• Year
  • 1928
  • Category
  • Power supply/conditioner or battery or charger 
  • Radiomuseum.org ID
  • 282507

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 Technical Specifications

  • Number of Tubes
  • 1
  • Wave bands
  • - without
  • Details
  • Power: B-Battery Eliminator
  • Power type and voltage
  • Alternating Current supply (AC) / 125; 150; 220 Volt
  • Loudspeaker
  • - - No sound reproduction output.
  • Material
  • Metal case
  • from Radiomuseum.org
  • Model: NA 15 - Seibt, Dr. Georg Nachf.;
  • Shape
  • Tablemodel, with any shape - general.
  • Dimensions (WHD)
  • 275 x 200 x 170 mm / 10.8 x 7.9 x 6.7 inch
  • Mentioned in
  • Radio-Markt Pössnek 14. Okt 1928
  • Author
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Restauration Netzanode Seibt NA15

Ich hatte das Gerät auf dem Nostalgie-Radio- und Amateurfunk-Markt in Liederbach in 2016 erworben. Dieser Markt zeichnet sich übrigens durch eine interessante Mischung aus Amateurfunkern und Radiosammlern aus. Es gefiel mir durch seine Form und Seibt hat eine ganze Reihe von interessanten Netzanoden hergestellt. Die Haube des Gerätes war braun nachlackiert worden, ansonsten sah es komplett und unverbastelt aus. Das Netzkabel war sehr gut durch ein stoffisoliertes neues Kabel ersetzt worden. Der Verkäufer bestätigte, dass zumindest der Transformator in Ordnung sei, also griff ich zu.

Die Restauration

… begann mit der Identifizierung des Typs, da keine Typenschild vorhanden waren. Im RM.org fand ich eine Netzanode Typ WA15, zu der seltsamerweise aber ein Zeitungsausschnitt mit Abbildung und Bezeichnung NA16 hochgeladen war. Später bemerkte ich, dass ein Vorbesitzer für die Neulackierung die Typenschilder hinten auf der Klappe entfernt hatte. Das „Seibt“ Schild hatte er glücklicherweise wieder montiert, aber leider nicht die Typenschilder.

Das Gehäuse

Die Haube war mit einem typischen modernen Braun lackiert worden, der Sockel war schwarz, war allerding ebenfalls früher schon einmal lackiert worden, wobei sich der Vorbesitzer die Mühe gemacht haben muss alle Bauteile zu entfernen. Die heute erhältlichen Brauntöne unterscheiden sich leider deutlich von den historisch verwendeten Lackierungen. Beispiel sind die „Völkerbund“-Geräte von Lorenz, die in einem dunklen Schwarz-Weinrot lackiert wurden (zusätzlich als Kräusellack). Möglicherweise ist der Farbton auch noch nachgedunkelt. Wenn man ein solches Dunkelrot-Schwarz-Braun heute nachlackieren möchte, braucht man einen Profi. Spraydosen aus dem Handel bieten meist ein Schokoladen-Braun oder ein zu rotes Weinrot.

Durch vorsichtiges nasses Abschleifen mit 600er Nassschleifpapier versuchte ich den originalen Farbton zu identifizieren. Das ist nicht einfach, wenn die Haube möglicherweise schon mehrfach abgeschliffen und lackiert wurde. Möglicherweise war das Gerät tatsächlich im Original Dunkelrot-Schwarz-Braun. Ich versuchte den Farbton durch Mischen von Rot, Schwarz und Braun zu erzeugen, musste aber aufgeben, da der Farbton stets bei „Schoko-Braun“ landete. Also nahm ich möglicherweise nicht ganz originalgetreu Schwarz. (Meine anderen Seibt-Anoden sind alle schwarz). Da ich keine Spur von Kräusellackierung entdecken konnte, nahm einfach „Glanzschwarz“ aus der Spraydose.

Die Schaltung

Da im RM.org keine Schaltung vorhanden ist, habe ich sie auf Basis meines Gerätes gezeichnet. Bei  Prüfung des Trafos zeigte sich eine Heizspannung von 2,5 V, also wurde eine Seibt VG250 verwendet, die einer RGN 1503 entspricht. Die RGN 1503 kam schon 1927 auf den Markt und ist eine der ersten Doppelweggleichrichterröhren. Die VG250 wird im RM.org mit Erscheinungsdatum 1929 angegeben, was mir ein wenig spät erscheint. Ich habe aber nach keinen früheren Quellen recherchiert. Die Siebmittel sind für die damalige Zeit reichlich dimensioniert. Siebkondensatoren von 4 µF und 6 µF flankieren eine Doppeldrossel. Eine solche Schaltung habe ich bei einer Philips Anode als erstaunlich brummfrei erlebt.

Der Kordelwiderstand (siehe Pfeil) war leider defekt und wurde innen durch einen Keramikwiderstand gebrückt. Bei einem Wert von 10 K stellt sich ein Querstrom von ca. 20 mA ein. Geht man von üblichen Batteriegeräten aus, die maximal einen Stromverbrauch bei 160 V von 20 – 30 mA haben, wird die Röhre mit ca. maximal 50 mA belastet.

75 mA sind nach Datenblatt maximal erlaubt. Am Stufenschalter „-G“ lassen sich dann für „4,5 V“ Spannungen von 1- 7,5 V und für „6 V“ Spannungen von 2,5 -9,5 V einstellen. Wenn der Strom des Radios, vor allem der Endröhre hinzukommt ändern sich diese Einstellbereiche. Zu bedenken ist, dass bei Batteriegeräten oft „0“ an +6 V liegt und die Spannungen „+4,5“ und „0“ dann als negative Gitterspannungen abgenommen werden. (blaue Pfeile) Mit dem Stufenschalter kann man dann die negative Vorspannung für die Nf-Röhre und/oder die Endröhre abgreifen.

Im Gegensatz zu den guten Siebmitteln sind die einzelnen Spannungen des Gerätes nicht stabilisiert. Die „30 V“, „60 V“ und „80 V“ Buchsen sind einfach über Vorwiderstände an „160 V“ angeschlossen, d.h. ihre Spannung hängt stark von der Belastung ab. Auch werden 160 V erst bei einer Belastung von ca. 24 mA erreicht. Bei geringeren Strömen liegt sie höher, im Leerlauf bei 210 V.

Die Buchsen „z.App.“ und „z. Akku“ erlauben es lediglich den Heizakku parallel zur Netzanode an- und abzuschalten. Das Gerät liefert keine Ladespannung für den Heizakku. Eine Heizanode mit zusätzlichen Heizspannungen wird bei Seibt mit „HA“ als Präfix in der Typenbezeichnung bezeichnet. (siehe auch Ausschnitt aus dem Radio-Markt Pössneck von Alfons Lammers unter WA15)

Die beiden Blockkondensatoren waren von einem Vorbesitzer ausgehöhlt und mit Folienkondensatoren versehen worden. Ansonsten war das Gerät ausser einer neuen Netzschnur unberührt.

Mit schwarzer Lackierung sieht es ganz attraktiv aus. Vielleicht ließt ein Vorbesitzer diesen Artikel und hat die Typenschilder noch ?

 

 

Rüdiger Walz, 31.May.16

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