AZ4 und AZ41 Fehlstempelung von Röhren bei Philips

ID: 3835
AZ4 und AZ41 Fehlstempelung von Röhren bei Philips 
13.Jul.03 15:23
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Ernst Erb (CH)
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Ernst Erb

Wie man unschwer weiss, bezeichnet die europäische, ab 1934 eingeführte Gemeinschaftsbezeichnung ebenfalls die Sockelart. AZ4 führt also einen Topfsockel bzw. Aussenkontaktsockel, während die AZ41 eine Rimlockröhre ist.

Wie Sie aus den Bildern ersehen können, gab es aber auch selbst beim Hersteller - hier bei Philips Fehlstempelungen - wie man das von Briefmarken her kennt, die dann einen ganz besonderen Sammlerwert erhalten.

Hier noch die Röhren AZ4 (AZ 4) und die AZ41 (AZ 41) im Vergleich mit einer korrekt bezeichneten Gleichrichterröhre von Philips.

Wer kennt noch weitere Fehlstempelungen von Philips, Valvo oder Telefunken? Vielleicht hat ja sogar noch jemand die "AZ41" (AZ 41) mit Topfsockel (also eigentlich eine AZ4)?

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17.Jul.03 10:26

Jacob Roschy (D)
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Jacob Roschy

Versehentlich falsch gestempelte Röhren konnte ich in meiner Sammlung bisher keine entdecken, dafür jedoch gleich zwei Röhren, die offensichtlich vorsätzlich anders gestempelt wurden, als es ihrem eigentlichen Typ entspricht.




Der erste Fall ist noch eher harmlos. Hier handelt es sich um eine so genannte EL42E, also eine Ersatz-EL42. Hier muss man schon fast blind sein, um nicht von Weitem zu erkennen, dass es sich eigentlich um eine umgestempelte EL41 handelt. Sie prüft sich auch als eine solche und spielt auch in einem Radio als EL41 ordnungsgemäß, wie nicht anders zu erwarten. Als Ersatz-EL42 hat sie ein bequemes Faulenzerleben. Mit dem 360 Ohm Katodenwiderstand wird sie eher noch weniger Anodenstrom als die 26 mA der EL42 machen.

Problematisch wird es, wenn diese EL42E im Hauptanwendungsgebiet der EL42 verwendet wird, nämlich in einem Autoradio und wenn dieses auch im 12V- Betrieb eingesetzt wird. Dann sind natürlich immer zwei Heizfäden in Reihe, bei der EL42 also mit einer anderen Röhre mit 0,2 A Heizstrom. Da aber diese EL42E den Heizstrom vom 0,71 A der EL41 hat, ergibt sich dadurch eine beachtliche Schieflage. In einem praktischen Versuch stellte sich nach langer Aufheizzeit bei dieser EL42E eine Heizspannung von gerade 1V ein, während die restlichen 11,6 auf die zweite Röhre kamen, einer tauben EAF42, deren Katode dann grell orange aufglühte.

Mir ist nicht ganz klar, warum man überhaupt diese EL42E als solche angeboten hatte. Auf die Idee, eine EL41 als Not-Ersatz-EL42 zu verwenden, kann ja jeder Techniker kommen, der nicht gerade auf den Kopf gefallen ist. Hingegen ist der Einsatz dieser Röhre im obigen Beispiel gefährlich und kann die Zerstörung der zweiten Röhre zur Folge haben, da man ja in diesem Fall nicht unbedingt mit dieser Gefahr rechnet.



Viel schlimmer ist der zweite Fall. Hier wurde bedenkenlos eine EL8 als EL3E gestempelt, wie unschwer zu erkennen. Die EL8 verträgt 5W Anodenbelastung und braucht 320 Ohm Katodenwiderstand, bei der EL3 sind es 9W und 150 Ohm. Wird diese EL3E genannte EL8 nun anstelle einer EL3 eingesetzt, so wird sie wegen des viel zu geringen Katodenwiderstands einen erheblich zu großen Anodenstrom machen. Es ist dann nur noch ein minimaler Stromhub möglich, wobei die Sprechleistung an der zu niederen Impedanz nur noch ein Bruchteil eines Watts sein wird, verglichen mit den 4,3 W der EL3. Der frühe Tod durch die ständige Überlastung ist wohl sicher.

Das hier gezeigte Exemplar hat dies wohl schon hinter sich, denn sie hat Vakuumverlust und schlägt unter Spannung wie ein Thyratron voll durch. Allerdings ist die EL8 und ihre Allstromversion, die UL2, besonders anfällig für diesen Fehler, der sonst nirgend wo so gehäuft auftritt.

MfG JR

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23.May.05 22:24

Paul Heussner (D)
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Paul Heussner

Hallo Herr Roschy,

auffällig ist bei ihrem Beitrag, das es sich bei den gefälschten Röhren jeweils um den Labeler "Union" handelt. Nun gut, es sind nur zwei Beispiele, somit statistisch nicht aussagekräftig, aber dennoch auffallend.

Gibt es noch weitere Beispiele, auch von anderen Labelern, oder kann man bei "Union" schon eher sagen, es kam nicht so drauf an?

Gruß,
Paul Heußner

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23.May.05 22:58

Jacob Roschy (D)
Moderator
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Jacob Roschy

Hallo Herr Heußner,

Bis jetzt habe ich noch keine anderen Marken gesehen, die so leichtfertig Röhren umstempelten, die zu Überlastung, Leistungsverminderung und Gefährdung des Gerätes führen können.

Dagegen sind in meiner Sammlung als Mischröhre 6E8(G) umgestempelte 6K8 oder auch EK32 noch sehr harmlos. Durch Fehlanpassung werden sie zwar nur leistungsvermindert arbeiten, aber ohne bis zur Weisglut überlastet zu werden.

MfG JR

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23.May.05 23:10

Paul Heussner (D)
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Paul Heussner

Danke, Herr Roschy.

In mir keimte ein Verdacht, den Sie bestätigt haben. Ich habe einige "Union"-Röhren in meinem Bestand, die mir wegen ihrer (nur bedingt zur Type) passenden Bauform schon einmal aufgefallen waren.

Wie gesagt, es war nur ein Verdacht, da mir die Zeit fehlt mich intensiv damit zu beschäftigen. Ich werde sie mir genau ansehen müsen, wenn ich mal wieder zum Sortieren komme.

Gruß,
Paul Heußner

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24.May.05 14:12

Georg Schön (D)
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Hr. Roschy, Hr. Heussner,
bitte verraten Sie uns Laien, was diese "Labeler"
im Allgemeinen und dieser "Union" im Speziellen 
trieben?
Waren das Händler mit Restbeständen?
Grüße
Georg Schön

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24.May.05 21:57

Jacob Roschy (D)
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Jacob Roschy

Hallo Herr Heußner,
vielleicht finden Sie noch einige Grusel-Exemplare !

Hallo Herr Schön,
viel mehr als das hier gesagte weiß ich darüber nicht. Einige dieser Handelsmarken bezogen ihr "Rohmaterial" aus dem Ostblock, z. B. RSD und Tronal, andere vertrieben wohl Restposten, zweite Wahl und Militär- und Behörden- Surplus. Derartig abenteuerliche Exemplare wie diese "EL3E" habe ich woanders aber auch nicht annähernd mehr gesehen, das wurde bis jetzt noch nicht unterboten.

Hier habe ich mir mal noch einige Negativ- Beispiele ausgedacht, die noch möglich wären:

Mit Überlastung der Röhre:

EL13 als EL11E = genau analog zu EL8 --> EL3E,

EL95 --> EL90E

EL86 --> EL84E

EL42 --> EL41E

EL11 --> EL12E

EZ11 --> EZ12E

EZ80 --> EZ81E

EZ41 --> EZ40E

6V6G --> 6L6E

5Z4-G-GT, 5Ц4С --> GZ32E, GZ34E, 5V4E, 5AR4E

Mit Unterheizung :

PCC85 --> ECC85E

PABC80 --> EABC80E

MfG JR

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25.Jan.06 19:05

Jacob Roschy (D)
Moderator
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Jacob Roschy

Zur Diskusion :

Wohin mit gefälschten Röhren auf den RM.o Röhrenseiten ?

Zuordnung zu den Röhren, als die sie gestempelt wurden ?

Oder als eigenständige Typen ?

  


Zu den erwähnten "EL3E" und "EL42E" brachte Herr Weigl nun noch eine "EM85E", die offensichtlich einfach eine umgestempelte EM84 ist. Jede echte EM84 kann man genau so einsetzen, ohne dass "EM85E" drauf stehen muss.

MfG JR

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27.Jan.06 10:26

Ernst Erb (CH)
Ratsmitglied
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Ernst Erb

Es gibt verschiedene Fälle, also müssen wir Regeln einführen. Ich erinnere daran, dass man für Röhren mit genau gleicher Bezeicnung und gleichen elektrischen Werten nur eine Variante anlegt. Das kann jedes Mitglied über den Link "Infos zur Röhre hinzufügen". Da ist dann ein Feld "Variante", das man klickt. Danach kann man seine Variantenbilder darauf laden (nach Akzeptanz). Ein Beispiel ersehen Sie bei der EL84 mit der Sovtek.

Leider sind zahlreiche Variantenbilder direkt auf den Röhren gelandet. Später werden wir die löschen. Bitte nehmen Sie mit dem Röhrenbildadmin Kontakt auf anchdem Sie die Variante angelegt haben, damit er noch verschieben kann.

1)
Eigenname
Diese Röhren sind mit Absicht mit einer eigenen Kennzeichnung versehen, obwohl sie zur Linie der Gemeinschaftsbezeichnung gehören. Diese sind gleich zu behandeln wie Röhren mit eigenständiger Bezeichnung, wie man sie vor der Gemeinschafsbezeichnung kannte. Das scheint mir absolut klar zu sein. Das bei uns bekannteste Beispiel sind einige Tungsram-Röhren mit dem T vor der Gemeinschaftsbezeichnung.

Etwas problematischer ist die richtige Verknüpfung mit der generischen Röhre. Da ist zu erkennen, zu welchem Typ die Röhre gehört und zu welchem Typ warum nicht. Das sind aber Ausnahmen.

Ausnahme-Beispiel: EL3E, eine umgestempelte EL8 (nehme ich nun gemäss Ausführungen Jacob Roschy an). Man legt diese also neu an und geht dann folgendermassen vor:
a) Ein Text, der alles (neutral) erklärt in der Beschreibung - z.B. Folgen wenn man als EL3 verwendet!
b) Eine direkte Verbindung zur generischen Röhre, hier EL8. Dann heisst es EL3E = EL8
c) Eine verwandschafts-Verbindung mit dem richtigen Attribut - hier zur EL3.
d) Wenn möglich Hersteller/Marke (hier Valvo?) angeben und im Text die Marke (der das Umstempeln organisierte, hier UNION).

2)
Fehlstempelung

Irrtümliche komplet falsche Bezeichnung einer sonst existierenden Röhre. Z.B. Stempelung AT41 auf einer ganz anders gesockelten AZ4. Da gilt es, diese bei der AZ4 als Variante anzulegen und im Variantentext zu beschreiben, um nachher ein Bild hochladen zu können.

Ich finde dass gerade solche Fälle die Stärke unseres Programmsystems zeigen. Man kann ja bei der richtigen AZ41 auch einen Forums-Artikel schreiben und dort auf die andere Röhre verlinken, nicht aber eine Verwandschaftsbeziehung zur AZ4 setzen.

Im Übrigen sind wir nicht dazu da, über die Praktiken von Herstellern, Eigenmarken und Grosshändlern zu richten, sondern die Fakten sachlich darzulegen inkl. den Konsequenzen. Ich bitte oben einige Ausdrücke herauszunehmen, damit wir wirklich als Nachschlagewerk gelten können und nicht als eines der üblichen Chat-Foren. Für das habe ich nicht den grossen Aufwand getrieben. 

Nachtrag zum Finden:
Falschstempelung, falsche Stempelung, Fehler, falsche Beschriftung, entspricht, Code, Bezeichnung, verstempelt

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UY11s 
27.Jan.06 10:53

Wolfgang Eckardt (D)
Ratsmitglied
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Wolfgang Eckardt

In diese Reihe der umgestempelten Röhren würde ja dann auch die   UY11s   passen, die von RFT als "normale" UY11 ausgeliefert und von den Betrieben auch eingesetzt wurde.

 (siehe Artikel in der "Radio und Fernsehen")

Leider habe ich noch kein Original zu Gesicht bekommen.


W.E.

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Noch ein echter Druckfehler : Falsch beschriftete Bildröhre 
09.Aug.06 00:05

Burkhard Hasselmeier (D)
Beiträge: 175
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Vor einigen Monaten sah ich eine CRT in Dünnhals- Delta - Ausführung in einem Color-TV aus 1973, beschriftet mit A67-501X. Diese Type gab es nie. Es gab aber ca. 1978 von ITT eine A66-501X als Paralleltype zur A66-510X; das ist eine 36mm - Hals - Inline - Röhre. Die falsch gestempelte Röhre hätte heißen müssen A67-150X. Da ich bei RM.org noch nicht dabei war und TV sowie CRT längst entsorgt sind, gibt es kein Bild und ich erinnere auch nicht mehr sicher den Hersteller. Nur soviel, es war normale Markenware - nicht die Ware fragwürdiger Händler.

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Hier wird aus einer AZ50 eine AX50E von Inter gemacht. 
29.Dec.06 17:40

Jörg Seidel (D)
Beiträge: 106
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Hallo Herr Heussner,

ich habe in meinen Beständen auch so eine umgelabelte Röhre gefunden. Sie wird als AX50E Inter bezeichnet aber Quecksilber sucht man in der Röhre vergebens. Auch die Messwerte als AX50 sind für eine neue OVP Röhre bescheiden, 80% bringt sie gerade. Ich habe mal den Heizstrom gemessen sind genau 3A und nicht 3,75A wie bei der AX50, die 3A würden eher einer AZ50 entsprechen was auch die Messwerte von 115% bestätigen.

MfG JS

Anlagen:

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29.Dec.06 19:23

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
Beiträge: 730
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Hallo,

nur für den Fall, daß jemand nicht weiß, ob Quecksilber in einer Röhre vorhanden ist oder nicht: Man kann das Quecksilber erkennen, wenn man den Glaskolben so gegen das Licht hält, daß es an der Wand reflektiert. Dann sieht man das Quecksilber hier und da als kleine, silbrige Flecken oder Kügelchen. Aber man muß schon genau hinsehen; viel ist normalerweise nicht drin. Und manchmal schlägt es sich auch auf den Elektroden nieder. Viel deutlicher ist es im Betrieb zu sehen, denn dann leuchtet die Röhre hell auf, meistens blau, evtl. auch bis ins rötliche gehend, wenn noch andere Gase vorhanden sind. Achtung! Nicht direkt und keineswegs länger in das Leuchten schauen (UV-Strahlung)!

Anhand dieser Erscheinungen müßte sich eindeutig feststellen lassen, ob die als AX50E gestempelte Röhre wirklich eine AX50 ist oder eben doch nur eine AZ50. Der Einsatz einer AZ50 anstatt einer AX50 und umgekehrt mag zwar als Behelf funktionieren, ist aber aufgrund der erheblich niedrigeren Spannungsabfälle bei der AX50 nicht zu empfehlen. Deshalb wird eine AZ50 auf dem Prüfgerät auch immer eine deutlich niedrigere Stromanzeige bewirken als eine AX50 bei sonst gleichen Bedingungen.

Andreas

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29.Dec.06 20:40

Jörg Seidel (D)
Beiträge: 106
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Hallo,

die AX50E enthält kein Quecksilber, sie ist innen völlig klar und leuchtet im Betrieb auch nicht blau. Sie ist mit sehr hoher Warscheinlichkeit "nur" eine AZ50. Ihren Ausführungen über den Einsatz schließe ich mich voll an.

MfG JS

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ECL11E für eine ECL11 einsetzbar? 
09.Apr.07 14:40

Willi Ribbe (D)
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Willi Ribbe

Hallo allerseits,

ich habe jetzt sehr viel hier über falsche Ersatztypen gelesen und mich würde interessieren, ob die ECL11E Markenbeschriftung INTER und Zusatz 7202 bekannt ist. Top oder Flop?

Allerdings allein das Aussehen würde über einen Flop hinwegtrösten: eine Rimlockröhre auf dem Stahlröhrensockel Y8A vom Bild her fest verbunden.

Mit freundlichen Ostergrüßen, Willi Ribbe

 

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09.Apr.07 21:17

Jacob Roschy (D)
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Jacob Roschy

Hallo Herr Ribbe,
 
Als Rimlockröhre für diesen Zweck kommt ausschließlich nur die ECL113 in Frage.
Da diese nur ca. 2/3 des Anodenstroms und der Leistung bringt, bzw. aushält, ist das tatsächlich ein Flop, nur ein klein wenig weniger übel als die EL8 als "EL3E" weiter oben.
 
Die Ramscher schreckten damals vor fast nichts zurück. Da wurde alles mögliche auf eine Röhre gestempelt, wenn sie nur irgendwie als das spielte, was auf gestempelt wurde !
 
M.f.G. J.R.

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keine EL90 
16.Apr.07 15:07

Heribert Jung (D)
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In dem Verstärker "Spark SP-1 Plan 2000 Collection Edition" sind 2 dieser Röhren in Gegentaktschaltung eingebaut.
Auf der Röhre steht  6PI und etwas in chinesisch und ein weißer Stempel EL90. Es ist eine 9-Stift-Röhre und keine 7-Stift wie eine echte EL90.
Im Gerät steht auf der Platine EL90 und unter der Platine EL91.
In einer zum Gerät passenden Schaltung mit der Bezeichung "dared Vacuum tube amplifier Plan1999"  sind 2 EL41 gezeichnet, die aber mit dem Anschlußplan einer EL41 nichts gemein haben.
Aber die  Belegung im Plan stimmt mit diesen "nicht EL90" überein.:
1 + 6 = A
2 + 9 = g2
7 = g1
3 + 8 = K
4 + 5 = 6,3V Heizung
Der Plan stimmt, soweit ich gemessen habe, mit dem SP-1 überein.
Im Gerät hängen natürlich der Kathoden R + C  und die Gitter-R auf Masse und nicht in der Luft, wie im Plan.

Soweit die Fakten, den Kommentar dazu erspare ich mir.

Heribert Jung
Anlagen:

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° 
17.Apr.07 22:58

Jacob Roschy (D)
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Jacob Roschy

Bei einem gewagten (= "dared") Vacuum- Röhren- Verstärker muss man sich nicht wundern, wenn da "Sparks" = Funken rauskommen und auch nicht darüber, dass sich zwei sogenannte EL90 darin befinden, die gar keine EL90 sind, da Novalröhren.

Völlig falsch schient die Pseudo- Bezeichnung nicht zu sein, denn es handelt sich sehr wahrschienlich um die 6П1П, die der EL90 elektrisch sehr ähnlich ist.

M.f.G. J.R. 

 

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PY500A statt EY500A 
22.Jun.23 19:24
19921 from 20891

Andreas Steinmetz (D)
Redakteur
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Habe kürzlich eine Boosterdiode gefunden, die zwar als Siemens EY500A bedruckt ist, aber den Heizfaden einer PY500A hat. Diese Röhre ist stark gebraucht; sie muss also also längere Zeit als PY500A gedient haben (Bild lässt sich durch Anklicken vergrößern):

Ich war ganz zufällig darauf gestoßen, als ich die Heizfäden eines Konvoluts von Zeilenendstufenröhren mit z.T. unleserlichen Aufdrucken routinemäßig mit dem Ohmmeter überprüfte und mich wunderte, dass eine E-Röhre einen derart hochohmigen Heizfaden haben sollte. Der Gegentest mit einem Netzgerät zeigte schnell, dass es sich tatsächlich um eine P-Röhre handelte, die für 300 mA Heizstrom etwa 42 V benötigte...

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