elektroaku: 6002; Rossini Stereo - NF-Brummeinstreuung

ID: 386400
? elektroaku: 6002; Rossini Stereo - NF-Brummeinstreuung 
17.Oct.15 13:41
83

André Kleeberg (D)
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André Kleeberg

Hallo ins Forum,

wie ich sehen konnte, gibt es einige Besitzer dieses Modells, von denen möglicherweise sogar welche spielbereit sind.

Bei der Instandsetzung meines Gerätes musste ich je nach Stellung des Lautstärkereglers ein mehr oder weniger auffälliges Brummen vernehmen, welches gleichermaßen auf beiden Kanälen hörbar ist. Am lautesten wird dieses Brummen immer dann, wenn sich die Schleifer des Potentiometers am weitesten von den Abgriffen entfernt befinden. Drehe ich dagegen den Lautstärkeregler so, dass die Schleifer genau in Position eines Abgriffes stehen, ist diese Brummeinstreuung auch nahezu verschwunden.

Nach Studium des Stromlaufplans ist mir eigentlich klar, dass dies so sein muss - befindet sich das Poti vor der 1. NF-Vorstufe, welche ordentlich verstärkt, um die Verluste der nachfolgenden passiven Klangregisterschaltung zu kompensieren. Der Hersteller hat bei meinem Gerät bereits die 25uF- Kathodenelkos der ersten Stufen weggelassen - offenbar um die Verstärkung etwas zu mindern. Daher gehe ich davon aus, dass dieses Problem wohl bekannt war.

Nun habe ich mir die Mühe gemacht, die Koppelkondensatoren zu den Potischleifern hin mit selbstklebender Kupferfolie und geschirmter Leitung nahezu komplett abzuschirmen, was aber auch noch nicht den gewünschten Effekt, wohl aber eine Linderung des Brummens gebracht hat.

Ich wollte einfach einmal an dieser Stelle wissen, wie sich die "Rossinis" der anderen Besitzer in diesem Punkte verhalten oder ob bei meinem Gerät möglicherweise doch ein Fehler vorliegt.

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Rossini 
18.Oct.15 11:01
83 from 1777

Archiv GFGF (D)
Redakteur
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Bei mir stehen mehrere Typen dieser Baureihe in der Sammlung, allerdings mit den Elko`s an der ECC 83, ein lautstärkeabhängiges Brummen konnte ich nicht verzeichnen. (musste erst testen)

Anmerken sollte man jedoch, dass der wohl größte Schwachpunkt das Poti an sich ist. Sie haben in diesem die verschiedensten Fehler:

a) Nieten an der Halterung gebrochen, volle "Beweglichkeit" der Einzelteile

b) Nieten rechts und links an der Kohleschicht- locker und damit je nach mechanischer Bewegung der Achse Kontakt oder auch nicht

c) hochgradig verschmutzter Schleifer.

 

Ich würde also vor großartigen Abschirmmaßnahmen das Poti ausbauen und demontieren (geht) und dort ausgiebigst nach Fehlern suchen.

Mit dieser Fehleranalyse würden Sie den rm.org Mitgliedern auch einen Gefallen tun, diese Art von Potentiometern finden sich in so ziemlich jeden Rundfunkgerät der Ende 50er bis Ende 60er Jahre aus der DDR.

 

Viele Grüße

Ingo Pötschke

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Rossini - Trenntrafo war Hauptursache 
18.Oct.15 19:24
139 from 1777

André Kleeberg (D)
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André Kleeberg

Vielen Dank, Herr Pötschke für Ihre Hinweise.

Beim vorliegenden Gerät waren ebenfalls beim Lautstärke- sowie beim Bassregler die Nieten zerstört. Daher hatte ich auch gleich die Chance genutzt, alles zu reinigen. Zum Glück war noch nichts verloren gegangen.

An dieser Stelle möchte ich nicht verschweigen, dass, nachdem ich das Gerät vom Trenntrafo genommen und an eine normale Steckdose angeschlossen hatte, die Brummgeräusche fast vollständig verschwunden waren.

Ich werde es nun so belassen und mich an dem doch recht voluminösen Klang erfreuen.

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