Loewe Opta Atlas 9852GW Reparaturhilfe

ID: 551612
Dieser Artikel betrifft das Modell: Atlas 9852GW (Loewe-(Opta); Deutschland)

? Loewe Opta Atlas 9852GW Reparaturhilfe 
26.Feb.21 14:49
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Christian Weiser (D)
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Hallo!

Bin am verzweifeln an dem LoewOpta 9852GW meiner Oma.Es will einfach nicht. Bin zwar gelernter Rdf.-und TV-Techniker, aber die Röhrentechnik war zu meiner Lehrzeit am absterben (bis auf die Bildröhre). Ist auch schon ein Weilchen her und ich war nur in der Fernsehreparatur tätig.

Folgendes Szenario:Ich habe das alte LoeweOpta komplett mit neuen Kondensatoren aufgearbeitet (die Teerdinger waren teilweise ausgelaufen). Auch alle Elkos sind neu. Alle Keramikkondensatoren sind Original. Das Gerät ist sehr ordentlich verarbeitet und ich habe mir Mühe gegeben, diesen Eindruck beizubehalten. Der Spannungswahlschalter wurde komplett gereinigt und alle Widerstände und Kontakte überprüft. Die Sicherungshalter waren angelaufen und wurden gereinigt und geprüft (vorher 150Ohm, jetzt 1Ohm). Die Skalenlampen wurden ersetzt (18V / 0,1A). Die Widerstände sind OK.

Am Ladeelko stehen (wie im Schaltplan angegeben) nach etwa 3 Minuten 160V und es fließen 80mA.Die Endstufe läuft (wenn ich 1kHz an der TB Buchse einspeise kann ich das gut hören). Alle Radiobereiche sind still (auch kein Rauschen). Außnahme: Im MW Bereich "knackt" es bei der Suche einmal.

Ich habe den Wellenschalter einigermaßen gereinigt und sogar ausgebaut (aber nicht weiter zerlegt). Das war schon eine echte Strafarbeit und ich hoffe dort keinen Fehler gemacht zu haben.

Meßtechnisch messe ich an der UCH42 anstatt 65V (soll) 106V (ist), die 147V passen. An der UBC41 messe ich anstatt 45V (soll) 75V (ist). Alle anderen Spannungen an den Anoden passen. Alle Röhren habe ich bereits getauscht (erfolglos - keine Änderung).

Wer kann mir einen Tipp geben bzw. hat vielleicht ein gleiches Modell restauriert und ähnliche Probleme gehabt? Wie kann ich den Fehler weiter einkreisen?

Bin für Hilfe dankbar denn nach fast 3 Wochen erfolglosem aufarbeiten habe ich keinen Nerv mehr.... Ich habe einen Trenntrafo und Multimeter zum arbeiten.

Gruß Christian 

 

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Loewe Opta Atlas 9852GW Reparaturhilfe 
26.Feb.21 18:18
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Dietrich Grötzer (A)
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Dietrich Grötzer

Halo Herr Weiser,

bitte modellspezifische Fragen immer vom Modell aus posten.

Ihre Messwerte der Spannungen wurden sicher mit einem Multimeter mit einem Ri von 10 Megohm gemessen, dadurch erhält man höhere Werte. Die Spannungsangaben im Schaltplan beziehen sich auf ein Messgerät mit 333 Ω/Volt im 300 Volt Messbereich. Somit hat das Voltmeter einen Innenwiderstand von 99.900 Ohm.
Für die richtigen Messbedingungen bitte einen 100 kΩ Widerstand parallel zum Multimeter schalten.

MfG
D. Grötzer

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Loewe Opta Atlas 9852GW Reparaturhilfe 
26.Feb.21 18:36
37 from 740

Christian Weiser (D)
Beiträge: 7
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Hallo!

Danke für den Tipp - habe ich gerade zelebriert. Die Meßwerte unterscheiden sich durch 3Volt (weniger). Trotzdem ist die Spannung an der UCH42 und der UBC41 deutlich zu hoch. Gelegentlich bekomme ich ein Rauschen hin (LW / KW / MW) - UKW bleibt komplett stumm. Ich vermute nach wie vor den Wellenbereichsumschalter? Wie gesagt, habe ich ihn schon mal ausgebaut (Strafarbeit) aber es nicht gewagt ihn weiter zu zerlegen (ich weiß nicht wie, ohne alles zu zerstören!). Hat jemand so einen Umschalter schon mal zerlegt? Da die anderen Kontakte (Netzspannungswahlschalter) extrem angelaufen waren, würde mich hier ein Fehler nicht wundern (auch, wenn ich ihn nicht messen konnte). Sonst weiß ich im Moment nicht weiter und bin für Tipps dankbar.

Gruß Christian

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Loewe Opta Atlas 9852GW Reparaturhilfe 
27.Feb.21 08:21
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Dietrich Grötzer (A)
Redakteur
Beiträge: 459
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Dietrich Grötzer

Der Messfehler wird davon abhängen wo sie messen.

Wenn vor dem Messpunkt ein hoher Widerstand ist, z.B. Anode UBC41 wird der Messfehler wesentlich größer sein. Man muss immerbeachten, dass das Messgerät eine Belastung des Schaltkreises bedeutet.

Bei Messung am g2 der UL41 wird kaum ein Messfehler auftreten.

MfG
D. Grötzer

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Loewe Opta Atlas 9852GW Reparaturhilfe 
27.Feb.21 12:30
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Thomas Häußler (D)
Beiträge: 37
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Thomas Häußler

Hallo Herr Weiser,

 

da die Suche mit messen von vorgegebenen Spannungen wohl nichts bringt müssen sie systematisch vorgehen. Wichtigstes Utensil wäre dabei ein Messsender (das muss kein Highendgerät sein), steht Ihnen so was zur Verfügung oder können Sie es besorgen?

Dann geht man Kreis für Kreis beginnend am Ratiofilter rückwärts bis zum Tuner durch, irgend einer macht seine Arbeit nicht.

Dabei würde ich mich auf den FM-Pfad (meist 10,7MHz) beschränken, denn LM/MW/KW denke ich wollen sie nicht wirklich hören.

Man trennt immer das Gate der Verstärkerröhre des jeweiligen Kreises ab und speist die ZF dort (am besten über eine Kondensator zur Entkopplung) ein.

Den Wellenumschalter könneten Sie auch einfach mal brücken, weil Kontakte die offen sein sollten sind dies normalerweise auch, da müsste schon sehr viel Dreck drin sein. Die Kontakte welche zu sein müssen mit Drähten (verlöten) verbinden, muss ja nicht direkt am Schalter sein.

Viele Grüße Thomas

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Loewe Opta Atlas 9852GW Reparaturhilfe 
27.Feb.21 17:51
144 from 740

Christian Weiser (D)
Beiträge: 7
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Hallo!

Danke für die Antwort! Messsender habe ich nicht - leider. Ich werde da mal meine "Fühler" ausstrecken, wer mir vielleicht damit aushelfen kann.

Den Wellenschalter werde ich mal brücken - wenn ich denn die passenden Kontakte gefunden habe. Ist ja leider gerade dort nicht ganz so einfach. Ich habe mir auch heute Kontaktspray Tuner und Video bestellt. Damit werde ich die Röhrensockel mal einnebeln (die Röhrenstifte habe ich gereinigt). Ich vermute da irgendwo einen fehlerhaften Kontakt. Leider läßt sich durch klopfen o.ä. keine Reaktion erzielen (das waren ja immer so die ersten Untersuchungen aus der Werkstattzeit...).

Viele Grüße Christian

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Loewe Opta Atlas 9852GW Reparaturhilfe 
27.Feb.21 18:21
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Heribert Jung (D)
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Sie sollten niemals in Röhrenfassungen sprühen. Pertinax Fassungen saugen sich voll. Wenn dann das Spray nicht völlig verdunstet ist, gibt es Kriechströme, die das Pertinax verkohlen und die Fassung ist unbrauchbar. Keramikfassungen sind nicht so empfindlich. Ich nutze Oszillin von Teslanol und sprühe es auf die Röhrenstifte und bewege dann die Röhre in der Fassung auf und ab. Dann lasse ich das Gerät über Nacht ohne Röhren trocknen und erst danach darf wieder Strom ins Gerät.

Ein Rechteck-Multivibrator mit den vielen Oberwellen reicht of schon aus, um einen Ton in die ZF einzuspeisen. Solche ein Gerät mit 2 Trasistoren hatte ich mir schon als Schüler gebastet. Zum Einspeisen in die NF-Stufen ist ein Multvibrator immer geeignet.

Viel Erfolg,

Heribert Jung

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