loewe-opta: 3516GW; Zwergsuper, Opta, Stern-Radio Leipzig

ID: 37305
loewe-opta: 3516GW; Zwergsuper, Opta, Stern-Radio Leipzig 
26.Nov.04 22:37
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Wolfgang Eckardt (D)
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Wolfgang Eckardt

Liebe Opta-Sammler,
mein "Zwergsuper 3516 GW" sieht innen und außen völlig anders aus als der im RM abgebildete. Er stammt wahrscheinlich auch aus Leipzig (Stern-Radio Leipzig, vorm. Opta Werk), denn der Lautsprecher trägt einen entsprechenden Stempel (RFT Stern-Radio Leipzig VEB). Die Rückwände sind völlig identisch. Das mit den unterschiedlichen Gehäusen - eckig oder abgerundet - geht auch in Ordnung, denn das ist von dem Typ bekannt. Der Chassis-Aufbau ist ein völlig anderer, wie auf den Bildern zu sehen ist.
 Links mein Gerät                                          rechts aus RM.

 

Die Röhren sind anders angeordnet, die Elkos stehen an einer anderen Stelle (noch Original Siemens mit 2x M4-Gewindebohrungen unten zur Befestigung), die Bandfilter sind andere Typen und stehen anders, das Chassis ist nicht aus einem Stück abgekantet sondern das hintere senkrechte Teil ist angenietet, die Fassung der UCL ist anders befestigt - also das ganze Chassis ist ein völlig anderes. Weiter ist ein e-dyn. Lautsprecher eingebaut, die Skala ist bei meinem Gerät fest im Gehäuse unter Klemmen und sieht auch völlig anders aus, hat aber die gleiche Knopfmarkierung für K-M-L. Die "Unterseite" hat natürlich auch eine andere Anordnung.

 

Die Bilder von mir sind "Werkstattfotos" und zeigen das unrestaurierte Gerät.

 

Vielleicht weiß einer aus der Sammler-Gemeinde etwas genaueres über eventuelle Varianten. Auch ist mir noch kein Gerät begegnet, das nicht aus dem Opta-Werk in Leipzig stammt. Gibt es noch einen 3516GW  aus anderen Werken? So müsste eigentlich streng genommen mein Modell - und auch das im RM abgebildete (der Bildautor gibt selbst Werk Leipzig an!) - unter "Stern-Radio Leipzig" stehen, da sie ja dort produziert wurden.
Mal sehen, ob wir da Klarheit bekommen. Nach fertiger Restaurierung werde ich  Bilder und auch einige Schaltungsänderungen hoch laden.
Wolfgang Eckardt

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Opta Zwerg-Super 3516 
27.Nov.04 13:42

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

 Opta Zwerg-Super 3516

 


Hallo Herr Eckardt,

Passage gestrichen Knoll 27.11. 04 15:15

In der Anlage :Opta_3536_data.pdf, finden  Sie das andere Geraet.

Die Daten stammen aus der Funktechnik Nr11 Jahrgang 1948 (1.Juni- Heft)
Seite 263.  Das ist wie ich sehen konnte, die Quelle wie sie auch im Modellblatt steht. ;-)

Als Hersteller wird : Löwe Radio AG. Berlin Steglitz genannt.

Die Bandfilter sind Wehrmachts- Modelle aus den FU G10K und 10L
Topfkerne und kapazitive Kopplung mit eine Keramik - Trimmer  sind Kennzeichen dieser aufwändigen Technik.
Entsprechend  der damaligen Wirtschaftslage, ist sowohl ein  Permanent- als auch dynamischer-Lautsprecher, als eingebaut, angegeben.

Interessant ist auch der Preis, 550 bis 600 RM in unmittelbarer Naehe zur Währungsreform im Juni 1948.


Gruesse nach Jena,

von Hans M. Knoll

Anlagen:

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Opta Zwergsuper 3516GW: Varianten? 
27.Nov.04 20:37

Wolfgang Eckardt (D)
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Wolfgang Eckardt

Hallo Herr Knoll,

vielen Dank für Ihre Information zu diesem "Zwerg". Freut mich besonders, dass Sie etwas zu meinem Problem "ausgegraben" haben, da Sie ja vermutlich kein "spezieller Opta-Sammler" sind (so war es ja auch gar nicht gemeint, ich vermutete nur dort das größere Potenzial).
Ich möchte natürlich alle Sammler-Freunde ansprechen, die etwas zu diesem "Opta-Zwerg" beisteuern können.
Für mich war erst einmal besonders interessant Ihre Info zu den WM-Bandfiltern, da ich mich auf diesem Gebiet nicht auskenne. War ja damals eine ganz normale Sache, nach dem Krieg die Teile zu verwenden, die gerade greifbar waren. In meinem Gerät und auch bei einem anderen mir aus eBay bekannten 3516 waren dann die runden "normalen" Bandfilter von "HEXDE" eingebaut.
Das Gerät in der FT und das auf der RM-Modellseite (Herr Blöhbaum als Bildautor) sind somit vom Chassisaufbau (Röhrenanordnung und Bandfilter) identisch (aber Steglitz und Leipzig?).
Das eBay-Gerät verwendet die runden Bandfilter und die gleiche Stellung der Röhren und Bandfilter auf dem Chassis und das Chassis ist auch bei allen diesen Geräten hinter der UCL11-Fassung "offen". Bei meinem Gerät ist das nicht der Fall; die Standorte von UY11 und Elkos sind miteinander vertauscht, der 2. Bandfilter sitzt mehr in der Mitte und auch der Heiz-Vorwiderstand ist an anderer Stelle - als augenfälligste Unterschiede.
Der Unterschied perm.-dyn. und el.-dyn. Lautsprecher ist auch o.k., man nahm was man gerade hatte entsprechend der damaligen Lage - wie Sie es ja auch nannten.
Es handelt sich aber um 2 völlig verschiedene Chassis, technologisch gesehen. Die Schaltung bei mir entspricht nach den ersten Prüfungen der, wie sie Arpad Roth bei der Modellseite hoch geladen hat und nicht der anderen aus Lange/Nowisch.
Auch die unterschiedlichen Skalen lassen mich ins Grübeln kommen. (Eine später nachgemachte? Aber mit Rias drauf und das aus der "Sowjetzone"? - oder Export???)
Die Hauptfrage haben wir aber nun immer noch nicht gelöst: Gab es den 3516GW auch wirklich aus Steglitz? Hat vielleicht die FT damals 1948 nur den "Stammbetrieb seit 1926" benannt?? (Diese Frage wird doch gestattet sein?) Wissen wir denn wirklich alle komplizierten "Verwicklungen", die sich mit dem "Opta-Werk Leipzig" und dem sich "androhenden" VEB ergaben und die sich auch bei der FT-Redaktion widerspiegeln - ohne den Leuten Schlechtes unter zu schieben?
Fest steht erst einmal nur:
 - Ich kenne 3 Geräte 3516GW, alle kommen aus Leipzig, auch das von Herrn Blöhbaum auf der Modellseite, wie er selbst vermerkt. - Das ist nicht viel, aber vielleicht finden wir noch einen Sammler, der uns ein Gerät aus Steglitz präsentiert. Dann sind wir schlauer.
- Da in meinem Gerät ein Stempel zu finden ist "RFT Stern-Radio Leipzig VEB" (ist 1948 passiert), möchte ich daraus schlussfolgern, dass es neueren Datums ist. Also - die Geräte mit den WM-Bandfiltern dürften die frühen Geräte sein, da später - also in meinem Gerät - die runden Bandfilter verbaut wurden.

Unklar ist für mich aber nach wie vor: Warum dieser andere Chassis-Aufbau??

Es gibt also noch ein paar Rätsel - und das ist gut so, sonst hätten wir mit unserem Hobby keine Fortschritte mehr zu verzeichnen, wenn wir schon alles wüssten.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende aus Jena
Wolfgang Eckardt

P.S. für Herrn Erb: Habe die Bilder verkleinert, passen jetzt schön nebeneinander.


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Ausgegrenzt? Wieso?  
28.Nov.04 10:13

Hans M. Knoll (D)
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Hans M. Knoll

Hallo Herr Eckardt,

Ihre beiden "Zugangspasswoerter"  wie :  "Liebe Opta-Sammler" und im Fortgang
 dann: "Vielleicht weiß einer aus der Sammler-Gemeinde etwas genaueres über eventuelle Varianten. "

Hat mir signalisiert; hier hast du ( knoll) nichts zu suchen.

Weil aber bisher galt: wir wollen nur qualifizierte Auskuenfte im Fachforum,
hatte ich den Eindruck auch ohne Insiderwissen etwas beitragen zu koennen.
Es leuchtet mir nicht ein, dass nur "Besitzer" von Gleichem,   etwas zur Herkunft von Dingen wissen sollen!

Weil aber in Anfragen,  immer wieder  "Passwoerter" wie "Roehrenexpeten" usw.  vorkommen, denkt man eben als normaler Mensch, da kanns'te nicht mithalten. .

So auch hier mit "OPTA". Weil der Bericht aber so gut vorbereitet und ausfuehrlich war, und ausserdem  sich fast einen Tag lang  die "Gemeinde" bedeckt hielt, wagte ich mich aus der Deckung aber nicht ohne vorher diesen Spruch abzusetzen:

knoll:
ohne ein Loewe Sammler sein zu wollen,  hierzu eine Info von mir. Es ist hier im Forum ja guter Brauch,  alle nicht  XYZ -Sammler oder XYZ-Experten auszusperren oder abzuhalten!
Eine Gedankenlosigkeit wie ich meine! Oder ? "

Das war exakt auf Ihren Beitrag gemuenzt und Sie haben das auch verstanden!

Wie sich hier ablesen laesst: 
vielen Dank für Ihre Information zu diesem "Zwerg". Freut mich besonders, dass Sie etwas zu meinem Problem "ausgegraben" haben, da Sie ja vermutlich kein "spezieller Opta-Sammler" sind (so war es ja auch gar nicht gemeint, ich vermutete nur dort das größere Potenzial).
Ich möchte natürlich alle Sammler-Freunde ansprechen, die etwas zu diesem "Opta-Zwerg" beisteuern können.
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Um jetzt nicht noch mehr Oel ins Feuer zu giessen, beende  ich hiermit die Rechtfertigung.

Ich danke Ihnen fuer den Langmut mit mir, es ist schon dumm gelaufen,  dass  jetzt wieder Sie das Ziel waren.

Dann hoffe ich einmal  fuer Sie, dass die "Experten" ihre Safe's  oeffnen.

Es gruesst Sie ohne Groll, Hans M. Knoll

 

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28.Nov.04 11:12

Dirk Becker (D)
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Dirk Becker

Hallo Zusammen!Da sich gerade die Gelegenheit ergab habe ich aus unserem Opta 3516GW schnell das Chassis ausgebaut und fotografiert. Dabei ergeben sich folgende Details:- Hergestellt wahrscheinlich Ende 1948. Die Röhren sind aus KW 40-50 1948, die neuesten Bauteile (Siemens Elkos) auch aus Ende 1948. - Die Skala ist nicht aus Glas, sondern auf Papier gedruckt. - Die Röhren sind aus dem Röhrenwerk Berlin, keine RFT-Röhren wie auf den anderen Bildern.- Weder am Lautsprecher noch im Gerät sind Hinweise auf Leipzig (aber auch nicht auf Berlin ;-) zu finden.@ Herr Eckardt: Ist auf den Elkso oder anderen Bauteilen von Ihrem Gerät ein Datumsstempel zu erkennen? Aufgrund der Bandfilter würde ich ja auf eine eher neuere Produktion schließen.Gruß und einen schönen SonntagDirk Becker

Anlagen:

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Weiter Rätsel um Opta Zwergsuper 3516GW 
28.Nov.04 18:44

Wolfgang Eckardt (D)
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Wolfgang Eckardt

Guten Abend Herr Becker,

vielen Dank für Ihre Informationen, die ein weiteres Mosaiksteinchen ergeben. Es bleibt aber immer noch unklar, warum ein Chassis mit völlig anderer Technologie entstand und ob es den "Zwerg" aus Steglitz und aus Leipzig gab. Ihre Fotos bestätigen weiterhin, dass die "Urform" des 3516 mit den eckigen WM-Bandfiltern (wie Herr Knoll mitteilte: aus den FU G10... stammend)   gebaut wurde. Jetzt geht es noch um die Anordnung der Bauteile. Die gleiche Anordnung (UY rechts, Elkos Mitte) gab es auch mit den runden Bandfiltern, wie ein Foto aus eBay beweist. (Sicher die spätere Version.)



Das Baujahr ist nicht das Entscheidende, denn fast sicher ist, dass mein Gerät erst ca. Mitte 1948 entstand, denn erst da erfolgte die Überführung des Opta-Werkes in den RFT Stern-Radio Leipzig - VEB. Und dieser Stempel ist bei mir zu finden.



Der Lautsprecher in Ihrem Gerät ist ja auch ein völlig anderer in der Form und da sitzt oben auch eine andere Siedrossel (oder ist es der LS-Trafo?) - denn nicht das Feld des LS wurde als Drossel verwendet. Die Feldspule wird separat mit Anodenspannung versorgt.
Ja, da gab es sicher die merkwürdigsten Improvisationen, je nach gerade greifbarem Material.
Daten auf Bauteilen sind bei mir nicht zu finden, lediglich der LS-Trafo trägt noch eine Typbezeichnung (3516-02 21). Koppel-C und Poti sind einer früheren Reparatur zum Opfer gefallen. Wäre auch nicht so wichtig für die Klärung des Sachverhaltes, warum das Chassis technologisch anders aufgebaut ist und die Bauteile (Röhren, Bandfilter ....) andere Standorte auf dem Chassis haben, was natürlich auch die gesamte Verdrahtung ändert!
Interessant ist auch die dritte Version Skala von Ihrem Gerät: aufgeklebt und dann sicher nur eine blanke Glasscheibe im Gehäuse?

Also, nochmals danke, wir werden weiter sehen, vielleicht findet noch ein Sammler ein Gerät aus Steglitz oder gar eine Aufklärung über das anders aufgebaute Chassis.
Wolfgang Eckardt

 









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