"Maximale Betriebsspannung"

ID: 187063
? "Maximale Betriebsspannung" 
02.Apr.09 18:19
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Berthold Bosch † 13.2.19 (D)
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Berthold Bosch † 13.2.19

 
Bei Empfängerröhren findet man in den Datenblättern für die "maximale Betriebsspannung" oft/meist(?) den Wert 250 V. Nach Ratheiser z.B. soll dieser Wert aus Isolationsrücksichten im Einschaltzustand nicht überschritten werden. Nun sind wir aber daran gewöhnt, dass bei einem Netzteil mit direkt geheizter Gleichrichterröhre (wie AZ1) praktisch sofort der Scheitelwert der angelegten Wechselspannung am Ladekondensator ansteht und damit auch an den Empfängerröhren. Dieser Wert ist deutlich höher als die "maximalen" 250 V. Auf den beständigen Betriebswert sinkt er bekanntlich erst nach den typischen 10 oder 15 Sek., wenn die Röhren emittieren und Strom ziehen.
 
Mit diesem "Problem" wurde ich gerade konfrontiert, als ich in meinem DKE die defekt gewordene VY2 durch eine Si-Diode 1N4007 ersetzen wollte, wie es Freund Roschy vor Jahren hier im RM.org beschrieben hat. So ist es inzwischen wohl hundertfach durchgeführt worden, und alles hat geklappt - denke ich.

Ich habe beim DKE aber doch Rest-Skrupel, denn der Netz-Scheitelwert von ca. 320 V liegt hier rund 45 (!) Sekunden an der VCL11, von der ja man Böses abhalten möchte: eine lange Zeit!

Kann ich meine Skrupel vergessen, ist diese maximale Betriebsspannung nicht ernstzunehmen - jedenfalls im obigen Sinne von Ratheiser?

Für eine Belehrung wäre ich dankbar,

Berthold Bosch

 
 

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'Maximale Betriebsspannung' 
03.Apr.09 12:11

Berthold Bosch † 13.2.19 (D)
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Berthold Bosch † 13.2.19

Besten Dank für den mir inzwischen direkt zugegangenen Hinweis auf die maximale Anoden- bzw. Schirmgitter-Kaltspannung, wie sie in den ausführlichen Datenblättern angegeben wird. (Ich habe nur die üblichen Röhren-Taschenbücher zur Verfügung.) Für die VCL11 sind die maximalen Kaltspannungen mit 550 V aufgeführt - beruhigt mich also.

Herr Ratheiser, der ansonsten gute Röhrenbücher für den "halbgebildeten Laien" geschrieben hat, lag damit mit seiner von mir oben zitierten Aussage zur einzuhaltenden maximalen Betriebsspannung während der Einschaltphase nicht ganz richtig.

Berthold Bosch 

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