Party L3A72T

Philips - Österreich

  • Year
  • 1957/1958
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 10126

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 Technical Specifications

  • Number of Transistors
  • 7
  • Main principle
  • Superheterodyne (common); ZF/IF 460 kHz; 4 AF stage(s)
  • Wave bands
  • Broadcast only (MW).
  • Power type and voltage
  • Dry Batteries / 2x4,5 Volt
  • Loudspeaker
  • Permanent Magnet Dynamic (PDyn) Loudspeaker (moving coil)
  • Material
  • Leather / canvas / plastic - over other material
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Party L3A72T - Philips - Österreich
  • Shape
  • Portable set > 8 inch (also usable without mains)
  • Dimensions (WHD)
  • 240 x 170 x 80 mm / 9.4 x 6.7 x 3.1 inch
  • Notes
  • Erster Volltransistor von Philips Österreich. Gehäuse aus Hartkarton mit Echtlederüberzug und charakteristischem schuhförmigen LS-Gitter. Chassis erstmals in "Gedruckter Schaltung", bis auf die herkömmlich verdrahtete Gegentaktendstufe. Betrieb mit zwei Taschenlampen-Flachbatterien. Anschluss einer externen Antenne/Erde über zwei 4 mm Buchsen. Nur in Farbe Braun lieferbar. Erstes Modell einer ganzen Gerätefamilie, die bis 1962 produziert wurde. Ein Jahr später (1958) im Zuge der jährlichen Modellpflege vom Nachfolgemodell Party 59, L3A82T abgelöst.

    Weiterführende Informationen zu diesem Modell sowie der ganzen Modellreihe in diesem Forumsbeitrag.

  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 1.4 kg / 3 lb 1.3 oz (3.084 lb)
  • Price in first year of sale
  • 1,450.00 öS
  • External source of data
  • E. Erb 3-907007-36-0
  • Source of data
  • Radiokatalog Band 2, Ernst Erb
  • Mentioned in
  • -- Original-techn. papers.
  • Literature/Schematics (1)
  • RADIOBOTE, Österr. (Heft 9/2007, S.15 ff, Beschreibung der ganzen Gerätefamilie)
  • Literature/Schematics (2)
  • RADIOBOTE, Österr. (Heft 46/2013, S.23, Beschreibung Vorläufermodell)

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Threads: 1 | Posts: 3

 

Die Kartonschachtel als Radio 

Betrachten wir das für Österreich denkwürdige Jahr 1957. Die Radioindustrie hat es geschafft in namhaften Stückzahlen die ersten Volltransistor-Portablegeräte auf den Markt zu bringen. Das Zeitalter der Halbleiter für den Massenmarkt hat begonnen. Sukzessive werden die Röhren in den nächsten Jahren auch in allen anderen Bereichen verdrängt werden.

Es ist das Zeitalter der AM-Portables. Aus technischen Gründen war man noch nicht in der Lage mit Halbleitern den UKW-Bereich abzudecken. Ausschlaggebend gegenüber den früheren Jahren der Wegfall der teuren Anodenbatterien und damit ein billiger Betrieb der Geräte. Die Jugend war begeistert vom "Goldenen Portable-Zeitalter". Ich durfte das selbst erleben – zum Ausgleich muss ich mich leider jetzt mit diversen Alterserscheinungen herumschlagen.

Gerade diese erste Gerätegeneration der einzelnen Firmen war sehr interessant. Aus Konkurrenzgründen ließ man sich bei der Entwicklung nicht in die Karten schauen. Die Folge waren ausgeprägte individuell gestaltete Geräte. Bei den folgenden Gerätegenerationen der nächsten Jahre nivellierte sich das dann wieder.

Praktisch alle namhaften Radios produzierenden österreichischen Firmen nützten die Wiener Frühjahrsmesse um ihre Portables zumindest anzukündigen. Einige Firmen schafften es noch nicht mit der Produktion, die aber im Laufe des Jahres anlief. Man wollte sich den vielversprechenden Markt nicht entgehen lassen.

Die Firmen MINERVA, RADIONE, PHILIPS, INGELEN und ZEHETNER standen in den Startlöchern. Das preisgünstigste Gerät kam von MINERVA, am anderen Ende das von ZEHETNER, in der Mitte das Gerät von PHILIPS (Preise in ATS im Jahre 1957).

            MINERVA Volltransistor 570 1.295,-                
  RADIONE Gipsy 1.330,-  
  PHILIPS Party 1.450,-  
  INGELEN TRV 100 1.490,-  
  ZEHETNER Darling 1.590,-  

Erstmals kam auch bei MINERVA und PHILIPS die „Gedruckte Schaltung" zum Einsatz. Die anderen Firmen setzten noch auf herkömmliche Verdrahtung.

Nach dieser Einführung zur allgemeinen Situation wollen wir uns diesmal dem Beitrag der Firma PHILIPS zu diesem Thema widmen.

Während die übrige Konkurrenz auf plastiküberzogene Schichtholzgehäuse setzte, überraschte Philips mit einem Hartkartongehäuse, rundum überzogen mit hochwertigem Echtleder. Nach oben hin verjüngte sich das Gerät allseitig etwas. Die nach oben klappbare Rückwand wurde mit zwei außen liegenden Druckknöpfen geschlossen. Lediglich die Frontseite mit dem Lautsprechergitter war stabil und diente als Träger für das Chassis. Das Kartongehäuse in Verbindung mit der elastischen Rückwand fühlt sich weich an und vermittelte einen "knudeligen" Eindruck. Dieses unkonventionelle Gehäusedesign in Verbindung mit dem guten Klangvolumen war die Grundlage des Erfolges. Ebenso wie das Konkurrenzgerät von ZEHETNER hat PHILIPS den Zeitgeist der 50er Jahre gut getroffen. Der Kultstatus eines PHILIPS-Portables wertete auch den Besitzer auf - man war damit Wer.

Beginnend mit 1957 und jährlicher Modellpflege konnte sich der Empfänger am Markt gut etablieren. Der letzte Produktionsabschnitt dieser Gerätereihe war 1961/62. Dann war man, zumindest bei dieser Gehäusegröße, nur mehr mit UKW konkurrenzfähig.

1957 und 1958 wurden die Geräte nur unter PHILIPS vertrieben, ab 1959 auch zusätzlich unter HORNYPHON. Die Chassis beider Linien waren jedoch völlig ident, unterschiedlich nur das Gehäuse-Design und das Typenschild. Bei gleicher Grundfläche verjüngte sich das HORNYPHON-Gehäuse nach oben weniger, hatte auch weniger gerundete Ecken. Das geringfügig kleinere PHILIPS-Gerät wirkte dadurch handlicher.

Ab 1959 kam ein komplett überarbeitetes Chassis zum Einsatz, das bis zum Produktionsende 1962 praktisch unverändert verbaut wurde.

1960 kam zusätzlich zur MW-Serie eine MW/KW-Serie hinzu.

Für den Export wurden auch Geräte in Holland assembliert, die Chassis jedoch vom Wiener Werk zugeliefert.

Jahreszahlen markieren jeweils den Beginn von Produktionsabschnitten, das war in der Regel die Wiener Frühjahrsmesse.

 

Produktionsabschnitt 1957/58:

PHILIPS Party, L3A72T



 

Der erste „Volltransistor" von PHILIPS, geeignet für MW-Empfang. Die Bedienung ist unkompliziert durch die wenigen Bedienelemente. Die Sendereinstellung erfolgt über eine untersetzte Abstimmscheibe, wie damals bei fast allen derartigen Geräten üblich. Der Anschluss einer externen Antenne/Erde ist über zwei 4 mm Buchsen möglich. Erstmals kommt die Gedruckte Schaltung zum Einsatz. Lediglich die eisenlose Gegentaktendstufe mit dem Eingangsübertrager ist noch herkömmlich diskret aufgebaut.

Das ideale Gerät für den Empfang der Sendung "Vergnügt um 11" oder der wöchentlichen Schlagerparade von RIAS Berlin. Natürlich nur falls sie über das notwendige Alter samt Erinnerunsvermögen verfügen.


Chassis mit Batterien und Abdeckung


Chassis mit Batterien ohne Abdeckung

Zur Spannungsversorgung dienen zwei billige Taschenlampen-Flachbatterien. Innovativ ist auch die Tastensteuerung für EIN/AUS sowie eine schaltbare HELL/DUNKEL-Tonblende.


Ansicht Tastenfeld

Die Gehäuseabmessungen ohne Tragegriff (B x H x T): 24 x 17 x 8 cm
Wellenbereich: Mittelwellen 185 bis 589 m
Gewicht mit Batterien: 1,4 kg
Das Gerät ist zunächst nur in der Farbe Braun lieferbar.

     












Skala und Typenschild
 

 


Schaltungsbeschreibung:

Das Gerät weist schaltungstechnisch keine Besonderheiten auf, und entspricht einer Standardschaltung damaliger Geräte. Die Schaltung ist bereits so ausgereift, dass nur geringfügige Nachbesserungen in den nächsten Jahren notwendig sind. Eine Ferritantenne als Eingangskreis mit der Möglichkeit zum Anschluss einer externen Antenne/Erde. Misch- und Oszillatorstufe gefolgt von einem zweistufigen ZF-Verstärker mit drei einkreisigen Filtern. Demodulation und Regelspannungserzeugung mit Diode, automatischer, doppelt wirkender Schwundausgleich. Nach dem Lautstärkeregler zweistufiger NF-Vorverstärker und transformatorlose Gegentaktendstufe mit Treibertrafo.

Chassisaufbau:

Das komplette Chassis inklusive Lautsprecher und Batteriehalterung ist auf einer Hartfaser- Grundplatte aufgebaut. Darauf montiert die Platine mit der Bauteilseite zwischen den beiden Platten. Es kann als Ganzes in das Gehäuse eingesetzt werden.


Ansicht auf beide Chassisseiten

Trotz Manipulationsöffnungen ist die Zugänglichkeit zu vielen Bauteilen sehr erschwert. Schon der Ausbau des Chassis aus dem Gehäuse ist durch verdeckt angebrachte Befestigungsmuttern schwierig.

Zum Einsetzen des Chassis muss man wiederum das Gehäuse verbiegen – dank Kartongehäuse aber kein Problem. Ein Abgleich oder Nachgleich ist nur im herausgenommenen Zustand möglich. Eine Schwachstelle ist der zwischen den Batterien und den Leiterbahnen der gedruckten Schaltung befindliche dünne Karton, der bei ausgelaufenen Batterien die darunter liegenden Leiterbahnen nur unzureichend schützt.

Für schlechte Empfangslagen oder Betrieb im Auto kann über zwei 4 mm Bananenbuchsen eine externe Antenne/Erde angeschlossen werden. Die Ferritantenne ist weiterhin in Betrieb. Je nach Phasenlage der beiden Eingangssignale ergeben sich daher die üblichen Signalauslöschungen und Additionen. Ein Anschluss ist allerdings nur bei hochgeklappter Rückwand möglich. Eine vollkommen unpraktikable Lösung die bereits ein Jahr später beim Modell 1958 geändert wurde.

Die noch diskret verdrahtete Gegentaktendstufe mit dem Treibertrafo ist am Lautsprechermagnet montiert. Im Gegensatz zum Gehäuse hinterlässt das Chassis den Eindruck – unter Zeitdruck entstanden.

 

 

Produktionsabschnitt 1958/59:

Folgende 4 Modelle sind in diesem Abschnitt lieferbar:

   Party 59,  L3A82T,       Gehäusefarbe: Braun
 Party 59,  L3A82T/01,  Gehäusefarbe: Grau
 Party 59,  L3A82T/10,  Gehäusefarbe: Braun (mit RCA Halbleitersatz)
 Party 59,  L3A82T/11,  Gehäusefarbe: Grau (mit RCA Halbleitersatz) 

Je nach Verfügbarkeit wurden die Geräte auch mit einem RCA-Transistorsatz verbunden mit einer angepassten NF-Schaltung ausgeliefert. Diese wahlweise Bestückung war Grund genug für die Vergabe einer eigenen Typenbezeichnung.

Lieferbar sind nun auch zwei Gehäusefarben: Braun und Grau. Das graue Gehäuse sogar zweifärbig hellgrau/dunkelgrau.


PHILIPS Party 59, L3A82T und L3A82T/10, Braun


PHILIPS Party 59, L3A82T/01 und L3A82T/11, Grau

Gegenüber dem Vorgängermodell wurden einige Änderungen durchgeführt:
Eine um 8 mm größere Abstimmscheibe erleichtert die Senderabstimmung.

Die neuen Modelle können mit zwei unterschiedlichen Skalen ausgeliefert werden. Eine "Österreich-Skala" mit den Stationsnamen der österreichischen Sender, sowie eine "Internationale Skala" ohne Stationsnamen.

Statt den unseligen zwei 4 mm Buchsen für den Anschluss einer externen Antenne erhielt die neue Geräteserie eine seitlich ausgerichtete koaxiale Buchse. Dies gestattete den Anschluss ohne hochgeklappte Rückwand.


Chassis mit Abdeckung


Chassis ohne Abdeckung

Die elektrische Schaltung der HF- und ZF-Stufen blieb bis auf die Ankopplung der externen Antenne unverändert, der NF-Teil nur geringfügig adaptiert. Dies ist ein Indiz für die ausgereifte Schaltung.


Skala und 4 Typenschilder

 

Firmenprospekt vom Party 59


Link zur PHILIPS Party 59 - Modellseite


 

Produktionsabschnitt 1959/60:

Ab diesem Modelljahr gibt es das Gerät von PHILIPS als auch von HORNYPHON. Die Gehäuse unterscheiden sich im Design, in beiden Geräten wurde das gleiche Chassis verbaut.

PHILIPS vertrieb die Geräte unter "Party" während man bei HORNYPHON weibliche Vornamen ("Isabelle", später "Annette" und "Lisette") findet. Beide Geräteserien gab es in jeweils zwei Farbkombinationen. Als optische Aufwertung bekam der Lautstärkeregler eine Blende, der Tragegriff wurde leider auf "fragiler" geändert.

Bei den PHILIPS-Geräten findet sich nun auch der Modelljahrgang. Z.B. "Party 60" bedeutet: Modell 1960 hergestellt im Produktionsabschnitt 1959/1960. Allerdings nicht am Gerät sondern nur auf der Verpackung und der Dokumentation.

PHILIPS Party 60        HORNYPHON Isabelle
L3A92T/03
Grau
L3A92/T04
Braun
WL399T/03
Beige/Grün
WL399T/04
Rot/Beige

Die HORNYPHON-Serie war für den österreichischen Markt gedacht. Man wollte damit die patriotischen Gefühle der Österreicher ansprechen. HORNYPHON war eine alteingesessene österreichische Firma die von PHILIPS geschluckt wurde. Zwei unterschiedlich gestylte Skalen sowie Abstimmscheiben wurden verbaut. Abstimmscheiben mit dem glatten Innenteil waren für die HORNYPHON Geräteserien bestimmt.


PHILIPS Party 60, L3A92T/03, Grau


PHILIPS Party 60, L3A92T/04, Braun


Ansicht Tastenfeld

Diese erste HORNYPHON-Serie wurde unter "Isabelle" vertrieben. Dieser Name scheint jedoch am Gerät selbst nirgends auf. Über dem Lautsprechergitter ist nur der Schriftzug "HORNYPHON" angebracht. Offensichtlich wurde auf diesen Umstand vergessen. Der Fehler wurde natürlich sofort ein Jahr später im Zuge der jährlichen Modellpflege berichtigt.


HORNYPHON Isabelle, WL399T/03, Beige/Grün


HORNYPHON Isabelle, WL399T/04, Rot/Beige


Ansicht Tastenfeld

Die größte Neuerung betrifft aber das Chassis. 1959 war es Zeit die mechanisch etwas unglückliche Konstruktion den neuen Erfordernissen anzupassen. Die gesamte Elektronik ist nun auf der Platine angesiedelt, Lautsprecher und Batteriekasten für die zwei Flachbatterien sind abgesetzt montiert. Das erhöht die Übersichtlichkeit und Bauteilzugänglichkeit ganz wesentlich. Der Einbau des Chassis ins Gehäuse ist mit wenigen Handgriffen möglich. Drehkondensator und ZF-Filter sind neue Bauformen. Der neue Drehkondensator hat 6,35 mm Achsdurchmesser und bedingt damit eine neue Abstimmscheibe.


Innenleben mit Abdeckung


Innenleben ohne Abdeckung


Das neue Chassis

 

   







PHILIPS-Skala und Typenschilder
 
 

 

   





HORNY-Skala und Typenschilder
 
 

 



Firmenprospekt vom Party 60

 

Link zur PHILIPS Party 60 - Modellseite

Link zur HORNYPHON Isabelle - Modellseite

 

 

Produktionsabschnitt 1960/61:

In diesem Zeitraum kamen zehn neue Modelle in den Handel und war damit der Höhepunkt dieser Gerätefamilie. Zusätzlich zu den MW-Modellen, natürlich im neuem Design aber altem Chassis, gibt es dieses Jahr auch eine MW/KW – Version. Äußerliches Kennzeichen – das Tastenaggregat hat vier Tasten gegenüber drei der MW-Version. Um die höheren Frequenzen zu verarbeiten wurde ein OC170 für die Misch/Oszillatorstufe an Stelle des OC44 eingesetzt. In der Gegentaktendstufe kamen die leistungsfähigern OC74 zum Einsatz. Als KW-Antenne diente ein in das Gehäuse eingeklebte Rahmenantenne aus zwei Windungen dicken CUL-Drahtes.

Eine externe Stabantenne war damit nicht nötig. Der KW-Empfangsbereich ging von 5 bis 11 MHz, damit konnte man die 49/41/31/und 25 m Rundfunkbänder überstreichen.

Typenbezeichnungen mit den dazugehörigen Gehäusefarben:

MW-Versionen         MW/KW-Versionen
PHILIPS Party 61 HORNY Isabelle PHILIPS Party 61 HORNY Annette
L3A02T/00 G
Grau
WL390T/00 L
Beige/Rot
L3A06/T/00 G
Grau
WL390T/01 L
Beige/Rot
L3A02T/00 C
Braun
WL390T/00 W
Beige/Blau
L3A06/T00 C
Braun
WL390T/01 W
Beige/Blau
L3A02T/00 S
Grün
  L3A06T/00 S
Grün
 



PHILIPS Party 61, L3A02T/00 G, Gehäusefarbe Grau


PHILIPS Party 61, L3A02T/00 C, Gehäusefarbe Braun


PHILIPS Party 61, L3A02T/00 S, Gehäusefarbe Grün


Ansicht Tastenfeld

 

   


PHILIPS-Skala und Typenschilder
 
 



HORNY Isabelle, WL390T/00 L, Gehäusefarbe Beige/Rot


HORNY Isabelle, WL390T/00 W, Gehäusefarbe Beige/Blau


Ansicht Tastenfeld

   







HORNY-Skala und Typenschilder
 

 


Firmenprospekt mit HORNY Portables

 

 



PHILIPS Party 61, L3A06T/00 G, Gehäusefarbe Grau


PHILIPS Party 61, L3A06T/00 C, Gehäusefarbe Braun


PHILIPS Party 61, L3A06T/00 S, Gehäusefarbe Grün


Ansicht Tastenfeld

   

PHILIPS-Skala und Typenschilder
 
 

 


HORNY Annette, WL390T/01 L, Gehäusefarbe Beige/Rot


HORNY Annette, WL390T/01 W, Gehäusefarbe Beige/Blau


Ansicht Tastenfeld

   





HORNY-Skala und Typenschilder
 
 


Link zur PHILIPS Party 61 (MW-Version) - Modellseite

Link zur HORNYPHON Isabelle (MW-Version) - Modellseite

Link zur PHILIPS Party 61 (MW/KW-Version) - Modellseite

Link zur HORNYPHON Annette (MW/KW-Version) - Modellseite

 

 

Produktionsabschnitt 1961/62:

Die MW-Versionen bekamen nochmals ein neues Gehäusedesign verpasst. Das Tastenaggregat eine Beschriftungsleiste, deren Funktion ist nun auch von vorne lesbar. Dafür entfiel die Tastenbeschriftung. Leider hat man damit das Problem mit den abgegriffenen Tastenbeschriftungen erst im letzten Modelljahr gelöst. Das bewährte Chassis wurde wieder unverändert von der Vorgängerversion übernommen.

PHILIPS Party             HORNYPHON Lisette
L3A12T/00 G
Grau
L3A12T/00 L
Grün
WL391T/00 L
Rot
WL391T/00 X
Beige



PHILIPS Party, L3A12T/00 G, Gehäusefarbe Grau


PHILIPS Party, L3A12T/00 S, Gehäusefarbe Grün


Ansicht Tastenfeld

   


 




PHILIPS-Skala und Typenschilder

 




HORNY Lisette, WL391T/00 L, Gehäusefarbe Rot


HORNY Lisette, WL391T/00 X, Gehäusefarbe Beige


Ansicht Tastenfeld

   






HORNY-Skala und Typenschilder
 
 


Link zur PHILIPS Party - Modellseite

Link zur. HORNYPHON Lisette - Modellseite
 

Die MW/KW-Versionen aus dem vorigen Produktionsabschnitt sind unverändert im Verkaufsprogramm.

Für die Kartonschachtel wurde es nun langsam eng. 1961 lief auch schon der erste AM/FM-Portable vom Band. PHILIPS "Holiday" und der baugleiche HORNYPHON "Arabella" wurden in die Verkaufsschlacht geworfen. Das futuristische Design und das produktionstechnisch aufwändige Echtleder-Kartonschachtelgehäuse musste den Holz/Plastik-Gehäusen der nächsten Gerätegeneration weichen. Wenigstens das runde Abstimmrad wurde nicht durch eine Linearskala ersetzt.

 

Technische Unterlagen:

Wie bei PHILIPS üblich existieren von allen Geräteversionen vorbildliche Seviceunterlagen beinhaltend Schaltungen, Belegplänen, Typenbezeichnungen und Stücklisten.

Im RADIOBOTE Heft 9, Jahrgang 2007 ist dieser Gerätekomplex ebenfalls gut aufbereitet nachzulesen. Das Heft kann vom RM als PDF herunter geladen werden.
 

Zusammenfassung:

  • Diese AM-Geräte der ersten Volltransistor-Generation wurden von 1957 bis 1962 produziert.
     
  • Trotz einfacher Technik ist dieses Gerät ein historisch bedeutsames Mitglied der PHILIPS-Gerätefamilie.
     
  • Durch ein nicht alltägliches Gehäusedesign mit Echtlederüberzug war diese PHILIPS- später auch HORNYPHON-Geräteserie sehr beliebt bei der "50er Jahre" Jugend.
     
  • Erstmalig kommt die "Gedruckte Schaltung" bei PHILIPS zum Einsatz.
     
  • Billiger Betrieb durch Verwendung zweier Taschenlampen-Flachbatterien
     
  • Jedes Jahr wurde das Erscheinungsbild des Gerätes modifiziert.
     
  • Zunächst nur in der Gehäusefarbe Braun lieferbar, gesellten sich im Laufe der Produktionsjahre viele unterschiedliche Farbkombinationen hinzu.
     
  • Die erste Geräteserie war mit unpraktikablen 4 mm Buchsen zum Anschluss einer externen Antenne/Erde ausgestattet. Die nachfolgenden Generationen erhielten eine seitliche Koaxbuchse, damit auch gut im Auto einsetzbar.
     
  • Das anfänglich verbaute Chassis war elektrisch gut konzipiert, mechanisch jedoch ein "Unglücksfall". Dafür umso durchdachter die 1959 gebrachte Weiterentwicklung.
     
  • Ab 1959 wurde das Gerät unter PHILIPS als auch unter HORNYPHON mit gleichem Chassis aber unterschiedlichem Gehäusedesign vertrieben.
     
  • 1960 wurde zusätzlich eine MW/KW-Version produziert.
     
  • Ungewöhnlich aber doch – es gibt offiziell keine MW/LW-Version von der "Kartonschachtel".
     


 

Für Sammler und Reparateure:

Jedes Gerät ist mit dem PHILIPS-typischen Kontrollzettel versehen. Weiters ist auf dem Chassis und auf der Rückwand-Innenseite das Typenschild angebracht (ausgenommen die 1958/59er Versionen). Die darauf angebrachten drei Typenbezeichnungen sollten übereinstimmen – dann ist die Sammlerwelt in Ordnung.

Die Geräte waren nicht konzipiert für einen Gebrauch über mehrere Jahrzehnte. Die Folge davon sind gleich mehrere Schwachstellen, deren größte ist der Tragegriff (siehe hochgeladene Bilder im RM). Die Geräte der ersten beiden sowie des letzten Modelljahres haben noch einen relativ formstabilen, die dazwischen liegenden Jahrgänge einen filigraneren der sich bereits durch das Eigengewicht verformt. Durch die Verformungen und Tragebeanspruchungen brechen die Plastikeinfassungen und Nähte, der Griff zerfällt in seine Bestandteile. Es gibt nur mehr wenige Exemplare mit intaktem Tragegriff. Sollten Sie ein solches Exemplar besitzen, seien Sie nicht leichtsinnig und tragen das Gerät damit. Das Ding heißt nur Tragegriff, ist aber im wörtlichen Sinn dafür nicht mehr geeignet.


Zur Illustration ein Gerät vom Flohmarkt mit einem Krankenkassenverband
.
 

Ich ließ mich aber nicht täuschen, das Chassis innen war in einem perfekten Zustand.

Übrigens – einen echten Radiosammler erkennen Sie daran, dass er einen alten Portable niemals am Tragegriff trägt.

Nur wenige Tragegriffe haben Betrieb und Handhabung unbeschadet überlebt und mussten nachgerüstet werden. Die farblich richtigen Tragegriffe nicht immer verfügbar, findet man häufig Geräte mit nicht passenden Grifffarben. Immer noch besser einer mir falscher Farbe als ein invalider.

Die zweite Schwachstelle sind die Abstimmräder:
Die der ersten beiden Modelljahre passen nicht auf die folgenden. Die im neuen Chassis verbauten Drehkondensatoren haben 6,35 mm Achsen, die vorher verbauten 6 mm. Gewaltversuche um ein altes Abstimmrad auf die neue Achse zu stecken enden garantiert mit einem Bruch.
Wie die Tragegriffe sind auch die Räder unverhältnismäßig oft beschädigt, wie abgefallene Zierringe und Achsabdeckungen sowie gebrochene Mittelteile. Wegen der ab 1959 exklusiv von PHILIPS verbauten Drehkondensatoren mit 6,35 mm Achsdurchmesser sind auch keine anderen Scheiben verwendbar.
Bis auf ein Modell unterscheiden sich die Abstimmscheiben zwischen PHILIPS und HORNY nur durch die Mittelabdeckung, passen daher auch auf beide Modellreihen.
Legt man Wert auf eine typenrichtige Ausstattung seiner Geräte, so sollte man den "Auslieferungszustand“ bezüglich Abstimmscheiben beachten. Ist natürlich leicht gesagt, aber woher nehmen?

               "PHILIPS“-Abstimmscheiben                              "HORNY“-Abstimmscheiben

Wie schon oben erwähnt keine Regel ohne Ausnahme

             

 

 

 

 

 

Abstimmscheibe der letzten
PHILIPS Party-Geräteserie
L3A12T/00G und /00S

               

Ersatz ist nur über Schrottgeräte möglich. Inzwischen sind ca. 60 Jahre vergangen, sodass auch diese immer seltener werden. Für die Restaurierung meiner 23 Sammlungsgeräte war ein Fundus von ca. 50 Geräten notwendig.

Als letzter Ausweg ein Sammlertrick:
HORNY hat auch billige Kleinempfänger gebaut (Type W 147 U und W 148 U) die noch häufig anzutreffen sind. Der Plastikkörper dieser Abstimmscheiben passt zwar nicht auf die Party’s. Der Zierring und die Achsabdeckung sind jedoch ident.

Die dritte Schwachstelle ist das Tastenaggregat. Eine einfache und billige Konstruktion. Die Tastenköpfe lösen sich häufig ab. Abgegriffenen Beschriftungen müssen kunstvoll nachgezogen werden. Gebrochene Tastenschieber aus Pertinax sind nicht tauschbar, es muss das ganze Tastenaggregat gewechselt werden. Bei zu ungestümer Tastenbetätigung brechen oftmals die langen Befestigungswinkel aus Plastik mit dem das Tastenaggregat an der Platine befestigt ist.

Die nächste Schwachstelle sind die Potentiometer der ersten beiden Modelljahre. Die Ausfallrate nähert sich bedenklich der 100% Marke. Von den fünf im Reparaturfundus befindlichen Geräten war nur ein Potentiometer gerade noch brauchbar, alle anderen irreparabel defekt. Geeignete Regler sind aber im Fachhandel erhältlich. Dafür sind die billigen offenen Regler der nachfolgenden Gerätegenerationen wieder unproblematisch.

Ein eigenes Kapitel ist die abgesetzte Batteriebox der zweiten Chassisversion - eine Quelle ständiger Kontaktprobleme. Es beginnt damit, dass die Kontaktfedern der jetzigen Flachbatterien kürzer sind als die damaligen. Man muss sie verlängern, am besten mit einem Kontaktstreifen einer alten verbrauchten Batterie. Das Problem ist damit nur teilweise gelöst. Kaum steht das Gerät einige Tage ruhig in der Vitrine hat man neuerlich mit Kontaktschwierigkeit zu kämpfen. Mir war das zu lästig - habe eine kleine Versorgungsmodifikation angebracht. Um die Kosten für einen Elko zu sparen hat PHILIPS den Lautsprecher an die Mittenspannung der Batterieversorgung gelegt. Im Gegensatz zu PHILIPS habe ich keine Kosten gescheut und den Elko (470 µF) nachgerüstet, die beiden Flachbatterien durch eine 9V - PP3 Blockbatterie als Spannungsquelle ersetzt. Der Elko ist unter der Hauptplatine versteckt angebracht, die Batterie-Anschlussleiste kann man - wenn man will - auch leicht verschwinden lassen. Will man den Originalzustand, ist die Modifikation leicht rückstandsfrei zu entfernen.


Batteriemodifikation

Ein beliebter Fehler bei Geräten mit kombiniertem Lautstärkeregler und EIN/AUS Schalter:
Bleibt, aus welchen Gründen auch immer, der Schalterkontakt in der EIN-Position hängen, so merkt man das nicht da der Lautstärkeregler abgedreht ist. Man glaubt das Gerät in der Vitrine ist ausgeschaltet und in Sicherheit. Der sich einstellende Korrosionsfraß treibt einem die Tränen in die Sammleraugen.

In diesem Zusammenhang zum Schluss noch eine missliche Erfahrung:
Ergibt sich bei einem Sammlungsgerät eine längere Funktionspause, so entfernen Sie die Batterien aus dem schönen Gerät. Es gibt nämlich keine auslaufsicheren Batterien. Auch nicht wenn es die Werbung fest und streif behauptet.

Der offizielle Teil über die Kartonschachtelportables von PHILIPS/HORNY wäre damit abgeschlossen.

Wie bei einem Konzert gibt es auch hier drei Zugaben.

 

Wieso gibt es keine MW/LW-Version?

Wie schon in der Zusammenfassung erwähnt gibt es von PHILIPS-Österreich keinen Hinweis auf eine MW/LW-Version. Üblich war - bis auf wenige Ausnahmen – für den Export auch eine LW-Version im Programm zu haben. Gerade die größte europaweit operierende Firma sollte zu den Ausnahmen zählen?

Für ein von Philips-Austria in den Handel gebrachtes Gerät hätte es eine ausführliche Dokumentation gegeben. Das war bei Philips üblicher Standard. Keine Servicedokumentation – daher erachte ich es als erwiesen, dass von Philips-Austria kein derartiges Gerät in den Handel kam. D.h. aber nicht, das für andere konzerneigene Firmen Chassis oder komplette Geräte geliefert wurden.

Zunächst gab es für ein derartiges Gerät einige Anhaltspunkte:
In meinem Gerätefundus befand sich auch eine MW/KW "Annette" die sich jedoch weigerte auf KW zu funktionieren. Nach eingehender Untersuchung stellte sich heraus, dass sie ganz normal auf Langwelle Empfang hatte. Zunächst dachte ich an ein am Schreibtisch modifiziertes Bastelgerät - war es aber nicht. Eine genaue Untersuchung ergab, dass das Chassis vom PHILIPS-Band stammen muss. Gerade bei PHILIPS-Geräten ist das leicht feststellbar, da es genaue Produktionsvorschriften gab, die typisch für PHILIPS waren. Ein Vorbesitzer muss einen Gehäusetausch vorgenommen haben, sodass Typenschild, Gehäuse, und Skala nicht zum Chassis passten. Wegen zu vieler Ungereimtheiten retournierte ich das Gerät wieder unbehandelt in den Fundus.

Irgendwann tauchte jedoch überraschend bei eBay ein solches MW/LW-Gerät auf. Diesmal sogar mit passender Skala. Lediglich die beiden angebrachten Typenschilder stammen von einem früheren Röhrengerät. Leider war ich nicht der Meistbietende und auch der Verkäufer zeigte sich nicht besonders kooperativ bezüglich Daten und Bilder.

Fakt ist – die Typenschilder beider vorgefundener Geräte passen nicht zum Gerät. Ein offiziell von PHILIPS in den Handel gebrachtes Gerät hätte auch eine passende Typenbezeichnung.

Mangels gesicherter Daten bleibt nur meine Mutmaßung:
Es muss einmal bei PHILIPS eine Serie vom Band gelaufen sein, die jedoch nicht offiziell in den Handel gekommen ist. Irgendwann wurden die Geräte über einen nicht mehr nachvollziehbaren Weg abgegeben und treiben seither ihr Unwesen bei uns Sammlern. Es gibt daher auch keine Service-Unterlagen für dieses Gerät. Vielleicht ist der Käufer dieses Gerätes ein RM-Mitglied und kann einen Beitrag zu dieser Thematik liefern.

Für mich dann nach über 50 Jahren die große Überraschung. Es taucht ein MW/LW-Gerät in einem Isabelle-Gehäuse auf bei dem alles stimmte. Vertrieben jedoch nicht von Hornyphon, sondern von der schwedischen Firma DUX. Chassis und Gehäuse stammen von PHILIPS-Österreich. Das Gehäuse mit der entsprechenden DUX-Beschriftung, Typenschild mit schwedischem Quellcode. Damit stand fest – es gibt in Österreich produzierte MW/LW-Versionen die allerdings nur im Ausland in den Handel kamen, daher auch keine Service-Dokumentation. 

Eine genaue Beschreibung dieses Gerätes finden Sie im RADIOBOTE Heft Nr. 49/2014. Im RM ist dieses DUX-Modell jedoch angelegt. DUX hat auch noch andere PHILIPS-Modelle "zugekauft“ und damit Entwicklungskosten gespart. Bezüglich MW/LW ist zwar nicht alles geklärt, aber doch zu dieser Thematik ein wesentlicher Schritt getan. 

 

Modell von PHILIPS Holland

In meiner Sammlung befindet sich ein MW/KW-Gerät aus der Kartonschachtel-Baureihe des Modelljahrganges 1960 mit einem holländischen Typenschild. Das Chassis ist definitiv eine Österreich-Produktion, wahrscheinlich auch das Gehäuse mit nur geringfügig geändertem Design. Auf Grund des Typenschildes in Holland assembliert, liegen die Hintergründe zu diesem Gerät zumindest für mich im Dunkeln.


PHILIPS, L3X03T/00 F


Ansicht Tastenfeld

 

   











Skala und Typenschild
 
 


Typenbezeichnung: L3X03T/00 F. Der Buchstabe am Ende der Typenbezeichnung lässt auf mehrere lieferbare Farbkombinationen schließen. Ein weiteres Gerät mit der Typenbezeichnung L3X03T/00 W ist auf der RM-Modellseite zu finden.

Link zur Modellseite dieses Gerätes

 

Die liebe Verwandtschaft

PHILIPS waren nicht die Ersten die Hartkarton für ihre Gehäuse einsetzten. Wie schon Eingangs erwähnt lieferte ZEHETNER einen Teil seiner Röhrenportables in diesen Gehäusen.

Zum gleichen Zeitpunkt als in Europa der erste PHILIPS Volltransistor Portable produziert wurde baute PHILIPS Australia einen ähnlich aussehenden Portable mit einem Kartongehäuse aber noch in Röhrentechnik.


PHILIPS Model 196


Chassis des Models 196



Hochgeklappte Rückwand

Die Geräte, auf verschiedenen Kontinenten produziert, haben viele gemeinsame Merkmale. Eine Kooperation ist offensichtlich. Optisch ident ist auch das Model 196A.

Link zum Model 196

1960 war es in Australien auch soweit. Der erste "All Transistor" Model 199 erschien am Radiohimmel. Das etwas verkleinerte Gehäuse nun auch mit Tastenaggregat war optisch seinem europäischen Verwandten noch ähnlicher. Anderer Meinung war man beim Chassis - noch herkömmlich frei verdrahtet. Zu diesem Zweitpunkt waren in Europa schon alle Firmen auf "Gedruckte Schaltung" umgestiegen.


PHILIPS Model 199


Ansicht Tastenfeld


Chassis frei verdrahtet

   







Skalenscheibe und Typenschild
 
 


Interessant die vom Model 196 übernommene Skalenscheibe mit den vielen abgekürzten Stationsnamen aller australischen Districte.

Laut RM gibt es zwei Modelle, ein Model 199 darauf folgend ein Model 199 C. Model 199 bestückt mit einem OC44/45 Transistorsatz im HF/ZF-Teil, Model 199 C mit OC169/170.

Durch die große räumliche Distanz zu den europäischen Geräten waren sie keine Konkurrenz, daher auch die freundliche Kapitelüberschrift mit "Die liebe Verwandtschaft".

 

Welche Punkte zu diesen Kartonschachtelradios sind noch ungeklärt?

Von PHILIPS Eindhoven stammen die von mir vorgefunden Exportmodelle L3X03T/00 F und …/00 W. Verbaut darin ist das MW/KW-Chassis. Gab es das Gerät in mehreren Gehäusefarben oder Varianten? Die Buchstaben am Ende der Typennummern deuten darauf hin. Existiert von diesem Gerät eine holländische Service Dokumentation?

Beim MW/LW Gerät liegt noch einiges im Dunkeln:
Offiziell geliefert wurde es nach Schweden. Wie kamen aber fallweise auftauchenden Geräte in Umlauf. Typenbezeichnung? Service Dokumentation?

Als Geschenk erhielt ich ein MW/KW-Gehäuse ohne Chassis und ohne Typenbezeichnung mit einer HORNYPHON-Skala die ich keinem mir bekannten Gerät zuordnen konnte. Eine "Internationale Skala" ohne Stationsnamen aber mit einem KW-Bereich nur bis ca. 7,5 MHz.


Alle Geräte mit dem MW/KW-Einheitschassis gehen bis ca. 12 MHz. Exportmodell? Labormuster? Dient als Grundlage für weiterführende Nachforschungen.

Das endgültige Beitragsende naht. In Ermangelung eines Einzelprospektes noch ein Sammelprospekt. Er zeigt das letzte Modell, die "Kartonschachtel-Lisette", im ungleichen Wettstreit mit UKW und auch schon Linearskala.

Mein besonderer Dank an meinen befreundeten Sammlerkollegen Wolfgang Schicker für die Unterstützung mit Geräten und Unterlagen aus seiner Sammlung. Leider konnte ich ihn bis dato nicht überzeugen sich im RM einzubringen.

Ungestörten AM-Empfang ohne Computerprasseln wünscht Sepp Juster


 

Sepp Juster, 05.Jun.13

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