nordmende: ; Othello-Stereo: ERO Kondensator gefährdet ?

ID: 18415
nordmende: ; Othello-Stereo: ERO Kondensator gefährdet ?  
30.Dec.03 22:50
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Hans Kamann (D)
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Hans Kamann

Eine Frage an die Spezialisten mit langer Erfahrung: Ich habe in diesem Gerät mehrere Kondensatoren, Hersteller "ERO", Rollkondensator mit Kunststoff oder Zement Verschluss, Verschiedene Werte.

Bei mehreren, siehe Bilder, scheint das Innenleben nach außen zu drücken, die weisse Aussenschicht scheint aufzuplatzen.

Ich restauriere das Gerät gerade, und würde gerne wissen, ob diese Bauart ausfallgefährdet ist. Vielleicht gibt es da Erfahrungswerte. Oder ist die Ausfallrate nicht größer / kleiner als bei anderen Cs dieser Zeit.

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31.Dec.03 00:16

Michael Sigmund (D)
Beiträge: 33
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Hallo Herr Kamann,

ausfallgefährdet sind die Bauteile dieser Zeit nicht mehr oder weniger. WIMA-Kondensatoren in dunkelbraun und Hustenbonbon-Form mal ausgenommen; die waren und sind berühmt/berüchtigt. Aber der Zahn der Zeit nagt auch an Ihren ERO´s. Selbst wenn diese Kondensatoren "gleichspannungsmäßig" noch ihren Dienst verrichten, so hat der aufgedruckte Sollwert mit dem Istwert wohl nichts mehr gemein. Eventuell haben Sie die Möglichkeit, die ausgelöteten "C´s", auszumessen; Sie werden Sich wundern.  Erst kürzlich mußte ich ein Körting-Gerät per "Tabularasa" von diesen Kondensatoren befreien, damit es frequenzgang-und regelungmäßig wieder einwandfrei funktionierte

Viel Erfolg beim "C" messen und tauschen und bitte darüber berichten!

Michael Sigmund

....als auch optischer Fehlersucher sehe ich doch im Bild links-unten einen verbruzzelten Widerstand !     :-))   ;-))

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Ferndiagnose 
31.Dec.03 10:16

Hans Kamann (D)
Beiträge: 438
Anzahl Danke: 5
Hans Kamann

Danke für den aufmerksamen Hinweis auf den Widerstand, den hatte ich schon "auf der Liste".

Gruss

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lecke ERO Kondensatoren 
31.Dec.03 13:23

Herbert Odermatt † 26.Nov.05 (CH)
Beiträge: 100
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Herbert Odermatt † 26.Nov.05

Guten Tag Herr Kamann

Kondensatoren in alten oder älteren Geräten sind allgemein immer wieder "Zeitbomben" (was im Forum schon mehrmals besprochen wurde). Sind erstmal diejenigen Cs die an höheren Spannungen anliegen ersetzt, ist sehr oft der grösste Teil der Fehlerquellen behoben. Verwenden Sie da möglichst nur solche mit hoher Spannungsangabe (z.B. 630 Volt) Ein Leck lässt sich selten nur mit einem Ohmmeter feststellen, da sich dieses oftmals erst bei höherer angelegter Spannung zeigt. Aus diesem Grunde ersetze ich grundsätzlich alle diese Cs, auch solche in der Klang-regelung usw. und habe damit beste Erfahrung gemacht. Nicht nur Lecks, auch Kapazitäts-verluste können Anlass zu "gemeinen" Fehlern sein. Ob sie die ersetzten Cs wieder in die alten Kondensator-Hüllen einbauen wollen, ist Ansichtssache und jedem selber überlassen.

WICHTIG: Schauen Sie sich die aufgedruckten Werte genau an und vergleichen Sie vor dem Einbau den alten mit dem neuen Wert. Nichts ist ärgerlicher als hinterher einen Fehler zu suchen, den man sich selber eingebaut hat!

Viele Grüsse und viel Spass, Herbert Odermatt

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Danke für die Hinweise 
31.Dec.03 16:17

Hans Kamann (D)
Beiträge: 438
Anzahl Danke: 4
Hans Kamann

Ich hatte dies befürchtet. Bisher hatte ich mich davor gescheut, Teile auszuwechseln die "offiziell" nicht defekt sind. Um halt den Originalzustand so weit wie möglich zu erhalten. Hier sehe ich, auch gefestigt durch die Beiträge, die Notwendigkeit, dem Übel vorzugreifen, und alles, was "gefährlich " werden könnte auszutauschen. Dazu zählen m.E. in erster Linie die Kondensatoren, die eine hohe Gleichspannung vertragen müssen, hier ist natürlich ein Vorab-Austausch sinnvoll um nicht andere Bauteile zu gefährden.

Das ist wahrscheinlich einer dieser "Eiertänze", wo eine sorgfältige Abwägung zwischen "Anschau-Museum" und "Technischer Funktionsfähigkeit" getroffen werden muss. Da eh die Rückwand montiert ist, kann ich damit ganz gut leben.

Hier die NF_Platine vorher:

Hier die NF_Platine nachher:

 

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