Kurzze Geschichte von Philips -Polskie Zaklady Philips SA

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Kurzze Geschichte von Philips -Polskie Zaklady Philips SA 
12.Mar.07 10:49
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Andrzej Cieslak (PL)
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Andrzej Cieslak

Kurze Geschichte von Philips –Polskie Zaklady Philips SA -Warszawa

Im Jahr 1922 gründeten der niederländische Konzern Philips und die Warschauer Kapitalgesellschaft „Bracia Borkowscy“ die Firma „Polnisch-Niederländische Glühlampenfabrik“ mit 100 Millionen Pl. Mark Aktienkapital.

Die Gesellschaft kaufte die stillgelegte Fabrik „Uran“ und ein Grundstück mit einer Fläche von 8500 m² in der Zelaznastraße 54 in Warschau.

Im folgenden Jahr wurden in Wola – Karolkowastraße, Ecke Grzybowskastraße – neue Gebäude erbaut, in denen die Produktion von Glühbirnen begann. Aus dieser Firma entwickelte sich 1928 die „Poln. Philips Werke AG“.(Polskie Zaklady Philips SA )

Die mit 5 Mio. Zloty Unternehmenskapital ausgestattete Firma gelang gänzlich in niederländischen Besitz unter Direktor Wilhelm Walterscheid, der die Geschäfte bis zum Jahr 1944 führte und 1932 mit einem Orden  (,,Krzyz Kawalerski Orderu Odrodzenia“) ausgezeichnet wurde.


Auf der nächsten Etappe stand 1928 die Produktion von Radioröhren. Diese schritt so schnell voran, dass 1930 auf dem Produktionsgelände eine Glashütte zur Herstellung von Gläsern für Glühbirnen und Radioröhren erbaut worden ist. Im Jahr 1930 waren bereits 353 Arbeiter und 373 Angestellte für das Unternehmen tätig. Ende 1930 startete Philips die Probemontage von Radioempfängern.

 

Der große Firmenausbau wurde bis 1932 fortgeführt; es wurden neue Gebäude, Hallen und Produktionslinien mit aus den Niederlanden importiertem Equipment gebaut.

 

Ende des Jahres begann die Laufbandmontage der Apparate. Das Hauptprodukt der Firma waren zu der Zeit Radioempfänger, welche Ende der 30er Jahre ein Herstellungsvolumen von bis zu 70.000 Stück jährlich erreichten.

 

Neben Glühbirnen und Empfängern produzierte Philips auch Radiogeräte für die Armee, Beleuchtungs- und Glasarmaturen sowie Induktionsspulen. Einen Teil davon exportierte man.

1934 startete die Laufbandproduktion von Apparaten, die nur für den polnischen Markt vorgesehen waren. In der Saison 1934/35 waren es zwei Modellen : „Trojka Philips Junior“ und „33A“vorbereitet. Zu dem wurden auch drei weitere, typische Philips-Apparate mit geringem Anteil von heimischen Elementen montiert. Der Empfänger „Typ 522“ war das erste im Lande montierte superhet. Philips-Gerät.

Die Pläne aller Empfänger wurden zu dieser Zeit in den heimischen Werken in Eindhoven erstellt.

 

 

Im  Jahre 1935 wurde das Aktienkapital auf 14 Mio. Zloty angehoben (140.000 Stück zu 100 Zloty). Zu dieser Zeit beschäftigte man 707 Arbeiter, 324 Angestellte und 26 Techniker.

Erst im Jahre 1937, unter dem Druck der polnischen Regierung, richtete Philips ein Laboratorium ein, welches auch für Schulungen des polnischen technischen Kaders bedacht war. Ein Teil der hochrangigen Position in den Werken war von Polen bekleidet.

Man muss zugeben, dass soziale Pflege und Fürsorge der Mitarbeiter im gesamten Unternehmen auf einer hohen Stufe stand und von der Unternehmensführung mit beachtlichen Mitteln gefördert wurde. Bei Philips zu arbeiten wurde als Ehre angesehen und die Belegschaft fühlte sich sehr mit der Firma verbunden.

Ab Dezember 1936 wurde sogar ein internes, monatlich erscheinendes Magazin „Philips Nachrichten – Radioabteilung“ herausgegeben. Dieses war vor Allem an die Verkäufer der Radiogeräte adressiert und beinhaltete überwiegend Marketingratgeber, die den Verkauf von Philips-Produkten vorantreiben sollten. 1937 entstand das Rätselheft „Ku radosci zycia“ („Zur Lebensfreude“). Es fehlte jedoch die redaktionelle Fussnote bzw. Informationen über den Herausgeber. Das Heft bestand zum Großteil aus Werbung für Philips-Empfänger.

Um den Monopolvorwurf auf dem Radioempfänger- und Radiolampenmarkt in und außerhalb Polens abzuschwächen, führte Philips in Polen zwei nur auf dem Papier existierende Unternehmen ein – Kosmos und Korona. Deren Tätigkeit wird später noch genauer erläutert.

Den Service für Radioempfänger von Philips, Kosmos und Korona übernahm die von Philips entwickelte Firma Stobra.

Die Herstellung von Philips-Radioempfängern war - ebenso wie bei anderen namhaften Produzenten - durch saisonale Produktion gekennzeichnet. Zu jeder neuen (von Herbst bis Frühling dauernden) Saison wurden von Philips gänzlich neue Modelle angeboten.

Natürlich konnte man in den Verkaufshäusern noch immer die älteren Geräte zu reduzierten Preisen erwerben. Der Produzent jedoch bot den Verkäufern bereits die neuesten Modelle an und sparte dabei nicht an Ausgaben für breit gestreute Werbekampagnen. So wurden die inländische Produktion und der Verkauf im Jahre 1934 von der kostenintensiven Kampagne unter dem Namen „ku radosci zycia przez radio Philipsa“ („Zur Lebensfreude durch Philips-Radios“) begleitet.

Text -Henryk Berezowski  www.radioretro.pl

Überzetzung -Andrzej Cieslak

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