philips: Philips A43U: Parallel-Liegende ZF-Band-Filter-Kreise

ID: 623504
Dieser Artikel betrifft das Modell: A43U (Philips Radios - Deutschland)

? philips: Philips A43U: Parallel-Liegende ZF-Band-Filter-Kreise 
12.May.23 07:42
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Dieter Sternal (D)
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Sehr geehrtes Forum,

in Ergänzung zu meinem vorigen Beitrag über meinen von 110V-Spar-  auf 220V Netztrafo-Versorgung umgebauten Findling Philips A43U ist mir die konstruktive Ausführung der beiden ZF-Filter etwas rätselhaft.
Nämlich die Besonderheit, dass die beiden Parallel-Schwingkreis-Spulen mit’m C  der beiden ZF-Bandfilter im Alu-Becher parallel zueinander liegen und dazu noch weit auseinander (die Spulen sind nur luftgekoppelt). Angesichts der Tatsache, dass damit der magnetische, koppelnde Fluss im großen Bogen über die Alu-Innenhaut des Bechers führt, die ja abschirmende Wirkung hat (Wirbelstrom-Verluste) ein Kuriosum… - oder nicht?
 (sh Bilder).
Der einzige (?) Vorteil liegt doch nur in der leichteren Zugänglichkeit der Kerne von außen-vorne oder warum hat man solch eine Konstruktion realisiert? Eventuell weiß jemand Genaueres dazu? Über Hinweise freue ich mich schon jetzt und danke Ihnen hierfür.
Mit freundlichen Grüßen

Dieter Sternal

 

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philips: Philips A43U: Parallel-Liegende ZF-Band-Filter-Kreise 
12.May.23 08:52
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Harald Giese (D)
Redakteur
Beiträge: 264
Harald Giese

Hallo Herr Sternal,

hier ein kleiner Auszug aus: H. Pitsch: " Lehrbuch der Funkempfangstechnik"


 


Die von ihnen angesprochenen Wirbelstromverluste im Alubecher sind klein. 

In das Streufeld von Spulen eingebrachte leitende Objekte haben zwei Auswirkungen: 

1. Verringerung der Induktivität der Spule. Grund: Des Feld verursacht im leitenden Objekt Wirbelströme, die das sie auslösende Feld schwächen. Ein Teil der magetischen Energie wird in das leitende Objekt "ausgelagert". D.h. die Induktivität der Spule sinkt. Das Integral der magnetischen Energie bleibt unverändert.

2. Wärmeverluste: Abhängig vom spezifischen Widerstand des leitenden Objekts, wird magnetische Energie in Wärme umgesetzt. Aluminium hat eine gute elektrische Leitfähigkeit. ⇒ Die produzierte Wärmeleistung I2 x R ist also. klein (I ist das Integral der Wirbelströme). Hat das Objekt also einen geringen spez. Widerstand, bleiben die Wärmeverluste (Wirbelstromverluste) klein. Beispiele: Aluminium, Kupfer, Silber, Gold...

Die Induktivitätsreduktion durch Auslagerung eines Teils der magnetischen Energie tritt aber immer auf - also unabhängig von der Leitfähigkeit des Objekts!

MfG,

Harald Giese

PS:

Für die Physiker in unserem Forum sollte ich vielleicht erwähnen, daß der Ausdruck I2 x R natürlich kein Vektorprodukt darstellen soll, sondern symbolisch das Raum - Zeit - Integral des Skalarprodukts I2 • R

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