CD Erkennung in alten CD Playern

Werte Bastlerkollegen,

ich habe eine Frage zu alten CD Playern:

Viele kennen es sicher: Alte CD Player erkennen oft eine eingelegte CD nicht.
Wenn man den Player jedoch einen halben Centimeter anhebt und während der Erkennung fallen lässt, wird die CD erkannt und fehlerfrei abgespielt.

Ich habe 4 alte CD Player aus den 80er Jahren im Keller, bei denen dies der Fall ist.
Zwei von Sony, und zwei von Phillips.

Kann mir jemand erklähren, was diesen typischen Fehler bedingt, bzw. wie man ihn behebt?
Ich glaube zumindest nicht, dass dies an der Laserstärke oder an einer verschmutzten Linse liegt.

Kann es sein, dass die Aufhängung der Linse mit den Jahren nachlässt und die Linse quasi etwas einsinkt?

Frohe Bastlergrüße

Markus Lörcher

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Den Kniff kenne ich zwar nicht, aber er erscheint mir logisch. Ich habe in letzter Zeit einige frühe CD-Player mit den weit verbreiteten Philips-Mechaniken CDM-0 oder CDM-1 repariert. Diese Mechaniken gelten als sehr robust (auch der Laser!), aber über einen solch langen Zeitraum ist es bei häufiger Benutzung trotzdem unvermeidbar, dass das Spindellager des Antriebsmotors einläuft, so dass die Spindel und damit auch die CD selbst in Bezug auf den Laser zu tief sitzt. Während des Suchvorgangs geht das Objektiv des Laserkopfes ähnlich wie ein Zoom-Objektiv auf und ab (oder ab und auf, je nach Elektronikversion), und sobald der Focuspunkt getroffen ist, wird er elektronisch gehalten. Diese vertikale Bewegung während des Suchvorgangs hat quasi einen Fangbereich, eine obere und eine untere Grenze. Liegt die CD infolge Spindellager-Verschleißes außerhalb, dann kann die Elektronik den Focuspunkt und damit die CD selbst nicht finden. Durch das Fallenlassen während der Erkennungs- bzw. Suchphase gelangt die CD vorübergehend in den Fangbereich (eine Folge der unterschiedlichen Massenträgheiten von Laufwerk/Motorachse und der Optik des Laserstocks) und wird erkannt. Dass der Focus dann trotzdem gehalten wird, sobald die Erschütterung vorbei ist, liegt daran, dass die Aussteuergrenzen der Objektiv-Höhe im Suchbetrieb aus Sicherheitsgründen kleiner sind als im laufenden Betrieb.

Abhilfe bringt eine Höherjustierung des Spindellagers nach Einstell-Vorschrift. Allerdings reicht es im Falle des häufigen CDM-1 nicht, einfach das verschlissene Lager höherzudrehen, denn die Einlaufstelle liegt nie zentrisch. Durch das Verdrehen beginnt das Lager zu klemmen; der Motor läuft dann unsicher oder gar nicht mehr an. Entweder plant man das Lager (das ist nur ein Plastikteil mit Feingewinde), oder man beschafft sich einen Nachbau (für beide Varianten gibt es Hinweise im Netz). Originale Lager gibt es nicht mehr. Die ganz alten, seltenen CDM-0 haben einen geschlossenen DC-Antriebsmotor, dessen unteres Lager ähnlich wie beim CDM-1 eingestellt werden kann. Das ist aber ein anderes Bauteil und meines Wissens nicht einzeln ersetzbar.

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Nochmal kurz mit anderen Worten erklärt: In dem Moment, wenn der CD-Player nach dem Anheben wieder auf dem Boden aufschlägt, entfernt sich die Laseroptik wegen ihrer Massenträgheit kurz etwas von der CD. Geschieht das im richtigen Augenblick, dann gelangt sie in den Fangbereich, die Elektronik erkennt den Focuspunkt und kann ihn halten.

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Vielen Dank für die Ausführliche Antwort!

Das Gelernte habe ich heute gleich ausprobieren müssen und habe mit etwas Nachjustierung einen Philips CD614 (CDM4) wieder perfekt gangbar gemacht. :-)

Bei den Sony Geräten (z.B. CDP670) scheint es aber leider nicht so einfach zu sein. Hier sitzt ein verkapselter DC Motor direkt unter der Drehachse der CD. Nachjustieren scheint hier nicht so einfach möglich zu sein.

Viele Grüße

Markus

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Freut mich, dass ich helfen konnte. Leider habe ich nur Erfahrung mit den frühen Philips-Mechaniken, speziell in Studer- bzw. Revox-CD-Playern. Sony verwendet meines Wissens eigene Mechaniken. Aber prinzipiell könnte es auch bei diesen eine Einstellmöglichkeit für die CD-Lage geben. Vielleicht kann ja ein Kollege weiterhelfen.

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