Axiale Kondensatoren
Axiale Kondensatoren

und Elkos sind mittlerweile nicht mehr überall und auch nicht immer preisgünstig zu bekommen. Doch es gibt eine Möglichkeit mit geringem Zeit- und Kostenaufwand solche C´s selbst anzufertigen.
Die Idee dazu kam mir beim Sortieren meiner nicht geringen Kondensatorbestände : Ich habe viele, sehr gute radiale Kondensatoren für gedruckte Schaltung. Bisher aber kaum verwendet, doch wegwerfen will ich sie nicht und das muß auch nicht sein ! Solche radialen C´s kann man bei Pollin oder anderen Händlern preiswert und in Mengen erwerben.
Aber diese oft grellbunten Dinger in ein historisches Radio oder Messgerät einfach so einbauen, das macht einen etwas dilettantischen Eindruck. Völlige Originalität mit Neuteilen gibt es aber auch nicht. (Die folgende Beschreibung ist mit Sicherheit nichts für Originalitäts-Fanatiker, aber meine Lebenszeit ist begrenzt, dennoch möchte ich mehr als 2-3 Geräte im Jahr gut restaurieren )
Die Umwandlung von radial in axial geht folgendermaßen : Die Anschlußstummel mit einer kleinen Spitz-oder Rundzange nach innen zu runden Ösen biegen. Draht oder Litze anlöten, dabei auf schöne runde Lötstellen achten.(Evtl. die An- schlußdrähte mit Klebeband fixieren). Passenden schwarzen Schrumpfschlauch mit 8-10 mm beidseitigem Überstand zu - schneiden,C´mittig einlegen, mit Heißluft und kleiner Düse schrumpfen.
Wichtig ist dabei, die Enden höher als nötig zu erhitzen ! (Ausprobieren !). Dann sofort die überstehenden Enden solange sie noch heiß und weich sind,mit einer entsprechend breiten Flach-oder Kombizange etwa 3-4 Sekunden möglichst nahe am C´und mit Gefühl zu- sammendrücken.
Durch die Hitze und den Druck verschweißt der Schlauch etwas und durch das Abkühlen mit der Zange bleiben die Enden jetzt dauerhaft in dieser Form !
( Das ist der Unterschied zum normalen Schrumpfen,die Enden sehen jetzt aus wie verschweißt und bleiben auch so !) Die jetzt noch etwas unförmigen Enden werden mit einem scharfen Seitenschneider geradege- trimmt.
Auch das Beschriften geht leicht und schnell mit einem 2-zeiligen Etikettendrucker mit White-Clear Schriftband, z.B. Dymo, Band- Nr 45020. Nun ist vom Neuen C´nichts mehr zu sehen, das Aussehen ist halbwegs authentisch, sie wirken nicht mehr so ganz als Fremdkörper (Meine Meinung). Auch sind sie nun, wie die Originale, rundum perfekt isoliert ! Vielleicht läßt sich diese Methode noch verbessern oder verfeinern.
Gruß aus Schwanstetten,Gerhard Meyer
P.S.: Härterer Schrumpfschlauch ist besser geeignet als weicher.
Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.
....verbessern und verfeinern :

Ja, eine kleine Verbesserung (Und Verschönerung) ist noch machbar . Man nehme einen Pappstreifen oder Isolierpappe (Stärke 0,4 - 0,5 mm) entsprechender Größe, diesen dann über die Anschlüsse legen und ankleben, weiteres Verfahren wie oben.
Das ergibt ein glatteres Aussehen (Ohne die 2 Höcker der Anschlüsse) und nebenbei wird die Isolierung noch weiter verbessert. Bei längeren Kondensatoren sollte in der Mitte noch etwas Pappe untergelegt werden, damit es eine gerade Linie ergibt.
Gerhard Meyer
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