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HFT Hamburger Funk-Technik Public Page

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Januar 1947 Hamburger Funk-Technik
Für den FACHMANN und den BASTLER
Von der Militärregierung genehmigt. Herausgeber und Hauptschriftleiter: Ing. H. Zimmermann, Hamburg t, Stiftstrasse 15 . H. H. Nolke Verlag, Hamburg 20, Hegestrasse 40
Bauanleitung Nr. 4
Kurzwellensupervorsatzgerat mit beliebigen Röhren
bearbeitet von Rudolf Dechau, Hamburg
Sondereigenschaften: Überlagerugsschaltung fiir Gleich- und Wechselstrom.
Selbstgewickelte Spulen.
Wellenbereiche: 25, 31 und 49 m Band.
Bandabstimmung.
Kein Abgleich, keine zusätzlichen Abstimmknöpfe.
Heiz- und Anodenspannung aus vorhandenem Rundfunkempfänger.
Der nachfolgend beschriebene Kurzwellenüberlagerungsvorsatz verwandelt jeden Rund-
funkempfänger mit überraschend geringem Aufwand in einen KW-Superhet.
Damit kann auch der Besitzer kleinerer Empfänger in den Genuss des störungsarmen
und trennscharfen Kurzwellenempfanges gelangen. Aus der Vielzahl der möglichen
Schaltungen wurde eine mit der Stahlröhre ECH 11 und eine weitere mit der Kombination
der Wechselstromröhren AF 7 und AC 2 herausgegriffen.
Selbstverständlich sind auch 6- und 8-pol. Röhren und Kombinationen aus kommerziellen
Röhren, wie z. B. RV 12 P 2000 geeignet.
Die Empfindlichkeit des Gerätes ist so groß, dass bereits in Verbindung mit einem
Volksempfänger unter mittelmäßigen Empfangsverhältnissen guter Tagesempfang
auch ferner Sender erzielt werden konnte.
Die Bandabstimmung gestattet eine bequeme Abstimmung und Eichung des nach-
geschalteten Rundfunkempfängers.
Weitere Vorzüge liegen in der unveränderten Verwendbarkeit des vorhandenen Rundfunkempfängers,
dessen Sondereigenschaften, wie Schwundregelung, Klanggüte usw. voll erhalten hleiben.
Preis RM. 0.80

Mischstufe mit der Röhre E CH 11
ECH 11
.I5000 pF 11500VI
50K () 30 h!!
30 K!)
Abb.l
200pF
Masse
1- Lautsprecher
Misch- und Oszillatorstufe getrennt
Abb.2
200pF
Masse
.+ Lautsprecher
Technische Beschreibung des Ger.'e.
samnlen.
CI = 33 pF
Cz = 50 "
C3 = 120 "
6,3V~4 V
Zusatzwicklg.
Abb.4
L3
13
L3
4 Volt
~~~-,
25 Wind.
25m
31 "
49 "
+
2~5-4.~2,3 = ca. 14 W'IIIdg.
dens at oren Cl, C2 oder C3 zu-
Beispiel:
Die 4-Volt-Heizwicklung besteht
aus 25 Windungen; gesucht
ist die Windungszahl fiir 6,3 Volt.
Es verhalten sich:
Die Riickkopplung erfolgt iiber
die inneren Rohrenkapazitaten.
Ais Kondensatoren Cl, C2 und C3
werden zweckmii/3ig Trimmer vcr·
wendet, um hei Ungenauigkeiten
bei del' Herstellung del' Spnle
L3 die Moglichkeit zu haben, den
Oszillator auf die Mitte des je.
weiligen Bereiches einzustellen.
Die ZF-Schwingungen werden
iiber eine HF·Drossel und einen
Kondensator von 200 pF abgenommen
und del' Antennen·
buchse des Empfiingers zugefuhrt.
Ais HF-Drossel kann eine Kopfhorerspule,
not falls ein Widerstand
von 30 KQ verwendet
werden.
Die benotigten Spannungen
werden dem nachgeschalteten
Runl:1funkempfiinger elltnommen.
Besitzt del' Netztransformator
eine Heizwicklung, die del' Heiz·
spannung del' Vorsatzrohre 'entspricht,
so bereitet die Schaltullg
keine Schwierigkeiten. Tragt del'
Transformator dagegen eine
4-Volt-Wicklung, so ist ,zur Heizung
del' ECH II eine Zusatzwicklung
'aufzubrin~en. Die GroBe
.der Heizwicklung wird wie folgt
hestimmt:
30Wdg
L2 (lU CuLSl
Abb.3
falls auf Papprollen (alte Kondensatoren)
zu wickeln und so
anzuordnen, daB sie nicht aufeinander
koppeln.
Del' Oszillatorkreis setzt sich
aus del' Spule L3, die gemaB
Abb. 4 aus 21 Windungen besteht,
die moglichst auf verlustarmen
Isolierkorper aufzubringen sind,
und jeweils mit einem del' Konvoll
erhalten bleihen. And, kann
del' Vorsatz VOl' einen 'Superhet
mit heliehiger Zwischenfrequenz
geschaltet werden. Es findet in
dies em Faile eine doppelte Oherlagerung
statt.
Del' Aufhau des Gerates ist
, denkhar einfach gehalten und mit
zeitgemaBen Mitteln anch yom
weniger geiihten ~astlcr zu vel"
wirklichcn. Die Sd,altung geht
aus den Ahh. 1 und 2 hervor.
Ahb. 1 zeigt den Vorsatz unter
Verwendung del' hesonders gut
geeigneten'Trio'de.Hexode ECHII.
Abb. 2 dieselhe Schaltnng mit
zwei getrennten Rohren. Sollen
zwei RV 12 P 2000 Verwendung
finden, so ist die eine als Triode
zu schalten.
1m Eingang liegt eine zweigliedrige
Siehkette, die die Aufgabe
hat, die Frcquenzen des
Mittel- und Langwellenbereiches
yom Gitter del' Mischrohre fernzuhalten,
die in Frage kommen·
den Kw'Frequenzen aher unge·
hindert passieren zu lassen. Die
Spulen Ll und L2 sind gemaB
Abb. 3 auf Isolierkorper oder not-
Nachdem die deutschen Kurzwellens
en del' mit unterschiedlichem
Programm wieder auferstanden
sind, treten heim Bastler
hzw. heim Besitzer kleinerer
Empfangsgerate(Volksempfanger,
gehastelte Ein- und Zweikreiser
usw.) del' Wuusch auf, seinen
Empfanger um einen Kurzwcl·
lenteil zu erweitern.
Die Empfangsergehnisse eines
Kw-Audions sind aher, hesonders
hei nich~ ganz verlustfreiem
Aufbau del' Anlage entmutigend
und hahen schon manchen Bast·
ler am Kw-Empfang verzweifcln
lassen. Dazu kommen die Ah·
stimmsdnvierigkeiten, die durch
die im Eiukreiser allgemein iib·
liche kapazitive Riickkopplung
eutstehen.
Sollen die Vorteile des Kw-
Empfangers, "wie weitgehende
Storungsfreiheit, groBe Empfangsempfindlichkeit
und ausgezeichnete
Trennscharfe voll zur
Wirkung gehracht werden, so ist
das nul' auf dem Oherlagerungsprinzip
moglidl.
Auf verhaltnismiiBig einfache
Weise la6t sich nun jeder Empfanger
durch das nachstehend he·
schriebene Vorsatzgerat in einen
leistungsfahigen Kw - Superhet
verwandeln.
Wahrend beim Mittelklassensuper
del' Industrie 1m allgemei-
,~en del' Kw-Teil den gesamten
interessierellden Bereich von 20
his 50 m auf einer Skalenbreite
iiherstreicht, wurden hei diesem
Vorsatzgerat die hesonders stark
besetzten 25-, 31- und 49·m-
Bander herausgegriffen und so
gespreizt, daB jedes Band fUr
sich etwa eine gesamte Skalenbreite
einnimmt.
Del' nachgeschaltete Rundfunkempfanger
arheitet unverandert
als ZF·Verstarker mit verander·
licher Zwischenfrequenz. Damit
entfallen aile Ahstimmschwierigkeiten
und del' Empfanger kann
wie heim normalen Rundfunkempfang
hedient werden. Bemerkenswert
ist die Tatsache: daB
die hesonderen Eigenschaften des
Empfangers, wie Klanggiite, Ton.
regelung, Schwundregelung usw.
Es sind also 14 Windungen zu·
satzlich aufzuwickeln (s. Ahh.5).
2~2f1T:JT,LIAbb.
5
Auf richtige Polung del' Zusatz·
wicklung ist zu achten.
Fiir die Ahpahme del' Heiz·
spannungen aus Gleich- und All·
stromempfangern lassen sich J~eine
kurz~efafhen Regeln aufstellen.
Pie Sdlaltung des Heizkreises
muB von Fall Zll Fall entworfen
'werden.
Die Anodenspannung wird zwi·
schen Masse und + Lautsprecher
hzw. wo ,lie Polung des Laut·
sprechers nicht erkennhal' ist; an
del' Schil'mgittel'seite des Laut·
spl'echers (hohere Spannung) ah·
gegl'iffen. Nach Herstellung de!
Betl'iehshereitschaft schaltet man
den Rundfunkempfanger auf
Mittelwelle und heginnt mit del'
einmaligen Einstel!nng des Oszil·
latortrimmers. Da -ein MeBsender
den meisten Bastlern nicht znr
Verfiigung steht, heschrankt man
sich hei del' Ahstimmung darauf,
den' Trimmer auf den einzelnen
Bandera 30 einznstel!ea, daB die
einfal!enden Sender gleichmaBig
iiher die Skala verteilt lie gen ..
Damit sind samtliche Vorarheiten
am Vorkreis ahgeschlossen. Die
Ahstimmung erfolgt nun nul' new
am nachge.dlalteten Rundfunk·
empfanger. Dabei ist, wie beim
Empfang auf Mitt,elwelle, die
Riickkopplnng von entscheiden·
dem EinfluB auf die Empfangs.
leistung.
Zum Aufban des Vorsatzgerates
aus zwei getrennten Rohren er·
iihrigen sich weitere Erklarungen,
da aile wesentlichen Schaltungs.
maBnahmen mit denen del'
Ahh. 1 iihereinstimmen.
Grundsatzlieh ist zu heiden
Sehaltungen zu sagen, daB die
Leistung des Vorsatzgerates nicht
nul' von del' Verwendung hoch·
wertiger Einzelteile, sondern anch
wesentlich yom verlustal'men Auf·
bau abhan!jt. Samtliche Leitungen
sind mit dickem Sdlaltdraht lIuf
kiirzestem Wege zu verlegen. AliI'
Masseverbilldungen werden zweckmaBig
zu gemeinsamen Masse.
punkten gefiihrt. Bei Verwen·
dung eines Metal!chassili ist darauf
zu achten, daB samtliche Spulen
und die HF·Drossel mindestens
15 mm yom Metal! entfernt an·
geordnet werden.
Besitzt del' nadlgeschaltete
Rundfunkempfanger Sdlwund·
regelung, so kann auf einfache
Weise die ECH 11 gemaB Ahh. 6
in die Schwnndregelung mit ein·
hezogen werden. Die zll8atzlich
henotigten Schaltelemente wur·
den kraftiger amgezogen. Die
Zeitkonstante des Sichgliedes
(1 Megohm - 50000pF) wnrde
mit Riicksicht au f die schnellen
Schwunderscheinnngen Jm Kw·
Empfang auf 0,05 Sek. festgelegt.
Selhstverstandlich lassen sich nul'
Exponentialtohren in die Schwund·
regelung mit einbeziehen. Aile
weiteren Einzelheiten sind aus
den Abbildungen ersichtlich.
Regelspannung
A
NF
ECH 11
50000pF
1 M!l
Abb.6


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Aile Reehle vorbehallen. Nachdruck, auch auszugsweise, Bur mil Genehmigung des Verlag •••• Wihal! EP 56/! Hbg. Klasse B 1/6830/5000

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