clarville: Glübirnchenfrage an Herrn Adam

ID: 619291
? clarville: Glübirnchenfrage an Herrn Adam 
10.Apr.23 16:54
56


Könnten Sie den Trick - falls es Ihnen die Zeit wegen R. erlaubt - mit dem Sicherungsglühbirnchen noch näher erläutern. Was war der eigentliche Zweck? Im Schaltplan des Clarville M112 ist das Birnchen eingezeichnet u.a.zwischen Mittelabgriff HT und Chassis. Auch scheint es keine französiche Spezialität gewesen zu sein. Im Ötag Standard 3SL, also ca. 20  Jahre vorher, ist im Mittelabgriff ebenfalls so ein Birnchen im Einsatz.  Und warum wurde es in den vielen anderen Schaltungen nicht verwendet?

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 2
clarville: Glübirnchenfrage an Herrn Adam 
10.Apr.23 19:52
56 from 719

Christian ADAM (F)
Redakteur
Beiträge: 466
Christian ADAM

Bonsoir Herr Rathgeb,

Ja, so wie Sie es schreiben wurde mir mal den Rat von einem älteren fr. Sammler gegeben. Aber das ist keine fr. Spezialität !!! Warum es nicht mehr angewandet wurde ? Das weiss ich nicht. Wollte man ein Birnchen sparen ?

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 3
clarville: Glübirnchenfrage an Herrn Adam 
12.Apr.23 08:41
229 from 719

Jacob Roschy (D)
Redakteur
Beiträge: 1766
Jacob Roschy

In der Frühzeit der Rundfunktechnik, insbesondere als Geräte für Netzanschluss aufkamen, wurden oft Lämpchen als Sicherung der Anodenspannung zweckentfremdet. Im Normalzustand dienten sie als Funktionsanzeige, bei Kurzschluss sollten sie durchbrennen und somit als Sicherung dienen.

Nur taten sie letzteres nicht zuverlässig, denn nachdem der Glühfaden geschmolzen war, konnte ein Lichtbogen weiter brennen, - dies um so besser und sicherer, je stärker der Kurzschlussstrom war. Daher kam man von der Idee ab, Lämpchen als Sicherung zu verwenden.

Es ist erstaunlich, dass um 1950 diese Idee nochmal aufgegriffen wurde, was aber wohl bei einem Einzelfall blieb.

M. f. G.
J. R.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.

 4
clarville: Glübirnchenfrage an Herrn Adam 
12.Apr.23 13:57
297 from 719


Da sich einige Mitglieder von RMorg mit Radios aus Frankreich beschäftigen, sei der Hinweis auf "La restauration des récepteurs à lampes", ETSF1997, von André Cayrol erlaubt. Auf Seite 53 widmet er dem Lämpchen ein paar Zeilen und auf Seite 54 ein Schema mit (als Beispiel) amerikanischen Röhren. An der von mir jetzt gefundenen Stelle beschreibt er in diesem Zusammenhang auch den bei den "ensembles de luxe" je nach Röhren installierten zweiten Massemittelpunkt. Die detaillierte Erwähnung der Konstruktion im Buch läßt doch eine häufigere Verwendung in Frankreich vermuten. Die von Herrn Roschy genannten Probleme der von ihm als vorteilhaft bezeichneten Vorrichtung erwähnt er nicht.

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.