Amigo III (3)

Schaub und Schaub-Lorenz

  • Year
  • 1953/1954
  • Category
  • Broadcast Receiver - or past WW2 Tuner
  • Radiomuseum.org ID
  • 6017

Click on the schematic thumbnail to request the schematic as a free document.

 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 5
  • Number of Transistors
  • Main principle
  • Superhet with RF-stage; ZF/IF 472 kHz
  • Tuned circuits
  • 6 AM circuit(s)
  • Wave bands
  • Broadcast, Long Wave and Short Wave.
  • Power type and voltage
  • Line / Batteries (any type) / AC/DC 110; 127 or 125; 155 or 160; 220 / 9 & 90 Volt
  • Loudspeaker
  • Permanent Magnet Dynamic (PDyn) Loudspeaker (moving coil) - elliptical
  • Material
  • Bakelite case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: Amigo III - Schaub und Schaub-Lorenz
  • Shape
  • Portable set > 8 inch (also usable without mains)
  • Dimensions (WHD)
  • 300 x 210 x 130 mm / 11.8 x 8.3 x 5.1 inch
  • Notes
  • Der Amigo 3 (steht im VRG-Kalalog 1953/54 Seite 172 mit lateinisch 3) von Schaub ist den anderen Amigo-Modellen sehr ähnlich weswegen beim Hochladen von Bildern genau auf die Typenbezeichnung zu achten ist.

    Siehe auch Lorenz Weekend 53 mit identischem Chassis.

  • Net weight (2.2 lb = 1 kg)
  • 5.3 kg / 11 lb 10.8 oz (11.674 lb)
  • Price in first year of sale
  • 230.00 DM
  • Literature/Schematics (1)
  • -- Original-techn. papers.
  • Picture reference
  • Das Modell ist im «Radiokatalog» (Erb) abgebildet.

 Collections | Museums | Literature

Collections

The model Amigo III (3) is part of the collections of the following members.

 Forum

Forum contributions about this model: Schaub und Schaub-: Amigo III

Threads: 2 | Posts: 6

Hallo ich möchte etwas berichtigen.

 

Die Umschaltung Batterie und Netzbetrieb, erfolgt nicht über den Gehäuseschalter.  Sondern über einen zusätzlichen Kontakt der durch den Netzstecker betätigt wird. Wenn diese in die Buchse gesteckt wird die sich neben der Spannungsumschaltung befindet.

 

Der Gehäuseschalter dieht also nur der Sicherheit. Ein überbrücken dessen schaltet das Gerät nicht auf Batteriebetrieb um.

 

Dies ist im Schaltplan auch ersichtlich.  Das mit dem Netzstecker zu lösen ist durchaus üblich gewesen.

Marco Habeck, 22.Dec.13

Weitere Posts (1) zu diesem Thema.

Zum Amigo III von Schaub gibt es einige interessante Anmerkungen zu machen:

Betriebsarten Netz / Batterie

Das Gerät kann prinizipiell ab Netz betrieben werden. Dabei werden sowohl Wechsel- als auch Gleichstromnetze berücksichtigt. Intern ist ein grosser Drahtwiderstand mit verschiedenen Abgriffen eingebaut, welche die jeweilige Wchsel- oder Gleichspannung auf etwa 90 Volt hinunterbringt. Im Falle vom Wechselstrom könnte man auch sagen hinuntertransformiert, weil der Drahtwiderstand im weitesten Sinne als eine Art Autotransformator angesehen werden kann. Im Falle von Gleichstromnetzen ist es eine rein ohmsche Spannungsvernichtung sprich Heizung. Nach der Gleichrichtung durch einen Trockengleichrichter mit zwei seriell geschalteten Dioden entstehen so etwas über 90 Volt Gleichspannung. Dies wird mittels eines weiteren Widerstandes auf 7 Volt für die Heizspannung der D-Röhren heruntergebracht. DieHeizungen sind seriell verdrahtet, dies erklärt auch die 9 Volt für die Heizbatterie.

Ein sehr interessantes Detail ist in der Rückwand des Gerätes eingebaut, nämlich eine kleine Schraube. Diese drückt im geschlossenen Zustand des Gerätes auf einen Schalter, welcher das Netzkabel ans Gerät verbindet. Wird die Rückwand geöffnet, wird der Schalter sofort unterbrochen und es besteht keine "Elektroschockgefahr". Diese kleine Schraube hat aber noch einen weitere Funktion: Will man das Gerät in seiner zweiten Betriebsart verwenden, nämlich mit einer AB-Batterie, dann muss die Schraube entfernt werden und somit ist nur noch ein Betrieb ab Batterie möglich. Und es wird ausgeschlossen, dass beide Betriebsarten gleichzeitig auftreten können. Eine Variante wäre, das Gerät mit offener Rückwand zu betreiben. Dies ist möglich und nicht gerade extrem gefährlich, weil die bei Netzbetrieb unter Spannung stehenden Teile (Spannungswahlschraube, Widerstand etc. komplett abgetrennt sind wenn die Schraube in der Rückwand nicht den eingebauten Schalter betätigt.

neue Batterie, alte Batterie

Ein weiteres hoch interessantes Detail besteht darin, dass neben der Spannungswahlschraube auch noch eine kleiner Umschalter alt / neu zu sehen ist. Da die Batterie 9 Volt für die Heizung der D-Röhren bereitstellt, jedoch "nur" 5 deren eingebaut sind, würden grundsätzlich 7.5 Volt genügen. In der Stellung neu wird daher ein 25 Ohm Widerstand eingeschaltet, der die Spannung auf etwas über 7 Volt herunterbringt. Ist die Batterie aber einmal etwas älter und angebraucht, dann wird dieser Widerstand eher kontraproduktiv, weshalb die Stellung alt vorgesehen wurde. In diesem Falle wird die Batterie für die Heizung direkt zu den Heizfäden geschaltet.

Warum 5 Röhren

Normalerweise haben Kofferradios mit Batterieröhren eher 4 Röhren und nicht 5. Im Amigo wurde aber eine zusätzliche DF91 verbaut. Diese ist in den Stellungen MW und LW als Vorverstärker aktiv und hilft der eher leistungsschwachen, in der Rückwand des Gerätes eingebauten Loopantenne die eh dürftigen RF Signale etwas auf Vordermann zu bringen. Und hat usätzlich den Effekt, dass das Gerät ziemlich selektiv wird. Und hilft bei der Unterdrückung von Spielgelfrequenzen bei Leistungsstarken Ortssendern. und nichtzu guter Letzt ist die eingebaute AGC wirklich sehr leistungsfähig. Die Hand am Lautstärkeregler hat bei der Sendersuche Ferien. Im Falle von Kurzwellen ist der Vorverstärker nicht aktiv. Warum ist aus meiner Sicht nicht ganz einfach zu erklären, könnte aber etwas damit zu tun haben dass die, man muss beinahe sagen damaligen KW Sender bereits in Wellenlängenbereichen arbeiteten, die mit einer Teleskopantenne (wovon auch eine eingebaut ist) hinreichend empfangen werden konnten. Ausserdem arbeiteten diese mit ordentlichen Sendeleistungen und weil die ZF von 470 KHz nicht gerade riesig ist, macht es Sinn, den Vorverstärker auszuschalten, weil man dann weniger Probleme mit Spiegelfrequenzen einfängt.

Fazit

Schon alleine die Stromversorgung dieses Gerätes stellt mechanisch und elektrisch ein kleines Meisterwerk dar. Und man kann spüren, wie die Radio-Ingenieure der damaligen Zeit wirklich noch so richtig Bescheid wussten über den Bau von Geräten, welche Wellenlängen von 2 Kilometern bis 16 Metern gleichmässig beherrschen konnten. und das mit einem Minimum an Beiteilen. Wirklich stark! Der einzige Wermutstropfen ist, dass die Batterien für diese Geräte nur noch durch Eigenarbeit beschafft werden können. Naja, immerhin liegt auf meiner Werkbank ein D-Röhrenfähiges Zerhackerprojekt auf...

 

 

Medard Rieder, 04.Jan.10

Weitere Posts (5) zu diesem Thema.