Name: | Körting-Radio; Leipzig, später Grassau (D) |
alternative name: | Dietz & Ritter GmbH, Dr. |
Brand: | Excello || Koerting || Transmare Radio Werke |
Abbreviation: | korting |
Products: | Model types Others |
Summary: |
Obwohl erst ab 1932 mit dem Bau von Radios beginnend, erhält Körting dank besonderer Qualität bald eine gute Marktstellung. In den frühen 50-er Jahren kommt das Unternehmen (in Westdeutschland) wegen falscher Firmenpolitik in finanzielle Schwierigkeiten. Rettung bringt eine Allianz mit dem Versandhaus Neckermann welchem dabei das Exklusivrecht am Markennamen Körting für den deutschen Markt zufällt. Das hat zur Folge, dass Körting nicht mehr in den Katalogen des deutschen Rundfunkfachhandels auftaucht. Im Auslandsgeschäft ist Körting aber uneingeschränkt weiter tätig. 1925: Gründung als Dr. Dietz & Ritter GmbH, Fabrik für Radio-Erzeugnisse und Transformatoren, Leipzig, (Körting-Radio); |
Founded: | 1925 |
History: |
Aus Radiokatalog Band 1:Zwei ehemalige Mitarbeiter der Firma Körting & Mathiessen AG, Leipzig, gründen 1925 die Firma Dr. Dietz & Ritter GmbH, Fabrik für Radio-Erzeugnisse und Transformatoren, Leipzig. Am Unternehmen beteiligt sich der frühere Arbeitgeber. Dafür dürfen Dr. Dietz (technisch tätig) und Oswald Ritter (Kaufmann) den für Qualität bekannten Namen Körting mitführen. Sie liefern unter dem Markenzeichen DR Übertrager (Supremo), Drosseln, Transformatoren und dynamische Lautsprecher (Magnavox nach US-Lizenz) und andere Bauteile in hervorragender Qualität. Schon bald stellen sie dem Firmennamen Körting-Radio voran. Wahrscheinlich stammen gewisse Teile oder Apparate von Körting & Mathiessen.Auf die Saison 1932/33 beginnt das Unternehmen Radios zu produzieren. Den Start bildet eine Serie von Geräten in etwa 20 Varianten! Wahrscheinlich nicht nur die 1-Kreiser sind Entwicklungen von Dr. P. Lertes (vorher bei Schneider-Opel). Ein Jahr später produziert Körting mit den Modellen «Cyclo-Super» und «Hexodensuper» ihre ersten Überlagerungsempfänger. Körting-Radio gehört schon ab 1933, also in der zweiten Verkaufssaison, zu den grossen Herstellern! Der Marktanteil beträgt 5,2%; 1934 sind es 7,35% [503]. Es folgen 1934/35 die «Cyclo-Selector», «Cyclo-Royal» etc. Auch der 2-Kreis-Reflexempfänger «Novum» ist ein erfolgreiches Modell, das wiederholt in Abwandlungen zum Verkauf kommt [638757]. Die Produkte der Firma gelten als ausserordentlich gute Qualitätsarbeit - z.B. Ultramar 1935. Das mit einem "Grand Prix" ausgezeichnete Spitzengerät von 1938/39 bildet der motorabgestimmte 11-Röhren-8-Kreis-Super «Transmare» zum Preis von RM 820. Ritter kann die 20 % Beteiligung der Firma Körting & Mathiessen kaufen und bestimmt die technische Linie bei Körting mit. Es kommt zum Bruch mit Dr. Dietz. Ritter führt die Firma als Körting-Radio-Werke Oswald Ritter, weiter. Dietz stirbt in den Kriegsjahren.
Nachkriegsgeschichte BRD:Ritter setzt sich mit einigen Mitarbeitern 1949 nach Marquartstein in Oberbayern ab. Er erhält von der Bayerischen Staatsbank als Flüchtlingsförderung einen Kredit von 5 Mio. DM und baut damit 1951 in Grassau am Chiemsee eine neue Fabrik. Zuvor hatte er ab 1949 in Schloss Niedernfels/Obb. eine Rundfunkgerätefabrik aufgebaut. Die Typenpolitik seiner neuen Firma stimmt nicht - oder war es der Vertrieb? Jedenfalls: Der 1953 von der Bank beauftragte Sanierer Dr.Gerhard Böhme findet 26'000 unverkaufte Rundfunkgeräte vor. Oswald Ritter tritt im Sommer 1953 als Gesellschafter zurück. Böhme erreicht, dass die Neckermann-Versand KG in Frankfurt a.M. alle Rundfunk- und TV-Geräte von Körting abnimmt. Diese Geräte tragen neben dem Markennamen Körting den Namen Neckermann. In der ersten Zeit versucht das Handelshaus mittels eines eigenen Logos sich selbst als Marke zu etablieren. Geräte dieser Epoche sind vornehmlich nur auf der Rückwand mit dem Grassauer Firmenzeichen signiert. Das hält nicht lange an und der Name KÖRTING prangt wieder dominant an der Frontseite, zusätzlich ein etwas kleineres! Neckermann-Schild. Das Neckermann-Logo verschwindet wieder. Körting darf unter eigenem Namen nur noch exportieren. Ritter scheidet 1955 ganz aus der Firma aus; er stirbt 1959 nach langer Krankheit.Neckermann ergänzt sein Sortiment mit Erzeugnissen verschiedener Firmen. Allen gemeinsam ist, daß außer dem Namenszug Neckermann keine weitere Herstellerbezeichnung erkennbar ist. Solche Geräte stammen eindeutig NICHT von Körting! Das Unternehmen kann den Umsatz bis 1964 gegenüber 1952 versiebenfachen. Trotz finanzieller Probleme leistet die Firma Körting ausgezeichnete Entwicklerarbeit. Der mit der «Syntektor-UKW-Schaltung» ausgestattete «Syntektor 54W» ist auf der Düsseldorfer Funkausstellung 1953 eine Sensation, erreicht er doch bezüglich Trennschärfe und Stör- bzw. Amplitudenmodulations-Unterdrückung aussergewöhnliche Daten für den UKW-Empfang.
Natürlich sind Geräte von Körting ab 1954 in Katalogen nicht mehr zu finden - ausser bei Neckermann. Deshalb enthält dieser Katalog für die Zeit danach lediglich Muster verschiedener Reiseradios fest. Wer kann mit Unterlagen weiterhelfen, diese Marke besser zu dokumentieren? Danke. Böhme gründet Firmen in Österreich und Italien und schliesst einen Kooperationsvertrag mit den Gorenje-Werken in Jugoslawien ab. Der Gruppenumsatz erreicht 1973/74 340 Mio. DM. Körting exportiert ca. 40 % und ca. 30 % gehen an inländische Abnehmer unter deren Marke wie Kuba, Silva, Pawerphon, Rosita, Blaupunkt, Siemens und Elac. Einen ausführlichen Text darüber finden Sie in [6-118]. Es spricht sich in der Fachwelt herum, dass Körting in Deutschland die billigsten Chassis baut; jede mögliche Arbeits- und Materialeinsparung scheint realisiert [638862]. 1975 stirbt Böhme nach schwerer Krankheit. Sein Sohn Klaus Böhme übernimmt die Geschäftsleitung. 1977/78 bricht das Versandhaus Neckermann zusammen; der Karstadt-Konzern als neuer Partner erneuert die Lieferverträge nicht. Der jugoslawische Staatsbetrieb Gorenje übernimmt die 1978 in Konkurs gefallene Körting, doch am 31.3.83 gerät Gorenje Körting Electronic in Liquidation [638758]. Körting in Ostdeutschland:In Leipzig hat der Betrieb nach dem Krieg eine wechselvolle Geschichte. Bis 1948 versucht Ritter die Firma zu leiten, doch führen seine Pläne, sich in den Westen abzusetzen, am 16. März 1948 zur Enteignung. Die Leipziger Funkgerätebau GmbH heisst ab 1949 VEB Funkwerk Leipzig. Seit 1939 ist der Betrieb unter die Führung der Opta-Radio AG in Berlin (nicht zu verwechseln mit der Firma Loewe im Westen). In Leipzig heisst der Betrieb zeitweise RFT Stern Radio Leipzig und ab 1952 VEB Fernmeldewerk Leipzig. Rundfunkgeräte baut man bis 1950/51. Siehe auch [9-176]. |
Country | Year | Name | 1st Tube | Notes |
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D | 37/38 | Transmare 38W Privat SB7440W | Dieses Modell ist identisch mit Transmare 38 Schatulle, hier nur mit einem Zusatz "Pri... | |
D | 33/34 | Hexodensuper S3410GL | RENS1834 | Feldst.Anz. |
D | 35/36 | Band-Selector (Selektor) SB3330W | AK2 | Bandbreite regelbar. Bei Schallplatten-Wiedergabe wird die ZF-Verstärkerröhre AF3 als NF-V... |
D | 37/38 | Unix 38 R2104GW | CF7 | Tag-Nacht-Schalter |
D | 39/40 | Honoris 40WK | ECH11 | var.BBr. |
D | 39/40 | Transmare 40WK [Schatulle = Körting privat] | EF13 | Körting Transmare 40 WK Schatulle, auch als Körting privat benannt. 20 Drucktasten zur m... |
D | 39/40 | Amatus 40WKD | ECH11 | 8 Stationstasten, variable Bandbreitenreglung Abgleich siehe Amatus 40WK |
D | 48/49 | 1248W | Exportgerät, KW-Lupe etc. | |
D | 48 | Honoris S49N | UCH42 | 1.Nachkriegsgerät |
D | 49/50 | Supramare S50BS | UCH42 | |
D | 49/50 | Honoris S50N | UCH42 | Dieses Gerät besitzt keine Netztrennung. Bei solchen Geräten können Chassis und Buchsen et... |
D | 50/51 | Miros 51GW | UCH42 | Steckfassung für Körting-UKW-Supereinsatz 51GW. |
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Körting: Tonfilm-Anlage (~1932)
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Georg Richter
16.Feb.10 |
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In dem Buch "Die Rundfunk- und Tonfilmtechnik - Ein Hand- und Lehrbuch für des Funkwesen, die Tonfilmtechnik und verwandte Gebiete" (1932) von von Dipl.-Ing. W. Lehmann sind im Anhang zwei grossformatige Grafiken als Darstellung von Tonfilm-Anlagen mit Gerätschaften der Firma Körting (Dr. Dietz und Ritter G.m.b.H., Leipzig O 27) abgebildet welche teilweise Aufschluss über den Verwendungszweck derselben offenbaren. Die nicht von Körting konstruierten Geräte sind gestrichelt dargestellt (z.B. Projektoren und die Nadeltongeräte für den Ton zum Film). Beste Grüsse, GR
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KÖRTING - ein "noch" positiver Bericht von 1952
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Iven Müller
24.Jul.03 |
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Dies soll eine Ergänzung zur Firmengeschichte von Körting sein.
Es ist von den alten Körting - Mitarbeitern immer wohltuend empfunden worden, dass man ihrem Ergehen und dem ihres Werkes in den stärker technisch interessierten Fachkreisen eine besonders große Anteilnahme entgegenbrachte. Der Grund hierfür ist wohl darin zu sehen, dass die Verbindung zwischen den Körting - Werken in Leipzig und den Technikern im Handel und in den Werkstätten sowie den ernsthaften Amateuren stets eine sehr enge war, einmal, weil Körting sich durch den Bau hervorragender Netz- und Verstärkertransformatoren und Lautsprecher bereits frühzeitig einen guten' Namen machte, zweitens, weil die Firma das Gebiet der Firmen-Literatur besonders pflegte; zeitweise waren die Körting-Druckschriften über das fragliche Gebiet die umfangreichsten Informationen, die man haben konnte. Als Körting zum Empfängerbau überging, stand dabei die Technik am Anfang allen Bemühens, was den Körting - Empfängern stets gut bekommen ist. So konnten sich die Körting - Radio-Werke, als sie vor einigen Jahren erneut auf den Plan traten, auf das Vertrauen der Fachkreise als auf ihr wertvollstes Kapital stützen. Körting ist in Leipzig böse mitgespielt worden. Hatte sich sein Inhaber, Oswald Ritter, schon während des Krieges gegen den Machtanspruch der Kriegsgeräte - Fertigung durchzusetzen, um wenigstens eine bescheidene Rundfunkempfänger - Herstellung aufrechtzuerhalten, so ging er nach Kriegsende mit aller Energie daran, sein Leipziger Werk auf Tonfilmgeräte umzustellen, um innerhalb seines Arbeitsgebietes zu bleiben. Empfänger konnten damals bekanntlich noch nicht gebaut werden. Alle Tüchtigkeit aber bewahrte ihn nicht vor der März 1948 erfolgten Enteignung. 70jährig, aller Mittel bar, kam er in die Westzone, um hier den Wiederaufbau seines Lebenswerkes zu beginnen. Nach einem kurzen Intermezzo in der Nürnberger Gegend konnte er im Schloss Niedernfels bei Marquartstein Boden fassen, wo er mit treuen Körting - Leuten und auch mit neuen Kräften, welche die Wirren des Krieges in diese Gegend verschlagen hatten und die sich mit der Entwicklung elektromedizinischer Geräte beschäftigten, die Fertigung von Körting - Empfängern begann. Hierfür fand Oswald Ritter auch die Unterstützung des Bayerischen Staates, so dass man bald den Plan fassen konnte, das alte Schloss Niedernfels, das nicht nur viel zu klein, sondern für eine moderne und wirtschaftliche Serienfertigung räumlich auch völlig ungeeignet war, einmal zu verlassen und in einen modernen Fabrik-Neubau umzuziehen. Die neue Körting - Fabrik entstand in Grassau in der Nähe des Chiemsees, am Fuße der Alpen, auf einem Werksgelände von 26 000 Quadratmeter. Als erste Baustufe wurden eine Werkshalle von 2500 qm Bodenfläche und ein Verwaltungsgebäude mit 1500 qm Büroraum aufgeführt, ein Komplex, der etwa 1500 Arbeitskräfte aufnehmen kann. Innerhalb weniger Wochen erfolgten nicht nur der Umzug der Fertigung in die neue Fabrik, sondern auch die Vorbereitungen für drei neue Modelle. mit deren Fabrikation im Juli begonnen wurde. Oswald Ritter, einer der ältesten und erfahrensten Unternehmer in der Radioindustrie, hatte das Glück, in Direktor Joachim Leopold einen technischen Leiter für das Werk zu finden, der in der Marktbeobachtung und in den modernen Fertigungsmethoden gleich gut bewandert ist. Ihm stehen als Laborchef Dr. Stierhoff, als Leiter der Prüfgeräteentwicklung G. Grübel und als Betriebsleiter H. Müller zur Seite, dazu viele erfahrene Spezialkräfte der Entwicklung, Arbeitsvorbereitung und Kalkulation. Der Verkauf der Firma wird von Herrn v. Rettberg geleitet, die Werbung liegt in den Händen von W. Pfeiffer. So ist das Unternehmen auch in personeller Hinsicht reorganisiert worden, um den ständig steigenden Anforderungen des Marktes gewachsen zu sein. Hier sei erwähnt, dass nach der Typen-Vielfalt, die auch bei Körting in den letzten Jahren herrschte, bei Beschränkung auf drei Inlands-Modelle 1952 (zu denen natürlich, bei den umfangreichen Exportverbindungen Körtings, noch mehrere Exportgeräte kommen) die Wirtschaftlichkeit der Fertigung so verbessert wurde, dass diese drei Typen preislich besonders günstig liegen können. In der Gestaltung der Modelle, vor allem des preiswertesten, ist es zu begrüßen, dass größter Wert auf hervorragenden Klang und auf hohe UKW-Leistung gelegt wurde, auch das 300-DM-Modell gibt Dank dem eingebauten, neuartigen Hochtonlautsprecher echte UKW-Qualität. So sind heute in fertigungstechnischer und typenmäßiger Hinsicht alle Voraussetzungen gegeben, dass die Marke Körting ihre frühere Bedeutung wieder zurückgewinnt. Oswald Ritter und seine Frau, die ihn in allem tatkräftig unterstützte, dürfen stolz auf diese Leistung sein, die sie hier vollbrachten. aus: Funkschau Nr.16 - 1952 |
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