Radiopraktiker 17/1969: Reparatur des dargestellten Gerätes

ID: 557552
Dieser Artikel betrifft das Modell: Oszillograf - Kit P1/7 (Radiopraktiker, Wien)

Radiopraktiker 17/1969: Reparatur des dargestellten Gerätes 
16.Jul.21 19:50
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Das abgebildete Gerät habe ich gekauft und repariert. Gerhard gab mir noch den Tip "Kondensatorpflege". Tatsächlich sind zumindest zwei verdächtige Kondensatoren, gemessen mit Gerhard's ISOTEST mit 2 MΩ als Ursache im Horizontal-Oszillator defekt. 47 nF und 220nF

Prinzipschaltung anbei. Die Schaltung wird u.a. auch Im Heathkit 0_11 und Hameg 107 verwendet. In der Elektronik fragt ja niemand nach Plagiaten solange es kein Patent verletzt. Wer wohl der ursprüngliche Erfinder war?

Die Amplitude zusammen mit der H-Endstufe reicht aus für 3x 70 mm Darstellung und ist wohl als Lupe mit Hilfe der H-Position gedacht. Das habe ich geändert auf 70 mm Ablenkung, da die Intensität des Strahles sehr schwach ist. Die gesamte Spannung zwischen Kathode und G2G4 der DG7-32 ist auch nur +200V und -90V (etwas Sicherheitsabstand auf erlaubte max.125V) und ergibt nur 90 µA Strahlstrom, nicht Leuchtstrom.

Im Netzteil war keine höhere Spannung, +280V und -330V,  geplant und auch der Heizfaden der DG7-32 ist gemeinsam mit den restl. Röhren, sodaß die Faden-Kathodenspannung mit 125V lt. Datenblatt begrenzt ist. Im Netzteil wurden die Selengleichrichter durch 2 x 1N4007 ersetzt was etwa 10 V gebracht hat. 

Der Vertikalteil war in Ordnung.

Bild nach Reparatur

Noch ein Bild der Spannung an der H-Ablenkung:

Ablenkspannung

 

Das Gerät ist nun wieder in Ordung und wird für Lissajoudarstellungen verwendet werden, da kein Bildschirmraster stören kann. Moderne Osci - Röhren haben ja das Messgitter von Haus aus integriert.

Die Ausführung des  mechanischen Aufbaus des Gerätes, samt Hammerschlaglackierung und gravierte Front hätte ich nie zusammengebracht. 

 

Für diesen Post bedanken, weil hilfreich und/oder fachlich fundiert.