Name: | Seibt, Dr. Georg (Nachf.); Berlin, auch München (D) |
Abbreviation: | seibt |
Products: | Model types Tube manufacturer |
Summary: |
Dr. Georg Seibt AG Dr. Georg Seibt Nachf. (ab 1943) auch: Seibt-München Georg Seibt beginnt um die Jahrhundertwende mit funktechnischen Themen, arbeitet als Assistent von Prof. Adolf Slaby und arbeitet 1909 als Chefingenieur beim Erfinder der Triode, Lee de Forest. Das führt später zu bedeutender Orientierung für den Export. 1929 ist die Blüte des Unternehmens mit Rang drei; danach folgen aber Finanzprobleme und eine Abhängigkeit von den Steinheil-Werken in München. 1910: Gründung als Dr. Georg Seibt, Fabrik für elektrische und mechanische Apparate, Berlin-Schöneberg; In den Nachkriegsjahren werden einige Seibt-Empfänger mit dem Typenschild "Seibt-München" gefertigt. |
Founded: | 1910 |
Closed: | 1950 |
History: |
Aus Radiokatalog Band 1:Georg Seibt (1874-1934) beginnt seine Karriere als Assistent bei Prof. Adolf Slaby an der TH in Berlin-Charlottenburg und promoviert 1902 über mathematische Vorgänge bei Sende- und Empfangsstationen. Danach ist er kurz als technischer Leiter bei Braun-Siemens, Telefunken und Versuchsamt der Telegraphenverwaltung tätig. Dann wechselt er in die deutsche Filiale der Amalgameted Radio Telegraph Co. und arbeitet ab 1909 als Chefingenieur bei der De Forest Radio Telephone Company. mit dem Röhrenpionier Lee de Forest zusammen.1910 gründet Dr. Georg Seibt an der Hauptstrasse 9 in Berlin-Schöneberg seine eigene Firma. Einen internationalen Ruf erwirbt er sich mit Präzisionsdrehkos, indem er die Platten aus einem Stück herausfräst. Es folgen ganze Messinstrumente, deren Bedarf im ersten Weltkrieg boomt. Nach dem Krieg kommen Telefonapparate und Empfangsapparate für drahtlose Telegrafie ins Fabrikationsprogramm. Seibt baut bald eigene Generalvertretungen in England, Holland, Italien, Österreich, Rumänien, der Schweiz, den skandinavischen Staaten und Spanien auf. Als früher Funkpionier mit internationaler Erfahrung exportiert Seibt vor Beginn des deutschen Rundfunks Bauteile und Empfänger. Die Marke Seibt im liegenden Oval existiert seit ca. 1915, die Betonung durch den Rhombus mit eingeschriebenem Oval erfolgt sofort mit der Fabrikation von Rundfunkprodukten [673301]. Gerade zu Beginn der Rundfunkzeit herausragend sind ein zweikreisiger Detektor-Empfänger und ein 3fach-Aufsteck-Kristalldetektor. Die frühen Seibt-Rundfunkempfänger bezeichnet die Firma mit einer von 1-100 durchlaufenden Kenn-Nummer; zusätzliche Zahlen und Buchstaben bedeuten Ergänzungen. Es sind vier Varianten im System zu unterscheiden:
1923/24 sind die Buchstaben durch Schrägstrich von der Nummer getrennt, CR steht für Crystal-Receiver (EN für ?). Bis zur Eröffnung des deutschen Rundfunks darf die Industrie nur für den Export produzieren, darum die englische Bezeichnung! 1924/25 stellt Seibt der Nummer drei Buchstaben voran: EAR (Empfänger-Apparate für Rundfunk?) oder EDR bei Detektoren. 1925/26 fällt der mittlere Buchstabe weg. Seibt fabriziert 1924 ca. 100 Rundfunkempfänger pro Woche. Ab September 1925 sind in Deutschland Steckspulen erlaubt; dadurch wandelt sich der zweite Buchstabe von R in L. 1926/27-1929/30 setzt Seibt der Kenn-Nummer eine Zahl vor, die der Anzahl der Röhren des Empfängers entspricht. Statt dem L für Steckspule verwendet die Firma nun A für Aussenspule und I für Innenspule. Damit ergibt sich die Kennung EA und EI, oft fälschlicherweise mit EJ bezeichnet. Weitere Varianten sind: G = für Gleichstrombetrieb W = für Wechselstrombetrieb V = NF-Verstärker L = mit eingebautem Lautsprecher (1. Buchstabe W oder G) K = Kurzwellen-Empfänger Ab 1930 führt Seibt eine neue Kennzeichnung ein, die in den Folgejahren wiederholt wechselt. In [638436] findet sich eine Tabelle über bekannte Modelle bis zum Jahr 1930.
1929 erlebt Seibt wohl die Blüte mit 16 Mio. RM [6-155] Umsatz und liegt damit ca. auf Rang drei. Dennoch gerät die Firma im gleichen Jahr [503-251] in Finanzschwierigkeiten; sie baut seit einigen Jahren nur durchschnittliche Apparate. Eine Verflechtung mit Siemens misslingt und Dr. Seibt wandelt die Firma in eine AG um. 1933/34 hat Seibt mit Umsatz von 7,2 Mio. RM bei einem «Zwischenhoch» noch einen Marktanteil von 5,54% (7. Stelle). Sie schwankt zuvor und danach zwischen 3,9 und 2,4%. [503]. 1934 kommt es zu einem Vergleichsverfahren und Dr. Seibt stirbt. Rüstungsaufträge und ein späterer Zusammenschluss mit der Optik-Firma Steinheil-Werke in München retten wohl das Unternehmen [DRM97]. Zur Typenbezeichnung: 1932 bis 1936 stellt die erste Ziffer die Anzahl Empfangsröhren dar, also ohne Gleichrichterröhre, gefolgt vom ersten Baujahr. Eine Ausnahme bildet z.B. der KW-Vorsatz KL45 vom Jahre 1933. Andere Firmen bezeichnen ihre Geräte meist mit der Ziffer des Folgejahres. Seibt übernimmt nach dem «Vorbild» von Mende die Übernahme des Verkaufspreises als Modellnummer. Allstrommodelle sind jeweils 15-20 RM teurer. In der Saison 1939/40 heissen die drei letzten Radiomodelle allerdings 11W, 22WG und 33W. Die Firma arbeitet ab 1942 nur noch für Rüstungsaufträge und schliesst sich mit der Optik-Firma Steinheil-Werke, München, zusammen [6-155]. In [638964] finden Sie eine Liste der Apparate aus den Jahren 1930-40. Sie umfasst 76 Modelle. Unter dem Namen Dr. Georg Seibt Nachf. (OHG), Berlin-Schöneberg, erlebt die Firma eine Wiedergeburt (Entflechtung). Weitere Rundfunkempfänger entstehen, produziert in Berlin und München. Aber: Nach einem Vergleichsverfahren erfolgt 1949/50 die Liquidation des Unternehmens.
Seibt in Ostdeutschland:Das Werk Zittau benennt man in Radio- und Metallwerke Zittau und später in Funkwerk Zittau-Olbersdorf um. Bis 1952/53 entstehen wenige Typen. |
Country | Year | Name | 1st Tube | Notes |
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D | 26/27 | 2-Röhren-Empfänger | RE064 | Spulen eingeb. sonst EA240? |
D | 28/29 | EZ13 | HF-Stufe, z.B. für EA337a | |
D | 33/34 | Roland 33LG (alt) | RENS1894 | |
D | 34/35 | Reichs-Super 424a | AK1 | L-Sel.entfernt |
D | 26–28 | Neutrodyne EI541 (EJ541; EI 541) | RE144 | 2 Spulenkästen = 200-3000m |
D | 23/24 | EN10 | Export; 70-24200m;Spulenfächer;ind.Rückk. | |
D | 24/25 | EDR 16/VIII 11 | A_Telefunken | |
D | 24/25 | Detektor-Empfänger EDR16 | ||
D | 24/25 | EAR17 (?) | ||
D | 24/25 | Schrank EAR20 | A_Telefunken | Originalbestückung nicht bekannt. Pot.f.Gittersp.;ind.Rückk. |
D | 26–28 | EA240 | RE79 | Spulenkoppler links, quer |
D | 28/29 | EA356 | Spulenkoppler links (halb seitl.) |
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Der Seibt "D-Zug"
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Ralf Keil
05.Nov.22 |
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Anfangs habe ich nur einen NF-Verstärker für Detektorempfänger gesucht. Es wurde dann der So entstand mit der Zeit der D-Zug: Der Sperrkreis SK23 und der HF Verstärker. Bestückt mit "Valora" Röhre, UF 1,8-2V Der Sperrkreis ist eine Generation später, er passt nicht ganz zur Serie.
EA 129 und VII-15. Der EA 129 hat ebenfalls eine "Valora" gesteckt. Verstärker enthält 2 RLR-Ultra Röhren, Uf 1,5V / 0,150A
Eine Gesamtansicht. Sie ergibt haargenau den von Seibt zur gleichen Zeit angebotenen EA 437.
Da für den HF-Vorsatz die Antennenspule des Audions den Arbeitswiderstand im Anodenkreis ergibt musste ein kleiner Adapter gefertigt werden. Hier wird die Spule vom Schwenker getrennt und mit +60V verbunden. Die andere Seite der Spule geht zum Antenneneingang und ist dort mit der Anode der HF-Röhre am EZ13 verbunden. Seibt hat am Audion keine Steckbrücke vorgesehen die die Verbindung zur Erde auftrennen, und statt dessen die Verbindung mit +60V ermöglicht.
Schaut man sich den Schaltplan des EA 129 oder EA 337 und den des EA 437 an wird schnell klar worum es bei diesem Adapter geht. Ob Seibt zum HF-Vorsatz etwas mitgeliefert hat ?
Eine besondere Erwähnung ist die Anodenbatterie von rmorg Mitglied Volker Martin wert. Sie wird mit 4 Li-Ionen Akkus 18650 betrieben. Enthalten ist ein Sinus-Gegentakt-Wandler, sehr viele Z-Dioden sowie Drosseln und Schirmungen zur Störbeseitigung. Alle Maße und Buchsen wie in den 20ern, tolle Arbeit, sehr aufwändig. Martin möchte noch einen Artikel darüber schreiben. Deshalb erkläre ich die Funktionsweise hier nicht.
Der Seibt Lautsprecher war seiner Zeit voraus, der erste Konus, sehr deutlich und laut, allen Trichtern überlegen, echt Klasse. Hier, wie oben schon erwähnt, in einer sehr seltenen Ausführung.
Nachtrag:
Gestern habe ich noch die Buchsen am Koppler und den Schwenkhebel vernickelt. Das Ergebnis sieht besser aus als auf dem Foto.
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Typenbezeichnungen Seibt München Nachkrieg
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Jürgen Stichling
27.Nov.05 |
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Systematik der Typenbezeichnung von Seibt München ab 1945 Tabelle 1: Seibt Nachkriegsradios in RM.org mit Typennummern
Folgende These über die Systematik der Typenbezeichungen:
Erstaunlich ist, dass Pierrette und Piccolette 49 die gleiche Bezeichnung, aber unterschiedliche Chassis haben. Wer kann noch weitere Typennummern beisteuern, die die These stützen oder widerlegen und die gleichzeitig die Modelle in RM.org erweitern? Zum Eintrag der Typennummern in RM.org schlage die Schreibweise wie oben in Spalte „Type“ vor, da diese der Seibt-Schreibweise entspricht. Im Moment wird in RM.org unterschiedlich verfahren. * In RM.org GW 3247E ohne „Ps“; mir sind drei Exemplare mit Bezeichnung GW 3247-EPs bekannt, jedoch keines mit GW 3247E.
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