnvoll, wie schon angedeutet, die Eingabemaske geeignet anzupassen, z.B. ein Feld wie "transistorisiert" o.ä. einzurichten. Was genau sinnvoll ist, kann ja hier noch diskutieren werden.

Viele Grüsse

Lars Brötje

 

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? Selbstbeschränkung auf 1985 - Der Sammelfokus im RM.org 
22.Oct.09 13:52

Wolfgang Scheida (A)
Redakteur
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Selbstbeschränkung auf 1985 - Der Sammelfokus im RM.org

Wie der Verlauf und die Entwicklung der letzten Jahre im Radiomuseum zeigte fanden sich zunehmend interessierte und engagierte Mitglieder die ehemalige Randgebiete oder ursprünglich nicht Sammelnswert gehaltene Geräte nun intensiv betreuen. 

Dies betrifft Transistorradios wie auch Fernsehgeräte um einige davon zu nennen. 

Dadurch sind die ursprünglichen Sammelzielgruppen und Schwerpunkte naturgemäß "etwas aufgeweicht" worden.

Man kann es aber auch als einen Fortschritt in der Entwicklung und breiteren Akzeptanz des RM.orgs sehen, da mit jüngeren Geräten auch eine jüngere Zielgruppe erreicht wird. 

Wie KoBi in seinem Threat 5 ausführt, ist es der Wunsch einen organisiert zusammengesetzten Katalog zu erstellen.

Dies kann man natürlich mit allen Geräten tun die einem in die Hände kommen.

Da mit jedem Jahr mit dem wir die Sammelgrenze hinausschieben auch zwangsläufig die Lücken innerhalb des Sammelzeitraumes immer größer werden schlage ich vor im Sinne einer freiwilligen Selbstbeschränkung (mich natürlich eingeschlossen) die Modelltauglichkeit bei 25 Jahren = +-1985 bis auf weiteres festzulegen.

Natürlich gibt es auch technische Leckerbissen nach dieser Zeit - aber diese sind auch zu einem späteren Zeitpunkt eher einfach zu integrieren/nachzutragen da diese Geräte zumeist bereits im W³ umfangreich dokumentiert sind.

Damit würde die gemeinsame Arbeit auf die Zeit 1920 - 1985 = 65 Jahre konzentriert werden können.

Jahr für Jahr schieben wir diese Grenze dann um ein Jahr hinauf.

Dies wäre ein vernünftiger Weg um die Qualität zu erhalten und nicht nur zum kostenlosen Datenpool für Ebay Seller zu werden!

W. Scheida

   

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was erfassen wir? 
22.Oct.09 15:08

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Richtig!
Ergänzend zur Erinnerung unser Programm und seine erste Anpassung.

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Orientierung am Datum und/oder an der Technik? 
22.Oct.09 15:24

Knut Rothstein (D)
Beiträge: 65
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Knut Rothstein

Die jetzt von Herrn Scheida wieder aufgeworfene Frage beschäftigt auch mich, seit ich RMorg wahrgenommen habe.

Mein Vorschlag dazu ist, bei der von Herrn Birkner hier in posting #5 umschriebenen und bisher praktizierten Verfahrensweise zu bleiben.

Eine permanente Verschiebung der Datumsgrenze würde uns in die Bereiche führen, die wir mit unseren jetzigen Kategorien nicht adäquat behandeln können, wie von Herrn Birkner ausgeführt.

Andererseits sollten wir offen bleiben für datumsmäßig spätere Entwicklungen, die sehr wohl in unseren Nomenklaturen untergebracht werden können und in Sammlerkreisen Bedeutung erlangen, weil sie z.B. als Kleinserie relativ diskret aufgebaut sind, also auch noch in Grenzen restaurierbar sind.

Zum letzten Satz von Herrn Scheida in #5 möchte ich noch anmerken, dass ich kein Problem darin sehe, wenn unsere Daten unter Beachtung der Mindestspielregeln (Quellenangabe) verwendet werden. Hinweise auf die hier geleistete Arbeit empfinde ich vielmehr als positiv.

P.S.

Da war Herr Birkner schneller!

Obwohl das jetzt ein wenig nach Widersprüchlickeit aussieht, lasse ich meinen Beitrag unverändert. Als Diskussionsanstoß bleibt er doch brauchbar.

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historische Geräte - neuzeitliche Geräte 
22.Oct.09 20:16

Helmut Weigl (D)
Redakteur
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Museen stellen in der Regel Gegenstände aus, die ein bestimmtes Alter oder historischen Wert haben. So auch das Radiomuseum. Eine Beschränkung auf ein gewisses Alter ist in dieser Hinsicht sicherlich richtig.

Aber - diese Beschränkung hat auch Nachteile:

Wie auch schon Herr Erb bemerkte: Vor einigen Jahren waren die Gebissradios uninteressant. Inzwischen werden auch diese rarer und sammelwürdig. 

So wird es auch mit moderner, wesentlich kurzlebigerer Elektronik unserer Zeit sein. Diese wird in wenigen Jahren größtenteils in den Müll gewandert sein. In 20 oder 30 Jahren werden dann vielleicht Sammler diese Geräte suchen. Vielleicht dann auch ins Radiomuseum einstellen wollen.  Eine vollständige Dokumentation - wie vom Radiomuseum angestrebt - wird um so schwieriger, je länger man wartet.

Wie schön wäre es doch für das Radiomuseum gewesen, wenn es dieses schon seit 100 Jahren gegeben hätte und alle Neugeräte - vollständig dokumentiert, da Unterlagen aktuell verfügbar - erfaßt worden wären!

Ja, alles hat zwei Seiten. Wo zieht man die Grenze?

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neuzeitliche Geräte ? 
23.Oct.09 13:33

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Hallo Herr Weigl,

alles schön und gut! Aber überlegen Sie mal, wie sich die neuere Elektronik überhaupt recherchierbar registrieren lässt! Absolute Verwirrung von Hersteller, Land, Markenwirrwarr, viel zuhäufig vieles unbekannt....  so kann bestenfalls eine Sammlung registriert, aber kein Nachschlagewerk angelegt werden.

Schauen Sie mal in entsprechende Bücher: Genau aus obigen Gründen kann man nicht gezielt aufsuchen, sondern muss mühsam durchsuchen, alle Bilder durchgehen...

Einzig die schönen Bilder sind dabei interessant, Information ist bereits jetzt dürftig. Warum? weil sie nie vernünftig vorhanden bzw nicht vernünftig zu sortieren war. Siehe bei Collins, bei Stein, bei Sideli, bei Jupp&Pina und anderen.

Was nützt mir ein Gerät "Unbekannt" aus "unbekannt Fernost", mit einer deutschen oder amerikanischen Pseudomarke, von der es je nach Kunden auch noch mehrere gibt?

Von einer Reparaturhilfe ganz abgesehen, denn entweder gibt es nichts zu reparieren oder das Gerät ist so aufwendig, dass man ohne 48-seitiges Handbuch und mehrere DIN A2 - Pläne gar nicht anzufangen braucht.

Jedes Buch hat zwangsläufig einen endlichen Bereich (allein schon weil durch Drucklegung eingefroren). Dass man mit den Mitteln der EDV hier erheblich flexibler vorgehen kann, ist wertvoll, sollte aber nicht dazu verleiten, dies zu "missbrauchen". Eine klare Beschränkung ist lebenswichtig, wo auch immer diese Grenzen gezogen werden. In jedem Fall müssen die Mittel den Vorgaben gewachsen sein.

Hilfloses Herumgestocher in undefinierbaren "Unbekannten" ist kein erspriessliches Arbeiten, zumal man nicht weiß, was sich der Anleger bei seiner virtuellen Namensfindung für das unbekannte Objekt dachte!  Da steht man wie vor einem Wohnblock mit hunderten Klingelknöpfen ohne Schilder bzw mit Aufschriften wie "blond" oder "groß" oder "alt" statt Huber, Meier oder Schulze....

Unsere Eingabemasken sind nun mal in einer bestimmten Form definiert und eignen sich nicht für alles.

Bitte das zu bedenken.
mfG,
KoBi

 

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