Betrieb alter Radios über TA Eingang

ID: 65714
Betrieb alter Radios über TA Eingang 
09.Sep.05 09:50
0

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
Beiträge: 731
Anzahl Danke: 21
Manfred Kröll † 2.9.2013

Schönen guten Morgen allerseits,

meine Frage an die Profis könnte vielleicht auch andere interessieren, da ja viele Radiosammler externe Tonquellen über TA-Eingang einsspeisen.

Nun zur eigentlichen Frage:

Besteht bei einem auftretenden Defekt am Radiogerät irgendeine Möglichkeit, bei der zerstörerische Spannung über den Kopfhörerausgang in die externe Tonquelle zurückfließen kann?

Meine Frage deshalb, weil ich eine MP3 Juke Box verwende, die immerhin fast 600 Euro gekostet hat, und ich diese natürlich nicht allzu großen Risiken aussetzen möchte.

Ich erinnere mich noch dunkel daran, 1982 - als ich als 17 jähriger ein Cassettendeck mit Kopfhörerausgang über TA Eingang mit einem 50er Jahre Radio betrieben habe - dieses irgendwann mal in Rauch aufging. Radio & Cassettendeck waren danach defekt.


Kann man sich durch irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen vor solchen Schäden schützen?

viele Grüsse,
fred


Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 2
Kopplung an alte Geräte! 
09.Sep.05 09:54

Wolfgang Ullram (A)
Beiträge: 39
Anzahl Danke: 24
Wolfgang Ullram

Lieber Herr Pertschek!

Es ist nicht einfach, da es ja verschiedene Arten von Radiogeräten gibt (galv. Netztrennung bei Wechelstromgeräten, und galv. Kopplung bei All-Gleichströmern.

Es ist zwischen Geräteschutz und Personenschutz zu unterscheiden.

Ich gehe davon aus das Ihre Juke Box Netztrennung mit Trafo hat.

Ebenso dass es ein Stereo Ausgang an der mp3 juke box ist und der TA bei den meisten Radios Mono.

Da muß ohnehin gemischt werden.

Am einfachsten ist eine Plastikbox in der die Bauteile sind, und Juke Box bzw Radio dann verkabelt werden.
Da hier kein High End Frequenzganz gefordert wird ,schlage ich folgende Schaltung vor.

an den TA Eingang des Radios kommen 2 Hochvolt MKP Typen 400 V, 100-470 nF
die blocken den DC anteil ab und an diese eine Sicherung Zum schutz des Sekundärkreises des Übertragers 1:1 NF

die Ausgänge der Juke Box werden über eine R Kombi auf Mono zusammengemischt.(2 mal 10 k 1 x 100k)

Der 100 k auf Sekundärseite ist zur Sicherung des Übertragers, dass er bei voller Lautstärke und abgenommenen Bananen buchsen nicht zu hohe Spannung induziert ..


Der Nachbau erfolgt auf eigene Gefahr, ich kann keine Haftung übernehmen...obwohl ich überzeugt bin ,dass das ein Maximum an Sicherheit für Gerät und Mensch ist.


Liebe Grüße

W.Ullram


Anlagen:

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 3
 
09.Sep.05 17:41

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
Beiträge: 731
Anzahl Danke: 9
Manfred Kröll † 2.9.2013

Hallo Herr Ullram!

Vielen Dank für das Aufzeigen dieser Möglichkeit!

Ich werde das so probieren, sobald ich einen passenden Übertrager finde. Bedenken habe ich nur bei den R´s da bei meinem Gerät die Ausgangsleistung äusserst gering ist - im Vergleich zu anderen Modellen mit Kopfhörerausgang. Ich hoffe, dadurch nicht zu viel an Lautstärke zu verlieren, bei manchen Geräten muss Jukebox & Radio auf volle Lautstärke gedreht werden, um höhere Zimmerlautstärke zu erreichen. Das Signal ist leider von Haus aus sehr schwach.

Zur Zeit habe ich am Kabel "gemischt" Kanal1 + 2 sind am Kabel miteinander verlötet.

Vielen Dank nochmal!

fred

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 4
Mark2 
09.Sep.05 17:59

Wolfgang Ullram (A)
Beiträge: 39
Anzahl Danke: 15
Wolfgang Ullram

Hallo Fred!

Das Zusammenlöten der 2 Kanäle ohne Mischwiderstände kann bereits zu dem angeführten Lautstärkeverlust führen, und die Rückströme tun der Endstufe nicht gut....



Es kann auch notfalls der Wert gesenkt werden, unter 1 k würde ich nicht gehen, da beim Rückinduzieren über den Übertrager die Spannung am Widerstand und nicht im Ausgangsverstärker der Jukebox abfallen soll.

Übertrager gibts bei Conrad, zb

http://www1.at.conrad.com/scripts/wgate/zcop_at/~flN0YXRlPTE3Mzk2NjgyMw==?~template=PCAT_AREA_S_BROWSE&glb_user_js=Y&shop=A_B2C_AT&p_init_ipc=X&~cookies=1


Wenn keiner aufzutreiben sein sollte, kann man mit verringerter Schutzwirkung auch ohne aufbauen.

Es ist ohnehin in 99 % die Störung dass High Voltage DC an der Buchse liegt, das ist mit den 2 Folien C´s abgewendet.


Diese aufgezeichnete Schaltung ist so gegen alles gewappnet was ein kaputter Radio an die TA IN Buchse abliefern kann.

Alternativ kann statt kopfhörer-out auch der "Line out" mit 2 Volt angezapft werden, dann kann nur mehr am Radio geregelt werden.
Das kann mehr an Output sein als der Kopfhörer Pegel der vor allem niederohmig sein soll

Wenn Sie die Schaltung nachgebaut haben oder fragen haben, mailen Sie mir oder per Skype...Würde mich über Ihr Feedback freuen

Liebe Grüße

W.Ullram

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 5
 
11.Sep.05 14:16

Manfred Kröll † 2.9.2013 (A)
Beiträge: 731
Anzahl Danke: 11
Manfred Kröll † 2.9.2013

Liebe Kollegen,

ich danke für die Tipps, Herr Bradtmoeller hat auch noch einen guten Tipp per Mail an mich herangetragen, den ich der Rmorg - Gemeinde keinesfalls vorenthalten möchte:

Hallo!
Tja, eigentlich wollte ich im Forum direkt posten, die Antwort-Buttons sind
aber nicht da.

Das Problem ist also eine sichere Abtrennung.
Da würde ich vorschlagen, einen Optokoppler mit Begrenzerdioden und
genügender Durchschlagfestigkeit zu verwenden.

(Viele HIFI-Komponenten arbeiten ja schon mit Glasfaser-Verbindungen,
allerdings digital, na ja..)

Zum Beispiel könnte man aber testweise einen Infrarotkopfhörerset ummodeln.
Die Empfangsschaltung ist allerdings dann wieder wohl nicht geschützt, da
sie wie die Kopfhörer-Tonquelle wieder irgendwie direkten Kontakt (auch via
Übertrager) zum Röhrengerät hätte.
Zumindest geht dann aber die Jukebox "senderseitig" nicht kaputt im Falle
eines Falles.

Noch ein eigener Erfahrungsbericht:
Der von mir verwendete AEG WU1052 hat keine Diodenbuchse zum Anschluß eines
Tonbandgerätes,
die habe ich selbst gestrickt.
Vorher wurde ein Mitschneiden von Rundfunksendungen via den
Zweitlautsprecher-Ausgang realisiert.
Ich bemerkte, daß es immer brummte.
Hernach schlug ich bald die Hände über dem Kopf zusammen.
Es ist ein Direktanschluß an die Primärseite des Ausgangstrafos, an dem die
volle Anodenspannung steht. Der Anschluß für Zweitlautsprecher dürfte nur
mit Zwischentrafo in 100V-Technik erfolgen.

Da hatte ich beim Einstöpseln der Bananenstecker auch mal einen Schlag
bekommen.
Seither weiß ich selbst, wie gefährlich der Umgang mit Röhrenradios sein
kann.

Die Eingangsseite ist m.E. aber relativ hochohmig, daher kaum gefährlich.
Nur müßte hier eine "Spannungsanpassung" erfolgen. Da wird es mit
Direktanschluß niederohmiger Quellen in "Strom- bzw. Leistungsanpassung"
immer Frequenzgangprobleme geben.
Ein Impedanzwandler mit Transistorstufe in Collectorschaltung wäre zur
Pegelerhöhung dringend angeraten.

Trotzdem, eine Totalabtrennung mit räumlichem Abstand via Infrarotschaltung
wäre m.E., wie gesagt wohl das allrsicherste.

Herzlichst,
Ihr K.-H.
B.

NF-Funkübertragung ist natürlich auch eine wirklich ganz besonders interessante Variante, vielen Dank!!

zum Eintrag von Herrn Ullram - vielen Dank, ich werd das in jedem Fall so aufbauen - mit oder ohne Übertrager. Line Ausgang hat die ZEN Juke Box nicht, es bleibt nur der Kopfhörerausgang.

Aber primär ging es um Geräteschutz, und diese beiden vorgeschlagenen Varianten scheinen dem völlig Rechnung zu tragen.

Schönen Sonntag noch!!

Fred

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.