Name: | Euratele, Radio-Fernlehrinstitut GmbH; Köln (D) |
Abbreviation: | euratele |
Products: | |
Summary: |
Euratele, Radio-Fernlehrinstitut GmbH; Köln: Die Firma befindet sich in den 60er/70er Jahren an der Luxemburgerstrasse 12. Sie vertreibt schon in den 50er Jahren Lehrgänge und Selbstbau-Prüfgeräte bis zum Röhrentester. später auch Selbstbauradios als Kursunterlage. Die Firma hat wahrscheinlich in der Schweiz einen Ableger oder Agenten gehabt. The material and the course came in great part from the school radio elettra Torino (italia) |
History: |
Country | Year | Name | 1st Tube | Notes |
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D | 70 | Selbstbauradio [mono] | ECC85 | Der Plattenspieler ist oben links eingebaut, für LPs ist die Rückwand ausgeschni... |
D | 65 | Transistorradio (Bausatz) | OC44 | Erste Ausführung des Gerätes hat nur den MW-Bereich, siehe auch SRE 1° Ricev... |
D | 55–65 | Röhrenprüfgerät EURAL | Einfache Kurzschluss- und Emissionsprüfung bei 50 V; externes Messgerät (1 mA an 72 Ohm) e... | |
D | 65 | Röhrenprüfgerät Euratele II (2) | Röhrenprüfgerät neueres Modell. Messungen nur in Verbindung mit einem Vielfachmessinstrume... | |
D | 68/69 | AM-FM-Abgleichsender 412 | ECF80 | Meßsender im doppelten Stahlblechgehäuse.Frequenzbereiche: UKW 88-108 MHz, KW 5,6-13 MHz, ... |
D | 65–70 | Röhrenvoltmeter | ECC82 | Messbereiche: U = 1,5-1500 V; R = 1-500 MOhm; C = 50 pF-1000 µF. Appareil vendu... |
D | 55 | Prüfgenerator | ECF80 | Bausatz aus dem Radiolehrgang; Speisung aus separatem Netzgerät. Frequenzbereiche: OL 165-... |
D | 65 | Netztrafo (Netzgerät) | EZ81 | Einfache Heiz- und Anodenspannungsversorgung mit Zweiweggleichrichtung, ohne Ausgangsübert... |
D | 65 | Prüfgerät für Transistoren und Halbleiterdioden [Instrument extern] | Euratele Transistorprüfgerät, es gestattet die Prüfung von pnp- und npn-Transistoren sowie... | |
D | 55–65 | Ersatzstromkreisprüfer | Ermöglicht die Reihen- bzw. Parallelschaltung interner, abgestufter R bzw. C zum s... | |
D | 55–65 | Universalmessgerät für RPG alt | typ. Messgeräte-Quaderform, Bereichswahl erfolgt durch Umstecken der Messleitungen | |
D | 65 | Universalmessgerät für RPG II [neu] | typ. Messgeräte-Quaderform |
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Euratele, Fernkursus der Radiotechnik
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18
26.Apr.15 |
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Fernkursus der Radiotechnik Auffällig ist, dass im gesamten Textmaterial kein Datum zu finden ist. Der Name des Lehrgangs wird im Seitenkopf mit "Fernkursus der Radiotechnik" angegeben. Ein bei Publikationen übliches Impressum sucht man vergeblich. Das Erscheinungsdatum liegt schätzungsweise Ende der 50'er Jahre. Ein aufgefundenes Lesezeichen in Form eines Lottoscheines trägt ein Datum von 1967 (und hat nichts gewonnen).
Auf jeden Fall weckt das Ganze alte Erinnerungen an Schülerzeiten, als wir versuchten, uns die gleichen Informationen aus verschiedenen Quellen (Heinz Richter, Radio-Praktiker etc.)anzueignen. Ein Fernlehrgang wäre damals für uns Schüler unerschwinglich gewesen, aber natürlich viel besser als "Radiotechnik für Alle".
Es sind 6 Plastikordner DIN A5 quer. Im Hintergrund der AM-/FM-Super, darauf stehend der Prüfgenerator, das Universalinstrument und das Röhrenprüfgerät. Die drei Geräte hat der Erbauer auf einem pultförmigen Untersatz montiert. Im Vordergrund die eigentlichen Versuchschassis, ganz links zweimal das Netzgerät, daneben Audiongeräte für Mittelwelle und ein Kurzwellenaudion. Ganz eigentlich gehörte vermutlich nur ein Netzgerätechassis und zwei Versuchschassis zum Lieferumfang. Um das Folgegerät aufzubauen, musste die Verdrahtung des Vorgängers wieder entfernt werden. Für die wiederverwendeten Kondensatoren eine nicht gerade schonende Methode. Warum hier mehr Chassis vorhanden sind kann man nur vermuten. Möglicherweise konnte man einzelne Teile beim Verlag nachbestellen. Zu der gesamten Hinterlassenschaft gehört noch ein weiterer AM-FM-Empfänger in einen Fremdgehäuse, den ich hier beschrieben habe. Auffallend ist, dass sich in den Unterlagen kein Verzeichnis über den Lieferumfang befindet. Dem Lehrgangstext kann man entnehmen, dass noch ein Lötkolben, eine einfache Trafo-Wickeleinrichtung und eine Schaltplansammlung dazu gehört haben müssen. Hier fehlen sie.
Ebenso auffallend und besonders störend ist ein fehlendes Inhaltsverzeichnis der einzelnen Lehrbriefe und Lektionen. Ebenso fehlt eine Aufstellung der einzelnen Lieferungen, d.h. welche Lektionen aus welchen Kapiteln zusammen geliefert wurden. Möglicherweise geht das nur aus den Lieferscheinen hervor, die mir aber nicht vorliegen. Es war deswegen zunächst etwas mühsam, hier Ordnung zu schaffen.
1. Handbuch: 2 Lektionen
2. Wörterbuch: 34 Lektionen
3. Handel: 20 Lektionen
4. Übersicht: 2 Lektionen
5. Einführung: 5 Lektionen
6. Mathematik: 7 Lektionen
7. Formeln: 19 Lektionen
8. Rechentafeln: 3 Lektionen
9. Theorie: 49 Lektionen
10. Transistoren: 10 Lektionen
11. Praxis: 49 Lektionen
12. Reparaturen: 25 Lektionen Einige praktische Übungen mit einfachen Stromkreisen (Glühlampen) folgen. Hier beginnt das Ganze aus Sicherheitsgründen bedenklich zu werden, da alles ohne Trennung vom Lichtnetz stattfindet. Ganz indiskutabel ist aber dann der Einsatz eines Wasserwiderstandes als veränderlicher Vorwiderstand für eine Glühlampe.
Die Schaltung: Die praktische Ausführung: (bitte nicht nachmachen!)
Das Universalmessinstrument
Das KW-Audion:
Das Röhrenprüfgerät:
Der HF-Prüfgenerator
Prüfungsaufgabe:
Hier das Foto des Chassis, wie es im Lehrgang abgebildet ist:
Der Empfänger ist durchaus alltagstauglich und entspricht dem technischem Stand der damaligen Zeit. Einige negative Aspekte gibt es aber doch. Nach dem Einbau des Tastensatzes sind die AM-Spulen nur noch durch eine Bohrung für den Abgleich zugänglich. Wenn nun die Kerne sehr fest sitzen besteht die Gefahr, dass sich die festgeklebten Spulenkörper lösen und so die Drähte abreißen. Man hat dann keine Chance, die Drähte wieder anzulöten.
Ein anderer Schwachpunkt ist der Seilzug für FM. Der ist nur mit einem Ende an der Tunerwelle befestigt und dann zweimal herumgewickelt, am anderen Ende wird dann über das mit einer Feder vorgespanntem Seil gezogen. Die korrekte Einstellung ist sehr diffiziel. Wenn dann der Lehrgangsteilnehmer auch noch mit dem Wickelsinn auf Kriegsfuß steht, gibt es das nächste Problem. Das scheint meinen Bastler aber nicht gestört zu haben. Bei beiden Geräten war die FM-Abstimmung spiegelverkehrt.
Anders sieht es bei der Praxis aus. Richtiges Löten kann man eben nur durch fachkundiges Anleiten und Üben lernen, ebenso andere mechanische Arbeiten. Einen "griffigen" Meister im Nacken kann man nicht mit Theorie auf dem Papier ersetzen. Ob das Thema Geradeausempfänger so ausführlich behandelt werden muss ist Ansichtssache. Der Geradeausempfänger hatte Ende der 50'er Jahre ja nicht mehr die Bedeutung wie in der Nachkriegszeit, aber man kann mit ihm hervorragend Grundlagen üben. Für's Hobby mag das alles reichen, aber hier wird auch versucht das Führen eines Betriebes mit Ladengeschäft und Werkstatt zu vermitteln. Dafür reicht es dann meiner Meinung nach nicht. Auch wenn früher manchmal die Meinung vertreten wurde, man könne mit dem erworbenen Wissen die Prüfung als Radiomechaniker bestehen, so muss ich dem widersprechen, denn zur Prüfungszulassung wäre zwingend die Ausbildung in einem Meisterbetrieb erforderlich gewesen. Das soll aber nicht den Wert des Lehrgangs schmälern. Im Übrigen hat Euratele damit auch nie geworben, sondern immer nur gesagt, nach der Teilnahme wäre man Radiospezialist. Tatsache ist aber, das sich mit dem vermittelten Wissen hervorragend alte Röhrenradios restaurieren lassen. Zu bemängeln ist auch, dass Sicherheitsbelange zu kurz kommen. An keiner Stelle wird z.B. auf den Einsatz eines Trenntrafos hingewiesen. In meiner Erinnerung habe ich allerdings auch, dass zu der damaligen Zeit der Trenntrafo in den Werkstätten eher die Ausnahme war, um es vorsichtig zu formulieren. Aus Bequemlichkeit wurde meist darauf verzichtet, auch wenn er möglicherweise in irgend einer Ecke verstaubte. Ich hatte damals als Anfänger (Schüler) den Eindruck, dass leichtere Stromschläge als etwas ganz Normales angesehen wurden. Es galt der Spruch mit der einen Hand in der Hosentasche. PS: Möglicherweise habe ich noch das eine oder andere Wichtige vergessen zu erwähnen, aber ich habe natürlich nicht den ganzen Lehrgangstext durchgelesen. Das wäre dann doch zu langweilig gewesen und es war so schon genug Arbeit. HDH |
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Archiv GFGF
26.Apr.15 |
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Ein wirklich schöner Beitrag ! Kompliment, könnte eigentlich so in die Funkgeschichte ! Bieten Sie doch den Nachlass mal dem Radiomuseum Köln an, dort würde er ja schon hingehören. In derartiger Komplettheit ist das heute sonst wohl nicht mehr aufzufinden. (Köln - siehe WEB)
Gruss Ingo Pötschke |
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18
27.Apr.15 |
3
Herr Pötschke, danke für die Blumen. Gegen eine Veröffentlichung in der Funkgeschichte hätte ich nichts einzuwenden. Da aber hier zuerst veröffentlicht wurde, müsste man zumindest beim RM das Einverständnis einholen. Vielleicht reicht ja auch nur ein Hinweis in der Funkgeschichte auf diesen Beitrag, da er ja allgemein zugänglich ist. Was die Abgabe an Interessenten angeht bitte ich um eine Mail. Einige Anfragen liegen bereits vor. Wir müssen das nicht hier verhandeln. Eine Bitte hätte ich jedoch: aus mehreren Gründen würde ich Selbstabholung bevorzugen. Gruß Hans-Dieter Haase
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Archiv GFGF
27.Apr.15 |
4
Hallo Herr Haase, nein, ich will das nicht haben - und bin auch 600 km von Köln weg, aber die Sache selbst spricht für ein Museum, weil attraktiv - und hier noch aus der Stadt, dh. lokaler Bezug. Die haben aber meist kein Geld.... FG, der Redakteur hat gelesen und wird sich melden. Gruss Ingo Pötschke
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Hans-Dieter Haase † 5.2.18
26.May.15 |
5
Wie schon im ersten Beitrag angedeutet, musste zu den Lehrgangsunterlagen noch eine Schaltplansammlung gehören. Nach intensiven Nachforschungen konnte diese jetzt auch gefunden werden.
Der Umfang sind 2 breite DIN A4-Ordner. Die Formate sind unterschiedlich. Ein Heft ist im ursprünglichen Lehrgangsformat DIN A5 quer vorhanden. Hier ist auch das Bezeichnungssystem zu erkennen. Euratele hat die originalen Firmenunterlagen mit einer Bezeichnung aus Buchstaben und Zahlen versehen und ohne weitere Komentare ausgeliefert.
Im Format DIN A5 quer ist schnell zu erkennen, dass bei umfangreicheren Schaltungen die Lesbarkeit nicht mehr gegeben ist. Aus diesem Grund hat man wohl das Format zu DIN A4 quer und DIN A3 quer gewechselt. Diese Pläne sind nicht mehr geheftet sondern liegen als lose Blätter vor. Hier als Beispiel ein Schaltbildauszug der Philetta 263. Der Philipsplan wurde ganz einfach nur mit der Kennung "P10" versehen.
Folgende 876 Pläne konnte ich identifizieren:
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