Reparatur von Plattenspielern |
Dieter Meseth
![]() Schem.: 1 Pict.: 42 18.Dec.06 23:59 Count of Thanks: 40 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
1
Was sagen die Experten ? Ich habe nunmehr viele sehr schöne Radios aus den 50ern mit Plattenspieler, oben eingebaut (Graetz Potpurri, Philips Merkur 54 etc.). Und genau hier liegt das Problem. Viele haben knochenharte Treibscheiben, der Antrieb läuft wie mit durchgetretener Kupplung...also gar nicht. Das TA System ist oft auch noch down... Was machen die Profis hier ? Wo bekommt man Ersatz für die Gummimechanik und den TA ? Frohe Weihnachtszeit wünscht Dieter |
Mario Spitzer
Editor
D Articles: 189
Schem.: 144 Pict.: 379 19.Dec.06 06:18 Count of Thanks: 42 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
2
Hallo Herr Meseth, Kristallabtaster lassen sich notfalls reparieren mit neuen Pizoelementen. Jedoch werden noch Kristallsysteme in den USA produziert die vielleicht passen. Man sollte wenn möglich, event. Mono durch Stereoabtastsysteme ersetzen wenn die Platten geschont werden soll. Bestellen Sie dich den Katalog bei http://www.jukebox-world.de/shop, die können oft weiterhelfen, selbst Motore wickeln oder Beflocken von Plattentellern bieten die an. Für alle die es interessiert, Dual Plattenspieler (455 und 505) werden immer noch, in edlen Holzzargen hergestellt. Gruß aus Berlin Mario Spitzer This article was edited 19.Dec.06 06:20 by Mario Spitzer . |
Nils Mühlbrandt
Schem.: 0 Pict.: 432 19.Dec.06 07:22 Count of Thanks: 25 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
3
Lieber Herr Meseth, sicher ist die Original-Ersatzteilfrage auch sehr modellabhängig. Aber es gibt für etliche 50er Jahre Modelle noch Ersatzteile. Auch die alten Kristallsysteme werden bei Ebay und "Nadelhändlern" oft noch angeboten. Die Saphirnadeln sind das geringste Problem. Es gibt ein spezielles Dual-Forum, wo Ihnen vielleicht mit praktischen Tips und Bezugsmöglichkeiten geholfen werden kann. (auch Dual unabhägig) Mit freundlichen Grüßen, NM |
Marc Goeritz
![]() Editor
D Articles: 192
Schem.: 20 Pict.: 74 19.Dec.06 14:43 Count of Thanks: 28 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
4
In den meisten Fällen ist das Gummirad von einem Metallrad/ einer Welle angetrieben. Dadurch, daß das Gummirad selbst wieder etwas antreibt, ändert eine geringfügige Reduzierung des Durchmessers nicht die Gesamtübersetzung. Was beim Antrieb des Gummirades an Drehzahl hinzukommt, geht beim Abtrieb auf das folgende Rad wieder verloren. Oft ist nur die äußerste Schicht verhärtet. Daher ist es möglich, die aüßere Schicht abzutragen und das Rad gleichzeitig aufzurauhen. Sitzt das Rad fest auf einer Welle, kann man diese vorsichtig in eine Bohrmaschine spannen. Ist das Rad drehbar auf einer Welle montiert, muß ma es von der Welle abmontieren und auf eine Schraube stecken. Auf der Schraube kann man das Rad dann mit einer Mutter ggf. mit Unterlegscheibe fixieren. Nun Wird die Bormaschien in einen Schraubstock gespannt ( oder man verwendet eine Ständerbohrmaschine). Jetzt läßt man die Bohrmaschine mit niederiger Drehzahl laufen und drückt einen Streifen Schmirgelpapier gegen das rotierende Gummirad. Oft reicht es nur Bruchteile eins Millimeters abzutragen. Unter anderem bei einem Tefifon-Laufwerk habe ich mit dieser Methode gute Erfolge erzielt. Viel Erfolg Marc Goeritz |
Uwe Ronneberger
![]() Editor
D Articles: 460
Schem.: 73 Pict.: 455 19.Dec.06 14:13 Count of Thanks: 40 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
5
Liebe Sammlerkollegen, soweit mir bekannt ist, gibt es keine " Universalnadel " für alle Platten. Wohl aber Firmen, die für jede Rille die passende Nadel liefern können. Hier nochmals zur Erinnerung :
Es gibt sicherlich noch andere Geometrien. Man sollte doch bitte nicht versuchen mit einem Stereorillen-Abtaster in einer Normalrille herumzukratzen. Es klingt grauenvoll. Die Abtastnadel erhält ihre Informationen von den Flanken der Rille, also durch seitliche Auslenkung. Ein Mikrorillenabtaster würde bei einer Schellackplatte nur auf dem Grund der Rille Material abtragen. Man sollte also passend zum ( alten ) Abtaster die entsprechenden ( alten ) Platten verwenden. Bei Kauf alter Kristallsysteme ist Vorsicht geboten. Leider erkennt man erst beim Ausprobieren, ob der Kristall nicht durch unsachgemäße Lagerung unbrauchbar geworden ist. Ich habe drei gleiche umschaltbare Kristall-Systeme ( NOS ) gekauft und nur eines ist mit gut zu bewerten. Piezokeramiksysteme sind von dieser Alterung nach meinen Erfahrungen verschont geblieben. Magnetsysteme aus den 40ern leiden oft an verhärteten Gummilagern, welche man aber mit etwas Geschick erfolgreich ersetzen kann. Für die etwas moderneren Systeme und " Nadeln " gibt es zahlreiche Händler und die Schallplatten-Fan-Gemeinde wächst ständig.
This article was edited 19.Dec.06 16:49 by Uwe Ronneberger . |
Nils Mühlbrandt
Schem.: 0 Pict.: 432 19.Dec.06 14:49 Count of Thanks: 19 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
6
Vielen Dank , Herr Ronneberger!
Vielleicht sollte auch betont werden, daß in Ihrer Darstellung die "Normalrillen-Schallplatte" eine Schellackplatte mit 78 Umdrehungen ist. Aber selbst für neuere Shure-Systeme ( M 75 beispielsweise) gibt es spezielle Schellack-Diamanten mit einer Spitzenverrundung von 60 um. Bei Verwendung eines Stereo-Systems für Schellackplatten empfiehlt sich neben dem eben genanntem 60um Diamanten auch eine Zusammenlegung der Stereokanäle zu Mono. Das reduziert die unerwünschten Nebengeräusche nochmals. Kein Diamant/Saphir für Mikrorillen arbeitet erträglich in einer "breiten" Schellackrille. Die Gründe erwähnen Sie. Der Umkehrfall (Normalsaphir in Mikrorille) verbietet sich ohnehin. Mit freundlichen Grüßen, NM |
Dieter Meseth
![]() Schem.: 1 Pict.: 42 19.Dec.06 16:27 Count of Thanks: 27 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
7
Hallo an alle Beteiligten, danke für die sachlichen Beiträge, das bringt mich schon ein ganzes Stück weiter. Eine Frage wirft sich mir auf: Wenn das System nicht "N" und "M" umschaltbar ist, wie kann ich erkennen ob ich eine "N" oder "M" Nadel vor mir habe? Ein Radio hat ein solches, nicht umschaltbares TA System eingebaut. In meiner Kindheit standen übrigens 78er Schellack, sowie 45er Singles und 33er LPs im Phonoschrank einträchtig nebeneinander, ans Umschalten hat dabei aber keiner gedacht... Viele Grüße, Dieter |
Nils Mühlbrandt
Schem.: 0 Pict.: 432 19.Dec.06 16:34 Count of Thanks: 26 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
8
Hallo Herr Meseth, man könnte Ihre Frage mit "Messlupe" beantworten, doch damit ist Ihnen sicher nicht gedient! Bei Plattenspielern ohne umschaltbare Doppelnadel ( M/N) kann man wohl von Mikronadel ausgehen. Zumindest ab 1960. 1958 stellte die letzte Plattenfirma in Westdeutschland die Produktion von Schellackplatten ein. In der DDR anfang der 60er Jahre. Mit besten Grüßen, NM |
Burkhard Hasselmeier
Schem.: 0 Pict.: 44 19.Dec.06 20:14 Count of Thanks: 30 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
9
... bei Firma Kirchner - Elektromechanik Konstanz. (Jedenfalls solche Gummis, um die es hier geht ;-) ) Herr Kirchner sammelt selber alte elektromechanische Geräte und hat daher auch mal das Eine oder Andere für seine Geräte bei sich mitgefertigt. Mittlerweile bietet er es allgemein an. Vor allem Reibräder und Riemen gibt es dort nach Maß. Auch durch Zinkpest zerbröselte Teile sind machbar - komplette Neufertigung incl. Lager in der Mitte ! Die Neuteile werden aus Alu gefertigt, da bröselt nie wieder etwas. Er braucht dazu genaueste Maße - so genau wie möglich, und schon geht's los. Manches gibt's ab Lager, manches wird extra gefertigt - das kann dann natürlich mal etwas teurer werden; dann zweckmäßigerweise gleichgesonnene mit gleichem Bedarf suchen und gemeinsam bestellen. Ein Bezug auf mich wäre sinnvoll. |
Egon Strampe
![]() Schem.: 2910 Pict.: 1742 19.Dec.06 20:43 Count of Thanks: 30 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
10
Hallo Herr Meseth Hoffentlich wird mir mein Tip nicht übel genommen. Aus einem Verhüterli(Gummischutz) einen 10 mm breiten Streifen schneiden. Diesen auf die Rolle ziehen. Müßte eine Weile halten. |
Ilja Liebisch
Schem.: 8 Pict.: 128 20.Dec.06 22:02 Count of Thanks: 26 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
11
Hallo, bei manchen Gummirollen lohnt der Blick auf Ein ganz anderer Tip an Tonband- und Tefi-Freunde, Gruß, Ilja |
Uwe Ronneberger
![]() Editor
D Articles: 460
Schem.: 73 Pict.: 455 02.May.11 20:37 Count of Thanks: 31 |
Reply
|
You aren't logged in. (Guest)
12
Nach langer Suche habe ich bei einer hier im Forum schon erwähnten Firma (NL) Ende November 2010 u.a. zwei Stück Nadelträger für das RFT-KSMU-Abtastsystem für Normal- und Mikro-Rillen ( per Vorkasse ) bestellt. Nach mehrmaligen Nachfragen kamen die Teile im Februar 2011 bei mir an. Der eigentliche Sinn des Umschaltens ( beim KSMU wird das System komplett gekippt ) ist ja, für die jeweilige Rillengröße den passenden Abtaststift zu haben.
Ich bekam aber leider nur vier Mikrorillen-Abtastnadeln ( 3 Saphire und einen Diamanten ) obwohl eindeutig unterschiedliche angeboten und bestellt wurden. Meine Nachfrage beim Händler sind bis heute nicht beantwortet worden.
Beim KSMU sieht das aber ganz anders aus :
Das hiermit ein Abtasten von Normalrillen (78er) optimaler möglich ist, als mit Mikrorillensaphiren braucht wohl nicht betont zu werden. Trotzdem nochmals :
aus ELJABU 1989 :
|