Kosmos Baukästen Elektro, Radio, Radiomann etc.

ID: 20730
Kosmos Baukästen Elektro, Radio, Radiomann etc. 
01.Feb.04 23:53
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Ernst Erb (CH)
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Ernst Erb

Die Elektro-Baukästen von KOSMOS

Ein mir unbekannter Freund von www.radiomuseum.org hat mir die folgende Zusammenstellung der Baukästen vom Kosmos-Velag zukommen lassen, die sich mit elektrischen Experiementen befassen.

A. Vorbemerkungen

Die längste Geschichte der Kosmos-Experimentierkästen findet sich bei den verschiedenen "elektrischen" Kästen.
Im Buchprogramm der Franckh'schen Verlagsbuchhandlung war das Thema bereits durch Publikation von Hanns Günther (Walther de Haas) "vorbereitet" worden:

- Kleine Elektrotechnik für Jungen (vermutlich ab 1907)
  (gemeinsam mit Joseph. H. Adams)

- Elektrotechnisches Bastelbuch (Große Elektrotechnik für Jungen), 2 Bände
  (als Überarbeitung von Harpers Electricity Book for Boys)

(Viele deutsche Veröffentlichungen sind Anfang des 20. Jahrhunderts ganz offensichtlich von Adams angestoßen worden; so z.B. auch "Der junge Maschinenbauer" von Eberhard Schnetzler, der sich ausdrücklich auf "Adams Machinery-Book for Boys" von Harper & Brothers 1909 stützt.)

Übrigens setzte Heinz Richter, der Walther de Haas noch gekannt hat, dessen Werk z.B. mit dem Buch "Elektrotechnik für Jungen" fort.


B. Die Experimentierkästen

Alle "elektrischen" Experimentierkästen von KOSMOS stehen zwangsläufig in inhaltlichem Zusammenhang; besonders interessant ist die Staffelung in drei "Schwierigkeitsgrade", die in drei Kastentypen abgebildet wurden:


1. ELEKTROTECHNIK

Dieser (grosse) Kasten kam 1921/1922 heraus und wurde von Anfang an gut verkauft. Das läßt sich einmal daran erkennen, dass in gut acht Jahren 10 Auflagen (!) aufgelegt wurden; zum anderen spricht W. Fröhlich in der ersten Auflage von OPTIK (Juni 1923) von der "günstigen Aufnahme, die der Baukasten Elektrotechnik bei den jungen Naturforschern und auch in den Schulen gefunden hat".
Dementsprechend ergänzte er die Reihe in kurzen Abständen weiter um:
- Mechanik (ca. 1925)
- Chemie (ca. 1926)
- und zuletzt RADIO (1929, herausgekommen 1930)
Die ersten "Anleitungen zum Gebrauch" der Experimentierkästen weisen als Autorenangabe auf: "Reallehrer Wilhelm Fröhlich".

Für den Einsatz in der Schule wurden in dieser Zeit auch die Kästen

- ASTRONOMIE (von Dr. Carl Westphal, ca. ab 1928) und
- GEOMETRIE (von. Univ.-Prof. Karl Kommerell, ca. 1928)

konzipiert.

Zur Namensgebung ist zu beachten, dass in der Werbung und auf den Anleitungsheften der Begriff ELEKTROTECHNIK, auf den Kastendeckeln (und gelegentlich in der Werbung aber nur die Abkürzung ELEKTRO verwendet wurde.
Die folgende Auflistung der ELEKTROTECHNIK-Auflagen ist bei weitem nicht vollständig; allerdings hat sich der Inhalt der Kästen vor dem zweiten Weltkrieg kaum verändert, nur die Zahl der Versuche wurde erhöht. Typisch ist der längliche Holzkasten mit dem Einschubdeckel, der auch heute noch sehr oft auf Flohmärkten und Versteigerungen angeboten wird. Die Deckelbilder variier-ten: es gab verschiedene Textbeschriftungen und auch eine Experimentierszene.

  1. Auflage 1921 (340 Versuche)
  ?. Auflage 1923 (340 Versuche)
  9. Auflage 1927 (389 Versuche)
10. Auflage 1929 (389 Versuche)
11. Auflage 1936 (391 Versuche)
12. Auflage 1938  (400 Versuche)

Für Radio-Freunde ist das spätestens 1927 angefügte Kapitel "Funkentelegraphie" des ELEKTRO-Anleitungsheftes interessant, denn dort wird ein Detektorempfänger ("Versuch 389.") beschrieben. Es wäre noch zu untersuchen, ob und in welchem Umfang dieses Kapitel in welcher Auflage erstmals auftaucht.

Der Vollständigkeit halber sollen hier auch die Zusatzkästen angesprochen werden:

- LEHRER-GERÄT ELEKTRO
  (mit 4x größerer Grundplatte für vertikale Demonstrationsobjekte)

- KOSMOS-MESSGRUPPE (ab 1929)
  (mit 2 Meßinstrumenten Volt und Ampere)

- Drehstrom-Modell (mit Anleitung von W. Fröhlich) (ab 1930)
  (als große und als kleine Ausgabe angeboten)

Ende der 1930er Jahre verschwinden die Holzkästen mit Schubdeckel zugunsten von Kartons mit fast quadratischer Grundfläche. Nach dem 2. Weltkrieg bleibt dieses Format erhalten; ELEKTRO erhält einen modernen Deckel und ein überarbeitetes Anleitungsbuch.
Wegen des hohen Gewichts mußten die Kästen stabil ausgelegt werden; so finden sich reine Kartonversionen, die wegen der vielen (Karton-) Fächer genügend verwindungssteif sind, aber auch Kästen mit Form-"Betten" aus Kunststoff für die Einzelteile, wobei die Kästen dann einen stabilen Holzrahmen erhielten.

16. Auflage 1954 
  1957 (540 Versuche)
  1964 (540 Versuche)
  1966

ELEKTRO wird in den 1960er Jahren eingestellt.

Eine genaue Zuordnung aller Auflagen vor allem zu bestimmten Deckelaufklebern usw. ist kaum möglich. Da sich in allen Experimentierkästen Art und Zahl der Einzelteile schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen möglichst wenig ändern darf, konzentriert sich die Dynamik vor allem auf das Anleitungsbuch (Erweiterung der Versuche bei gleichbleibendem Material) und auf das "optische Tuning" des Deckelbildes.
Bei der zeitlichen Zuordnung kann neben der Form der Kästen auch die Qualität des Materials herangezogen werden. Auflagen der 1940er Jahre sind nicht selten aus unverkleidetem Karton gefertigt; vor allem die Metallteile wurden aus schlechtem Ersatz (Klemmen aus undefinierbaren Legierungen mit Zink u.ä.) hergestellt.

Einen "Unfall" (wie bei der RADIOMANN-Modernisierung 1957-1960) hat es bei ELEKTROTECHNIK wohl nicht gegeben.


2. Elektromann

Als typischer Schülerkasten begann die Reihe der "kleinen Ableger" der großen Experimentierkästen mit dem "Elektromann"; die nachfolgende Liste zeigt, dass auch der ELEKTROMANN sehr gut verkauft worden ist:

   1. Auflage 1930
   x. Auflage 1933 (100 Versuche)
   8. Auflage 1940
 16. Auflage 1956 (120 Versuche)
   ?. Auflage 1969 (130 Versuche)
 33. Auflage 1971
 34. Auflage 1972
 35. Auflage 1973
 37. Auflage 1974
 38. Auflage 1975
 39. Auflage 1976
 40. Auflage 1977
 41. Auflage 1978
 42. Auflage 1979

Wie bei den anderen Kästen (Radiomann: "Vom Gebirg zum Ozean ...") gab es auch hier muntere "Leitsätze":

- Schau, was der Elektromann alles aus sich machen kann. (bis 1940)

- Ob Klingel, Motor Telefon - Elektromann weiß mehr davon. (1950er Jahre)

- Alles baut Elektromann was man mit Strom betreiben kann! (ab 50er Jahre)

Der ELEKTROMANN wurden auch international vermarktet und hieß als "Jouet d'Enseignement" im französischsprachigen Raum "ELECTRO-GNOM", das Anleitungsheft war mit "le petit electricien" übertitelt ("si petit qu'il soit précieux, son savoir sera pour toi Electro-Gnome")


3. Elektrofilius

Als "kleinster elektrischer" Kasten wurden ELEKTRO und ELEKTROMANN im Jahr 1964 noch durch den ELEKTROFILIUS ergänzt, den Wilhelm Fröhlich seinen Kindern Cornelia und Rainer widmete. Dieser kleine Kasten deckt die Gebiete Elektrotechnik und Optik mit einige Experimenten zur Chemie ab; entsprechend wurde am Ende der jeweiligen Kapitel für die "grossen Kästen" von KOSMOS geworben.

1. Auflage 1964
2. Auflage 1965
3. Auflage 1967
4. Auflage 1968
5. Auflage 1969
6. Auflage 1970
7. Auflage 1971


C. Sonderfall: "der grosse Elektromann"

Die "elektrische" Geschichte wäre ohne einen Hinweis auf "Der grosse Elekt-romann" nicht vollständig. Über die Hintergründe dieses Kastens, der im Größenvergleich mit ELEKTRO und ELEKTROMANN als "Zwischenstufe" angesehen werden kann, ist wenig bekannt.
"Der grosse Elektromann" ist um 1940 höchstwahrscheinlich nur in der Schweiz unter dem Namen "Wilhelm Fröhlich" herausgekommen. Es darf vermutet werden, dass es sich hier um eine Eigeninitiative von Fröhlich - aber sicherlich in Kooperation mit Franckh-KOSMOS - für den Schweizer Binnenmarkt gehandelt hat, wobei möglicherweise kriegsbedingte Exportschwierigkei-ten von KOSMOS der auslösende Faktor waren.


D. Resümee

Die "elektrischen KOSMOS-Kästen" stellen die längste und bunteste Reihe von Experimentierkästen dar. Das in diesem Text gesetzte Zeitlimit (1970er Jahre) ist willkürlich, die Geschichte geht bis heute - d.h. über 80 Jahre - kontinuierlich weiter.

Korrekturen und Ergänzungen (gern auch Bilder) sind jederzeit sehr willkommen.

Im www.radiomuseum.org findet man den Anfang der Elektro-Baukästen und darin auch den Link zur Firmenbeschreibung unter
http://www.radiomuseum.org/dsp_modell.cfm?model_id=30890
Eine Kurzgeschichte über den Franckh und Kosmos-Verlag bringt der Artikel:
http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=20728

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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Radio-Experimentierkästen Kosmos 
18.Jan.05 17:48

Wolfgang Holtmann (NL)
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Wolfgang Holtmann

 

Die ersten Radio-Baukästen von KOSMOS

A. Vorbemerkungen

Schon in der Anfangszeit des Rundfunks (1923) lieferte die Fa. Radiokosmos Stuttgart komplette „Radio-Experimentierkästen“ für engagierte Radioamateure.

Allerdings gab es in Deutschland zu der Zeit sehr strenge Bestimmungen, die den Radiobastlern nur wenig Spielraum erlaubte. Es fällt auf, dass die von Kosmos angegebenen Empfangsbereiche (oftmals für Versuchssendungen benutzt) nicht in Übereinstimmung mit den zitierten Verordnungen waren. Aus diesem (und anderen) Grund (Gründen) konnten die Bausätze zunächst nur außerhalb Deutschlands geliefert werden.

Deutschland,  im Juli 1923

„Der Industrie wurde die Einschränkung auferlegt, nur soche Empfangsgeräte zu produzieren, die nicht mehr als den Wellenbereich von 250 bis 700 m (Mittelwellen) aufnehmen konnten und außerdem nicht in der Lage sein sollten, Funkwellen selbst zu erzeugen und auszustrahlen  (Rückkopplungsverbot).

In diesem Rahmen sollte der Rundfunkempfang jedermann gestattet sein, der nach Anmeldung seines Gerätes und nach Erhalt  einer gebührenpflichtigen Genehmigungsurkunde der Deutschen Reichspost berechtigt war, eine Funkempfangsanlage zu errichten und zu betreiben. Zusätzlich sollten nur für solche Rundfunkgeräte Genehmigungen erteilt werden, die von einer amtlich anerkannten Firma hergestellt worden waren und den Prüfstempel der Reichs-Telegrafen-Verwaltung (RTV) trugen.

........ Erst am 1.1.1925 *) verzichtete die Reichspost auf die Beschränkung der Wellenbereiche und die Stempelpflicht der Geräte, wodurch für Bastler der Eigenbau von Radios ganz offiziell freigegeben wurde.“

Aus: „60 Jahre Radio“ Heide Riedel, Deutsches Rundfunk-Museum Berlin
*) andere Quellen nennen den 1.9.1925


Frankh’sche Verlagshandlung Stuttgart (seit 1822)

Das Mutterunternehmen veröffentlichte zu jener Zeit, anschauliches Studiermaterial, wie z.B. das Buch „Der praktische Radioamateur, verfasst von Hanns Günther und Franz Fuchs. Im Untertitel steht: „Das A.B.C. des Radiosports zum praktischen Gebrauch für Jedermann“ Somit konnte sich die stetig wachsene Anzahl der Radiobastler die notwendigen technischen Kenntnisse in Theorie und Praxis aneignen.

Die Zusammenstellung der hier vorgestellten Experimentierkästen wurde von Ing. Karl Ruf, Partenkirchen vorgenommen. Hervorzuheben sind seine Entwicklungen des noch zu besprechenden Experimentier-Kristalldetektors und des Gitter-Gleitwiderstandes.
Der Name Ruf hat allerdings nicht die Bekanntheitsgrad erlangt wie Wilhelm Fröhlich aus der Schweiz, der danach die Experimentierkästen bis in die 60er Jahre für Kosmos betreute. Siehe auch:   http://www.radiomuseum.org/dsp_forum_post.cfm?thread_id=18180

                                       

B. Die Experimentierkästen

Hinweis: Zusätzliche Informationen (Bilder und Angaben über den Inhalt) zu diesen und den späteren Experimentierkästen, findet man unter:
http://www.radiomuseum.org/m/kosmos_d_en_1.html



1. Radio-Experimentierkasten Kosmos I

Hierbei handelt es sich um einen Kristalldetektor-Empfänger einfachster Bauart für Einsteiger. Mit einer Schlitzspule (250 Wdg) und einem Drehkondensator (1000 cm) konnten Zeitzeichensender im Lang- und Längstwellenbereich (1300-3600 m) empfangen werden. Das war für Uhrmacher z.B. eine wertvolle Hilfe. Telefonieempfang war allerdings nur in Sendernähe möglich.

Einen großen Spielraum zum Experimentieren erlaubt die besondere Konstruktion (D.R.G.M.) des Kristalldetektors. In Fassung F lassen sich unterschiedliche Kristalle einspannen. Als Gegenelektrode können die verschiedensten Drahtpitzen, aber auch Bleiminen in Halter E mit Schraube 2 eingespannt werden. Wem das noch nicht genug ist, kann den Halter R durch Halter T ersetzen. Dort ist ein weiterer Kristall B eingeklemmt, der nun auf dem feststehenden Kristall ruht. Sogar an eine Abdeckhaube zum Schutz gegen Staub hat man gedacht!





2. Radio-Experimentierkasten Kosmos II

Dieser enthält auch einen Kristalldetektor-Empfänger, jedoch mit zwei hochwertigen Spulen (200 u. 250 Wdg) und einem Drehkondensator von ‚bester Qualität’. Durch die veränderliche Kopplung, ist die Trennschärfe wesentlich verbessert. Wellenbereich: 1000-2700 m oder 1300-3600 m. Zum Empfang von noch kürzeren Wellen, wird auf den Einsatz von Spulen mit geringerer Windungszahl hingewiesen. 





3. Radio-Experimentierkasten Kosmos IIa

Das ist ein Zusatzkasten mit einer Röhre, gedacht um Ausführung II zu einem Audion-Empfänger (ohne Rückkopplung!) zu erweitern. Nach dem Prospekt, sind damit schon Rundfunksender aus bis zu 200 km Abstand zu empfangen. Man beachte dabei, in der Zeit waren die Sendeleistungen der meisten Stationen noch relativ gering! Eine gute Hochantenne war dafür unumgänglich.

Den teuren Hochohm-Gitterableitwiderstand hat man durch einen variablen Gleitwiderstand ersetzt. Diese Konstruktion (D.R.G.M.) ist ebenfalls von Ing. Karl Ruf. Sehr hilfreich für den beginnenden Radiobastler ist die „Anodensicherungslampe“ (mit Schalter) in der Anodenspannungszufuhr. Auf diese einfache Weise wird der frühzeitige Tod der wertvollen Röhre bei einer versehentlichen Fehlschaltung weitgehend verhindert.   


4. Erweiterung Kosmos IIb


Wer eine Steigerung der Empfangsleistung wünscht, kann mit diesem Zusatz eine extra Röhrenverstärkerstufe hinzufügen. Es wird sogar auf die Möglichkeit der Kaskadierung solcher Stufen hingewiesen!

Über die Röhren wird nur gesagt, dass diese den ‚besten Wirkungsgrad’ besitzen. Als Anodenspannung genügten 25 bis 40 Volt. Scheinbar hatte man später andere Typen geliefert, die 100 Volt benötigten. Die Heizspannung beträgt 3,5 bis 4 Volt. Nach den Abbildungen zu urteilen, handelt es sich um eine direkt geheizte Triode, mit hellglühendem Wolframfaden. Man darf nicht vergessen, wir befinden uns noch in der Anfangszeit der Rundfunktechnik!



5. Radio-Experimentierkasten Kosmos III

Für jene Zielgruppe, die sich direkt einen Röhren-Audionempfänger bauen wollen, ist dieser und die nachfolgenden Kästen gedacht. Die Experimente mit dem Detektor wurden daher weggelassen! Die Eigenschaften sind schon unter Kasten IIa aufgeführt.  


6. Radio-Experimentierkasten Kosmos IV

Wie Kasten III, jedoch mit einer größeren Reichweite durch Hinzufügen einer Röhrenstufe = Zweiröhrenempfänger.


7. Radio-Experimentierkasten Kosmos V

Wie Kasten III, jedoch mit einer noch größeren Reichweite durch zwei zusätzliche Röhrenstufen = Dreiröhrenempfänger.






C. Sonderartikel für den Radioempfang

Untenstehende Liste zeigt den Lieferumfang von nützlichen Extras für den ernsthaften „Radioamateur“.
Zu beachten ist die Erweiterungsmöglichkeit mit einem ein- oder zweistufigen NF-Verstärker!



D. Resümee

Man bekommt den Eindruck, hier hatte Kosmos mehr als nur ein ‚Lehr- und Experimentierspielzeug’ (wie der spätere RADIOMANN) auf den Markt gebracht. Zieht man auch noch die damaligen, widrigen Umstände in Betracht, hatte der Käufer die Möglichkeit sich den Kasten anzuschaffen, der seiner finanziellen Tragkraft entsprach. Das war oftmals das einzige Rundfunkgerät für die Familie.

Nach dem abgebildeten Inserat aus „Bastelbuch für Radioamateure“ von 1926, wurde diese Strategie fortgesetzt, indem die Anzahl der Radio-Experimentierkästen auf 14 erhöht wurde!

Kasten VI      = 2-stufiger NF-Verstärker,  Inhalt bekannt
Kasten VII     = 1-stufiger NF-Verstärker,   Inhalt bekannt

Kasten VIII    = 3-Röhren Universalempfänger, keine weiteren Einzelheiten bekannt
Kasten IX      = 2-Röhren Reinartz-Empfänger,     "            "                "                   "
Kasten X       = 1-Röhren Superregenerativempfänger,    "                "                   "
Kasten XI      = 3-Röhren Reflexempfänger,           "            "                "                   "
Kasten XII     = 4-Röhren Resonanzempfänger,    "            "                "                   " 

Kasten XIII    =  ??
Kasten XIV    =  ??



Zum Schluss ein Aufruf:
Wer kann dazu beitragen, noch nicht erfasste Tatsachen, Bilder, Inserate oder andere Dokumente über diese ganz alten Kosmos-Kästen an’s Tageslicht zu bringen?

P.S.
Die Informationen sind den Büchern der Frankh’schen Verlagshandlung Stuttgart entnommen. 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

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