SELTRON International Export-Import, Wien.

Es werden Produkte ungarischer Hersteller als "SELTRON International" gelabelt, hauptsächlich für den österreichischen Markt.

Nicht zu verwechseln mit Seltron in Mittenwald, Seltron Teleindustri AB in Vällingby (Schweden) und eventuellen späteren weiteren "Seltron"-Marken (aus Fernost?).

Von Philips Eindhoven im November 1984 initiiertes Joint-Venture zwischen der Österreichische Philips Industrie Gesellschaft m.b.H. (Anteil 40%), der ungarischen SKALA-COOP Országos Szöventkezeti Bezerzö és Értékesito Kösös Vállanlat (Genossenschaftliches Gemeinschaftliches Landes-Unternehmen für Einkauf und Verkauf, Anteil 35%), und der Firma F.J. Elsner & Co. in Wien (eine Firma des Raiffeisenbereiches, Anteil 25%).

Da zu diesem Zeitpunkt (1984) nicht daran zu denken war, in Ungarn auf Dauer gegen Devisen Geschäfte abwickeln zu können, entschloss man sich, die Geschäfte auf Barterbasis (Gegengeschäfte) abzuwickeln. Einerseits exportierte Philips über die SELTRON seine Produkte nach Ungarn, im Gegenzug wurden ungarische Produkte über SELTRON nach Österreich geliefert, welche dann von Elsner & Co. in Österreich weiter verkauft wurden.

Dieses Dreiecksgeschäft funktionierte und SELTRON erfreute sich stetig steigender Umsätze mit „annehmbaren“ Ergebnissen. Dass die Geschäfte zufrieden stellend liefen - und für die Zukunft Erfolg versprechend waren - erkannte man an der Tatsache, dass, mit Zustimmung der einzelnen
Produktbereiche in Eindhoven, schon zwei Jahre später (1986) eine Firma „Ostimpex Gesellschaft m.b.H.“ als 100%ige Tochter der Österreichischen Philips Industrie Gesellschaft m.b.H. mit dem Unternehmensziel: „Handel mit sowie Import, Export und Vermittlung von Waren aller Art, insbesondere solcher, die unter der Marke Philips erzeugt oder vertrieben werden, und zwar vor allem in und aus den Städten des Ostens, besonders Osteuropa“ gegründet wurde.

Der Gesellschaftsanteil an der SELTRON wurde an die Ostimpex übertragen und so eine Fokussierung aller Aktivitäten in Ungarn und der Tschechoslowakei in einer Organisation erreicht. Wie wichtig dem Konzern diese Aktivität war, ist auch daran zu erkennen, dass die Philips Ostimpex innerhalb des Konzerns als eine „no Profit no Loss“ Organisation mit einer garantierten 5% Kommissionsgebühr geführt wurde.

[Extrahiert aus der Dissertation "85 Jahre Philips in Österreich" von Mag. Walter Rieger]