Sander & Janzen - weitere Informationen

ID: 175020
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Sander & Janzen - weitere Informationen 
13.Oct.08 05:29
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Martin Renz (D)
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Martin Renz

(folgende, vertiefende Informationen erreichten uns von einem Gast per mail)

Meines Wissens hatte S&J seinen Sitz in Berlin in der Sonnenburger Str. 70 nahe der S u. U-Bahnstation Schönhauser Alle. In einem normalen Mietshaus befand sich im Erdgeschoß ein Büro und im Hinterhof ein ausgedehntes Produktionsgebäude, so wie es viele in Berlin gab. Nach der Maschinenausstattung müssen da schon früher feinmechanische Artikel produziert worden sein.

Nach dem Kriege begann S&J mit seiner SJ 100 den Bau von Tonbandlaufwerken. Die SJ 100 ist meiner Meinung nach in starker Anlehnung an die etwa 1948/49 erschienene K 8 von AEG entstanden. Ob S&J eine Lizenz besaß, weiss ich nicht. Beide Maschinen waren ursprünglich für 76cm Geschwindigkeit (C-Band) gebaut. 1958 habe ich das Fersehstudio in Berlin-Adlershof kennen gelernt und da standen in allen Regieräumen mehrere SJ 100, allerdings schon mit 38cm Geschwindigkeit. Auch beim Rundfunk und auf allen Ton-Ü-Wagen war das die Standardmaschine. Einzelne wurden noch mit 76cm vorgehalten, um alte Bänder abspielen zu können.

Alle Peripheriegeräte bauten andere Betriebe. (V46; V47; N38) S&J brachte danach die SJ 102 mit zwei Geschwindigkeiten auf den Markt, die sich aber nicht so verbreitete. Erst der Nachfolgetyp, die SJ 103 wurde wieder in großem Stiel übernommen und eingesetzt. Sie erschien Anfang der 60er Jahre. Die SJ 103 war für drei Geschwindigkeiten umschaltbar und konnte bei Bedarf mit einem Stereokopfträger ausgerüstet werden. Ebenfalls war das Pilottonverfahren möglich. Die SJ 103 überlebte noch die ersten voll transistorisierten Maschinen, denn es gab zum Schluß auch transistorisierte Entzerrer für sie und sie war zuverlässiger. Bei alle SJ Maschinen konnte der Tonmotor extern angesteuert werden um die Drehzahl zu verändern. (Sychronspiel bei Film)

Wann S&J in Thurow KG mutierte, kann ich nicht sagen. Aber so weit ich weiss, trugen auch die SJ 103 noch das S&J-Logo. Die Thurow KG hatte auch ein Produktionsgebäude in der Eldenaerstr.

Grundsätzlich hatten Rundfunk und Fersehen einen eigenen Namensschlüssel für alle bei ihnen benutzte Geräte. So hießen Bandmaschinen z. B. R27, R28 usw. u. U. noch mit a oder b dahinter. Verstärker waren V; Generatoren H; Lautsprecher O; Kabel C; Steckverbindungen S. Eine SJ 103/2 war eine R 29b.


Grüße N. Walter (Berlin)

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SAJA-Motor 1930 
22.Mar.11 14:34
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Wolfgang Eckardt (D)
Ratsmitglied
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Wolfgang Eckardt

In einer mir bisher nicht bekannten Zeitschrift, der

 - Musik-Instrumenten-Zeitung - Nr.18 vom 22. August 1930

fand ich einen Bericht zur Phonoschau 1930 in Berlin, Bestandteil der Großen Deutschen Funkausstellung 1930. 
Dort wird beschrieben, dass die Firma Sander & Janzen ihren

"Neuen Präzisions - SAJA-Motor"

vorstellt. Die Anzeige ist bei der Firma hoch geladen, der Artikel mit Zeichnungen ist in der Anlage zu lesen.

Wolfgang Eckardt

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