Name: | Owin; Hannover (D) |
Abbreviation: | owin |
Products: | |
Summary: |
Trotz gutem und relativ frühen Start endet das Unternehmen wohl wegen eines schlechten Entwicklers 1936 im Konkurs. 1924: Gründung als Owin Radio-Apparate-Fabrik GmbH, Hannover. |
History: |
Aus Radiokatalog Band 1:Der Eisenhändler Oskar Winter (O.Win) in Hannover beginnt im März 1924 mit Rundfunkgeräten zu arbeiten; sein Schwiegersohn, Dipl.Ing. Ernst Plathner, entwirft Detektorgeräte und Kopfhörer-Verteilbretter.Damit seine Kunden Sendungen empfangen können, baut Plathner einen kleinen Sender und lässt nachmittags Musik ausstrahlen. Ab 16.12.24 beginnt der Sender Hannover aus dem Verwaltungsgebäude über einen 32 m hohen Sendemasten mit 0,7 kW zu arbeiten. Zu dieser Zeit fabriziert Owin einen zweistufigen NF-Verstärker und ein Audion in Modulbauweise (D-Zug). Alle Teile stellt die Firma selbst her; die Röhren bezieht sie von Valvo oder Telefunken. Bald beschäftigt Owin 20 Vertreter, die auch das Ausland - vor allem Frankreich und Ägypten - bereisen. Nach Ägypten und in andere Länder gelangen zahlreiche Koffergeräte, d.h. Batteriegeräte in einer tragbaren Kiste inkl. Batterien. 1925 entsteht mit dem E16 ein 4-Röhren-Pultgerät für Batteriebetrieb; aber auch einen frühen Superhet [639285] fertigt die Firma in diesem Jahr. Detektor-Empfänger stellt Owin bis 1927 her. 1928 beginnt die Firma eine Produktion von Geräten mit Netzanschluss (E1G). Batterie-Heimgeräte gibt es in kleiner Zahl dennoch bis 1936 weiter. Der F22, ein Geradeaus-Empfänger mit drei oben aufgesteckten Röhren und zwei sichtbaren Steckspulen, soll gemäss Katalog des Deutschen Rundfunkmuseums Berlin im Jahre 1929 entstanden sein. Mir kommt das etwas spät vor (Konstruktionsart, Nummer) und zudem kenne ich keine anderen Geräte mit «F». Überhaupt kann ich mir die Lücken der frühen Typenbezeichnungen nicht erklären und dem Katalog fehlen für einige Modelle genaue Jahreszahlen. Zudem muss ich annehmen, dass einige Geräte der Anfangszeit (z.B. 1926) fehlen. Vielleicht können Sie mithelfen, den Teil Owin zu verbessern?
1930 arbeitet Owin mit drei «Fertigungsbändern» (eigentlich noch Tischreihen) und beschäftigt bis zu 500 Mitarbeiter. In dieser Zeit befassen sich die beiden Konstrukteure Kitzinger und Fütterer mit der Entwicklung eines Nipkow-Fernsehers [638541]. 1932 stellt Owin zwei Dreikreiser vor. Das Luxusgerät L55 arbeitet mit automatischem Fadingausgleich, das einfachere Gerät R52 ohne diese Einrichtung. In diesem Jahr bringen andere Firmen auf breiter Front Superhets und preisen sie als beste Empfänger mit deren Vorteilen wie bessere Trennschärfe dank Bandfiltern im ZF-Teil und bessere Fadingregelung dank grösserer «Kraftreserve». Währenddem die Superhets auf 15 % rasant zunehmen, fallen die Dreikreiser auf 10 % Marktanteil. Die Blütezeit hat das Unternehmen wohl 1934; für die Herstellung von täglich etwa 100 Volksempfängern arbeiten zeitweise bis zu 1000 Personen. Anlässlich des 10jährigen Jubiläums kann das Unternehmen auf mehr als 120 entwickelte Modelle zurückblicken. Und dennoch scheint dieses Blütejahr gleichzeitig ein schnelles Ende einzuläuten:
Personen bestimmen den Gang eines Unternehmens - siehe das gegenteilige Beispiel bei SABA um etwa die gleiche Zeit.: br> 1934 tritt ein neuer Konstrukteur (von Roland-Brandt), Herr Vandler, in das Unternehmen ein. Schon erste Apparate, L92, die Varianten B als «Ökonom» sowie G und W als «Jubilar» entpuppen sich als technische Fehlschläge. Trotzdem bringt Owin im selben Jahr ihren nahezu einzigen Superhet auf den Markt. Es ist ein 7-Kreis-Empfänger mit Vorstufe. Aber: Im März 1936 meldet das Unternehmen Vergleich an. Im Juli folgt der Konkurs. 1936 kommt Owin dennoch mit zwölf weiteren Modellen auf den Markt, so dass die Firma in der kurzen Zeit des Bestehens mehr als 150 Typen fabriziert hat. Varianten für Gleich- und Wechselstrom sind bei dieser Zählung berücksichtigt. Mitarbeiter erwerben zum Teil Einrichtungsgegenstände und versuchen, weitere Geräte herzustellen oder den Service für die vielen tausend Geräte aufrecht zu halten [638541]. |
Country | Year | Name | 1st Tube | Notes |
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D | 34/35 | Spezial L71W | RENS1284 | |
D | 34/35 | Weltklang L72G [bis Geräte Nr. 30199] | RENS1894 | |
D | 34/35 | Weltklang L72W | RENS1294 | Mod. 71,72 und 73 differieren in der Praxis in den Holzstäben (2,3,4, also anders als auf ... |
D | 34/35 | Jubilar L92G | RENS1834 | Reflex, Rückkopplung. |
D | 34/35 | Jubilar L92W | RENS1234 | Reflex, Rückkopplung. |
D | 35/36 | Trix L101G | RENS1894 | |
D | 35/36 | Trix L101W | RENS1294 | |
D | 35/36 | Weltfahrer L103W | RENS1284 | |
D | 35/36 | Adjutant L122W | AF3 | Getrennte Abstimmdrehkos der 2 Kreise 1 x vorn und 1 x an der Seite machten das Finden und... |
D | 35/36 | Kommandant L123W | AF3 | |
D | 35/36 | Kapitän L133W | AF3 | Kino-Skala |
D | 35/36 | General L144W | AF3 | Feldstärke-Anzeige; Kino-Skala; ab 335110 andere Schaltung. |
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Hits: 3092 Replies: 5
Gab es wirklich Modelle nach 1936 ?
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Jürgen Tiedmann
06.May.15 |
1
Liebe Rundfunkfreunde, durch Herrn Roggisch (GFGF) wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass die Firma Owin 1936 in Insolvenz ging und aufgelöst wurde. Über die Auflösung habe ich selbst zwar nichts gefunden, jedoch widerspricht diese Aussage nicht dem bisher hier Geschriebenen. Wer weiß mehr? Herr Roggisch schließt aus seiner Aussage, dass es z.B. deshalb nie das Modell "DKE 38" von dieser Firma gegeben haben kann. Tatsächlich ist mir bei den angelegten Modellen der Firma Owin aufgefallen, dass es ab 1937 nur Katalogbilder gibt und keine reellen Bilder. Schon gar nicht Typenschilder. Viele Grüße. Jürgen Tiedmann |
Arpad Roth † 27.3.17
06.May.15 |
2
Hallo Jürgen, am Firmanblatt ist folgendes zu lesen: Trotz gutem und relativ frühen Start endet das Unternehmen wohl wegen eines schlechten Entwicklers 1936 im Konkurs.
1924: Gründung als Owin Radio-Apparate-Fabrik GmbH, Hannover. |
Ernst Erb
06.May.15 |
3
Lieber Herr Tiedmann Bitte sagen Sie Herrn Roggisch danke, dass er diese Frage aufgebracht hat. Wie wir auch an den mangelnden Bilder ab 1937 ersehen, hat er das richtig bemerkt. Dass diese geführt sind, kommt daher, dass Wolfgang Bauer in bester Absicht, wohl in Zusammenarbeit mit KoBi im Jahr 2012 für jede in Frage kommende Herstellerin die Modellreihe angelegt hat, um die generischen Modellanlagen zu entlasten. So kann man auch mehrere Gemeinschaftsempfänger in einer Sammlung darstellen und allfällige Individualitäten abbilden. Es ist verständlich, dass bei dieser relativ grösseren Arbeit - inkl. Verschiebung von Bildern etc. - der Aspekt von 1937 nicht mehr produzierenden Firmen nicht zur Berücksichtigung kam. Bitte einfach löschen. Die Kataloggeräte 1936/37 sind natürlich zu belassen, doch wäre es gut, wenn eine entsprechende Bemerkung in rot eingetragen würde. Wegen dem Hinscheiden von Konrad haben wir seine "protected models" am 5. Dezember 2014 auf mich umgebucht. Nun habe ich den Schutz der hier besprochenen Modelle aufgehoben.
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Wolfgang Bauer
11.May.15 |
4
Der Richtigkeit wegen möchte ich festhalten, dass alle VE- und DKE-Modelle von KoBi angelegt wurden.
Leider wurden die Schaltpläne bei den Modellen des Volksempfängers VE301Wn wieder gelöscht, sodass diese Modelle nun ohne Schaltplan im RM.org sind. MfG. WB. |
Arpad Roth † 27.3.17
11.May.15 |
5
Mitteilung zu Threat 1 - Anfrage "Owin DKE38" sind alle Pläne zu den BEIDEN angelegten Modellen vorhanden.
Zu Thread 5: Es wurde der selbe Plan 24 mal hochgeladen - also kein Unikat.
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Bernhard Nagel
05.Jun.15 |
6
Inzwischen sind alle nach 1936 neu erschienenen Gemeinschaftserzeugnisse aus den Modell-Listings bei Owin gelöscht. Das betrifft die Modelle
Beim Hersteller Lange GmbH (Insolvenz Ende 1933) wurden zeitlich unrichtige Modelleinträge ebenso herausgenommen. Damit blieben dort nur VE301W, VE301G und VE301B bestehen, zumindest VE301W ist mit einem Typschild belegt. |
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