Name: | Loewe-(Opta); Deutschland (D) | |||
alternative name: | Löwe Radio | |||
Abbreviation: | loewe-opta | |||
Products: | Model types Tube manufacturer | |||
Summary: |
Loewe war und ist immer ein besonderer Betrieb - und bis ins 21. Jahrhundert aktiv und in privatem Besitz. Nicht nur «das erste IC», die Röhre 3NF ist da zu erwähnen, sondern auch die Mitentwicklung des elektronischen Fernsehens in Deutschland. 1923: Radiofrequenz-GmbH und Loewe-Audion GmbH, Berlin-Friedenau; |
|||
Documents about this manufacturer/brand |
|
|||
History: |
Aus Radiokatalog Band 1:Nach Studium der Physik und Elektrotechnik promoviert Siegmund Loewe (Berlin 6.11.1885-28.5.1962 USA) unter Max Wien mit magna cum laude zum Dr. phil. Er tritt bei der Firma Telefunken ein und wechselt 1915 zur Firma Huth, wo er die Leitung der Laboratorien und der Patentabteilung übernimmt. 1918 mietet Loewe in Berlin SW61 eine 7-Zimmer-Wohnung und erstellt mit einer kleinen Entwicklungsgruppe einen Telefonie-Röhrensender, dessen Sendungen in dem nicht weit entfernten Haus des Scherl-Verlages von Otto Kappelmayer zu empfangen sind. Um seine Kenntnisse zu erweitern, begibt sich Loewe in die USA. Einen ausführlichen Bericht von und über Loewe finden Sie in [1-99], woraus Sie erkennen können, dass Loewe das treibende Element für den Rundfunk in Deutschland war. Wie er gegen den Monopolanspruch von Telefunken/Lorenz/Huth (Funkkartell «Rundfunk GmbH») kämpfte und weitere Details finden Sie in [6-121].Nach seiner Rückkehr aus den USA wird das Versuchslabor von Loewe zum Kristallisationspunkt der jungen Funktechnik. Im Dezember 1921 erhält Loewe Besuch von Lee de Forest, und sie verbessern gemeinsam Röhren. 1921 entstehen auch zwei grundlegende Patente für den Konus-Lautsprecher. Loewe eröffnet ein zweites Laboratorium und gründet 1923 die Loewe-Audion-GmbH für die Herstellung von Radioröhren sowie die Radiosender GmbH. Im Dezember 1921 lernt der Realschüler Manfred von Ardenne den Radiopionier Loewe in einem Elektrikergeschäft kennen und ist darauf häufiger Gast in den Laboratorien von Loewe. Ein Autor schreibt, dass Loewe zum «Ziehvater» des jungen von Ardenne wird und er in der Familie aufgenommen ist, doch von Ardenne beschreibt dies in seinem Buch «Eine glückliche Jugend im Zeichen der Technik» (DDR) nicht. Die wahrscheinlich 1923 gegründete Loewe Radio GmbH führt der jüngste Loewe-Bruder Bernhard. Das D bei D.S. Loewe steht für den älteren Bruder, David (Teilhaber). Radiofrequenz GmbH und Loewe-Audion GmbH (1923-27):Am 22.1.23 erwirbt Dr. Siegmund Loewe die seit 1918/19 bestehende Mechanische Werkstatt Grüttner & Lütgert in Berlin-Friedenau und gründet die Radiofrequenz GmbH. Die ersten Geräte sind für den Export bestimmt. Davon sind mir die Typen EA51, EA52 und EA54 bekannt. EA steht für «Empfangs-Apparat».Im Jahr darauf stellt der Betrieb die Ziffer 9 vor die laufende Nummer. Der Sprung von EA958 auf EA980 deutet auf andere Artikel hin (z.B. Trichterlautsprecher und kombinierte Geräte etc.). Nachher ist keine Nummernsystematik mehr zu erkennen, ausser den Buchstabenkombinationen wie OE (Orts-Empfänger), FE (Fern-Empfänger), KV (KW-Vorsetzer), RO (Rückkopplungs-Ortsempfänger) etc. 1927 gibt Loewe den Namen Radiofrequenz auf und verwendet seinen eigenen Namen. Die drei Geräte OE333, 2H3N und NVG gibt es unter beiden Namen, da sie Loewe 1927/28 ohne neue Modelle weiter produziert. Mehr als eine Million dieser Geräte lassen sich zum Stückpreis von 39.50 RM verkaufen, und die Tagesproduktion erreicht zeitweise 2000 Einheiten. Im Oktober 1923 gründet Loewe eine weitere Gesellschaft zur Herstellung von Rundfunkröhren mit dem Namen Loewe-Audion GmbH, ebenfalls an der Niedstrasse 5 in Berlin-Friedenau gelegen. Zuerst entstehen dort Wolfram-, dann Thoriumröhren als «Sparröhren». Im September 1924 meldet Loewe die grundlegenden Patente zur Dreifachröhre mit integrierten Bauteilen an, die 1926 als 3NF mit dem «Loewe Ortsempfänger OE333» einen legendären Ruf erreicht. Loewe, Löwe, Opta, Loewe-OptaDie Schrift «Loewe-Story» aus dem Hause Loewe-Opta zeigt die Abbildung eines «Detektor-Empfängers» mit zwei Steckspulen, der angeblich zur Eröffnung des Rundfunks bereitstand. Es ist aber ein umfunktionierter Sperrkreis für den Empfänger 2H3N, Baujahr 1927, was auch aus dem Firmenschild mit «Berlin-Steglitz» hervorgeht. Auch auf der Senderseite entwickelt Loewe elektronische Medien auf der Grundlage des «Flying-spot-Abtasters», um Filme elektronisch übertragen zu können. Am 25.4.31 veranstalten Dr. S. Loewe und M. von Ardenne in den Lichterfelder-Laboratorien eine Vorführung vor der Fachpresse. Bald darauf kann Loewe die Qualität der mechanischen Systeme erreichen und übertreffen. Siehe [1-127f]. 1932 geht von Ardenne eigene Wege. 1933, ein Jahr vor den Mitbewerbern, erkennt Dr. Loewe die Notwendigkeit von Allstrom-Apparaten und bringt den 1-Kreis-Empfänger «Edda» auf den Markt. (Ganz so richtig ist das nicht: zumindest Emud kommt 1931 mit «Allstrom», EE). Zu der Zeit halten sich Wohnungen mit Gleich- bzw. Wechselstrom etwa die Waage und eine Familie, die umzieht, kann den transformatorlosen Apparat weiterverwenden. Der Apparat führt die Allstrom-Dreifachröhre WD33. Das Allstromkonzept führt Loewe auch für Mehrkreis- und Superhet-Empfänger mit den Röhren WG34, WG35 und WG36 fort. Auf dem in England bestellten Sattelschlepper mit einer Fernseh-Sendereinrichtung steht anlässlich der Premiere vom Juli 1934 in London gross der Namenszug Radio A.G. D.S. Loewe. Loewe wandert 1936 in die USA aus und gründet dort die Loewe Radio Inc. Er hat 1938 aus dem Vorstand in Deutschland auszuscheiden. Das Regime in Deutschland lässt die Firma 1941 in Löwe Radio AG umtaufen und 1942 in Opta-Radio AG. Loewe in Ostdeutschland:Opta Leipzig, ab 1950 VEB Stern-Radio Leipzig genannt, geht 1952 im VEB Fernmeldewerk Leipzig auf. Die Radioproduktion endet 1950/51. Insolvenzen 2013 ging die damals als Aktiengesellschaft geführte Firma zum ersten Mal in Insolvenz, die zweite folgte 2019. Kurz vor Weihnachten 2019 wurde Loewe von der slowakischen Skytec-Gruppe übernommen, unterlegener Bieter war die chinesische Firma Hisense.. Am 01.05.2020 erklärt Loewe: "die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme der Produktion am Firmensitz im fränkischen Kronach sind planmäßig abgeschlossen." Im März 2022 teilte Loewe mit, dass am Standort Kronach in den nächsten 3 Jahren bis zu 25 Mio EUR investiert werden sollen für neue Fertigungs- und Verwaltiungsgebäude. Man wolle auch in Zukunft präsent sein mit einem breiten, leistungsfähigen Audio- und TV-Sortiment im Premiummarkt der Unterhaltungselektronik und auch in neue Produktkategorien einsteigen wie z.B. Loewe Kaffeevollautomaten. |
Country | Year | Name | 1st Tube | Notes |
---|---|---|---|---|
D | 59/60 | Terry 4900 | OC44 | Alternative Bestückung: OC613, 2x OC612, OC602, OA150.Loewe Opta Terry 4900 verwendet die ... |
D | 61/62 | Lord 6960 | AF114 | |
D | 53/54 | Patrizier-Studio 4754W | EF80 | Ferritantenne für MW/LW-Bereich. Gegentakt-Endstufe. 2 Lautsprecher: 6W Tiefton und 3... |
D | 54/55 | Hellas Plastik 552W/P | ECC85 | Plastik (P) bedeutet 3D-Klang. KW - Lupe. Bandbreite regelbar. Ferritantenne drehbar. |
D | 52/53 | Komet 53 853GW | UF42 | |
D | 50/51 | 651-GW [UBF11] | UCH5 | |
D | 99/99 | Dublette zu ID= 2625 | AF7 | Sparschaltung zur Verminderung der Leistungsaufnahme durch Umschaltung der Primärwicklungen. |
D | 32/33 | Super 32 | RENS1214 | AVC;ZF450? |
D | 33 | 2K48 [1933] | RENS1204 | Jahr gem. Handb. der Rundfunk-Reparatur von Werner W. Diefenbach - Info Herr H. Grunert. |
D | 69/70 | Lissy 22338 | Transistoren: CS1225F, CS1225E, CS1227E, CS1226F, CS1226E, CS1168E, CS1168F, CS1168G, 2× 2... | |
D | 69/70 | Lissy 22339 | Transistoren: CS1225F, CS1225E, CS1227E, CS1226F, CS1226E, CS1168E, CS1168F, CS1168G, 2× 2... | |
D | 69/70 | Lord T70 22370 | BF121 | Europaband. (2 x Mittelwelle), Anschlußmöglichkeiten für ext. Antenne und Kopfhörer, Einga... |
Further details for this manufacturer by the members (rmfiorg):
Hits: 1216 Replies: 0
100 Jahre LOEWE - Die Jubiläumsausstellung - Kronach
|
|
Gerhard Eisenbarth
22.Apr.23 |
1
Ich möchte die Aufmerksamkeit auf die folgende Ausstellung lenken, die für Historiker, Sammler und Interessenten von Loewe Geräten von Interesse ist:
Ort der Ausstellung: Fürstenbau, Festung Rosenberg Öffnungszeiten der Ausstellung: 03.03. - 29.10.2023
Plakat zur Ausstellung
Das Unternehmen Loewe wurde 1923 in Berlin von David und Siegmund Loewe gegründet.
"Loewe - 100 Jahre Designgeschichte – 100 Years Design History" ISBN: 978-3-89986-390-1, Sprache: Deutsch / Englisch, 200 Seiten, Einband: Hardcover Buch zur Ausstellung |
Hits: 1229 Replies: 2
Unbekannter LOEWE-Empfänger 1925?
|
|
Martin Steyer
12.Aug.22 |
1
Bei ebay wurde dieser Empfänger verkauft (144669681061), den ich bei uns nicht gefunden habe. Es scheint sich um einen 1-Röhren-Empfänger zu handeln. Ist der echt oder ein exzellentes Fake-Produkt? Wer kann helfen? |
Wolfgang Eckardt
13.Aug.22 |
2
Das ist mit Sicherheit ein Fake. Habe mich mit Dr. Börner dazu verständigt. Er vertritt den gleichen Standpunkt. Wir sollten dieses "Modell" als Fälschung unter Loewe anlegen. Wolfgang Eckardt |
Martin Steyer
13.Aug.22 |
3
Danke für den Kommentar. Folgende Merkmale haben mich stutzig gemacht: 1. Antenne und Erde mit gemalten buchstaben, Telephon mit Schild. 2. Die Knöpfe entsprechen denen, die seinerzeit im Zubehörhandel für Radiobastler angeboten wurden. 3. Das (offensichtlich echte ) LOEWE-Schild befindet sich auf der Oberseite. Üblich war aber immer die Anbringung seitlich auf dem Gehäuse. Ich habe das Gerät als Fälschung angelegt. |
Hits: 1556 Replies: 1
Loewe OE 333
|
|
Gary Cowans
24.Dec.20 |
1
Hi, I found the attached article on the Loewe OE 333 but cannot find exactly which model it belongs to. It uses the 3NF tube. The other 333 models on Rmorg only have 1 set of sockets on the front. This has two sets. Thanks, Gary
Attachments |
Wolfgang Holtmann
24.Dec.20 |
2
Hello, The left hand sockets are provided to connect a Gramophone Pick-Up. This model is not listed in our database, which should be done shortly.... Kind regards |
Hits: 4973 Replies: 1
Opta Radio Wüstenbrand
|
|
Wolfgang Eckardt
14.May.10 |
1
Bei einem befreundeten Sammler entdeckte ich ein Empfänger-Prüfgerät von der Firma Opta Radio Wüstenbrand. Nun ist zwar bekannt, dass Opta-Radio (Loewe-Opta) einen Teil seiner Produktion kriegsbedingt auslagerte, aber der Standort Wüstenbrand ist mir bisher noch nicht bekannt geworden. In der Firmenchronik hier im RM sowie im Band 1 des Radio-Katalog schreibt Ernst Erb: "1941-44 fertigen die Opta-Betriebe ausschliesslich Rüstungsgüter; Opta-Radios sind dann Fremdtypen [638966-19]. Man gliedert Grassman in den Opta-Betrieb ein. Es entstehen Auslagerungsbetriebe, z.B. in Oberlungwitz in Sachsen. In Berlin-Weissensee entsteht während des Krieges ein Betrieb für Röhrenbau." Oberlungwitz ist ein kleiner Ort im Erzgebirge, ca. 5 km entfernt von dem Ort Wüstenbrand (Autobahn A4 Abfahrt Hohenstein-Ernstthal). Für mich erhebt sich die Frage: Wer weiß etwas mehr zu dieser Firmengeschichte und kann klären? Ich habe das Modell hier unter Loewe-Opta angelegt mit dem vermutlichen Baujahr 1943. Da das Modell noch nicht näher untersucht werden konnte, bin ich mir allerdings über das Baujahr nicht sicher - es könnte vielleicht auch nach 1945 entstanden sein, bevor die Verstaatlichung der Opta-Betriebe auf dem Territorium der SBZ begann. Wolfgang Eckardt Edit: Link zum Modell |
Wolfgang Eckardt
18.May.10 |
2
Von Herrn Gerhard Eisenbarth erhielt ich eine Information zu einer interessanten Literaturquelle, über die hier im RM auch schon berichtet wurde, die mir aber leider im passenden Moment nicht einfiel: Kilian J. L. Steiner, "Ortsempfänger, Volksfernseher und Optaphon" Dort wird u.a. auf der Seite 259 geschrieben: "Ab 1943 fand der Zwangsarbeitereinsatz über die beiden Werke in Berlin und Leipzig hinaus auch in den sukzessive und immer zahlreicher errichteten Verlagerungswerken wie z. B. in Görlitz, Grünberg, und Goldberg in Schlesien sowie in Altenburg, Oberlungwitz, Wüstenbrand und Wolkenburg in Sachsen statt, wobei die schlesischen Werke dem Werk Berlin und die sächsischen Werke dem Werk Leipzig unterstanden." ... "Weitere ermittelte Standorte waren: Bodenbach im Sudetengau, Lichte bei Saalfeld, Nennowitz bei Brünn, Reisicht (Schlesien), Spremberg (Schlesien), Rothwasser (Schlesien), Thansau (Bayern) sowie Küps in Oberfranken. Der Kriegsverlauf vereitelte jedoch in einigen Orten die Produktionsaufnahme." (Hervorhebungen W.E.) Damit ist meine Frage zum Standort "Opta Radio Wüstenbrand" in Post 1 erst einmal beantwortet. Dort sind u.a. auch Großlautsprecher-Kombinationen gebaut worden (LGE3904). Vielen Dank Herr Eisenbarth. Wolfgang Eckardt
|
Hits: 4414 Replies: 0
Loewe-Opta oder Loewe Opta?
|
|
Heinz-Dieter Kerner
17.Nov.04 |
1
Guten Abend, wenn ich unter "Loewe Opta" suche, lande ich keine Treffer, nur unter "Loewe-Opta". Gern wüsste ich, ab wann der Firmenname offiziell mit Bindestrich geschrieben wurde und wenn, dann bis wann. Aus allen meinen Unterlagen ist kein Bindestrich ersichtlich, allerdings beschränken sich diese auf die Nachkriegszeit. Das "Opta"-Zeichen ist m. E. kein Bindestrich. Die einschlägige Werbung zeigt z. B. in der Funk-Technik, Rückseiten 18/19 1951 keinen Bindestrich. Bitte mich nicht kleinkariert zu empfinden, ich möchte nur Gewissheit haben. Mit Grüßen aus Nordhessen Heinz-Dieter Kerner |
Hits: 7444 Replies: 0
Dr. phil. Siegmund Loewe - Nachruf von 1962
|
|
Iven Müller
20.Aug.03 |
1
Unmittelbar vor seiner Heimreise nach Deutschland verschied in seinem bisherigen Wohnsitz Sarasota (USA) einer der Großen der drahtlosen Technik: Dr. phil. Siegmund Loewe, der Pionier und Förderer des Rundfunks und des Fernsehens. Er stand in seinem 77. Lebensjahr - ein Mann von großen Gaben und mit der nötigen Zähigkeit, seine Vorstellungen von der technischen Entwicklung durchzusetzen. Hobby und Beruf verbanden sich auf das Glücklichste. Siegmund Loewe, Sohn eines Berliner Arztes und Schüler von Prof. Slaby an der TH Berlin, meldete seine ersten Patente bereits 1905 an. 1912 promovierte er an der Universität Jena, dem damaligen Zentrum der Hochfrequenztechnik. Seine Arbeiten befassten sich mit Physik, Elektrotechnik und Astronomie. Nach dem ersten Weltkrieg hatte er zeitweilig Interesse an der Entwicklung des Tonfilms gefunden; es kam hier zu einer Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Erfinder Lee de Forest. 1919/20 gründete er mit seinem Bruder David die Radiofrequenz GmbH, Keimzelle der heutigen Loewe-Opta-Unternehmen. 1921 hatte Dr. Loewe in den USA den Rundfunk kennengelernt, worüber er seinen Freunden in Deutschland in begeisterten Briefen berichtete; seither stand das Ziel für ihn fest: auch in Deutschland sollte der Rundfunk eingeführt werden. Im März 1923 gründete er zusammen mit Dr. Eugen Nesper, Dr. Georg Seibt und anderen den "Deutschen Radioclub", und im gleichen Monat führten er und Otto Kappelmayer sowie Dr. Nesper dem damaligen Reichspräsidenten Ebert eine drahtlose Rundfunkübertragung vor. Der Sendestand im Labor von Dr. Loewe in der Gitschiner Straße. Loewe sammelte in seinem Labor viele tüchtige Techniker, u. a. war der heutige Prof. M. von Ardenne (Dresden) als junger Mann sein Mitarbeiter. Hier entstand beispielsweise die Loewe-Dreifachröhre. Mit dieser Röhre schuf Loewe den ersten wirklich billigen Rundfunkempfänger für Lautsprecherbetrieb. Er kostete, ohne Batterien allerdings, nur 39.50 RM und war damit eine Preis-Sensation. Als Nachfolger der Radiofrequenz GmbH wurde später durch Hereinnahme von zwei weiteren Firmen die 1930 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Radio AG D. S. Loewe gebildet, die sich bald intensiv mit dem Fernsehen befasste. Schon 1931 führte Dr. Loewe mit M. von Ardenne ein Fernsehverfahren vor, bei dem sowohl die Sende- als auch die Empfangsseite nicht mehr die mechanische Nipkowscheibe, sondern nur noch trägheitslose Elektronenstrahlröhren benutzten (100 Zeilen. 20 Bildwechsel/Sek.). In der Vorkriegszeit gehörte Loewe zu den Pionierfirmen des Fernsehens; auf allen Funkausstellungen wurden die jeweils neuesten Geräte gezeigt. Bereits 1929 hatte sich Loewe an der Gründung der Entwicklungsfirma Fernseh AG beteiligt: sie genießt heute als Fernseh GmbH, Darmstadt, weltweiten Ruf als Produzent von Fernseh-Studioanlagen. Nach 1933 verließ Dr. Loewe Deutschland und ging nach denUSA. Seine Firma blieb ihm ans Herz gewachsen; nach 1945, als die Rückerstattung erfolgte, konnte er das Aufblühen der drei Gruppen (Loewe-Opta AG in Berlin und Kronach und Opta-Spezial GmbH, Düsseldorf) unter der tatkräftigen Leitung von Konsul Bruno Piper erleben; er ist ihnen bis zu seinem Tod als Vorsitzer des Aufsichtsrates ein wertvoller Berater geblieben. Siegmund Loewe wurde in seiner Heimatstadt Berlin beigesetzt. |
Data Compliance | More Information |