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History of the manufacturer  

Pintsch AG, Julius; Berlin

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Name: Pintsch AG, Julius; Berlin    (D)  
Abbreviation: pintsch
Products: Tube manufacturer
Summary:

Julius Pintsch AG; Berlin: Hat weit vor dem WW2 auch einige Vakuumröhren in kleiner Stückzahl hergestellt.

Founded: 1843
History:
Julius Pintsch AG

Die meisten Angaben habe ich aus dem "Berliner Bezirkslexika" (www.luise-berlin.de), für Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg Mitte.

Die Firma Julius Pintsch AG wurde 1843 am Stralauer Platz 4 von Julius Pintsch aus einem Klempnerbetrieb gegründet und entwickelte sich zu einem Großbetrieb für Gasbeleuchtungsanlagen und Rüstungstechnik. 1848 erweiterte Pintsch seinen Betrieb durch Erwerb der Grundstücke Stralauer Platz 6-7, wo er anfangs die Gasgeräte der Englischen Gasanstalten reparierte, später die von ihm entwickelten Gasdruckmesser und andere Apparate für die sich entwickelnde Gasgeräteindustrie herstellte. Mit der Herstellung von Gasbeleuchtungsgeräten erhielt Julius Pintsch Aufträge der Berliner Gaswerke und der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn.

Die Spezialisierung auf Gasbeleuchtung für Eisenbahnen und Lokomotiven, Dampfheizungsanlagen für Eisenbahnwaggons und Gasglühlichtbrenner, die er als einziger in Europa in Lizenz herstellte, führte zu Erweiterungen der Produktionsflächen. 1863 zog die Firma in die Andreasstraße 72/73. Bis 1905 hatte sich die Fabrik auf dem Gelände entlang der Stadtbahn auf das Hintergelände der Andreasstraße 71-73 und der Langen Straße 22/23 ausgedehnt.

1906-1908 hat das Architektenbüro Cremer & Wolffenstein ein neues Verwaltungs- und Fabrikgebäude an der Andreasstrasse 71-73 errichtet.

1917 lässt Julius Pintsch ein Verfahren für die Herstellung von biegsamen Wolframdrähten patentieren, denn Pintsch hat in England auch eine Glühlampenfabrik. Zusammen mit British Westinghouse Electrical and Manufacturing Co. Ltd. (BWE) führt man die Marke Cosmos [Radios von gestern Seite 211 und 217]. Ich konnte nicht weiter eruieren ob Pintsch auch in Deutschland Lampen und/oder Vakuumröhren produzierte. Jedenfalls gibt es Vakuumröhren mit dem Label von Pintsch, z.B. die Type K200. Die Röhren sind aber sehr selten, also bestand nur eine geringe Produktion, wahrscheinlich aber doch in Deutschland.

Bombenangriffe am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörten große Teile des Betriebes. Nach 1945 kam der Betrieb in Treuhandverwaltung und wurde 1949 in den VEB Mechanik Gaselan überführt. Seit 01.07.1956 hieß der Betrieb VEB Fahrzeugausrüstung Berlin und stellte Ausrüstungen für Schienenfahrzeuge her. Nach 1990 wurde der Betrieb in eine GmbH umgewandelt und verlagerte Mitte der 90er Jahre seinen Sitz in das Gewerbegebiet Wolfener Straße in Marzahn. Seitdem steht das denkmalgeschützte Gebäude leer.

Günter Abele führt eine "Pintsch-Electro", gibt aber keinen Ort an. Gründung ca. 1947/48 mit Philips-Beteiligung; 1958 Übernahme durch Telefunken. Tochterges. MEWA (Radiobau) [8-94]. Ich nehme an, dass das ein Tochterbetrieb ist, habe aber keine Unterlagen dazu. Nach dem Krieg wird die Fa. J. Pintsch-West gegründet; sie produziert bis heute (unter dem Namen Pintsch-Bamag) Technik für Verkehrsmittel (u.a Bahnsignalanlagen, Schiffssignalanlagen); Firmensitz ist Dinslaken im nördlichen Ruhrgebiet.


[rmxhdet-en]
  

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