Wer hat noch illegal gesendet ?

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? Wer hat noch illegal gesendet ? 
17.Feb.17 20:18
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Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

Ich gehöre zu den Glücklichen , die nicht erwischt wurden.

 

Einmal hing es jedoch am seidenen FADEN

 

Damals ging ich in die 10.Klasse der Erweiterten Oberschule ( Gymnasium ) in Pirna /Sachsen. Mein Banknachbar war sehr traurig. Er wohnte in Graupa und konnte nicht einen UKW - Sender aus der WEST- Berliner Richtung empfangen.

Nun gab es Mittwochs nach den Nachrichten um 20,05 Uhr immer die SFB Hitparade. Diese ging bis 21,00 Uhr auf 88,8 MHz.

Ich hatte mir einen kleinen UKW- Sender gebaut. Der war im gesamten FM- Band durchstimmbar. In der DDR ging damals das CCIR Band von 88 bis 100 MHz . In Dresden wurden vor 1969 nur 2 UKW Programme gesendet der Berliner Rundfunk und DDR II das war das Klassikprogramm, in Stereo, auch damals schon.

Dazwischen war viel Platz. Ich suchte mir dann eine Frequenz um die 96 MHz wo auch keine Leipziger oder Cottbuser Sender gestört werden konnten ( das war natürlich Ehrensache, das man keinen anderen Sender störte !)  und sendete mit meiner Eigenbaukiste mit vielleicht 1 Watt ERP munter drauf los, vom Hitparadenstart bis zum Ende.

Mein Banknachbar Norbert H.  war davon total begeistert und bald hörte die halbe Klasse jede Woche die SFB Hitparade. Eigentlich wollte ich es ja noch erweitern auf die Schlager der Woche, die der RIAS1 am Freitag Abend sendete. Aber davor warnten mich selbst Mitschüler, weil der RIAS1 auf Mittelwelle bekanntlich bis zur Unkenntlichkeit gestört wurde, es war also der Feindsender Nr.1 in der DDR.

Tja, irgendeinem schien es nicht zu gefallen, diese Musik oder dieser illegale Sender, jedenfalls machte die Deutsche Post mit Ihrem Einsatzfahrzeug schon die Runde in der Stadt. …und ENDE Juni, an einem herrlichen Sommerabend schaue ich so bei geöffneten Kinderzimmerfenster hinaus 

Bis auf die Strassenlampen und den Asphaltbelag hat sich am Ausblick nichts geändert- aktuelles Foto -

Hier im alten Foto von damals kam der Messwagen vor dem höheren Gebäude aus der Lauterbachstraße herausgefahren. Wenn ich mich recht erinnere war das ein grauer B1000 mit einer drehbaren UKW- Antenne ( unter anderem ) drauf. Aber in solch aufregenden  Momenten macht man ja kein Foto !

und sehe in etwa 100 m Entfernung ein Peilfahrzeug langsam um die Ecke fahren, da habe ich geistesgegenwärtig die Stromversorgung unterbrochen  und das Peilfahrzeug fuhr ratlos vorbei. Ob noch ein zweites im Stadtgebiet unterwegs war, das entzieht sich meiner Kenntnis.

Nochmal Glück gehabt, aber mein Banknachbar war sauer, weil ich mitten in der Sendung aufgehört hatte.

Garnicht auszudenken, was passierte, wenn ich erwischt worden wäre, da wäre ich sicher von der Schule geflogen und zumindestens mein schöner Lötkolben und meine  Bastelkiste swoie der Sender und das Empfängerradio wären konfisziert worden.

Aber es kam noch besser. Im Sommer kauften meine Eltern einen Knicker (Luftgewehr mit Diabolos ) . Wir wohnten im Stadtzentrum von Pirna, aber zwischen den Häuserzeilen war etwa 70 m Abstand. Das muss doch ein Knicker schaffen ? Und so machten wir vom Balkon (nicht meine Eltern sondern ich mit einem Mitschüler) Versuche, die andere Seite zu erreichen. Ausgerechnet mein Chemielehrer hatte damals an seinem Toilettenfenster aussen ein Gazenetz angebracht. Das war unser Ziel. Angelegt, kurz danach machte es bing ! Getroffen ! Also nochmal gezielt wieder bing und getroffen ? Da öffnete sich das Toilettenfenster,

mein Chemielehrer sollte ja eigentlich damit die Fliegen abwehren, aber jetzt wussten wir Bescheid, es war direkt am Blendrahmen des Fensterflügels, also Sichtschutz, befestigt, er schaute heraus, schloß das Fenster wieder vorsichtig, wir schossen wieder ab !

So ging es einige Male, schiessen, Fenster öffnen gucken, schließen , schießen….

 

Auch dieses Abenteuer ist nie rausgekommen.

 

Nachdem ich den UKW Sender nur im Pirna Freibad, im Geibeltbad einsetzte, hatte wir Ruhe vor der Postfahndung.

aktuelles Foto vom 18.02.2017 mit dem 10 m Turm der Freibadeanlage

Hier war es so, das damals viele ihre Kofferradios dabei hatten. Hauptsender war Radio Luxemburg auf Kurzwelle  6090 KHz. Dort hatte uns der Bayerische Rundfunk allerdings ein Ei gelegt,  er sendet auf 6085 KHz hart daneben und selbst ein 7 Kreis AM hatte damit zu kämpfen, das es einigermaßen erträglich zu hören war.

Ich möchte heute eigentlich die Bayerischen Kollegen mal fragen, wer damals für dieses „Verbrechen" verantwortlich war. Wenn man also den Senderknopf einen Millimeter verrückte hatte man statt der Rolling Stones  die bayerische Blasmusik.

Also Kotzi Kotzi was tun ?  

Ich hatte gerade ein ungarisches Kassettentonbandgerät nach Verkauf meiner großen Briefmarkensammlung erwerben können. 

Das war im Sommer 1969, es stand so einfach im Schaufenster das örtlichen KONSUM- Fachgeschäftes und ich kaufte es für 690 Ostmark + 2 C60- Kassetten dazu, die waren von ORION Ungarn und kosteten das Stück 26,00 Ostmark. 

 

eum.org Modell: MK21 - Budapesti Rádiótechnikai Gyár
Material Plastikgehäuse (nicht Bakelit), Thermoplast 
Form Reisegerät > 20 cm (netzunabhängig betreibbar) 
Abmessungen (BHT) 307 x 59 x 216 mm / 12.1 x 2.3 x 8.5 inch 
Bemerkung Monokassettenrecorder, Übertragungsbereich 60...10000 Hz, Eingänge: Mikro, Rundfunk, Phono; Transistorbestückung: 4× BC149, 2× AC128, AD161, AD162, 2SB324, 2SC283, Motor elektronisch geregelt; Sinusleistung 1 Watt, Musikleistung 2 Watt. Mitgeliefertes Netzteil 220V statt Batterien einsetzbar. 
Nettogewicht 2.2 kg / 4 lb 13.5 oz (4.846 lb) 
Originalpreis 3,000.00 HUF



 

Dank dem RM Org habe ich sogar noch die Daten des Gerätes. Nachteil, das lief, wenn man den NF Verstärker auf laut einstellte so 4-5 Stunden mit den 6 Monozellen und auch wenn  eine nur 47 Pfennig kostete, es war für mich als Schüler, ich bekam damals in der Erweiterten Oberschule in der 11 Klasse 60 Ostmark monatlich ( da Abitur mit Berufsausbildung) , viel Geld. 

Aber ich machte folgendes, wir stellten das Kassettentonband an und der Sender wurde über die Teleskopantenne auf etwa 96 MHz abgestrahlt, dann die richtige Musik reingeschoben….Beatles, Stones, Bee Gees, Lords usw….

Und jetzt musste man mit einem Kofferradio durch das Bad laufen und den Sender laut hören….da fragten schon die ersten, was ist das? Ich sagte das ist auf UKW 96 MHz …und schon wurde umgeschaltet und nach einer gewissen Zeit hatten wir sogar die

Kurzwelle von RTL ausgetrickst alle hörte FM 96 MHz, wenns drauf war ( denn damals hatten viele noch Empfänger L, M,K ) 

Das Probleme war nach 30 min die Kassette wechseln oder umdrehen, aber das ging ja zügig, und nach ein paar Sekunden rauschten wieder die Hits ab….

Wenn ich heute drüber nachdenke, keine 300 m entfernt war die NVA . Die hatten natürlich Kurzwellenverbindungen aufrecht zu erhalten, ob die Soldaten jemals auf UKW waren, ich glaube es nicht.

Aber die Militärs hatten offensichtlich noch keinen UKW- Bereich. Aktuelles Foto vom 18.02.2017

Also wieder Glück gehabt.

Nun aber zu Streich Nummer 3.  Was sind 1 Watt  wenn man auch 12 Watt bauen kann ? Das ging mit einer RL12 P35 . Aber da kam mir eine ganz böse Idee. Die meisten unserer 18 Hausfamilien hörten auf Mittelwelle 549 KHz  den "Aktuellen Plattenteller" des 

Deutschlandfunks. Also 18,00 Uhr die Nachrichten und 18,15 ging es los; "Hallo liebe Hörer, ich begrüsse Sie zum aktuellen Plattenteller , Ihr Moderator Carlo Wolff …. „“

Es war wohl eine der beliebtesten Schlagersendungen damals überhaupt. In der DDR und insbesondere dort, wo der UKW- Empfang nicht oder nicht gut war wie im Tal der Ahnungslosen    ( so nannte man damals den Großraum Elbtal mit Dresden ) waren auch die meisten  Zuhörer.

Tja und jetzt ging unser Hebel rum… wir, ein kleines Kollektiv junger Radiobastler hatten den RIAS Störsender aufmoduliert und störten damit den ersten HIT…. was sagten die Leute; "diese Schweine, die Nachrichten lassen sie durch und die schöne Musik stören sie „. Wir sausten inzwischen mit Taschenradio durch die Stadt und stellten fest, bis wohin der Störsender reichte. An der Marienkirche an Blitzableiter; Rahhh rahhh Haa haa der RIAS ist da....weiter ging es..

Die Erde war die Wasserleitung und eine lange Drahtantenne war die Freiluftabspannung eines Telefonanschlusses, also völlig unwissenschaftlich und ineffizient….

Aber der Spaß war es uns Wert und das machten wir jeden Abend, manchmal auch erst nach dem dritten Hit und die Leute schimpften und schimpften…da man aber wohl eine staatliche Maßnahme vermutete, hat es niemand angezeigt. Niemals war der Peilwagen zu sehen. 

Aber vielleicht erkannte die STASI das Positive an dieser Störmaßnahme ? Ich habe es nie erfahren….

 

Dann war Schluß mit dieser illegalen Sondergeschichte.

 

Aber das Fernsehen hatte es mir angetan.

Schuld daran war ein Nachbar, der mit viel Aufwand und Bastlergeschick eine große Ochsenkopfantenne  ( 2 x 8 Elemente !!!) auf den Balkon im 3. Stockwerk gebaut hatte ( Kanal 4 ) Nun wartet er geduldig darauf, das durch Überreichweite etwas  ankommt… Wir hatten damals den Kanal 33 und 39 von Berlin bei gutem Wetter mit einer Lang Yagi Antenne

empfangen können…aber das ARD eben nicht.

Nun hatte ich einen Testbildgenerator aufgebaut und oben auf dem Dach eine 3- Element Kanal 4 Antenne angebracht. 

Testbildgenerator moduliert auf Kan 4…. schon waren Balken zu sehen, ich konnte auch Sägezähne und Kissen produzieren   also Abwechslung ins Programm bringen.. .   ich wartete regelrecht drauf, das der Nachbar mich anspricht und er tat es:

Kannste denn mir kleinen  Antenne überhaupt etwas empfangen ? Das war Sonnabend früh etwa 9,00 ihr. Ich sagte ihm "das Testsignal ist schon mal da…." der Nachbar schaltete  natürlich sofort sein TV auf Kanal 4 an….und wartete samt  Familie auf den Programmstart. 

Ich verkürzte ihm die Wartezeit durch regelmäßigen Wechsel der Testbilder.

Er muss dann geäußert haben; wenn ich den erwische der mich so verarscht hat, den werde ich erschlagen….. da der Nachbar noch lebt, will seinen Namen hier verschweigen..

Da war meine letzte Geschichte, dann lernte ich meine Frau kennen und hatte anderen Spaß….

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19.Feb.17 11:59
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Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

Herr Olaf Freiberg hat mir geantworet, und seine Geschichte aufgeschrieben.

Ich gebe diese leicht gekürzt wieder, die Piraten werden also immer mehr....

Sendeversuche, das haben wohl fast alle Elektronikbastler- und natürlich erst recht angehende Rundfunk/ Fernsehtechniker, wie meine Wenigkeit- gemacht.


Ja, solche "Heldentat habe auch ich begangen". Etwa 1975 oder 76.
Ich bekam einst einen Sender einer Wetterballon- Sonde geschenkt, mit einer Koaxial- Triode ("Bleistift- Triode"), die habe ich sogar noch heute im Bestand.

In den 70ern hatten wir Jungspunde noch nicht so die Anzahl geeigneter Röhren, also versuchte ich mit einem Freund, eine Funkverbindung im UKW- Bereich, unterhalb oder oberhalb der Rundfunk- oder Flugfunk- Bänder  herzustellen. Antennen aufeinander ausgerichtete Fernsehantennen auf dem Dach, Zuleitung Flachbandkabel.
Sorglos, wie man war, mit freilaufenden (durchstimmbaren) Oszillatoren ! Moduliert für die Tests einfach mit 50 Hz !
Ja, bescheuerter geht's nicht.

So mußte die arme Bleistiftröhre herhalten.
Mangels Meßmitteln bekamen wir das Senderchen aber nicht zum Laufen, obwohl statische Meßwerte (Ströme an den Röhren, angeschlossener Detektor an der Auskopplung) sagten, daß etwas passiert !

Was wir nicht mitbekamen: Das Ding sendete, sogar mit den aus der Anzeige abschätzbaren 2- 3 Watt... jedoch als Vervielfacher... auf einem West-Berliner Fernsehkanal !!!
Und das sogar etwa einige Stunden...!

An dem Abend lief ein "Blockbuster", irgendein Abenteuerfilm, oder sowas.

Die Versuche brachen wir ab, weil auf der beabsichtigen Frequenz keine Reichweite zu erzielen war.
Zufällig sah ich aber einen schwarz/ weiß- zweigeteiltes Bild auf dem Fernseher, auf dem Fernsehkanal !
Klar- das war unser Aufbau !
Na, das Ding haben wir natürlich schleunigst ausgeschaltet.

Am nächsten Morgen berichteten mir Kollegen, die in unserem Stadtbezirk wohnten, daß sie den Film nicht sehen konnten- nur ein S/W- zweigeteiltes Bild, da wäre wohl der Sender gestört gewesen...
"Ja, ja", pflichtete ich bei... "Die Technik eben...".


Da war nun  Klein- Edi- Störer des "Westfernsehens"...
Ich denke auch, die Stasi hätte es wenig gejuckt, eher die Funkpeiler, wenn sie denn jemand aktiviert hätte.

Heute ist es glücklicherweise verjährt- aber so hat man eben eine Story zum Erzählen.

Übrigens war auch mein erstes Kassettengerät das MK21... ich arbeitete dafür als Schüler 3 Wochen im Werk "Stern Radio" in Berlin- Weissensee in der Produktion,  das Gerät kostete mich (gebraucht) fast das gesamte Geld, was ich erarbeitet hatte, 390 DDR- Mark, und vor Freude ließ ich es auf der Straße, vor dem Laden des Verkäufers, stehen !
Glücklicherweise gab ein ehrlicher Finder das Gerät im Laden ab.
Ich habe es damals aufwendig aufgemöbelt, die Kunststoff- Mitnehmer aus Metall anfertigen lassen, und die Elektronik mit rauschärmeren Transistoren bestückt, irgendwann verschenkte ich es an eine Freundin, die dann aber mit mir Schluß machte...
Vielleicht schaffe ich mir wieder ein MK21 an, ich war sehr zufrieden mit der leichtgängigen und präzisen Tastenmechanik.

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19.Feb.17 12:12
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Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

Hier ist die nächste Geschichte, diesmal der Schmuggel von Radiogeräten und UKW Antenne in die CSR ! Auch diese wurde mir gerade übermittelt und darf veröffentlicht werden.

Der Standort ist in der böhmischen Schweiz bei Rumburk  in Nordböhmen

Danke für diese Interessante Geschichte, da hatten Sie viel Mut. Ich denke, daß die Stasi härter war, als die tschechische Geheimpolizei. Das hatte einen Grund, weil die DDR-Bevölkerung war mehr von Seiten des Westens, als die Tschechen ideologisch bedroht. Ich kaufte mir damals in Dresden ein gutes UKW Gerät von Ziphona, dazu später von dem selben Erzeuger einen Stereotonverstärker  (bei guten technischen Parametern und guten Preis im Vergleich mit unseren Verhältnissen, mußte das aber über die Grenze versteckt durchschlucken wegen unangenehmen sächsischen Zollbeamten).

Später hatte ich mir noch eine 5-elementige UKW Antenne gekauft, die könnte man aber nicht versteckt durchschmuggeln, und Sie werden mir nicht glauben, daß sie mich nicht nach Zuhause durchließen, ich blieb im Auto 2 Stunden in der frostigen Nacht abgestellt, verlor meine Geduld, startete den Motor und floh in die gute Tschechei. Unsere Zollbeamten hatten das lange Zeit beobachtet, mich gefragt, was ich getan hatte und danach gelacht und mir gesagt, es sind Dummköpfe. Soviel mußte man damals tun, wenn man gute Musik hören wollte. Mir entstanden danach herrliche Zeiten. Man bekam man nicht nur den FS Signal vom Ochsenkopf, aber auch viele UKW Stationen. Mein Lieblingsprogramm war damals Bayern III. SFB und Rias was gut reinkam dank dieser herrlichen DDR- Antenne. 

Diese Ziphona Anlage habe ich im ursprüngliche Zustand in meiner Datsche in der Böhmischen Schweiz, nur mußte ich dazu einen Konverter zubauen, weil der Frequenzband endete damals bei 100 MHz (praktisch 101 MHz). Mein Robotron SR 2410 in der Wohnung hat das Band nur bis 104 MHz, allgemein aber bis heute ein gutes Gerät im guten Zustand. Naja, um es nicht zu vergessen meine teuere Spitzen-Yamaha-Anlage, aber die größte Freude macht mir die legendäre Ziphona, weil sie sehr schwer beschafft wurde.............

 

So viel für heute.Erich N.

 

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Radiomuseum.org wäre ärmer ohne Sie! 
19.Feb.17 15:11
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Ernst Erb (CH)
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Ernst Erb

Lieber Herr Lill
Sie verstehen es immer wieder ganz unübliche Themen sachgerecht und gut recherchiert zu bringen. Es ist meist ein eigentliches Kontrastprogramm, indem Sie uns auf neu eröffnete AM-Sender hinweisen, statt auf das Gegenteil. Sie zeigen uns einen ganz anderen Zeitgeist und führen uns auch in gut beschriebene Vergangenheiten. Oft sind es Texte, die auch NICHT-SAMMLER interessieren und auch deren Horizont erweitern.

Dafür danke ich Ihnen - sicher auch im Namen von vielen Lesern.

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Wer hat noch illegal gesendet ? 
20.Feb.17 02:22
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Wolfgang Lill (D)
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Wolfgang Lill

auch Hannes Gerber war ein "Funkpirat", hier seine Geschichte, die er mir übermittelte:

Hallo Herr Lill,
beim Durchlesen Ihrer Sende-Geschichte habe ich mich voll Freude an meinen eigenen illegalen Sender erinnert:

Im Jahr 1963 lebte ich mit meinen Eltern in einer mittelfränkischen Kleinstadt., Ich war gerade 16 Jahre alt geworden und hatte die ganzen Sommerferien in einer Spezialfirma hochwertige Schalter zusammengebaut, um mir mit dem verdienten Geld meinen innigsten Wunsch kaufen zu können, ein Telefunken Bajazzo Kofferradio. Sogleich wurde der UKW-Frequenzbereich etwas erweitert, damit ich den Funkbetrieb der etwa 70 m entfernten Polizeistation empfangen konnte.
Bastelversuche machte ich auch mit einem kleinen UKW-Sender, der ohne Antenne 2-3 Milliwatt Sendeleistung hatte und induktiv abstimmbar war. Damit konnte ich meine Eltern verblüffen, wenn im Wohnzimmer beim Radiohören statt des Senders plötzlich meine Stimme zu hören war. Weiter weg war wegen der geringen Leistung jedoch kein Empfang möglich.
Eines Abends lauschte ich mal wieder dem Polizeifunk, was nicht sonderlich ergiebig war, da meist nur eines der beiden verfügbaren Streifenfahrzeuge unterwegs war.
"Zentrale an Einsatzwagen 2, bitte kommen" - keine Antwort, das wiederholte sich noch zwei mal, anscheinend war der Streifenwagen außerhalb der Senderreichweite. 
Ich weiß nicht, was mich an diesem Abend geritten hat, aber ich klemmte an meinen kleinen Sender eine 60 cm lange Antennenleitung an und wartete.
-- "Zentrale an Einsatzwagen 2, bitte kommen" -  wieder keine Antwort. 
Ich wartete einen Moment und antwortete dann: "Hier Wagen 2 bitte kommen"  - "Fahrt mal zur Bahnhofsgaststätte, dort gibt's Ärger mit einem betrunkenen Gast" - "In Ordnung, wir fahren hin".
Dann habe ich schnell meinen Sender abgeschaltet und weiter gelauscht. " Wagen 2 an Zentrale, wir kommen gerade aus dem Außenbereich, liegt was an?" - "Was war mit dem Betrunkenen am Bahnhof ?" - "Mit welchem Betrunkenen ?" - "Wir haben euch doch zum Bahnhof geschickt und ihr habt bestätigt" - "So ein Schmarren, habt ihr geträumt oder seid ihr beim fröhlichen Feiern auf der Wache, wir haben nichts von euch gehört und auch nichts bestätigt" - "Die spinnen!"

Viele Jahre später habe ich diese Geschichte den Beamten auf der Wache erzählt, sie haben herzlich gelacht.

einen schönen Abend wünscht
Hannes Gerber

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