Heizkreis-Vorschaltkondensatoren

ID: 133096
Heizkreis-Vorschaltkondensatoren 
08.Feb.07 18:40
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Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Bei Wechselstromspeisung von Allstromgeräten bietet sich oft ein Ersatz des Heizkreis- Vorwiderstandes durch einen passenden Kondensator an. Das spart Strom und Wärmeentwicklung.

Selbstverständlich kommen hierfür keinesfalls Elektrolytkondensatoren in Frage.Die Spannungsfestigkeit muss mindestens 250 V~ DB (Dauerbetrieb) sein. Besonders geeignet sind MP Typen, wie sie als Phasenschieber für Motoren und Leuchtstofflampen Verwendung finden.

Die genaue Ermittlung erfolgt am besten rechnerisch.


PS: vielleicht findet sich ein mitleidiger Kollege, der hierfür eine Rechentabelle anfertigt? Wo nur noch die Netzspannung, die gesamte Heizspannung, der Heizstrom und die Netzfrequenz eingesetzt werden muss....
In diesem Fall bedanke ich mich schon im Voraus.

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Vorschaltkondensator im Heizkreis 
08.Feb.07 19:26

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Birkner.

 

Wie waers damit?  Jakob ROSCHY hat sicher die Formeln fertig. 

www.radiomuseum.org/forum/kondensatoren_fuer_serienheizkreise.html

 

gruss knoll

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08.Feb.07 19:57

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Vielen Dank, Herr Knoll und Jacob Roschy.

Erstens hatte ich nicht unter dem Begriff gesucht, und zum anderen gab es einen wie ich meine aktuellen Anlass. Jedenfalls schön, dass da schon beackert wurde.

Grüße,
KoBi

 

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08.Feb.07 20:20

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Birkner,

 

die 60 Hz muss J.R. noch einbauen.

 

Gruss Knoll

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08.Feb.07 21:59

Jacob Roschy (D)
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Jacob Roschy

Hallo Herr Birkner und Herr Knoll,

 

schön, dass auf diese Weise meine Heizkreis-Vorschaltkondensatoren- Rechentabelle nochmals ausgegraben wurde. Ich konnte also damals in die Zukunft sehen und wissen, dass irgendwann mal jemand sowas haben will.

Die Tabelle ist leider fest auf 50 Hz Netzfrequenz festgelegt, so dass sie für Anwender in 60 Hz- nicht brauchbar ist. Das sollte ich vielleicht noch abändern, indem man die Frequenz frei eingeben kann.

Allerdings hat die 60 Hz- Sache noch einen Pferdefuß, weshalb ich seinerzeit wohl auf 60 Hz- Anwendung wohl verzichtete: In 60 Hz- Netzen sind allgemein auch nur relativ niedere Netzspannungen üblich, meist nur 110 bis 130 V.

Will man hier einen Heizkreis-Vorschaltkondensator einsetzen, kommt man meistens auf ungünstige Werte, wie folgendes Beispiel zeigt:

Berechnet man zur Probe einen Heizkreiskondensator für einen Röhrensatz bestehend aus 6E8, 6M7, 6Q7, 25L6, 25Z6 und Lämpchen 12V, so kommt man auf einen Kondensator von 12,81 µF, ein recht stattlicher Wert für einen Wechselstromkondensator. Der Kaltstrom wäre rund 47 % über dem Nennwert, also auch sehr schlecht für das Lämpchen.

Diese Werte beziehen sich auf 50 Hz, bei 60 Hz wird es aber nicht wesentlich besser.

M.f.G. J.R.

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Vorschaltkondensator im Heizkreis 
08.Feb.07 22:18

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Roschy.

Das ist alles richtig. Wenn H. Birkner das hier bringt, zielt er auf einen Thread aus Spanien.

Der Freund dort hat einfach zwei 22 uF ELKOS gegensinning in Reihe geschaltet, das wollte Kobi verhindern.

Der Freund sagt aber auch, er will hier lernen "wie Radio  geht".  Da gehoert halt auch dazu, was eigentlich nicht oder schlecht geht.

Ich finde, dass solche Tatsachen auch auf den Tisch gehoeren. Das alle Kondensatoren raus muessen, weis doch langsam jeder! Dazu braucht es keine Fachleute mehr.

 

Gruss Knoll

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08.Feb.07 22:59

Jacob Roschy (D)
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Jacob Roschy

Hallo nochmals,

ich wusste zunächst nicht diesen Zusammenhang, ich hatte mir den "motorboating"- thread nur mal flüchtig angesehen.

Für den Einsatzort in Spanien ist einen Heizkreiskondensator gut geeignet. Dort hatte man schon immer 50 Hz und heute auch 230 V, früher waren da mal 125 V.

Von zwei 22 µF ELKOS, gegensinning in Reihe geschaltet, möchte ich auch dringend abraten. Da hätte ich keine ruhige Sekunde vor Sorgen um die Röhren.

Jemand mit genügend Zeit müsste jetzt nur noch die Anleitung der Kondensator- Rechentabelle auf englisch übersetzen.

M.f.G. J.R.

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09.Feb.07 14:27

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Lieber Jacob,

Darf ich anmerken, dass es hier gar nicht primär um "soft start" geht. das ist natürlich ein begrüssenswerter Nebeneffekt.

Bei den erwähnten 0,3 A Röhren wäre der Vorwiderstand 133 Ohm, der Kaltstrom also über das Doppelte des Nennstroms, ergo noch viel ungünstiger als beim Kondensator (der hier übrigens nur min 125 Veff dauerfest zu sein braucht, falls es das gibt. Ich kenne 160 V Typen).

Ausserdem würde der Widerstand flotte 12 Watt zur Raumbeheizung beitragen, neben den 24 Watt für die Röhrenheizung.

Stimmts?

 

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Netz nicht immer sinusförmig 
10.Feb.07 11:55

Karl-Heinz Bradtmöller (D)
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Hallo,

auch in Schaltuhren einer renommierten Firma (D***l) werden statt Minitrafos Vorschalt-Serien-Kondensatoren zur Speisung der Elektronik der Miniaturisierung wegen verwendet. Diese haben den Nachteil, daß es zu Flattern der Relais kommen kann, sollte ein starker induktiver Verbraucher geschaltet werden. Dies teilte ich in einem Verbesserungsvorschlag der o. gen. Firma auch mit.

Antwort:

In der neuen Serie werden Minitrafos mit klassischem Graetz und Elkos verwendet, um diesen "Macken" vorzubeugen.

Die Kondensatorschaltungen haben den gravierenden Nachteil, daß sie von der momentanen, kaum exakt zu berechnenden "Gesamtimpedanz" des Lichtnetzes abhängen und somit nicht mehr "rückwirkungsfrei" arbeiten.

Im Zeitalter von Phasenanschnittssteuerungen wird der Sinus auch erheblich verzerrt, so daß Siebglieder vorzuschalten sind, die zumindest die Spikes herausfiltern.

In Köln haben wir es mit den Ringsteuerimpulsen von 1350 Hz unter anderem zur Steuerung der Straßenbeleuchtung zu tun, die sich derart auswirken, daß reihenkompensierte Leuchtstoffröhren anfangen zu flackern und horizontale Streifen im Bild eines älteren Fernsehers zu sehen sind.

Dies ist auch zu berücksichtigen.

Beste Grüße, Ihr K.-H. B.

Ringsteuerimpuls von GEW Stadtwerken Köln  1350 Hz

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