braun: Braun SK6 Ersatzpotentiometer gesucht

Liebe Forumsmitglieder,

mein erster Post, bitte um Nachsicht ;-)

Als Pensionär hat man etwas mehr Zeit für Hobbys etc. Daher bin ich in mehreren Repair Cafes in der Umgebung ehrenamtlich aktiv. Dabei kommen natürlich auch die alten Röhrengeräte zur Reparatur: das war der Grund für meine Anmeldung. Ich möchte das fundiert betreiben, nicht nur blind Teile wechseln.

Nun habe ich eine Anfrage zu einem Braun SK6 bekommen. Das Gerät habe ich bisher nicht in Händen, sondern nur auf Bildern gesehen. Angeblich sei alles in Ordnung, nur die drei Potentiometer würden fürchterlich krachen.

Ich kenne aus anderen Geräten recht "spezielle" Ausführungen (Größe, Anzapfungen, neglog  etc.). Bevor ich da irgendwelche Zusagen mache: kann man diese Potentiometer gegen "neuzeitliche" tauschen? 1MOhm gibt es noch neu in Stereo und lin/log, allerdings nur "Standardgehäuse" (z.B. von Omeg, PIHER etc.)

Kann mir einer der Experten/Eigentümer sagen ob ein modernes Poti passen würde? 6mm oder 4mm Achse?

Nach der Ersatzteilliste sind die Potis für Klang und Lautstärke beide ohne Zusatz angegeben. Ich hätte ein lineares für Klang und ein logarithmisches für Lautstärke erwartet.....

Danke!

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Hallo Herr Rösner,

erst einmal herzlich willkommen im RM-Forum! Ihr erster Post ist genau richtig ab der Modellseite plaziert.

Der Braun SK6 hat einen Stereo-Verstärker, daher wurden Doppelpotentiometer verbaut. Der Lautstärkeregler R22 hat gem. Schema 2x 1,3 MΩ (2x 1 MΩ sind ebenso verwendbar). Üblich sind hier pos.log. Potis. Ein Anzapf für gehörrichtige Lautstärkeeinstellung (Loudness) ist nicht vorhanden.

Der Klangregler R24 ist ebenfalls als Doppelpoti ausgeführt, 2x 1 MΩ lin. als Ersatz für den 1,3 MΩ Regler passen hier auch.

Zuletzt noch der Balanceregler R27, ein "normales" 1 MΩ Poti. Dieses ist nur bei Phono-Wiedergabe in Betrieb.

Braun verwendete für die Regler 4 mm Achsen die am Ende abgeflacht sind.

Vor dem möglicherweise voreiligen Ersatz sollte aber geprüft werden, ob sich die Regler nicht reinigen lassen. Eine sehr kleine Menge Kontaktspray (kein Kontakt 60...) an der Schleifer-Abnahme sollte seinen Dienst tun. WD-40 kann man hier gut verwenden, vielleicht mit einer Nadel oder sehr kleinem Schraubenzieher aufbringen.

Wichtig ist noch der Check nach Papierkondensatoren mit schlechten Isolationswerten. Insbesonders die beiden Koppel-Cs zu den Endstufen, C36 (10 nF) und C362 (470 pF). Anscheinend fungiert die "untere" EL95 nur als Mittel/Hochton-Endstufe, da auch das Kathoden-C lediglich 5 µF Kapazität hat.

Bernhard Nagel

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Hallo Herr Nagel,

vielen Dank für die Antwort. Mittlerweile habe ich das Gerät vor mir und werde wohl von einem Austausch absehen.

Zum einen funktionierte die Reinigung der Potis mit Teslanol Feinreiniger problemlos, völlige Ruhe.

Zum anderen sind die wohl bei der Produktion zuerst eingebaut worden und die Anschlüsse als Lötstützpunkte mehrfach belegt. Das würde ein Menge Arbeit erfordern...

Dann gib es auch Schwierigkeiten bei der Ersatzbeschaffung. Zum einen sind Lautstärke und Klang Potis neglog!! Das habe ich durch Ablöten und Messen eindeutig feststellen können. Aber auch die Beschriftung sagt "C", was früher auf neglog hingewiesen haben soll. Sonst steht da noch "Made in Italy". Der eingeprägte Wert von 1MOhm stimmt auch nicht ganz mit dem Schaltplan überein (1,3MOhm) aber das wäre ja egal. Die Achsen sind 6mm mit Riffelung, kein Flach. Und das Befestigungsloch ist original 10mm, die heutigen Ersatztypen sind nur 7mm. Die Bestückung ist 100% original, da war vorher keiner dran.

Alle Elkos und Röhren sind gut, also bleibt das schön so.

Gruß

Thomas Rösner

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