Name: | Mende - Radio H. Mende & Co. GmbH, Dresden (D) |
Brand: | System Günther |
Abbreviation: | mende |
Products: | Model types Tube manufacturer |
Summary: |
In der zweiten Hälfte der 30er Jahre ist Mende eine der grössten Radiohersteller Deutschlands und überholt vor dem Krieg sogar SABA. 1923: Radio H. Mende & Co. GmbH, Dresden; |
History: |
Aus "Radios von gestern" (Seite 222):
"Unter dem Namen Mende existiert eine Gleichrichterröhre G1054, die der RGN1054 nicht entspricht. Aus Radiokatalog Band 1:Am 1. November 1923 gründen Hermann Mende und Rudolf Müller die Radio H. Mende & Co. (GmbH), Dresden [RP0179]. Die Firma produziert ursprünglich die sogenannte «Dreikantklemme», was noch aus dem Signet ersichtlich ist [673301], und Elektroartikel aus Pressstoff, bald aber auch Detektor-Empfänger.1925 tritt Martin Mende (MM) als Verkaufsleiter in die Firma seines Onkels ein. MM erhält die Prokura, wird Gesellschafter und nach einigen Jahren Geschäftsleiter. Die Firma steigt mit 3000 Mitarbeitern zu einer der grössten ihrer Art in Deutschland auf. 1925 produziert Mende 2000 Geräte. Interessant ist der Zusatz im Markenzeichen «System Günther»: Ulrich Günther kommt von Koch & Sterzel, Dresden, wo er am 16.2.1924 das Patent DRP 414018 für «Audionempfänger mit gleichbleibender Dämpfung» registrieren liess. Er entwickelt Geräte (wahrscheinlich ab E45 von 1927), lässt einige Erfindungen patentieren und arbeitet als technischer Direktor. Mende's Vertriebsgesellschaft «Magnaphon Radio GmbH» übernimmt Patente von Günther [639181]. Für den Absatz sorgt während kurzer Zeit das Mende-Unternehmen Magnaphon Radio GmbH. Mit dem Modell 100 bringt Mende 1930 als Besonderheit eine Umschaltmöglichkeit als Schirmgitter- oder Kraftaudion. Als Schirmgitteraudion weist das Gerät eine besonders grosse Verstärkung auf und in der Nähe eines Grosssenders bringt die Schirmgitter-Kraftaudion-Schaltung eine grössere Trennschärfe und gleichzeitig eine weiter verbesserte Wiedergabequalität [663022]. 1931 baut Mende 111'000 Empfänger. 1932 kann Mende gemäss [DRM96] die Radioabteilung samt einiger Arbeitskräfte von Koch & Sterzel übernehmen, da diese Grossfirma ihre Radiofertigung einstellt. Grund zu diesem Entscheid bei Koch & Sterzel sollen bedeutende finanzielle Einbussen wegen störanfälliger Kondensatoren und kalter Lötstellen, vor allem bei einer grossen Lieferung in die Schweiz, gewesen sein. Einen weiteren Grund haben wohl teure Radiopatent-Streitigkeiten geliefert.
1933 gelten die Modelle der «Weltklasse» mit LMK als Empfänger mit besten KW-Eigenschaften und Mende preist den «Super 1934» mit der hohen ZF von 1648 kHz als Zukunftstypen des deutschen Qualitätssupers [663318]. Argumente: Es entstehen keine Pfeifausstrahlungen auf dem Rundfunkband, der Apparat bringt auch den Ortssender nur an einer Stelle der Skala, also «ohne» Spiegelfrequenzen und er zeigt «absolute Rauschfreiheit». 1933 verändert sich die Firma in eine Kommanditgesellschaft; Günther ist einer der Kommanditäre. Er bleibt dem Unternehmen bis zum Ende des Krieges treu und begibt sich darauf in die USA [639181]. Mende bestimmt während einiger Jahre die Modellnummern gemäss dem Endverkaufspreis. 1934 wirbt Mende für die «Grosssicht-Propellerskala mit Lichtspalt-Optik». Am 21.10.37 feiert Mende den Millionsten Rundfunk-Empfänger, wobei die Produktion von 1937 200'000 Geräte umfasst. Einige Modelle (z.B. 8-Röhren-Super) finden Absatz in Italien, England und Skandinavien [664905]. Nahezu alle Bauteile wie Chassis, Spulensätze, Wellenschalter, Kondensatoren, Drehteile, Abschirmungen, HF-Eisenkerne, Gehäuse etc. stellt Mende im eigenen Werk her.
1938 ist jeder dritte in Deutschland gebaute 2-Kreis-3-Röhrenempfänger ein Mende. Die Jahresproduktion beträgt rund 250'000 Geräte bei einer Belegschaft von ca. 3000 Personen auf einem Gelände von 50'000 qm. Die Firma entwickelt spezielle Geräte für die Tropen [664905]. Mende hat in der ersten Hälfte der 30er Jahre einen Marktanteil von rund 10% [503] und liegt damit knapp hinter Saba an dritter Stelle. In den letzten drei Vorkriegsjahren erreicht das Unternehmen die zweite Position hinter Telefunken bzw. den ersten Platz unter den Bauerlaubnisnehmern. Im Juni 1945 demontiert die russische Besatzungsmacht das Werk und transportiert alles inkl. Rohmaterial nach Russland. Mende in Ostdeutschland:Als VEB Funkwerk Dresden (FWD) überführt die sowjetische Militärverwaltung am 1.7.48 das Unternehmen in einen volkseigenen Betrieb (VEB). Martin Mende liefert etwa um dieselbe Zeit in Bremen seine neuen Geräte unter Nordmende aus. VEB Funkwerk Dresden fabriziert bis 1968 oder 1970 Rundfunkempfänger und existiert 1989 (Wende) mit einer Belegschaft von 3800 Personen. |
Country | Year | Name | 1st Tube | Notes |
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D | 39/40 | Musiktruhe 652WDK | ECH11 | |
D | 25 | 8-Rö-Super EZ123 | RE79 | Unterschied ausser Preis ?? |
D | 28/29 | Reflex R963N | REN1104 | wie 963 für Netzanschluss-Gerät R1336. |
D | 40/41 | 400WDK | ECH11 | 6 Stationstasten. |
D | 41–43 | MS172-W (172W) | ECH11 | Das Typschild des Empfängers zeigt MS172-W, dagegen führen die Service-Unterlagen die Typb... |
D | 41–43 | 202GW | [639284] | |
D | 41–43 | MS 243W | ECH11 | variable Bandbreite. Siehe auch das Exportmodell MIRA 243W für Norwegen mit abweic... |
D | 43/44 | MS150-GW (150GW) [gewölbtes Gehäuse] | UCH21 | Ch= Philips 208U. Sogenanntes Verlagerungsgerät. Siehe auch Modell MS150 in ... |
D | 40/41 | Super 400GW | ECH11 | gem. Thali (Ch=240GW) |
D | 37/38 | 192GW | CF3 | Während man bei den Wechselstrommodellen 168W und 192W auf die Rückkopplung verzichtete, w... |
D | 37/38 | 192W | AF3 | Trotz zweier Wellenbereiche kein separater Wellenschalter. Eine mit dem Drehko gekoppelte ... |
D | 37/38 | 238W | AK2 |
Further details for this manufacturer by the members (rmfiorg):
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Ein Gang durch die Mende Werke in Dresden 1935
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Markus Zluwa
11.Feb.19 |
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Ich möchte Ihnen dieses interessante Zeitzeugnis nicht vorenthalten! Bild 1: Dresden – Elbansicht. Blick von der Albertbrücke Bild 2: Dresden – Zwinger-Wallpavillon. Bild 3: Bild 4:
Bild 5: fehlt leider...
Bild 6: Der Mende 169/35 im Kreis der Familie Bild 7: Teilansicht der Stanzerei und Prägerei. In diesem Werk werden in der Saison Tag und Nacht die verschiedensten Einzelteile gestanzt, geprägt und genietet. Links im Vordergrund Fußhebelmaschinen, dahinter zahlreiche moderne Stanz- und Prägemaschinen. Rechts die langen Tafeln der Kontrollbeamten, die dauernd Prüfungen vornehmen. Bild 8: Teilansicht der Stanzerei. Zweckmäßigste Aufstellung der modernsten Maschinen ermöglicht ungehinderte Zufuhr des Materials. Jede Maschine hat Einzelantrieb. Bild 9: Groß-Stanzmaschinen. Durch die Schräganordnung der Maschinen tritt bei Verwendung von meterlangen Stanzstreifen keine Behinderung der einzelnen Arbeitsplätze ein. Bild 10: Blick in eine Nietpresse. Die vorher in die Pertinax-Platten eingelegten Lötösen werden mit einem Druck befestigt. Bild 11: Spritzlackiererei. Einzelteile erhalten durch Spritzen ein angenehmes Aussehen. In erster Linie wird aber die Haltbarkeit des Materials erhöht. Bild 12: Mehrfachwickeln von Trolitul-Spulen. In der Wickelmaschine wird ein Wickeldorn, der mehrere Trolitulspulenkörper aufnimmt, gespannt. In einem Arbeitsgang werden die Spulen unter genauer Beachtung des Zählers gewickelt. Bild 13: Transformator-Wickelei. Die Transformatoren werden im Fließbandsystem gewickelt. Die einzelnen Wicklungen werden genau nach dem Zähler festgehalten, die Abzapfungen gekennzeichnet und Isolationszwischenlagen eingefügt. Bild 14: Transformator-Prüfung. Jeder Transformator wird einer genauen Prüfung unterzogen. An verschiedenen Meßinstrumenten kann der Prüfer die notwendigen Belastungen ablesen und damit die einwandfreie Beschaffenheit feststellen. Jeder Transformator wird auf eine Spannung bis zu 2000 Volt geprüft, obwohl diese Belastung in der Praxis nicht vorkommt. Bild 15: Kondensator-Wickelei. Sinnreich konstruierte Maschinen fertigen Wickelkondensatoren. Das Bild zeigt deutlich wie die Papier- und Folienstreifen auf den eingespannten Träger aufgewickelt werden. Bild 16: Der Kondensator-Bau. Nachdem die gestanzten Teile des Drehkondensators zusammengesetzt sind, wird der Rotor in sein Lager eingesetzt. Die Achse desselben läuft in einem Kugellager. Jeder MENDE-Drehkondensator bietet deshalb die beste Gewähr für ganz gleichmäßigen Lauf und einwandfreie Lagerung. Bild 17: Abgleichen des Drehkondensators. In dem hinter dem Meßinstrument liegenden Gehäuse sind eine Reihe fester Kapazitäten genau eingestellt. Auf diese Werte wird unter Beobachtung des Meßinstrumentes der Kondensator abgeglichen. Bild 18: Teilansicht der Presserei. Mit 1000 Tonnen Druck werden MENDE-Gehäuse in einem Arbeitsgang gepreßt. Der Preßvorgang dauert etwa 4-5 Minuten. Der Preßstoff wird während des Preßvorganges durch Wärme und Druck verflüssigt und erhärtet noch während des Arbeitsprozeßes. Bild 19: Blick in eine Gehäuse-Presse. Das fertiggepreßte Gehäuse, das bereits den natürlichen Hochglanz besitzt, wird von dem Stempel der Form abgenommen. Eine kurze Nachbehandlung durch Schwabbeln und Polieren erhöht den Hochglanz. Bild 20: Einzelteil-Presserei. In kleineren Pressen werden Einzelteile in Mehrfachformen gefertigt. Das Bild zeigt, wie fertiggepreßte Knöpfe aus der Form genommen werden. Bild 21: Teilansicht eines Montagesaales. Die Montage der MENDE-Geräte wird an langen Reihen nach dem System der Fließarbeit vorgenommen. Jeder Apparat wandert auf Montageschlitten von einem Arbeitsplatz zum anderen. In genauer Reihenfolge werden alle Teile, die in Bereitschaftskästen griffbereit liegen, zusammengefügt. Bild 22: Einbau des Drehkondensators. Deutlich ist der Montageschlitten zu erkennen. Mit elektrischen Schraubenziehern und Lötkolben werden die aufeinander abgepaßten Einzelteile befestigt. Bild 23: Einbau der abc-Skala. In das fast fertige Chassis wird die vorher geprüfte abc-Skala eingesetzt. Nach dem Montagearbeiten erreicht das Gerät Kontrollplätze und Meßtische. Durch diese dauernden Prüfungen wird höchste Qualität und Präzision erreicht. Bild 24: Bandprüfung. Nach einer starken Schüttelprüfung, bei der eventuelle Wackelkontakte festgestellt werden wird das Gerät erstmalig am Netz angeschlossen. Die in den Stromkreisen liegenden Instrumente zeigen an, ob der Apparat einwandfrei ist. Gleichzeitig wird hier das erstemal der Lautsprecher angeschlossen. Bild 25: Abgleichen und Eichen. Mit Spezialschlüsseln wird die Abgleichung der Trimmer und Spulen vorgenommen. So eintsteht die Genauigkeit der abc-Skala. Es wird nur nach Instrumenten gearbeitet, die die Sendungen des eigenen Werkssenders aufnehmen. Bild 26: Einbau des Gerätes. Das Bild zeigt, wie ein MENDE Oktoden-Super 278 in das Gehäuse eingesetzt wird. Die Anschlüsse mit dem Lautsprecher werden hergestellt, die Knöpfe eingeschraubt und die Rückwand befestigt. Auf einem Transportband gelangt der fertige Apparat in die Prüfkabinen. Bild 27: Schlußprüfung. Das kritische Ohr des Prüfers vergleicht den Klang des neuen Apparates mit dem eines Mustergerätes. Gleichzeitig wird die Empfindlichkeit des Gerätes geprüft und gemessen. Bild 28: Sorgsame Verpackung. Jedes Gerät wird, sobald es aus der Fabrikation kommt, versandfertig gepackt. Dadurch kann keine Beschädigung auf dem Lager eintreten. Die Verpackung ist so eingerichtet, daß Beschädigungen auf dem Transport ausgeschlossen sind. Bild 29: Lehrlings-Ausbildung. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben, den Nachwuchs im eigenen Werk zu erziehen und den jungen Leuten den Qualitätsgedanken vom ersten Arbeitstage an beizubringen. Die Lehrlingswerkstatt ist mit den modernsten Maschinen, wie sie im ganzen Werk in Betrieb sind, ausgestattet. Bild 30: MENDE ist Werkmannsarbeit! Erfahrene Kräfte schaffen im Zeichen höchster Qualität und Präzision wirkliche Hochleistungs-Empfänger. Aus bestem Material werden unter strengster Kontrolle und dauernden Prüfungen die Einzelteile im eigenen Werk geschaffen. Hohe Lebensdauer und größte Betriebssicherheit sind das Ergebnis dieser exakten Arbeitsweise. Alle MENDE-Geräte haben durch den Einbau modernster Groß-Dynamo-Lautsprecher edlen Klang. Sie sind formschön und akustisch einwandfrei. Attachments
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Mende: Typenbezeichnungen in den 30er-Jahren
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Hans-Werner Ellerbrock
30.Jun.14 |
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Für alt-erfahrene Sammlerfreunde wahrscheinlich bekannt, für jüngere RM-Mitglieder bestimmt interessant. Mende hat in den 30er-Jahren ein sehr einfaches, auch werbewirksames Verfahren praktiziert, Modelle "an den Mann" zu bringen. Im Prohaska-Katalog 1932/33 finden wir z.B. die Type 120 zum Preis von 120,-RM, 148 kostete 148.- und der 198....demnach 198.-RM. 1939 wird der MS330WDK als eines der letzten zivilen Geräte für 330.-RM angeboten. Kurze Merkregel für die Zeit von 1932 bis 39 also Typenzahl = Preis.Ab dann werden offensichtlich keine Preise für den deutschen Markt veröffentlicht. Die Superhet-Geräte wurden für den Export produziert, um Devisen zu generieren. Preisangaben finden wir dann in ausländischen Rundfunk-Zeitschriften und Werbeanzeigen in der entspr. Landeswährung. Für den priv. deutschen Markt wurden im Mende-Werk verschiedene DKE und VE-Typen hergestellt. |
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[Video] Die Herstellung eines Mende-Radios (1939)
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Hans-Friedrich Völkening † 22.3.16
22.Aug.11 |
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