kpm: EMI; Elektrostatik-Meter

ID: 264617
? kpm: EMI; Elektrostatik-Meter 
16.Sep.11 13:53
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Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Elektrostatik-Meter:

Wer kennt die Funktion? Daten? Firma KPM (nicht die berühmte Porzellanmanufaktur!)?

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Gerät vorhanden 
16.Sep.11 14:53
14 from 2098

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Lieber Herr Birkner,

ich habe das Gerät hier. Werde demnächst genauere Daten und Bilder hochladen.

MfG DR

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Elektrostatik-Meter 
16.Sep.11 15:11
20 from 2098

Konrad Birkner † 12.08.2014 (D)
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Konrad Birkner † 12.08.2014

Lieber Herr Rudolph,

vor allem interessiert mich, was gemessen wird. Das statische Feld? Deshalb keine Messeingänge, aber eine (Influenz-) Platte? Deshalb "Aufladung" (Gegenfeld)?

Bin gespannt!

mfG

KoBi

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Kurzinformation 
16.Sep.11 17:54
50 from 2098

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Gemessen wird das statische Feld bzw. die el. Feldstärke. Aber nur Gleichfelder, keine Wechselfelder.

Gerät enthält eine DL94 (3V4). Vorbehaltlich einer (noch folgenden) genaueren Analyse der Schaltung, sieht der erste Eindruck so aus, daß die Influenzplatte mit G2 direkt verbunden ist und zusätzlich mehrere Kondensatoren über den Drehschalter als Shunt ausgewählt werden können.

Als Batterie ist nur eine 3V Stabbatterie vorgesehen, so daß die DL94 ohne eigene Anodenspannungs-Batterie arbeitet.

Das Instrument benötigt 150µA für Vollausschlag.

Genaueres in der nächsten Woche.

MfG DR

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Zur Funktion des EMI 
21.Sep.11 19:34
162 from 2098

Dietmar Rudolph † 6.1.22 (D)
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Dietmar Rudolph † 6.1.22

Das Bild vom Inneren des EMI zeigt nur wenige Komponenten.

Ganz links ist die Sensor-Platte, die direkt verbunden ist mit 5 keramischen Kondensatoren, die an dem Drehschalter angeschlossen sind.

Ebenfalls links ist das 35kΩ Potentimeter zu sehen, mit dessen Hilfe das (große) Drehspulinstrument auf mittleren Ausschlag (roter Strich) einjustiert werden kann.

Links oben ist der Taster zu sehen, mit dessen Hilfe das Gerät eingeschaltet wird. (Kurzzeit-Betrieb)

Die (längere) Messinghülse rechts oben beherbergt eine 3V Stabzelle (wie sie heute kaum noch verwendet wird).

Die Messinghülse rechts unten ist ein Schirm für die DL94. Der Schaumstoff, in welchen sie gehüllt war, zerbröselt wie man deutlich sieht.

Das Drehspulinstrument (150µA) trägt einen Datumsstempel 03/59. Demnach ist das Gerät aus der Zeit 1959/1960.

Wie aus dem Schaltbild zu erkennen ist, arbeitet die DL94 ohne eigene Anodenspannungsbatterie. Wie auch bei sehr frühen Batterie-Radios durchaus üblich, ist nicht die Kathode auf Masse, sondern hier die Anode. Von heutigen Schaltbildern kommend, muß man sich erst daran gewöhnen. Aber da die Masse nur ein Bezugspunkt ist, hat es für die Funktion der Schaltung keine Auswirkung, außer daß auf diese Weise die Störeinflüsse (durch elektrische Felder) minimiert werden.

Zum Abgleich stellt man das Poti so ein, daß 75µA Gitterstrom fließen (roter Strich). Ein elektrisches Gleich-Feld, das auf Gitter 2 einwirkt, hat zur Folge, daß der Strom zu Anode und Gitter 1 (hier als "Raumladegitter" geschaltet) sich ändert. 

Ist das äußere Feld positiv, erhöht sich der Anodenstrom, aber auch der Strom an Gitter 1, das ja auf Anodenpotential liegt.

Ist das äußere Feld negativ, wird der Stromfluß gedrosselt.

Die schaltbaren Kondensatoren 0 bis IV wirken zusammen mit der Kapazität der Sensorplatte als kapazitiver Spannungsteiler. In Schalterstellung IV kann die höchste Feldstärke gemessen werden.

MfG DR

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